MF Lampentester Vorstellung Nitecore EA81

Frittenfett

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Wir haben vom KTL-Store über Wolfgang W. eine Nitecore EA81 zum testen erhalten. Dafür erst einmal vielen Dank! Der Preis für die Nitecore EA81 liegt beim KTL Store übrigens bei 129EUR.

Geliefert wird die Nitecore EA81 in dem Nitecore typischen Schwarz-Gelben Karton. Auf dem Karton sind alle wichtigen Eckdaten der Lampe vermerkt.

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Hier auch noch einmal kurz die wichtigsten Eckdaten:
5 Leuchtstufen: Turbo (2150 Lumen), High (1200 Lumen), Mid (460 Lumen), Low (80 Lumen), Lower (1 Lumen)
3 Blinkmodes: Strobe, SOS, Beacon
Spritzwassergeschützt nach IPX8
Unterstützte Zellen: Mignon Batterien, Lithium Batterien (L91), NiMH Akkus

Wenn man den Karton öffnet, findet man selbstverständlich die Lampe, ein Holster, ein Tütchen mit einem Lanyard und ein paar Ersatz O-Ringen drin, eine Bedienungsanleitung in Englisch, eine Garantiekarte und noch ein Kärtchen vom KTL Store dass ihn als Nitecore Importeur für Deutschalnd "ausweist".

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Die Nitecore EA81 benötigt kein Batteriekäfig, wie es bei so manchem Mitbewerber nötig ist. Die Batterien können direkt in die Lampe eingelegt werden. Der Batteriedeckel an der EA81 lässt sich vom Lampenkörper übrigens ganz geschmeidig abschrauben, da kratzt wirklich nichts.

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Der Batteriedeckel enthält zwei Führungsstifte, diese müssen beim einschrauben in die Löcher des Lampen Gehäuses, da die Platine mit den Kontakten und Federn drehbar gelagert ist. Das finde ich gut gelöst, könnte im dunkeln aber beim Deckel anschrauben einen Moment länger dauern.

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Zugegeben am Anfang war ich ja skeptisch, wie das Handling der 8 Batterien im Lampenkörper der EA81 von statten geht. Meine Vermutung war ja, dass beim einlegen die Batterien dann in der Lampe herumpurzeln, und man dann die Batterien zurechtschütteln muß. Aber da lag ich komplett falsch. Jeder Strang von 2 AA Zellen hat einen "Schacht" in den die Zellen eingelegt werden. Es ist den Zellen nicht möglich aus dem Schacht zu fallen, da dieser über den Durchmesser der Rundzelle hinaus geht, und die Zelle damit hält. Finde ich gut gelungen!

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Die Cree XPH50 LED der Nitecore EA81 sitzt perfekt so wie sie sein soll. Die LED erinnert ein wenig an die Cree MCE Zeiten, denn die XPH50 ist auch eine LED mit 4 Einzeldies.

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Die perfekt zentrierte LED zeigt sich auch an einem White Wall Bild. Der Beam ist absolut homogen, und für White Wall Fetischisten geeignet. Da kann man wirklich gar nichts bemängeln!

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Im Lieferumfang befindet sich wie erwähnt noch ein Holster. Das ist auch gut, denn für die Hosentasche ist diese Lampe definitiv zu groß. Das Holster ist gut verarbeitet, und die Lampe passt perfekt rein. Geschlossen wird das Holster mit einer langen Lasche, die mit Klettband die Lampe sicher vor dem herausfallen schützt. Die Gürtelschlaufe hat ebenfalls Klettband. Man kann also das Holster auch ohne irgendwelche Fedelarbeiten an der Hose oder einem Rucksack Riemen fest machen. Es ist auch eine Metallöse vorhanden. Das Holster kann z.B. mit einem Karabiner am Rucksack oder Gürtelschlaufe befestigt werden.

