Im Zeichen des Bussards - Klapper mit Klemmer von Daniel Jeremiah Boll

Rock'n'Roll

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Beim Handwerk entsteht eine Beziehung zwischen dem Erzeuger und dem Besitzer. Es ist fast so, als würde der Geist des Erschaffers dann in dem Objekt wohnen.
Stian Korntved Ruud, 26, norwegischer Designer.




Boas,

wer Schneidfreude zu seinen Leidenschaften zählt, sollte für ein entsprechendes - schneidfähiges - Equipment sorgen. Wir haben uns bemüht bislang und sind nicht unzufrieden. Gern nehmen wir noch einmal Bezug auf das Buch von Roman Landes, dessen Lektüre uns auf den rechten Weg gebracht hat.


Worauf es ankommt wenn es darauf ankommt

o Möglichst perfekte Geometrie (spitzer Schneidenwinkel mit balliger Schneide, hohe Schärfe, geringe Schneidendicke),
o Geeigneter Stahl (niedrig legierter Kohlenstoffstahl) und die
o Richtige Wärmebehandlung
sind die essentiellen Bestimmungsfaktoren für den Stoff, aus dem unsere Träume sind.

Besonders behilflich bezüglich rostfähiger Balliger waren bisher Eckhard Schmoll (Leo-Damast-Folder), Painless Potter (Fixed mit Damast von Micha), Gerd Haslauer (Shirogami-SBH), Attila (zwei Kohlenstoff-Slipjoints) und Uli Hennicke (Kleiner Taschen-Klapp-Jäger 1.2519). Auf der steten Suche nach dem „heiligen Gral“ stießen wir natürlich auch auf die Messerchen von Daniel Jeremiah Boll. Und seine „Boygroup“ :D!

Wir fanden bei eingehender Recherche Messer mit schlanken, leicht ballig und sehr dünn und scharf ausgeschliffenen Klingen aus wolframlegiertem Kohlenstoffstahl mit kleinem Schneidenwinkel. Und waren fasziniert! Die Modell-Vielfalt hat es uns dann wieder mal echt besorgt. Fixed, Folder, Holz, Walroß, Giraffe und was sonst noch alles ….

Während Ulis Messer Grenadill trägt, sollte es bei Daniels Padouk sein. Wie es sich für einen echten Thai-Klapper gehört :eek:. Bei all der Rumstöberei und Grübelei blieb das Rad bei diesem Messer von enrico stehen: 1.2519, Titan, Padouk. So in der Art wollten wir das haben. Etwas kleiner - also mittelgroß. Und die Klinge aus 1.2442.

Wir haben dann in einer anderen Klingengemeinschaft die Variante mit Klemmer gefunden, die Daniel für sich selbst und seine Bermudas angefertigt hat. Und mittlerweile noch für eine kleine Zahl weiterer Messer-Junkies.


Jungle Fever …

Eigentlich wollten wir den „Redrocka“ zusammen mit Ulis „Black Rebel“ vorstellen. Weil wir beide im Mai 2014 bestellt haben. Und weil beide - das hat schon was Mystisches - genau am selben Tag, dem 23. Juli 2015 auf den Postweg geschickt wurden. Außerdem haben beide Messer einiges gemeinsam. Wie die Messermacher …

Nun begab es sich aber, daß die Fügung - gepaart mit unserer Ungeduld - es anders vorgesehen hatte. Daniels Klapper hing beim deutschen Zoll in Dresden! Doch jetzt ist er eingetroffen.

Unsere Bestell-Mail im Mai 2014 blieb eine ganze Weile unbeantwortet und wir befürchteten schon Böses. Wie man sich erzählt, sind Daniels Lieferzeiten nicht von schlechten Eltern. Sollte er gar keine Aufträge mehr annehmen? Die Sorge war unbegründet. Seine Antwort kam mit einigen Alternativen und nach ein paar knappen Detailfragen war die Sache geklärt. Als Lieferzeit wurden 10 bis 12 Monate in Aussicht gestellt.

