Convex down to zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

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Boas,

da der Küchendienst emotional sehr anstrengend ist ;), brauchten wir mal wieder was grundsolides Einfaches zur Erdung. Wir haben es uns echt besorgt - bzw. Gerd hat das für uns erledigt. Das ultimativ Räudige wollten wir. Und haben es bekommen!!

Zum Einstimmen in den thread ein paar Zitate vom Meister im Endstadium des Fertigungsprozesses:
19. Februar: „..ein brutales Ding. Ich habe es noch nicht geschärft, dennoch rasiert es schon ohne zu rupfen...“
20. Februar: „…Gerd, blutend“

Wir durften also hoffen :D

Hasenfüße haben wir schon ein paar. Stücker 6 an der Zahl. Jeder eine Freude für sich. Alle mit irgendeiner besonderen Eigenart. Größe, Klinge, Funktionalität, Griffschalen …
Am liebsten haben wir „Red Rock“ in einer der Jackentaschen - das SBH mit der Klinge aus SB1. Dazu im Wechsel mit dem Small Regular Sebenza BG42 in der Gesäßtasche das kleine SBH „Lil‘ Devil“. An ihm haben wir einen regelrechten Narren gefressen. Nachdem wir ihm die blaue Anodisierung abgetrotzt hatten und die Strukturen des Titan so herrlich an die Oberfläche getreten waren, können wir uns nicht sattsehen an dem kleinen Biest. Ganz abgesehen davon, daß es mit seiner Klinge aus Böhler M390 hervorragend und nachhaltig schneidet.

Mitte vergangenen Jahres gerieten wir wieder verstärkt in den Einflußbereich und folgend auch den Genuß von Carbonstahl. „Leo 3“ von Eckhard Schmoll, Attila Kovacs Slipjoint. Diverse Fixed von MLL Knives mit dem hochexzellenten O1 hatten wir schon länger im Gebrauch. Das Buch von Roman Landes über die Schneidfähigkeit von Messerklingen geriet in unsere Hände. Ballig auf Null begann Besitz von unseren Gedanken zu ergreifen. Wir kannten die Vorzüge aus unserer Küche. Herder Carbonstahl leicht ballig auf Null. Und aus dem Landes-Buch hatten wir behalten: Je feiner das Gefüge des Stahls, umso feiner der potentiell mögliche Schnitt …

Irgendwie fügten sich die Dinge zu einem Gesamtbild zusammen und im Oktober 2014 haben wir Gerd Haslauer gefragt. Wir wollten ein SBH. Mit Titanschalen, grob verarbeitet mit noch sichtbarer Struktur. Eine Klinge aus Carbonstahl. Diese ballig auf Null. Ohne Fase. Und Carbonstahl vom Feinsten - Shirogami :highly_amused:!! Gerd hat JA gesagt! Warum nicht! Das erste SBH mit einer Klinge aus Kohlenstoffstahl aus dem Hause Haslauer. Er hatte Gefallen an diesem Gedanken. Und wir unseren Spaß!!

Bissi was hat’s gedauert mit der Vorfreude. Jetzt isses da, das „Schmutzstück“. So der Arbeitstitel, vermittels dessen wir die produktionsbegleitende Kommunikation geführt haben. Inzwischen hat es als großer Bruder von „Lil‘ Devil“ seinen endgültigen Namen: NICHT „The Devil“ - wie man annehmen könnte - sondern „Gray“, abgeleitet vom „Gray Wolf“. Denn so sieht es aus, das wilde Biest. Und so gebärdet es sich auch :glgl:!

Es gab noch weitere Sonderwünsche bei Auftragsvergabe. Das kleine SBH „Lil‘ Devil“ hat ja Titanschalen von besonderer Couleur. Das ent-anodisierte Titan ist nicht einfach grau, wie das Rohmaterial, sondern es hat einen dunkleren Touch, der bei Sonnenlicht in ein undefinierbares Tiefdunkelblau changiert. Das liegt an der ehemaligen Anodisierung, die sich nicht durch Überschleifen ganz wieder entfernen läßt. Sie ist tief in die Poren eingedrungen.

Das wollten wir genauso auch beim „Gray“. Aber wir hatten keine Lust, wieder die blaue Anodisierung per Hand runterzuschleifen. Und haben Gerd gebeten, die Titanschalen blau zu anodisieren und anschließend wieder zu überschleifen. Hat er gemacht. Das Ergebnis: Einfach großes Kino!!

