1.2519 ungehärtet schon extrem hart?

Tiber

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Guten Abend Freunde der heissen Kunst!

Ich fertige gerade ein Katana aus 1.2519 und bereite gerade das Härten vor.
Was mir an dem Stahl sofort auffiel, war das er auch ohne Härtung schon EXTREM
hart ist.

Ich habe das Stück normal ausgeschmiedet und der Rohling ist jetzt schon so hart,
das Feilen nicht greifen und er problemlos gehärteten Stahl einmackt.

Deswegen meine (zunächst komisch erscheinende Frage):
Muss man den überhaupt härten???
Ich mein es soll ja anchher eine Klinge draus werden, die durch die höhere Härte noch Verschleißfester wird,
aber ich hab irgendwie das Gefühl, das der auch so schon hart genug ist durch den Wolfram Zusatz.

Beste Grüße
Tiber
 
Kann es sein, dass du beim Schmieden versehentlich gehärtet hast? 1.2519 ist - ordentliche Behandlung vorausgesetzt - ungehärtet nicht schwerer zu bearbeiten, als andere niedrig legierte Stähle.

Gruß

Uli
 
Hmmm wenn dann unbeabsichtigt...
Ich hatte mir vorgenommen die Schwertklinge vom Zunder frei zu halten und hatte deswegen (weile s ja eine Katanaklinge wird)
diese Japanische Wassertechnik ausprobiert, also wenig Wasser auf dem Amboss, Rohling drauf und da das Wasser unter dem Rohling verdampft
platzt der Zunder durch Zuschlagen ab.

Ich werd morgen mal gucken ob das Teil wirklich überall hart ist, da miche s ja selber erstaunt das der Rohling nach dem Schmieden SO
derbe hart ist!

Gehen wir jetzt mal davon aus, das Teil wäre gehärtet (ohne das ich es bemerkt habe) Kann ich dann die Klinge einfach noch Anlassen???
Weil ich hab zuletzt am Montag an dem Teil gearbeitet.


Beste Grüße
Tiber
 
Also ich hab jetzt mal die Klinge genau unter die Lupe genommen und knapp 60% sind
gehärtet und zwar so stark, das keine Nadel mehr den Stahl kratzt und auch keine Feile
greift.
Die anderen 40% sind so weich, das man sie Problemlos feilen kann.

Das heißt also weichglühen, normalisieren und dann richtig Härten :)

Ich kann es mir nur so vorstellen, das durch das Wasser auf dem Amboss, die äußere Schicht gehärtet wurde.


Beste Grüße
Tiber
 
Ist mir auch öfters mit dem 2519 passiert. Glüh ihn ordentlich weich, dann hast du kein Problem. Am Amboss liegen lassen reicht bei dem Stahl schon aus.

Erlaube mir die Bemerkung, dass die Stahlwahl 2519 für ein Katana und die Frage ob man den "überhaupt härten muss", nicht gerade vertrauenseweckend klingen. Eventuell doch noch an ein paar "kleineren" Klingen üben und Erfahrungen bezüglich Stahlwahl/WBH sammeln?

LG, Oliver

Edit: mir ist gerade aufgefallen, dass das schon ein paar Wochen her ist, denke das hat sich erledigt. Was ist daraus geworden?
 
Ich hatte den Stahl mit Absicht mal einen Test für Katana Klingen unterzogen, da ich mir erhofft hatte damit sehr dünne aber extrem schnitthaltige
Klingen herstellen zu können.

Ich habe den Stahl angeblich in Weichgeglühtem Zustand geliefert bekommen, wovon ich aber nichts gemerkt habe. Selbst nachdem ich den Stahl erneut
weichgeglüht habe und in aller Ruhe habe auskühlen lassen, war das Zeug's noch so derbe hart
das es nicht feilbar und auch nicht Bohrbar war.
Ich hab mir an einem Probestück 2 neue Bohrer Stumpf gemacht - besagtes Stück war mehrere Minuten unter Rotglut im Feuer und das häte selbst den härtesten Stahl weichgeglüht.

Ich vermute, das es sich wohl um ein Stück handelt, das einen sehr hohen Wolframanteil aufweist, da weder die weichgeglühte Klinge, noch das Reststück sich weichglühen ließen, sondern hart blieben.

Bevor hier die Frage nach Fehlern in der Technik gestellt wird (und da schließe ich Tobsucht_`s Aussage mit ein) Ich schmiede seid mehreren Jahren Messer,
Äxte, Hämmer und diverse andere Werkzeuge und weiss wie man weichglüht und wie man mit 1.2519 arbeitet.

Ich habe in dieser Zeit aber auch gelernt das es im Stahl auch mal zu Abweichungen kommen kann und das manche ähnliche Erfahrungen
gesammelt haben.

Die Frage des "Nicht mehr härtens" stellte sich mir, da der Stahl bereits im Lieferzustand und nach dem schmieden so hart war, das er nur noch mit
Kraft feilbar war, was mich doch etwas irritiert hat.

Beste Grüße
Tiber
 
Moin
Ich schmiede zwar nicht, habe vom 1.2519 aber schon Einiges verarbeitet und gehärtet. Ist das hier ausgeschlossen?

Zu beachten ist auch, daß der Stahl ausdrücklich nicht extrem weichgeglüht werden soll, weil sonst das einfache Wolframkarbid WC entstehen kann, das dann so gut wie nicht mehr löslich ist, also dem Stahl auf Dauer Kohlenstoff entzieht.

lieben Gruß
Alex
 
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