Artikel auf www.welt.de zu Damaststahl

Titus Pullo

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Hallo liebe Messerfreunde,

beim Surfen habe ich folgenden Artikel entdeckt:

http://www.welt.de/wissenschaft/article138564440/So-werden-Klingen-scharf-wie-Damaszenerstahl.html


Ich bin zwar keine Experte, aber dort tummeln sich wohl wieder viele Klischees herum.

"Mit den Möglichkeiten der heutigen Wissenschaft versuchen Forscher auch rückblickend zu verstehen, warum etwa die Damaszenerklingen so scharf waren, dass man mit ihnen ein Seidentuch in der Luft zerteilen konnte."




Gruß T.P.
 
Ja ja, Mythen und Legenden.
Immer wieder erstaunlich, was man da so alles erfährt.
die ganze Sache klingt sexy, aber die Faktenlage spiegelt sie nicht vollständig richtig wieder.
Ich habe es aufgegeben, mich darüber aufzuregen.

Das Problem ist nur, dass ich bei Sachen, von denen ich ein paar Grundkenntnisse habe, die entsetzliche Schludrigkeit solcher Reportagen, Filmbeiträge und Geschichtchen erkenne, bei anderen Dingen aber leider nicht. Wenn diese Methoden der Berichterstattung die Norm sind, dann kann ich bald nichts mehr glauben.
Dann glaube ich nur noch, dass ich weiß.
Damit nähere ich mich der Gedankenhaltung von Sokrates an, insofern betrachte ich solche Berichterstattung als ein Mittel, mich mit Philosophie zu beschäftigen. Also doch nicht "für nix".
Ein resigniertes Tja, dann.....

Aber immer gut, auf solche Sachen hingewiesen zu werden. Wie die Leute mit Kritik (positiver und konstruktiver) umgehen, ist auch nicht gerade ein Beispiel für Unvoreingenommenheit und Präzisionsstreben. Weiß ich aus eigener Erfahrung.
Habe gerade ein Filmprojekt in meiner Firma abgebügelt.
 
Bildunterschirft, 2. Bild:

"[...] Bei der Herstellung werden mindestens zwei Stahlsorten [...] mehrere Hundert Mal gefaltet [...]"

Respekt dafür! Da kommen ja einige Lagen zusammen!

P.S.: Der Artikel wurde vom Ressortleiter Wissenschaft verfasst. :super:
 
Last edited:
Legenden um Blankwaffen aus Stahl mit übernatürlichen Fähigkeiten, optimalerweise von einer versunkenen Hochkultur geschaffen, bedient nunmal ein offensichtlich emotionales Grundbedürfnis des Menschen. In einer säkularen Welt mehr als je zuvor. Dabei war, ist und bleibt Damaszener ein Evergreen, auch wenn valyrischer Stahl ggw. wohl grade am angesagtesten sein dürfte ...

Die Geschichte mit dem Seidentuch und Saladins Schwert gefällt mir allerdings besonders, da sie bemerkenswerter ausgerechnet zu einer Zeit populär wurde, als die europäische Hegemonie und Hybris auf ihrem Höhepunkt war ... gefällt mir irgendwie.
 
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