Am Ende sind es dann 15 geworden. Wobei man den gesamten Lieferprozeß und den Zoll nicht vergessen darf. Inklusive Verbringung von Daniels Home zur Post in Phuket über den deutschen Zoll in Dresden und eine deutsche Kontaktadresse bis nach Monte Gordo ist so’n Messerchen schon eine Weile unterwegs. Daniel mußte sich für den Versand ein gutes Stück weit aus dem Fenster lehnen, wie er uns eindrucksvoll - auch anhand von Bildern thailändischer „Heißblütigkeit“ - geschildert hat.

Unsere erste Anfrage an Daniel nach der Bestellung ging nach Solingen im Mai 2015 raus. Und von da an ergab sich ein mehr als erbaulicher email-Austausch. Wir stellten fest, daß wir die gleiche Kamera für unsere Fotos benutzen und neben Messern eine weitere gemeinsame Leidenschaft teilen: Rock’n’Roll & Funky Stuff! Die Wartezeit verging wie im Flug. Wir freuen uns schon auf die nächste …

Wie Uli ist auch Daniel ein Spätberufener. Er hat seine Brötchen zunächst als Rock- und Funk-Schlagzeuger verdient. Nach einiger Zeit als „Eremit“- auf einem Hof im Schwarzwald - begann er eine Ausbildung zum Messerschmied. Er hat sich dann zunächst in Solingen selbständig gemacht, ist ebenfalls Mitglied der Deutschen Messermacher Gilde und seit 2005 in Thailand ansässig. Jungle Fever :p!!


Der Stahl der Wahl …

1.2442 aka 115 W 8: C: 1,15 Si: 0,25 Mn: 0,35 Cr: 0,2 W: 1,8-2,1

Dieser wolframlegierte Kaltarbeitsstahl wurde früher gern für Sägeblätter genutzt, war dann eine Zeitlang in Vergessenheit geraten und ist wieder aus der Versenkung aufgetaucht. Er ist übereutektoidisch.

U. Gerfin vertritt dazu folgenden Standpunkt:


„…. Der Ao Gami oder "Blaue Papierstahl" gleicht dem Shiro Gami im wesentlichen, enthält aber zusätzlich ca. 1,8 % Wolfram. Das ist ziemlich exakt unser Stahl 1.2442, der früher für Bügelsägen für Eisen gebräuchlich war, seit 20-30 Jahren aber leider aus der Mode gekommen ist. Eigenschaften im Vergleich zu Shiro Gami - etwas verschleißfester mit geringerer Neigung zu Grobkorn. Das ist ein toller Stahl und wenn jemand alte Bügelsägenblätter mit rotem Funken findet - ich weiß einen Abnehmer.

1.2842 scheint im C- Gehalt niedriger zu liegen - das ist aber weniger als man denkt, da durch den hohen Mangangehalt die Eigenschaften denen eines C-reicheren Stahls ähnlich sind. Der Mangangehalt führt auch zu erhöhter Härtbarkeit, sodaß Ölhärtung völlig ausreicht, bei dünnen Querschnitten und etwas erhöhter Härtetemperatur auch schon Lufthärtung eintritt.

Die Maximalhärte der bisher genannten Stähle unterscheidet sich kaum, der Ao Gami ist eine Spur verschleißfester und schnitthaltiger als die beiden andern - merken wird das in der Praxis kaum jemand. Ginge es in die Rasiermesser und feinste Kochmesserkategorie wäre meine Reihenfolge 1.2442 - Shiro Gami - 1.2842.“


Wer sich ein Bild von der Leistungsfähigkeit des 1.2442 machen will, dem legen wir den „1.2442 - Schnippeltest“ - thread von Achim Wirtz ans Herz, aus dem wir nur den folgenden Satz nach einer Wellkarton-Schnippelei zitieren wollen: „Naja, eigentlich ist es nur ein vorläufiges Resultat, denn nach gut 700 Schnitten rasiert das kleine Ding immer noch. Nicht mehr so, wie frisch abgezogen, aber immerhin. Ganz zufrieden ich bin.“


Der Rocka

Wir mögen es ja, unseren Messern Namen zu geben. In diesem Fall entbehrlich, denn Daniel hat das für uns übernommen. Er vergibt die Namen für seine Messer gern im Zusammenhang mit dem jeweiligen Auftraggeber. Und mit „Redrocka“ hat er ja in jeder Hinsicht voll ins Rote getroffen. Wir wollen ihm nicht widersprechen.

