Mr. Helix - Diskussion

Mr. Helix

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So, hier dürft ihr gerne Kritik üben, Fragen stellen oder ein paar Tips geben.

Bitte bedenkt, dass ich außer der Flex, einem Heissluftföhn, einem Dremel, einem teilweise defekten Bandschleifer und einem Backofen keine elektischen Geräte zur Verfügung habe.

Ich bin gespannt!

Viele Grüße
Uli
 
Hallo Uli, sehr schön zu diesem Zeitpunkt noch einen Mitstreiter begrüßen zu können. Dein Entwurf gefällt mir gut und für den ersten Tag hast du ja auch schon richtig rangeklotzt. Ich bin gespannt, wie's bei dir weiter geht. Wie wäre es mit noch ein paar Details? Hast du vor, das Messer mit einer "echten" Zwinge auszustatten? Was für ein Material wirst du für den Griff verwenden?

Gruß, Timo
 
Als Material möchte ich ausschließlich regionale Stoffe verwenden.

Beim Griffmaterial bin ich mir noch nicht ganz sicher. Aus dem Brennholzstapel habe ich bereits einige schöne Stücke herausgesucht: Birke, Eiche (Kern oder Splint), Blutpflaume oder Apfel. Das werde ich dann sehen.
Das läuft dann nach dem Motto: Der Griff ist schon im Holz drin, man muss nur das überflüssige Holz wegmachen :D.

Eigentlich habe ich eine echte Zwinge aus Damhirschgeweih geplant. Sollte es nicht funktionieren, dann wird es eine "falsche" Zwinge, also einfach ein anderes Holzstück oder Rinderknochen.

Am meisten Sorgen macht mir das Bohren des Lochs in den Griff. Das wird wohl mit Handbohrer, Stichsägeblatt und Feuer geschehen.
 
Hallo Uli,
Du bist ja richtig zügig und pragmatisch bei der Sache, und das Ergebnis mit Deinen archaischen Mitteln sieht schon sehr vielversprechend aus.:super: So wie es für mich aussieht, hast Du aber Erfahrung, mit wenig Zeit und eingeschränkten Mitteln brauchbare Sachen zu produzieren und es scheint nicht das erste Mal zu sein. Erzähl,was hat Dich bewogen, noch so unvermittelt an diesem Wettbewerb teilzunehmen und was machst Du sonst so?
Gruss von Felix an Helix
 
Hallo Felix,
ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt am Wettbewerb teilzunehmen, aber aufgrund von Prüfungszeit konnte ich erst jetzt starten. Vorher wollte ich mich nicht anmelden, weil ich mir unsicher war, ob das zeitlich noch klappen kann.
Bisher habe ich immer gestaunt, was alle anderen Mitglieder hier im Wettbewerb und sonst so zaubern. Damit das Forum und der Wettbewerb ordentlich mit Leben gefüllt werden, habe ich beschlossen nun auch aktiv mitzuwirken.

Mit Zeitdruck muss ich aufgrund meines Studiums (Ingenieur) auch klarkommen, also warum sollte das hier nicht auch noch klappen (hoffe ich zumindest :D).

Erfahrungen habe ich im Messermachen bzw. Metallverarbeitung nur relativ eingeschänkt. Das ist jetzt mein 6. richtiges Messer (als Kind Nägel plattzuklopfen zähle ich nicht mit).

Die eingeschränkten Mittel kommen einfach daher, dass nichts anderes bzw. das Geld dafür da ist. Meine Feilen sind vom Flohmarkt, der Rest von meinen Opas. Momentan spare ich auf einen ordentlichen Bandschleifer und eine Bohrmaschine. Dann wird alles einfacher.

Viele Grüße
Uli
 
Hi Uli,

ich bin erfreut das noch einer mitmacht und beeindruckt wie schnell du mit fast nix an Tools bist,
was noch mal verdeutlicht das der Mensch mehr zählt als das Werkzeug.

