Her mit den kleinen Franzosen- vive la France

Danke für die Bilder, speziell auch des schwarzen Voissière! Das LeA in Bélier / Brut de Forge müsste bei mir auch wieder gehen... irgendwie nicht so packend, warum auch immer.

Das Laguiole heutiger Prägung muss vielleicht tatsächlich irgendwie "glatt und edel" sein, obwohl - das ist ja unbestritten - ursprünglich ein Hirtenmesser.
Auch laut Lemassons Standardwerk gab es in gewisser Weise schon im / ab dem XIX. Jahrhundert gewissermaßen drei Linien: 1° die einfachen Laguioles für den einfachen bzw. rustikal-deftigen Gebrauch (inkl. Hufe auskratzen und Pansen einstechen :eek: ), 2° die gehobenen für sozusagen das Wochenende und sinngemäß "eher nur Essen" und 3° die Luxusklasse für den Sonntagsbraten des Großbauern oder die Aveyronnais, die nach Paris ausgewandert waren und dort an ihre Heimat dachten...

Das ist ja mit Variationen heute noch so; bei der Forge (FdL) kenne ich mich noch am besten aus, und da gibt es ja bekanntlich vom 100-€-Laguiole mit gepresstem / gestanzten Ressort bis zum mehrere-1000-€-Luxusstück :staun::cool: alle passenden Versionen.

Ich selbst habe mich letztlich auch auf "glatt & eher edle" eingeschossen und bin sehr froh damit.
 
Glatt- und Edellaguioles habe ich ja ein paar. Daher finde ich das Voissière als gelungenen Gegensatz.
Dieses Messer bleibt auf alle Fälle.

[...]

Gestern kam auch mein Caterham-Messer von Vent d`Aubrac, das ich ja vor ein paar Tagen schon vorgestellt habe.

Hier ein paar (wie immer bescheidene) Bilder von mir:

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Mit seinen 13 cm Grifflänge ist es im Vergleich zu einem 12cm Laguiole schon ein ordentlicher Klopper. :teuflisch
 
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Das Ding (sorry für den Ausdruck) ist einfach unfassbar schön …. und cooooool :cool:

Einfach ein Traum:super:
 
Da sieht man wieder, wozu Badezimmerfliesen so gut sein können! :) Die Ausleuchtung ist sehr viel gleichmäßiger und der Weißabgleich passt auch.

Das Supermesser ist schon eine Wucht! Ich würd's nicht haben wollen, dazu ist es mir zu persönlich. Meine Bewunderung für die hervorragende handwerkliche Qualität wird davon aber nicht gemindert. Wirklich ein Traum!

@ hoppenstedt: Ich finde ja, bei 100 € sollte ja ein Ressort nicht unbedingt gepresst oder gestanzt sein. Dann lässt man das - selbstverständlich geschmiedete - Ressort halt ganz unverziert, wie beim absoluten Basic-Laguiole von LeA um knapp 70 Euro. Das halte ich für ehrlicher als ein Stanzteil. Aber mir ist schon klar, dass schon die "Laguiole"-Form einen gewissen Aufpreis mit sich bringt. Vergleicht man das Gebotene mit einem Thiers, z.B. von Chambriard, so erhält man dort für den deutlich niedrigeren Preis hervorragende Qualität.

Mittlerweile könnte man das Thiers ebenfalls als eigene Sammelkategorie aufbauen, es gibt genügend Angebote (gerade hat FP sein brandneues Thiers mit Backlock vorgestellt), aber das einzigartige Flair der Laguioles ist und bleibt halt nicht zu schlagen ...

Marcus
 
Ein paar Seiten weiter oben hat Michael sein "Tétras" von Jean-Paul Tisseyre mit Griff aus Warzenschwein-Elfenbein vorgestellt. Da es ihm nicht so richtig gefiel, habe ich ihm - selbstlos wie immer - geholfen und das Stück abgenommen. Da Michael bei so vielen Messerlieferungen gar nicht dazu kommt, jedes einzelne in einer umfassenden Bilderserie zu würdigen, habe ich auch diese Aufgabe übernommen und präsentiere hier also das "Tétras", das in Form und Machart den traditionellen Slipjoint-Hirtenmessern Südfrankreichs nachempfunden wurde. Nur könnte man hier sagen: DEr Arbeiter erscheint im Seiden-Blaumann.

Der volle Griff ist - wie gesagt - aus Warzenschweinhauern geschnitzt und ist 12 cm lang. Die Klinge, knapp 10 cm, ist aus rostfreiem Damast. Typisch für Tisseyre ist, dass die typische Oberflächenstruktur des Damast viel weniger prominent hervortritt als es häufig der Fall ist. Da muss man sich beim Fotografieren schon anstrengen, um sie zu zeigen. Der Verriegelungsmechanismus ist von Tisseyre patentiert und rastet mit einem satten Klick! ein. Die Entriegelung geht super einfach, der Pin wird mit dem Daumen leicht nach vorne gedrückt.