Wir waren auf dem Weg in den nahen Wald mal wieder kurz rein in die Post. Und am 13.08.2015 lag der Empfangsschein im Postfach. Wir waren dermaßen gespannt, daß wir das Päckchen sofort im Wald geöffnet haben. Nach kurzem Atemstillstand hatten wir die Lage im Griff und haben die ersten Fotos vom jungfräulichen Messer gemacht. Die Klinge war noch eingefettet.

Wobei wir gleich beim entscheidenden Corpus delicti angekommen sind. Sie kommt dem Ideal nach Roman Landes sehr nahe. Mit 93 mm Gesamtlänge (95 mm scharfe Schneide) und maximaler Stärke von 2,4 mm läuft sie schlank ballig auf so gut wie Null. Sie ist auf 3/10 mm ausgeschliffen, dann mit 20 Grad abgezogen. Sie ist nagelgängig :cool:!! Mehr muß man dazu im Prinzip nicht sagen. Unser Opinel läßt grüßen …

„Redrocka“ erreicht mit seinen Maßen Kochmesserniveau. In der Klingenmitte direkt hinter der Wate beträgt die Klingenstärke etwa 0,25 mm, 1 cm oberhalb 1,2 mm, 2 cm oberhalb 1,88 mm, am Klingenrücken 2,4 mm. Diese Maße sind vergleichbar mit einem Sirou Kamo-to Migaki Nakiri 165mm und besser als die eines Zakuri Petty 135. Bei alledem ist die Klinge aus 1.2442 STABIL - ein absolut zähes Luder!! Nur damit von vornherein klar ist, wo der Hammer bei diesem Klapper hängt. Wir wollten schon immer ein Herder 1922 als Klappmesser :lach:.

Wir sehen beim „Redrocka“ einen ab Ricasso etwa 5 cm langen recurven Klingenverlauf, von da an umkehrend und in einer eleganten Kurve nach vorne auf die sehr akzentuierte Spitze zulaufend. Die ist für feinste „Operationen“ ausgelegt. Beispielsweise, um sich im Feld notfalls einen Splitter damit aus dem Finger puhlen zu können. In seiner Gesamtheit irgendwie „maximalerotisch“ das Eisen.

Beim Schneiden bleibt kein Auge trocken. Eine Rasierklinge! Erstaunlich dabei, wie leicht 2442 höchste Schärfe annimmt, egal ob auf Naßschleifpapier 2000 plus Leder mit Diamantpaste 1 Micron oder Schleifleinen auf Mousepad in der Abfolge 4000, 6000, 8000, 12000 … Wir haben uns nach der bisherigen Erfahrung mit dem Messer als Standardlösung für „M4“ (Micro-Mesh-Mousepad-Methode) entschieden. „Redrocka“ wird bzw. bleibt bei regelmäßiger derartiger „Behandlung“ auf einfache Art und Weise abartig scharf. Das Messer dabei auf diese Weise konsequent ballig. Und das gefällt uns gut so!!

Was die Maintenance angeht, vertritt Daniel die Auffassung, daß eine solche Hochleistungsmechanik bei normalem Gebrauch einmal die Woche zerlegt, gereinigt und geölt werden sollte. Wir haben uns angewöhnt, grundsätzlich jedes Messer nach Gebrauch sorgfältig zu säubern. Im Fall von „Redrocka“ benutzen wir hierzu - bisher sehr erfolgreich - ein Blatt Küchenpapier, eine Zahnbürste, Zahnseide und Ballistol. Und sind zuversichtlich, durch den Einsatz dieses „Redrocka-Tool-Sets“ ;) die Schraub-Intervalle - und den damit verbundenen mechanischen Verschleiß - etwas strecken zu können. Es sei an dieser Stelle noch erwähnt, daß im Paket zwei Ersatzschräubchen mitgeliefert wurden, eins für die Griffschale und ein kleines für die Verschlußfeder.