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Nun aber zur Bedienung der Lampe. Die Lampe hat zwei Schalter, einen Ein/Aus Schalter, und ein Schalter für den Modus Wechsel. Die Lampe schaltet bei normaler Bedienung in die letzte aktive Leuchtstufe beim einschalten. Wenn man den Ein/Aus Schalter während des Einschaltens länger wie 1s gedrückt lässt, schaltet sich die Lampe auf dem Mode Lower ein. Betätigt man im ausgeschalteten Zustand die Mode Taste für länger als 1s so schaltet die Lampe auf Turbo ein. Zwischen den Modes schaltet man im eingeschalteten Zustand um, indem die Mode Taste kurz betätigt wird. Die Modes werden immer in der Reienfolge von Hell zu Dunkel durchgeschaltet, und fangen bei Hell wieder an wenn der dunkelste Mode erreicht wurde. Wenn man den Mode Taster im eingeschalteten Zustand länger als 1s drückt schaltet man durch die Blink Modes in der Reihenfolge Strobe - Beacon - SOS. Zum verlassen muß man den Ein/aus Schalter drücken.
Es gibt dann noch zwei Sonderfunktionen. Wenn die Lampe eingeschltet ist und man den Ein/Aus Taster länger wie 1s drückt, dann schaltet sich die Lampe aus, und ca. alle 3s blitzt eine blaue LED unter den Tastern auf als Locater.

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Wenn man im eingeschalteten Zustand beide Taster betätigt länger wie 1s geht die Lampe in den Locked Zustand. Damit kann versehentliches Einschalten verhindert werden. Wenn man beide Tasten wieder länger als 1s betätigt verlässt die Lampe den Locked Zustand.

Frittenfetts Eindrücke
Die Nitecore EA81 ist eine wirklich gut verarbeitete Lampe. Ich kann an der Verarbeitung der EA81 nichts bemängeln. Die Lampe ist auch sehr handlich und vom Gewicht gut austariert. Die Größe der Lampe finde ich auch für eine 8xAA Lampe gut. Sie liegt in der Größe der Fenix TK4x Serie und der Surefire M6 / M6LT. Das sind Lampengrößen die ich mag, und als angenehm empfinde für eine "große" Lampe.

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Das was ich nicht ganz optimal finde ist das Holster. Das Nitecore Holster schützt die Lampe nicht komplett, was ich schade finde. Ich denke jeder möchte das seine 130EUR Lampe möglichst Lange neu aussieht. Das Holster schützt aber nicht das untere Drittel der Lampe, wenn man die Lampe im Holster z.B. mit seinen Schlüsseln im Rucksack mitführt. Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Holster, das die Lampe komplett schützt den Preis der Nitecore EA81 signifikant erhöhen würde. Ich habe als Beispiel mal die EA81 in das Calde Ridge Holster #SURM6-H getan. So ein Holster hätte Nitecore für die EA81 sicher auch geschafft.

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Die Bedienung mit den zwei Tastern finde ich vom Prinzip auch durchaus praktikabel. Zu bemängeln ist nur der Umgang mit den Sondermodes. Wenn ich den Beacon verwenden möchte, muß ich die Umwelt erst einmal mit einem 2150 Lumen Strobe belästigen, bevor ich den Beacon aktivieren kann. Wenn der Strobe fehlen würde hätte ich mir das UI für die Blinkmodi so gefallen lassen. So wie es bei der EA81 angelegt ist finde ich es für mich wenig praktikabel. Ich würde mich freuen, wenn es die Asiaten endlich mal verstehen, das man nicht wirklich Blinkmodi benötigt. Und nur weil man mit einem Mikrocontroller auch Blinkmodes realisieren kann heißt es nicht, dass man sowas machen muß. Das habe ich leider all zu oft bei den Lampen aus Asien zu bemängeln. Und ich muß gestehen, dass ich es auch geschafft hatte beim durchschalten der Leuchtmodi, beim Strobe gelandet bin. Klar habe ich gewusst, dass das Drücken des Mode Tasters über eine Zeitspanne von mehr als 1s ein Strobe zur folge hat. Da hätte ich mir besser versteckte Blinkmodes gewünscht.