Gruß

Uwe
 
was noch mal verdeutlicht das der Mensch mehr zählt als das Werkzeug.
Hallo Uwe,
Abgesehen davon, dass Du über einen beneidenswerten Fundus an ordentlichem Werkzeug verfügst und auch gnadenlos virtuos damit umgehst, bezweifle ich die These : "Mensch zählt mehr als Werkzeug"! Trotzdem freue ich mich sehr, dass Uli mit an Bord ist!:super:
Gruß
Felix
 
Vielen Dank für die Blumen!

Mir macht die Griffmontage und das Ausdünnen der Klinge noch ein wenig Sorgen. Mit Wassersteinen kann ich zwar die Klinge bearbeiten, aber das ist Sträflingsarbeit. 0,2mm müssen auf jeder Seite noch weg.

Probeweise habe ich die Klinge heute noch geätzt, um Härterisse zu finden, wenn sich doch welche eingeschlichen haben. Die gute Nachricht: Keine schwarzen Linien zu sehen :).

Die Sache mit den Werkzeugen ist die: Es geht zwar mit dem bescheidenen Werkzeugsatz, aber es ist extrem mühsam. Komfortabler, schneller und vielleicht auch genauer kann man mit professionellem Werkzeug arbeiten. Außerdem muss man die Werkzeuge nicht nur haben, sondern auch damit umgehen müssen!

Besonders deine Ausrüstung und die Umsetzung, Uwe, machen mich jedes Mal wieder neidisch :D.

Viele Grüße, gutes Vorankommen und allzeit heile Finger!
Uli
 
Moin Uli,

Du bist echt flott!
Ich finde es auch klasse das Du neben dem Studium was handwerkliches machst, hab oft genug mit
Ingenieuren zu tun die null praktische Ahnung haben.

Die Flachschleifmaschine, Fräse und Härteofen sind nicht meine, kann die aber nach Feierabend benutzen.

Die günstigste halbwegs schnelle Möglichkeit eine harte Klinge auszudünnen ist aus meiner Sicht ne Valtitan Feile für ~30€

Ich hab das mit dem kleinen Handbandschleifer und danach mit Schleifpapier gemacht hat aber auch bestimmt
8-10h gedauert....

Gruß

Uwe
 
Hallo Uwe,

Ich werde das Ausdünnen mit einem alten Sensenwetzstein (SiC) ausprobieren. Der sollte hart genug und grob sein, dass in absehbarer Zeit eine scharfe Kante an der Klinge entsteht.

Die Valtitan sehen schon sehr vielversprechend aus, aber 30€ für eine Feile ....

Wenn man die Maschinen aus der Firma benutzen darf, ist das natürlich doppelt gut: Man muss sie nicht kaufen und es gibt notfalls genügend Leute vor Ort, die sich mit der Bedienung und entsprechenden Tricks auskennen.

Das schöne am Messermachen ist, dass es quasi alles beinhaltet, was ich im Studium theoretisch lerne. Wärmebehandlung von Stahl, Stähle allgemein, Zerspanung, Klebstoffe, Oberflächentechnik ...
So kann ich Sachen aus dem Studium für das Hobby nutzen und andererseits vom Hobby viele Sachen fürs Studium mitnehmen. Die meisten meiner Kommilitonen haben zwar schon von den verschiedenen Glühverfahren für Stahl gehört und auch von verschiedenen Stahlsorten, aber kaum einer hat schon selber ein mal normalisiert, weichgeglüht, gehärtet und angelassen oder weiß, dass walzhart, wirklich sehr hart sein kann.

Viele Grüße
Uli
 
Uli, ich glaube das wird ein feines Messer! Die Esse hast du mit Heißluftpistole "improvisiert"? Das hab ich noch gar nicht gesehen, immer nur Fön... :super:
 
Hallo Aristides,

die Heißluftpistole verwende ich nur, weil die ziemlich genau auf das Rohr passt. Sonst hätte ich noch einen Adapter basteln müssen. Außerdem ist die Heißluftpistole eh schon ziemlich verbraucht, sodass Schöheitsfehler durch Funkenflug nicht mehr stören.
Auch wenn das Ganze sehr primitiv anmutet: Die Temperatur durch die selbstgemachte Holzkohle reicht zum Verbrennen des Stahls. Das Rohr ist schon ein paar cm weggeschmolzen. Also aufpassen. Soll die Temepratur nicht höher als 900°C werden, dann kein Rohr verwenden, sondern mit dem Föhn/ Heißluftpistole direkt auf die glühende Kohle blasen.