Der Griff ist mit dem feurig-roten Holz der Padouk-Wurzel beschalt, welche in unserem Fall im Mai 2008 von Daniel selbst in der Provinz Kamphaeng Phet „geerntet“ wurde. Eine große Wurzel, aus deren Material er mittlerweile schon viele Griffe gefertigt hat. Der Feuchtigkeitsgehalt beträgt beruhigende 12 %.

Padouk kommt in Afrika und Asien vor, wobei die asiatische Variante härter ist. Die Brinellhärte beträgt hier 4,5. Die von Eiche - zum Vergleich - 3,8. Padouk dunkelt nach im Lauf der Zeit und wandelt sich von feurigem Rot in eher dunkles Braun. Auch im wechselnden Licht ist die Farbe des Holzes sehr unterschiedlich, was auf den Fotos gut deutlich wird. Im grellen Sonnenlicht brennt das Feuer, während im Schatten eher ein erdiger Braunton die Oberhand gewinnt. In jedem Licht ein Augenschmaus …

Beide Schalen sind aus einem sorfältig ausgesuchten Stück hälftig herausgeschnitten. Während auf der Vorderseite der Part eingesetzt ist, wo das Feuer lodert, folgen die Linien auf der anderen Seite harmonisch dem eleganten Lauf des Clips. Die Griffschalen stehen 1/10 über, damit bei „Bodenkontakt“ die Beule im Padouk und nicht in der Titanplatine entsteht. Es funktioniert :p

Der Clip geht leicht zu stecken und zu ziehen und ist - beim Manitu - ein Schmuckstück der absoluten Sonderklasse. In der Titanplatine ist ein zweites Loch mit Gewinde, damit bei Bedarf das Messer auch ohne Clip beschalt werden kann. Wir müßten irre sein …

Der Bussard - der auf Clip und Klinge seine Schwingen ausbreitet - setzt einen dezenten Akzent von indianischer Anmutung, der uns irgendwie an Daniel Winklers Belt Knife mit Tribal-Maple-Griffschalen erinnert. Was das Klingenfinish anbetrifft, steht die in mühevoller Kleinarbeit „ehrlich“ erworbene Patina „Redrocka“ dabei passend zu Gesicht und sticht das Caswell-Finish des Winkler Knife klar aus.

Die Klinge mittig, der Daumenknopf perfekt dimensioniert, exzellent symmetrischer Klingenschliff, bronze-anodisierte Titan-Liner, geriffelte Feder zum leichten Entriegeln. Haptik und Handlage - Clip eingeschlossen - sind exzellent. Alles außer dem Padouk, den Titan-Linern und den Washern kann rosten. Was es aber bisher trotz der momentan extremen Luftfeuchtigkeit hier von bis zu 90 % in keinster Weise tut!!

„Redrocka“ hat alles durchlaufen: Hölzer, Obst, Gemüse, Käse …Und entwickelt dabei zügig eine sehr schöne Patina. Es gibt keine spürbare Geschmacksbeeinträchtigung. Und die Schnittleistung ist in jeder Hinsicht herausragend, überzeugend, fabelhaft … und btw voll küchentauglich! Nach mehreren Stunden schnitzen rasiert es unbeeindruckt. Die Klinge zeigt nach 8 Tagen Dauereinsatz keinerlei Blessuren.

„Redrocka“ könnte nach Größe, Art und Leistung „Das Eine für Alles“ sein!! Vom Charakter her sowieso. Dafür jedoch sind wir einfach zu Messer-irre.

Für‘s Foto haben wir mal Ulis Kleinen Klapp-Jäger dazugelegt - die Holzklasse halt :steirer:

Alles richtig gemacht bei unserer Auftragserteilung im Mai 2014: Zwei auf ihre jeweilige Art perfekte Messer von Hennicke und Boll.