Weiterhin muß zumindest doch kritisch hinterfragen beim blauen Locator der an den beiden Schaltern alle 3s aufblitzt, ob Nitecore etwas tiefstapelt mit der Angabe, dass dieser Locater mit 8xAA ein Jahr hält? Im CPF hat mal ein Mitglied den Locator einer HDS Clicky einem Dauertest unterzogen. Das Ergebnis waren 37.5 Monate Laufzeit. Das sind also über 3 Jahre. Ich habe auch noch eine kleine LiteXpress Camp 202 Laterne, die mit 3 Eneloops bei mir läuft. Diese Laterne hat einen 3mm LED Locater, der immer aktiv ist. Seit gut 2 Jahren ist die Lampe mit dem ersten Satz Eneloops in Betrieb, und ich verwende die zwischendurch auch immer noch. Der Locater funktioniert immernoch da die Akkus nicht leer sind... bei 8xAA sollte da wirklich viel mehr wie 1 Jahr drin sein. Ebenso die Feststellung, dass die Batterien im Locked Mode über 2 Jahre halten.
Natürlich habe ich weder die Locator Laufzeit, noch die Haltbarkeit der Batterien bei Nicht Nutzung überprüft, um maximale Zeiten zu ermitteln. Negativ aufstoßen tun mir zumindest diese Zeit Angaben aus der Anleitung schon. Unter den in der Anleitung angegebenen Zeiten ist vielleicht ein mechanischer Schalter der die Lampe ausschaltet doch optimaler, da die EA81 den permanenten Stromfluß wohl nicht wirklich unter Kontrolle hat.

Frittenfetts Fazit:
Eigentlich ist die Nitecore EA81 eine gute Lampe die gut verarbeitet ist, viel Licht bietet, handlich ist und mit einem Preis von ca. 130EUR sicher nicht überteuert ist. Schwächen stellen sich für mich im Holster und UI dar. Ein gutes Energiemanagement zweifle ich zumindest anhand der beschriebenen Zeitangaben im Manual einwenig an. Was mich betrifft werde ich wegen der von mir angesprochenen Punkte weiter nach "meiner" 8xAA Lampe suchen müssen.

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AW: Nitecore EA81

Funktionen, technische Spezifikationen

Länge:193mm
Durchmesser Kopf: 60,0mm
Durchmesser Körper: 38,7mm
Durchmesser Endkappe: 41,6mm
Durchmesser Schalterbereich: 40,0mm
Gewicht inkl. 8X Eneloop: 487,9g

Die Lampe verfügt über zwei Taster, mit denen die Bedienung erfolgt. Bauartbedingt benötigt die Lampe immer eine Anliegene Spannung für diese Bedienkonzept. Daraus ergibt sich ein immer vorhandener Stromfluss (Neudeutsch: Parasitic Battery Drain). Die Bedienungsanleitung gibt an, das die Lampe mit eingelegten Batterien 2 Jahre einsatzbereit bleibt (1 Jahr mit eingeschalteten Locator Flash). Laut Anleitung ist die Stromzufuhr durch lösen der Endkappe zu unterbrechen, dies funktionierte bei der Testlampe allerdings nicht. Sie leuchtete bis zum kompletten Abschrauben der Endkappe weiter.


Verarbeitung

Grundsätzlich ist die Lampe sauber verarbeitet, der Reflektor ist frei von Staub und Verunreinigungen, das Frontglas besitzt eine lila Entspiegelung. Die LED sitzt sauber zentriert.Die Kontaktfedern sind vergoldet, das sorgt für geringe Übergangswiderstände. Einzig das Rechteck-Gewinde der Endkappe ist nicht 100% eloxiert und läuft ein wenig kratzig. Insgesamt macht die Lampe einen soliden Eindruck

Reflektor:

Der Reflektor hat eine leichte OP Oberfläche und macht seinen Job sehr gut.

Bedienung, Ergonomie, UI

Handlage:

Die Lampe liegt durch ihre Größe gut in der Hand (in meinem Fall Handschuhgröße 11). Wer von einer Standard 2-4D Lampe kommt, muss sich hier nicht umgewöhnen, auch der/die Schalter liegen an gewohnter Position.