Viele Grüße
Uli
 
Hi Uli,

ich staune wie fix du bist!

Ja dem Ingeniuer ist nix zu schwör, mit Spritze und Halm mache ich das auch.

Arbeitssicherheit ist so ein Punkt den ich gerne vernachlässige, also Späne im Auge kenne ich aus eigener Erfahrung genug...:hehe:

aber Handschuhe an Maschinen? Bei Bandschleifern bin ich mir nicht sicher, aber bei Bohr-, Fräs- und Drehmaschinen streng verboten,
da sich die Handschuhe verfangen können.

Gruß

Uwe
 
Hallo Uwe,

das hast du natürlich völlig recht! Handschuhe und drehende Maschinen sind ein absolutes No Go.

Am Bandschleifer habe ich immer Handschuhe an, seit ich einmal gesehen habe, wie eine Hand nach dem Kontakt mit 60er Band und 30 m/s Bandgeschwindigkeit aussieht. Die gelben UVEX Handschuhe sitzen hauteng, somit ist die Gefahr sich zu verfangen deutlich reduziert.
Beim feinen, langsamen Band kein Muss, aber bei grob und schnell war ich schon mehr als einmal froh die Handschuhe getragen zu haben. Die sind danach zwar völlig zerfetzt, aber die Hand bekommt nichts ab.

So fix bin ich im Übrigen nicht. Alles zusammengerechnet sind es nun 20h, die in dem Messer stecken.

Grüße
Uli
 
Hallo Uli,

... Am Bandschleifer habe ich immer Handschuhe an, seit ich einmal gesehen habe, wie eine Hand nach dem Kontakt mit 60er Band und 30 m/s Bandgeschwindigkeit aussieht. ...

um den Kontakt mit dem Schleifband zu vermeiden benutze ich ein Stück Dachlatte auf der ich die Klinge zwischen Nägeln einspanne. Das mache ich in Anlehnung an die Vorgehensweise der Solinger Pließter. Mit so einer Leiste, auch Ortspoon genannt, lässt sich der Klingenrohling sicher und gut kontrollierbar an der Pließtscheibe führen und das funktioniert auch am Schleifband. Es gibt einen, wie ich finde, sehr interessanten Film zu diesem Thema aus der Reihe "Der Letzte seines Standes" mit dem Titel "Der Blaupließter aus Solingen" (Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=jZUrxSpcwWY Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=FglH3OvoaCc)

Viele Grüße,
corax
 
Hallo corax,

die Dachlatten-Lösung finde ich gar nicht schlecht. Danke für den Tip!
Ich habe das direkt einmal ausprobiert. Allerdings fehlt mit da (noch) das Gefühl für den Abtrag, die Temperatur und das Material. Das dürfte ja aber eine reine Übungssache sein.

Viele Grüße
Uli
 
Hallo Uli,

mein Lob soll dir sicher sein: ich finde, du hast da einen schicken "User" hingezaubert - kein "Vitrinenstück", sondern ein Messer, das wahrscheinlich einen hohen Gebrauchswert hat und das man gerne in die Hand nehmen wird! :super:

Zum Arbeitsabschnitt vorher: die "Klebeeinspritzung" war eine "pfiffige" Lösung, wie mir scheint!
 
Danke, Aristides!

Deine Interpretation mit dem User ist genau richtig! Das Messer soll funktionieren und dabei nicht ganz hässlich sein :D.
Als Deko wäre das Messer einfach zu schade.

Die Klebeeinspitzung hat auch wunderbar funktioniert. Vielleicht sollte man aber in Zunkunft den Grif direkt auf der Klinge bauen. Dann ist das vielleicht auch einfacher.

Viele Grüße
Uli
 
Hi Uli,

spät angefangen und früh fertig, mit respektablem Ergebnis!

Gefällt mir richtig gut der Werdegang und auch der kleine Schnippler.

Gruß

Uwe
 
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