In seinem Zusammenspiel aus erotischer Linienführung und Patinabildung, erdiger Ästhetik und fulminant-eruptiver Schneid-Beiß-Leistung besteigt „Redrocka“ den 1. Platz auf dem Roadhouse-Messerpodest unserer Messer für alle Fälle. Howgh :adoration:

Zum Abschluß sei noch gesagt, lieber Daniel, der Deal und die gesamte Kommunikation mit Dir - reinster Rock’n’Roll …


„Redrocka“ - Klapper mit Klemmer von Daniel Jeremiah Boll

Länge geöffnet: 215 mm
Länge geschlossen: 122 mm
Klinge: 1.2442, angelassen auf 62 HRC +/-1 (Finish: dezent längssatiniert, brüniert in Griffnähe), Klingenheber aus „Irgendstahl“, Bussard auf dem Ricasso
Klingenlänge: 93 mm (95 mm scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 26,8 mm maximal am Ricasso, nachfolgend leichter Recurve auf etwa 5 cm Länge, ab da umkehrend und in einer eleganten Kurve nach vorne auf die sehr akzentuierte Spitze zulaufend
Klingenstärke: 2,4 mm an der Wurzel, Klingenmitte 2,35 mm, 1 cm vor der Spitze 1,9 mm, von da an auf Null)
Klingenschliff: beidseitig sehr schön gleichmäßig ballig, auf knapp 3/10 mm ausgeschliffen und mit 19-20 Grad abgezogen, Mikrofase, nagelgängig
Schrauben sind aus gehärtetem, nicht rostfreiem C-Stahl (ähnlich C45) und industriell brüniert
Klemmfeder (Clip), Verschlussfeder und die mechanischen Teile sind aus Ck 101 gefertigt
Die Titanplatinen inkl. separat verschraubten Griffschalen (4 x Innensechskant) ruhen auf 1 Stand-Off (Abstandhalter) hinten oben, dem Stoppin und der Achsschraube
Arretierung: Auswechselbare Verschlußfeder mit integriertem (ebenfalls wechselbaren) Detent
Titanplatinen aus federhartem 6AL4V mit leicht gewölber, samtig polierter Padouk-Auflage
Griffstärke: 15,3 mm max. in der Griffmitte über die gesamte Länge (19,9 mm inkl. Clip)
Griffhöhe: 27,8 mm max. an der Achsschraube, abnehmend auf 26 mm und langsam wieder ansteigend auf 35 mm am Griffende
Gewicht: 113 Gramm
Kein Lanyardhole
Fabelhafter - dem geschwungenen Griffverlauf folgender - Clip mit Bussard (von innen mit zweiter Schraube gegen Verdrehen gesichert)



Wer sich noch kein Bild gemacht hat …


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Wir haben zwei Münzen in die Jukebox geworfen …

Les Claypool “Buzzards of Green Hill”


Bonus Track :)

ZZ Top “La Grange” (Templehound version)


Grüße von der Boll Boygroup, Chapter Monte Gordo

Johnny & Rock’n’Roll
 
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Moin Peter,

Wundert mich ein bisschen, dass sich zu dieser klassischen Schönheit kaum jemand zu Wort meldet, aber sei's drum.
Die Begeisterung für den Stahl kann ich nachvollziehen, habe ja selbst eines damit.
Seine Arbeit hat Daniel hier wohl sehr gut erledigt, alles an dem Messer ist stimmig, zwei Worte reichen aus, schlicht, dabei sehr schön, und die Verarbeitung scheint ebenfalls erstklassig zu sein!
Meinen Glückwunsch zu dem Messer, wie immer tolle Bilder, Uli und Daniel scheinen ihr Handwerk vortrefflich zu beherrschen!

Gruß, Olli
 
Auch von meiner Seite: Gratulation zu dem schönen Stück. Der Clip scheint ungewöhnlich groß, aber es passt gut zum Charakter eines "Arbeitsmessers". Understatement pur - das gefällt mir!
 
Hi Peter,

mein Dank für Deine Schilderungen und die schönen Bilder.
Klar kommt mir das Messer bekannt vor :hmpf:

Du hast voll umfänglich alle Themen zu dem Messer abgearbeitet, da gibt es fast nix mehr zu zu sagen.
Außer: Ja, das Padouk wechselt mit der Zeit seine Farbspektrum aus der Rot Gegend in die Rotbraun Gegend und verstärkt noch ein wenig seine Kontraste. Mit etwas Öl kann man die verstärken. Padouk is einfach ein geiles Zeug.