Bedienung

Die beiden Schalter sind bequem mit dem Daumen erreichbar und gut zu bedienen. In Ermangelung dicker Handschuhe konnte ich die Bedienung allerdings nur „nackt“ testen. Mit Winterhandschuhen könnte es aber etwas schwer werden, die beiden Taster sicher zu bedienen. Da die Lampe Memory besitzt, schaltet sie immer auf der zuletzt eingestellten Stufe ein. Da aber immer die Möglichkeit besteht, auf Max. (länger als eine Sekunde den Mode-Schalter drücken)oder auf Min. (länger als eine Sekunde den Ein/Aus-Schalter drücken)zu Starten, ist das kein Nachteil.
Man sollte allerdings darauf achten, nicht unterwegs im Dunkeln zu stehen. Ein Wechseln der Batterien in absoluter Dunkelheit ist dann doch etwas komplizierter. Der Hersteller hat zwar ertastbare Kerben an den Batterieschächten angebracht, aber dies zu ertasten und dann noch 8 Batterien jeweils in die richtige Richtung einzulegen, dass muss ich einem dunklen Bunker o.Ä. nicht haben

Stromversorgung

Da ja bei Lampen für den Betrieb mit AA Zellen immer das Argument der guten Verfügbarkeit von Alkalibatterien im Raum steht, wurden die einem Praxistest unterzogen. Geladen mit 8 AA Alkalis von einem großen Discounter, leuchtete die Lampe etwa 20min ohne für das Auge großartig erkennbaren Helligkeitsverlust. Dabei erwärmte sch die Lampe deutlich und sehr gleichmäßig (etwa 20°C Außentemperatur). Nach etwa 25 min war dann Turbo nicht mehr von High unterscheidbar. Danach durften sich die Batterien einen Tag lang erholen. Am darauf folgenden Abend wurde die Lampe auf Mid eingeschaltet und brachte noch einen Laufzeit von 2,5h, bevor die Helligkeit deutlich einbrach. Die Lampe ist also tatsächlich auch mit Discounterbatterien ganz gut betreibbar.


Leistung, Lichtverteilung

Die Helligkeit der Lampe ist wirklich beeindruckend. Ich habe damit in der Nacht ein ganzes Feld überblicken können. Auch die Lichtverteilung ist sehr gut. Sauberer Spot (allerdings mit einem immer wahrnehmbaren Kreuz), weicher Übergang in den Spill. Die angegeben Reichweite wird sie sicher erfüllen, aber durch den doch immer noch sehr hellen Spillbereich ist man fast schon etwas geblendet, so dass sehr weit entfernte (dunkle) Objekte schwer erkennbar sind. Sie ist eben kein reiner Thrower. Zum Spill, der ist in etwa so Hell, wie der Spot einer Fenix LD10 R5!

Preis/Leistung und ex Ventos Fazit

Der Preis ist in Anbetracht des Gebotenen in meinen Augen durchaus gerechtfertigt. Auch die Verarbeitung, bis auf die kleine Ausnahme, entspricht der Erwartung. Für Leute, die sich nicht mit LiIon-Technik auseinander setzten wollen oder auch gerne mal nachts an der Tanke neue Batterien erwerben können möchten, eine Empfehlung wert. Die Helligkeit ist mehr als ausreichend (ich besitze nichts, was da auch nur annähernd ran kommt) und sollte wohl die meisten Menschen sehr beeindrucken.Auch die Laufzeiten lassen sich durchaus sehen, so dass das eine Lampe ist, die die ganze Nacht durchhält, wenn man von den oberen beiden Stufen nur gelegentlich kurzen Gebrauch macht. Und sind wir ehrlich, Mid ist eigentlich schon für fast alle Anwendungen mehr als ausreichend (das ist so der Bereich, in dem sich meine hellsten Lampen bewegen!)
Man sollte nur beachten, dass die Lampe weniger als immer bereite Notfalllampe geeignet ist, da diese auch im Ausgeschalteten Zustand Strom zieht und so nach einiger Zeit leer ist. Auch ein Batteriewechsel mitten im Einsatz ist ohne Zweitlampe eher ein Abenteuer.
 
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Zuerst einmal einen herzlichen Dank an Frank und Wolfgang für die vorübergehende Überlassung der Lampe.