Auf den ersten Blick wirkt das Messer so wie ein Hirtenmesser mit Beingriff, und erst auf den zweiten - und dritten - Blick treten die vielen Details zutage.

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Das letzte Bild zeigt anhand des Größenvergleichs mit einem durchaus schon sehr ansehnlichen Capuchadou, wie groß das Tétras eigentlich ist.

Marcus
 
Hallo ArGwenn / Marcus,

Die Würdigung dieses edlen, schönen Messers ist Dir absolut gelungen:super: Die von Dir im perfekten Lichtspiel hervorgehobenen Details zeigen die ganze Pracht, besonders den feinen Damast und die Guilloche auf dem Klingenrücken. Alles dezent, nichts überladen, harmonische Materialien. Ich teile Deine Freude daran.

Gruß
Abu / Burghard
 
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Gestern kam auch mein Caterham-Messer von Vent d`Aubrac, das ich ja vor ein paar Tagen schon vorgestellt habe.

Hier ein paar (wie immer bescheidene) Bilder von mir:
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Mit seinen 13 cm Grifflänge ist es im Vergleich zu einem 12cm Laguiole schon ein ordentlicher Klopper. :teuflisch

Wunderbar und ein absolut individuelles Stück, welches dich hoffentlich durch dein Leben begleiten wird* :) - ganz herzlichen Glückwünsch dazu und auch Vent d'Aubrac für die offenbar gelungene Ausführung. DAS ist ein Projekt, das nachwirkt. Bei mir also, zumindest :super:

(* Bei deiner "Drehfrequenz" ist das ja offenbar nicht ganz so selbstverständlich :hmpf: )

Eine absolute Freude, diese Entwicklung zu sehen - vom Entwurf und der Idee zur meisterhaften Ausführung.
 
(...) hier also das "Tétras", das in Form und Machart den traditionellen Slipjoint-Hirtenmessern Südfrankreichs nachempfunden wurde.

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Das letzte Bild zeigt anhand des Größenvergleichs mit einem durchaus schon sehr ansehnlichen Capuchadou, wie groß das Tétras eigentlich ist.

Marcus
Sagenhaft und Danke für diese Bilder!
So wie Tisseyre den Damast - kann man so sagen?: - interpretiert, gefällt mir das zunehmend besser, und hätte ich nicht gerade ein paar andere teure "Alltags-Baustellen", wäre das eine, eben DAS Pyrène, schon in meinen Besitz übergegangen... :eek: - wie gesagt: wäre :D...

Das Tétras ist wirklich schon ziemlich mächtig; ein Capuchadou hatte ich schon paarmal in der Hand und fand das auch schon recht - habhaft.
Deshalb hätte ich das Tétras tatsächlich viel zierlicher eingeschätzt, eben ohne es je in Händen halten zu können.

Schade eigentlich - auch (z. B.) in Stuttgart ist es offenbar unmöglich, das mal live zu erleben. Naja, Internet sei Dank.
Und allen, die hier derart engagiert und mit tollen Bildern zu Werke gehen und uns teilhaben lassen!! :)
 
Last edited:
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@ hoppenstedt: Ich finde ja, bei 100 € sollte ja ein Ressort nicht unbedingt gepresst oder gestanzt sein. Dann lässt man das - selbstverständlich geschmiedete - Ressort halt ganz unverziert, wie beim absoluten Basic-Laguiole von LeA um knapp 70 Euro. Das halte ich für ehrlicher als ein Stanzteil. (...)
Marcus
Danke für die Anmerkung; nur damit (hier & anderswo) keine Missverständnisse auftreten: die Forge bietet auch in der "100 / 150 - € - Kategorie" selbstverständlich geschmiedete Ressorts an.
Diese Kategorie heißt meines Wissens "Prestige" und beinhaltet auch vorgefertigte, geschmiedete, qualitativ ähnlich gute Ressorts, nur eben nicht mit handziselierter mouche.
Meine Bezeichnung "gestanzt" bezieht bzw. sollte sich beziehen auf die Prägung AUF dem Ressort: dort findet sich ein Muster, was zunächst an eine Guillochierung erinnert, sich dann aber als geprägt / gestanzt (bin kein wirklicher Fachmann) erweist.

Das sind aber beileibe keine Billig-Laguioles und bieten schon einen ganz großen Teil der handverzierten Luxe- und höheren Kategorien.
Nur so als Klarstellung und um die Arbeit der Forge de Laguiole entsprechend angemessen zu würdigen!
 
Das Tétras ist wirklich schon ziemlich mächtig; ein Capuchadou hatte ich schon paarmal in der Hand und fand das auch schon recht - habhaft.
Deshalb hätte ich das Tétras tatsächlich viel zierlicher eingeschätzt, eben ohne es je in Händen halten zu können.

Ich war auch sehr überrascht, als ich die beiden Messer nebeneinander legte, denn ich hatte ebenfalls das Tétras als viel zierlicher eingeschätzt. Das liegt wohl an dem - der Bauweise geschuldet - wesentlich geringeren Gewicht, als auch dem keulenmäßig dicken Griff des Capuchadou. So liegt das Tétras perfekt auch in einer größeren Hand. Man könnte es durchaus zum Arbeiten draußen verwenden, wenn es einem aufgrund der edlen Materialien nicht zu schade dafür wäre.