In der Titanplatine ist ein zweites Loch mit Gewinde, damit bei Bedarf das Messer auch ohne Clip beschalt werden kann.
Wie meinst Du das? Kannst Du bitte ein Bild zeigen, vielleicht ist das ein Unterschied zwischen unseren beiden Messern.

Salut, Jens
 
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Moin zusammen,

hätte mich ernsthaft gewundert, wenn keiner das Klapperchen wahrnimmt. Aber mir ist auch erst die Spucke weggeblieben :p

Der große Clip ist ein Segen. Saubequem einzustecken und zu tragen. Der weit ausholenden Schwünge wegen und durch die Länge sitzt er trotz guter Spannung nicht zu stramm. Der Hebel ist geradezu perfekt. Außerdem läuft er so in diesem gekonnt ästethischen Bogen an der sanften Kurve der Griffschale entlang. Wie Daniel geschrieben hat, war es eine echte Herausforderung, ihn genau so hinzubekommen (Kurve bei gleichzeitig korrekter Spannung).

Und da ich Gürteltaschen nicht mag, das Messer aber für lose in der Hosentasche einfach zu groß ist, kommt der Clip sehr gelegen. Abgesehen davon, daß er durch die Verzierungen - besonders den Bussard - den Charakter des Messers noch unterstreicht. Je mehr davon zu sehen ist, wenn „Redrocka“ in der Hosentasche klemmt, umso schöner. Ist irgendwie klar geworden, daß ich ihn sehr mag?? :)

Was das zweite Gewindeloch im Titanliner angeht, verhält sich die Sache so: Die Griffschale wird ja auf der Clipseite durch die Clipschraube gehalten. Und die sitzt mehr Richtung Griffende als diejenige auf der gegenüberliegenden Seite. Sollte man sich jetzt für die Variante ohne Clip entscheiden, benötigte man eine neue Padouk-Schale mit dem Loch an der „richtigen“ Stelle. Und eben auch ein anderes Gewindeloch in der Platine. Das ist bereits vorhanden.


Bildchen von Daniel

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Auf dem Bild ist auch gut die Schraube zu sehen, die den Clip kontert, also verhindert, daß er sich verdreht. Es ist deshalb keine Senkkopfschraube, weil mit einer solchen nicht mehr genug Futter in der Titanplatine vorhanden wäre, um sie sicher zu halten.

Und Jens - als ich Deinen im Januar gesehen habe, dachte ich schon, Daniel hat meinen gegen Bestechungsgeld an Dich abgegeben :steirer: ...

Gruß aus Monte

R’n‘R
 

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  • Clipbefestigung Redrocka 800.jpg
    Clipbefestigung Redrocka 800.jpg
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Boas,

nochmal kurz zum Clip und dem Sitz des Messers in der vorderen rechten Tasche. BTW - sone 20-Euro-C&A-Einfach-Bermuda könnte man doch ohne dieses Schmuckstück überhaupt nicht tragen :p

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Greetz R’n‘R
 

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Hallo Peter,

das Highlight des (ansonsten doch eher unscheinbaren/zurückhaltenden) Redrocka ist zweifellos die Klingengeometrie. Und diese verlangt geradezu, um das Außergewöhnliche zu zeigen, nach bewegten Bildern.

Ich wäre aber auch mit einem Klingenrückenvergleich (beispielsweise mit einem CRK) zufrieden. :)

Horst
 
Boas,

um eine genauere Vorstellung von der Größe „Redrockas“ zu vermitteln, haben wir das mittelgroße „Arbeitsmesser“ - wie klingler es trefflich benannt hat - zusammen mit ein paar Kandidaten ähnlicher Dimension aufgelegt. Als da wären von links nach rechts (bezogen auf Bild 1, auf den anderen ist die Reihenfolge umgekehrt):

Strider SNG CC
Schanz DPPK2 Custom
Haslauer Shirogami-SBH
Redrocka
Schmoll Damastfolder
Large Regular Sebenza (für Horst :p)

Sehr schön die vollkommen unterschiedlichen Charaktere dieser Workhorses. Sie schneiden alle auf ihre ganz individuelle Art und Weise fabelhaft was ab …

Im Anschluß haben wir noch eine kleine direkte Gegenüberstellung vom Paar der konsequenten Gegensätze abgelichtet - „Redrocka“ und das Large Regular Sebenza. Gradliniger Volltitan mit robuster Edelstahlklinge trifft filigrane Carbon-Diva im Padouk-Gewand :love_heart: …


Die ganze Bande


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Was die Geometrie anbelangt ...