Ich habe dann einmal gemessen.

Die Geschichte mit dem aufgeblähten Schalter

Nachdem ich vier leidlich wenig benutzte Eneloops zuhause hatte (weitere vier widersetzen sich bis heute, gefunden zu werden) hatte ich vier neue gekauft, alles vollgeladen und es ging los. Lader ist der Fenix ARE-C2 übrigens.

Hier die Akkus:

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Messung 1 auf Turbo ohne Vorkommnisse. Auch nach Stunden ist noch etwas Licht.
Am darauffolgenden Tag Messung 2 über Nacht laufen gelassen. So 7-8 Stunden. In der Früh ist noch etwas Licht das rauskommt, und ich will abschalten, ist die Schalterkappe aufgebläht:

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geschreckt, abgeschalten und mit Hilfe der Lampentester nachgedacht. Ich habe dann den Druck langsam im Freien rausgelassen und die Lampe geöffnet. Ein Akku oder mehrere Akkus waren etwas ausgegast. Na bravo.

Keinerlei mit freiem Auge erkennbare Defekte, nicht an der Lampe, nicht an den Eneloops.
Keine Auffälligkeiten bei erneutem Laden (von wegen "wird nicht voll" oder "ist viel früher voll als die anderen"). Sehr komisch.

In der Zwischenzeit hatte irgendein Computerfehler (oder Bedienfehler :steirer:) die Dateien mit den beiden Messungen leer gemacht, die Daten waren unrettbar verloren.

Somit hatte ich: 8 Akkus, die ganz sicher nicht mehr alle "gut" waren (das sagt einem der Hausverstand) und keinerlei publizierbare Messungen. Welche der Akkus Schaden genommen hatten, konnte ich auch nicht herausfinden.
Nur: so wollte ich die Lampe auch nicht wieder zurückschicken, ohne einen anständigen Bericht abliefern zu können. Und nachdem ich für die 4 Akkus beim Saturn ums Eck 16,-- bezahlt hatte, sich aber kein Goldesel in meiner Garage befindet, kam nur eine Beschaffung übers Netz in Frage, wo man für denselben Tarif die doppelte Menge erhält. Das aber würde Zeit in Anspruch nehmen.

Ich habe dann Wolfgang K angerufen und mit ihm den Sachverhalt besprochen. Eine Woche länger sei kein Problem. Fein! Also acht neue Eneloops bestellt.

Laufzeiten

Die Zwischenzeit vertrieb ich mir damit, die vorhandenen Akkus wieder zu laden, und damit Messungen zu machen, außerdem gibt es eine Kurve mit ALDI-Alkalines auf TURBO, die sieht so aus:

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Also ja, es ist möglich. Sehr hohe Anfangshelligkeit immerhin. Höher als später mit den frischen Eneloops. Aber das ist in Summe, wie wir gleich sehen werden, weit entfernt von jenen Möglichkeiten, die NC in die Lampe eingebaut hat.

Im nächsten Diagramm habe ich vier Kurven zusammengefügt. Messung mit Eneloops, jeweils TURBO und MAX, einmal die "alten" und einmal die "neuen" Akkus. Was jetzt was ist, ist selbsterklärend:

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Tatsächlich hat der "alte" Satz wohl gehörig Schaden genommen. Bei der roten und bei der gelben Kurve hatte ich kurzzeitig die Kühlung ausgesetzt --> Lampe ist temperaturgeregelt. Bravo.

Abgesehen von der erkennbar sehr gut gelungenen Regelung, werfen diese Ergebnisse aber doch einige Fragen auf.

Dazu ein kurzer Exkurs zu Messstandards und technischen Angaben:

Hier ein mini-Exzerpt aus der Bedienungsanleitung von Nitecore:

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und hier, zitiert aus ANSI-NEMA-FL-1 Standard:

Runtime

The amount of continuous runtime (in minutes) until the light output drops to 10% of its original value (measured 30 seconds after turning the light on).