Bezüglich Forge: Grundsätzlich stelle ich das hohe Qualitätsniveau der Produkte dieser Schmiede nicht in Frage. Ich habe allerdings den Eindruck, dass man sich vielleicht zu sehr auf die Rolle eines Platzhirschen im kleinen Ort Laguiole und die Vermarktung dieser Lokation konzentriert hat. Die Energie, die aufgewendet wurde, um die Konkurrenz aus Thiers zu desavouieren, hätte man sicher besser in die Entwicklung der eigenen Produkte und ein marktgerechteres Preisniveau gesteckt.

Marcus
 
So, mal wieder was von mir:

Am 03.02.2016 bestellt, und heute eingetroffen.

Das "Océan manche ivoire, sculpture Poséidon" von Philippe Voissière.

12 cm Grifflänge. 9,7 cm Klinge aus 12C27.
Elfenbeinschalen (CITES) mit geschnitztem Poseidon.

I like it, oder wie der Franzose zu sagen pflegt. :hehe:

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@MiBe: ein ganz besonderes maritimes Stück, das sich schon recht weit von der Laguiole-Motiv-Thematik gelöst hat.
Gerade deshalb finde ich es interessant. Bei Voissière nimmt man - auf den Bildern zumindest - eine hohe Aufmerksamkeit für die Verarbeitung wahr. Herzlichen Glückwunsch zum Poseidon :cool:
 
Nach all den Meisterwerken der Handwerkskunst wird es langsam mal wieder Zeit für was von der Stange: Zwischen ein leicht modifizertes Opinel Nr. 8 und ein EKA hat sich ein P45 von Berthier geschmuggelt. Ein einfacher Slipjoint der sehr schmal baut.
12C27 Stahl, Ebenholzschalen... ausser der Typbezeichnung trägt das Messer keine Beschriftung (und sowas gefällt mir)

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Sehr schick, diese P45 - besonders die schlanke Bauform gefällt mir.

Und die Story hinter dem Namen: dieses Regionalmesser ist der Drôme zugeordnet, südlich von Lyon. Es wurde als Reisemesser von den Herren Berthier und Sucheras (Doppel-MOF) konzipiert. P45 bedeutet "45ème parallèle", also 45. Breitengrad, der durch die größte Stadt, Valence, des Département Drôme und weitere exotische Orte wie Quebec, den Lake Michigan oder Wladiwostok führt (passt nicht so ganz, wie meine Überprüfung zeigte).

Beeindruckend finde ich auch die hohe Anzahl an Varianten von Griff- und Klingenmaterial und die damit abgedeckte Preisspanne. Details hier.

Danke für's Wiederhochholen.

Bonne soirée

Virgil
 
So, ich habe mich durchgerungen und den Brückentag von letzter Woche einfach auf diesen Freitag verschoben. :teuflisch

Morgen Abend geht es mit der Familie los Richtung Thiers, damit ich pünktlich am Samstag morgen vor Ort bin.

Von Thiers geht es dann weiter nach Laguiole und dann beginnt der eigentliche Urlaub an der "blauen Küste".

Mal sehen, ob ich dann Bilder eines neuen Messers machen kann ...
 
Gute Reise, viel Spaß, und untersteh Dich, hier ohne Fotos und ausführlichen Bericht wieder aufzuschlagen!!

Marcus
 
Gute Reise, viel Spaß, und untersteh Dich, hier ohne Fotos und ausführlichen Bericht wieder aufzuschlagen!!

Marcus

Zu Spät!

Fotos habe ich keine gemacht. Bericht schreiben ist auch nicht so meins.

Evtl. kann Virgil da ja einspringen. Fotoapparat hatte er ja dabei. :hehe:

Nur so viel: Der Besuch hat sich für mich wirklich gelohnt.
Die Auswahl an Messern ist natürlich grandios und man kann (sofern man dem Französisch mächtig ist) auch viel über die Messermacher erfahren.

Die zwei wichtigsten Anlaufstellen für mich waren Robert Beillonnet und Graveline.

Für mich sprang eine schönes Laguiole Droit heraus. Meine Frau bekam ein paar schöne Ohringe und meine kleine Tochter hat mit 4 Jahren nun ihr erstes eigenes Vespermesser...

Gruß aus Clemont-Ferrand (bei Sonne und schön kühl).

So und morgen Mittag geht es weiter Richtung Laguiole ...
 
Last edited:
Evtl. kann Virgil da ja einspringen. Fotoapparat hatte er ja dabei. :hehe:

Klar, mach ich gerne - aber ich kann nur die Coutellia abdecken - hier entlang, wenn belieben ...

Alles andere mußt du selbst erledigen, Michael (RB-Vorstellung, Laguiole-Bericht etc.) - gelle! :hehe:

Greetz

Virgil
 
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