Zur Geometrie hätten wir auch noch was zu vermelden. Und haben dazu mal die Daten des Rocka denen des Schanz-DPPK2-Custom, des Large Regular Sebie und des Strider SNG gegenübergestellt. Gemessen so 2-3 cm nach dem Ricasso. So sieht das aus:

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Wie man gut sehen kann, liegt der Rocka hier klar in Führung. Je härter und sperriger das Schnittgut wird, um so deutlicher wird der Unterschied. Ein Schnitt von oben in die aufrecht stehende Wand eines stabilen Kartons, ein dicker Apfel - und sofort wird spürbar, daß schlank und ballig der Bringer ist. Die nagelgängige Klinge ist ein Traum, wenn es um den Eintritt in das Schnittgut geht, wie es so schön heißt :eek: ...

Das Sebie schneidet prima, keine Frage. Und der ausgeprägte Hohlschliff bringt es bei 1 cm oberhalb der Wate sogar in Führung. Aber dann wird es schnell dicker und am Ende macht sich das eben bemerkbar. Der Rücken muß ja auch noch durch.

Jürgens DPPK2 ist sehr schön ausgeschliffen und insgesamt ausgewogener als das Sebie. Es schneidet eleganter.

Auch das SNG ist ein klasse Messer. Aber ein Keil. Die Daten bei der Vermessung eben waren geradezu Grund für einen Schenkelklopfer. 1, 2, 3, 4 :D



Gruß Johnny & R’n’R
 

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Hallo Horst ....

Damit Du keine Probleme mit der Zufriedenheit bekommst, hier noch von oben Rocka, Sebie und SNG :cool:

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Greetz R'n'R
 
Servus,

mal wieder eine Vorstellung mit etwas Lesestoff angereichert, kommt mir erstens bekannt vor und zweitens ist es gut, dass ich gerade einen verregneten Ferientag und etwas Zeit zum Lesen habe.;)

Die Klingengeometrie ist für einen Folder schon zart angesetzt, ist da ein Opinel eigentlich noch weiter runtergeschliffen? Ein 8er Opinel hat mit ca1,70mm Klingenstärke zumindest noch den besseren *Durchschnitt*

Ich finde es übrigens sehr konsequent bei allen Customs "dünn und ballig" durchzuziehen, hätte ich einen solchen Folderfetisch wie du und den Goldtopf dazu, wären meine Klingen deinen ähnlich! Zumindest die, die ich zum schneiden benütze. ;)

Als erklärter Freund von runden Rücken ist mir das Sebenza im Vergleich ins Auge gestochen, wäre das keine Option für das Boll gewesen, oder magst du es lieber kantig?

Wieder so ein Messer für's Leben, also bündel deine Kräfte und konzentrier dich auf's alt werden, damit du dich noch lange an deiner Sammlung erfreuen kannst. ;)

Gruß güNef
 
Moin,

Die Klingengeometrie ist für einen Folder schon zart angesetzt, ist da ein Opinel eigentlich noch weiter runtergeschliffen? Ein 8er Opinel hat mit ca1,70mm Klingenstärke zumindest noch den besseren *Durchschnitt*

Wenn ich mich mal selbst aus einem älteren Sammelthread zu Küchenmessergeometrien zitieren darf :D

4. Opinel Carbone No. 9: 0,25

(meint die durchschnittliche Dicke 1mm hinter der Schneide in mm von einem kaum benutzten Exemplar... übrigens dicht gefolgt von meinen Percevals mit ca. 0,26 mm im Durchschnitt)

@ R'n'R: Super Review, schönes Messer... mehr kann ich dazu nicht sagen :super:


Gruß, Gabriel
 
Moin güNef, hallo Gabriel,

ja das Opinel. Habe das 8er gerade vermessen. 0,25 mm hinter der Wate wie der Rocka, auf 1 cm aber schon dicker mit 1,4 mm. Am Rücken - das sind ja nur 17 mm gesamte Klingenhöhe - sind es 1,67 mm. Die Daten sprechen für sich!