Wenn ich jetzt die Messungen mit den nagelneuen Zellen ansehe, die Werte nach 30 Sekunden notiere und nachsehe, wann da 10% dieser Werte erreicht wurden dann habe ich folgendes Resultat:

TURBO: nach 42 Minuten
MAX: nach 98 Minuten

OK. Mein Luxmeter misst Lux, die Norm misst Lumen. Lux und Lumen sind aber 100% vergleichbar. 1 Lux = 1 Lumen/m². Und die beleuchtete Fläche bleibt ja ident.

Selbst wenn Nitecore 2450mAh Akkus zu Grunde legt (die knapp 30% mehr Ladung haben, ich milchmädchenreche dann auch mit 30% längerer Laufzeit), werden die Angaben in der Bedienungsanleitung mehr als deutlich verfehlt. Unter welchen "Laborbedingungen" diese Werte erreicht werden könnten ist mir schleierhaft.

Zumal es doch solcher geschönter Angaben überhaupt nicht bedarf. Die Lampe hat eine total lässige Regelung. Ob das jetzt eine Stunde oder eineinhalb läuft wäre mir vollkommen egal.

Das war es jetzt aber noch nicht. Wer bis hierher durchgehalten hat: danke. Es wird noch einmal spannend.

Spannung/Strom

Wenn man das jetzt so brückt wie Nitecore das macht:

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also eine der Brücken mit zwei helfenden Händen und einem feinlitzigen Kupferkabel und die andere Brücke ist das Messinstrument dann erfährt man Folgendes:

Spannung = knapp 12V. Also 8 Zellen in Reihe geschalten. Und (!): es fließt Strom, auch wenn die Lampe nicht leuchtet.

Und wenn das dann schon einmal so schön gebrückt ist, dann ist man natürlich in großer Versuchung auch den Strom zu messen:

Ruhestrom: 95µA (nach gut 800 Tagen hat die Lampe die Akkus leergesagut ohne jemals geleuchtet zu haben). Wie ex Vento bereits schreibt, das ist keine Notfalllampe die man lange Zeit irgendwo auf einen, in ferner Zukunft stattfindenen Einsatz warten lässt.

#1: 1,6 mA
#2: 25 mA
#3: 370 mA
MAX: 1,15 A
TURBO: 3 A

HMH. HMH.

Cree sagt über die XHP-50 LED:

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Wie das zusammenpassen soll, weiß ich nicht, vllt. klärt mich jemand auf. Heinz?

Weitere Bemerkungen

Die Lichtfarbe ist wunderschön kaltweiß mit einem leichten goldigen Stich und sollte selbst die anspruchvollsten Tintfetischisten zufrieden stellen. Kein Grün, kein Blau, einfach perfekt.


Batteriewechsel im Finstern ist wohlwahr ein Abenteuer, selbst wenn die Bedienungsanleitung weiß:

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Ich konnte da Nichts entdecken. Kann aber sein, dass ich zu wenig sensibel bin.


Bedienung mit dicken Handschuhen ist unmöglich.

Bei Entfernungen unter einem Meter (Lampe:Wand) sieht man an der Wand ein deutliches donuthole, wie schon von SSC P7 oder Cree MCE bekannt. Ehrlich: das ist völlig egal und gepfiffen. Es sei nur erwähnt.


Fazit

Nitecore präsentiert hier eine enorm helle Lampe mit AA-Versorgung und gewohnt guter Verarbeitung.

Wenn ich die Ladung der AA-Akkus addiere, ich würde hier eine 3x18650 Konfiguration bevorzugen. Das Ergebnis wäre ähnlich oder besser.

Ich frage mich, für welche Zielgruppe diese Lampe gebaut wird. Flashaholics haben längst 18650er oder gar 26650er Akkus in Reserve. AA-Zellen-Benutzer werden wohl kaum den aufgerufenen Preis zahlen wollen. Und acht Zellen in Reihe sind wohl auch eine Ansage.

Das Ausgasen zu Beginn meiner Beobachtungen ist wohl auf schon eingangs defekte Zellen zurückzuführen und hat nichts mit der Lampe zu tun.

Es scheint, als würde der Treiber eine Menge an Energie fressen und in Wärme umwandeln.

Andreas
 
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