Und meine Liebe zu schlank, ballig, möglichst nahe Richtung Null ist ungebrochen. Da ich ja ALLE Messer benutze, bleibt mir fast nix anderes mehr übrig - bei den Hasenfüßen mache ich allerdings gern mal ‚ne Ausnahme :steirer:

Rundrücken - was meinst Du? Mein Alter? Aber nee - ein Boll ist halt ein Boll. Das muß so. Das Opinel könnte ich mir auch nicht anders vorstellen. Im übrigen ein von mir außerordentlich gemochtes Messer. Liegt immer griffbereit.

Gehe jetzt mit Johnny Kräfte bündeln …

LG aus Monte

Peter
 
Ja so ein Boll...das wäre nochmal was...
Die Gruppenbilder sind Klasse, wenn ich da
reingreifen dürfte, wäre es immer das Boll.
Ursprünglich, warm und mit der Linie wäre
es auch als Fixed eine Augenweide.
So schön auch all die anderen Tech-Klapper sind,
das Boll ist einfach ein Messer....
Da trinke ich doch glatt einen Espresso drauf..
Grüße nach Monte

Tino
 
Moin Tino,

da kann und möchte ich nicht widersprechen! Und

Ursprünglich, warm und mit der Linie wäre es auch als Fixed eine Augenweide.

Immer diese Wartezeiten :steirer:.....


Gruß aus Monte. Für'n Espresso isses mir jetzt zu spät

Peter
 
Boa noite

Fassen wir mal zusammen: Eine klassische Schönheit, stimmig, schlicht! Ein Arbeitsmesser - Understatemant pur. Es ist unscheinbar/zurückhaltend mit dem Highlight Klingengeometrie. Ursprünglich, warm. Das Boll ist einfach ein Messer. So ein Messer für’s Leben.

Und Padouk? Ist ein geiles Zeug!


Schönes Wochenende :)

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Ein in jeder Hinsicht perfektes Messer, wenn man auf den Kram steht. Nahrungskettenendgliedtauglich. :cool:
Glückwunsch zu diesem Messer! :super:

Und eine alles erschlagende Vorstellung. Die Mühe in Ehren, aber man kann auch das schönste Messer tot messen. Ich weiß, der ist alt, aber...



B Und seine „Boygroup“ :D!

Äh...Danke. :rolleyes: :p ;)


Für‘s Foto haben wir mal Ulis Kleinen Klapp-Jäger dazugelegt - die Holzklasse halt
Das kann man jetzt so und so interpretieren. :D

Genauso, inwiefern 2442 niedrig legiert ist.



...der Linie wäre es auch als Fixed eine Augenweide...
Guck mal hier.
http://www.messerforum.net/showthread.php?118340-115-W-8-und-Sirenia-D-Boll-kompakt
 
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Danke fürs Zeigen und Willkommenen in der Bo(ll/y)-group...Geometrie rules!
Die Boll Folder sind und bleiben Top-Werkzeuge!

Gruss, C.
 
Boas,

wir haben nochmal auf der Festplatte nachgesehen :p ...

Je nach Licht und Umgebung ändert „Redrocka“ seine Farbe. Wir finden, daß er auf jeden Fall in einer angemessenen Umgebung angekommen ist. Den Fischern sollten wir ihn allerdings nicht in die Hand drücken. Man weiß ja, was dabei rauskommt!

Für die letzten drei Bilder sind wir gestern am späten Nachmittag noch einmal in den Wald - an den Ort der ersten Ablichtung vom 13. August - zurückgekehrt. Da hatten wir das Messer gerade mal 30 Minuten in den Händen gehalten, die Klinge war noch eingefettet (die ersten vier Fotos im Eröffnungspost).

Gestern war dort sehr angenehmes Licht und der Rocka hatte genau 8 Tage auf dem Buckel. Was ihm schon eine sehr respektable Patina beigebracht hat :)

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Vielen Dank an den spiritus rector für die Willkommensgrüße!


Aus sunny Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
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