Vor uns auf dem Tisch liegt ein schmuddelig graues, undefinierbar schillerndes, ultrascharfes Taschenmesser mit einer konvexen - auf Null laufenden - Klinge aus Shirogami-#2-Carbonstahl. Der ultimative Shiro-Steirer :steirer:!!!

Die Klinge wollten wir sehr schlank. Gerade 3 mm mit Titanschalen zu je 4 mm. Mit 11 mm sollte das Messer insgesamt in der Hand liegen - wie der Haslauer-Flipper „Slow Rider“ und das Large Regular Sebenza. Das hat sich bewährt bei unserer Handgröße. Gerd hat uns Mitte Dezember umgestimmt. 3 mm Titanschalen und 4 mm Klinge sind es geworden. Solide eben. Ein Haslauer :super::super:.

Und das ist auch gut so. Das schlanke Gegenstück hat ja dann wenig später Jürgen Schanz mit seinem „Old School“ geliefert. Mit der superdünn ausgeschliffenen 3-mm-Klinge aus SB1. Zwei Partner für die Jacke. Rechte Tasche, linke Tasche: Rechte für’s Wurstbrot, linke für’s Lagerfeuer ….We will have a lot of fun!


About Shirogami

Shirogami #2: C 1,1 - 1,2%, Si 0,1 - 0,2%, P <0,025%, S <0,004%

U.Gerfin schrieb hier im messerforum das Folgende:

„Shirogami ist kein hierzulande unbekanntes Wundermaterial, sondern entspricht in der Legierung ungefähr unseren Stählen 1.1545 oder 1.1654.
Wenn die Angaben bei Dick stimmen, ist der Stahl von Hitachi nicht erschmolzen(???), sondern aus Eisensand reduziert und gesintert- ähnlich wie tamahagane.

Dies würde bedeuten, daß er gegenüber unseren Stählen deutlich legierungsfreier ist. Das nennt man dann aus Reklamegründen "reiner". Das bedeutet nicht, daß der Stahl besser ist als weniger "reiner " Stahl. Er ist auf Grund der fehlenden Legierungselemente umwandlungsfreudiger und muß schärfer abgeschreckt werden, um Martensit zu bilden. Außerdem ist er mit fein verteilten Oxydchen übersäet.

Ob das ein Vorteil ist, sei dahingestellt. Ist der Stahl erschmolzen, so bestehen keine wesentlichen Unterschiede zu den oben genannten deutschen Stählen.
Die Ansprunghärte bei so kleinen Teilen wie Messerklingen kann in beiden Fällen bei reinen C-Stählen bei 67 HRC und darüber liegen. Gegen einen Einsatz mit 64 HRC wäre nichts einzuwenden.

Die feinkörnigen C-Stähle vertragen auch Schneidenwinkel von unter 30 Grad, bei vernünftigem Einsatz sind auch 20 Grad möglich. Dies und die feinkörnige Struktur ermöglichen höchste Schärfen mit relativ guter Stabilität. Das ist eigentlich ein ausgestandenes Thema. Wenn man sich die Gefügeaufnahmen in Romans Buch-2. Auflage- anschaut, wird das klar. Solche Stähle sind also relativ einfach auf die extreme Schärfe zu bringen, die für die Prüfungen: Fallendes Blatt, Stehendes Blatt, frei gehaltenes Haar und feines Nackenhaar erforderlich ist.

Mit der guten Gebrauchsschärfe, die etwa durch die "Abkratzschärfe" für die Unterarme gekennzeichnet ist, hat das nichts zu tun. Im einen Fall handelt es sich um Schärfen im Bereich um 1 my, im andern Fall wird die Größenordnung um den Faktor 10 höher liegen. Es muß aber dem Anwender klar sein, daß die extreme Schärfe im 1-my-Bereich empfindlicher ist, als die robuste übliche gute Gebrauchsschärfe.

Es ist auch ein Irrtum zu glauben, die höhere Härte der reinen C-Stähle führe automatisch zu besseren Verschleißfestigkeiten gegenüber hochlegierten Stählen. Die Verschleißfestigkeit ist weit mehr von den nach dem Härten zurückbleibenden Karbiden abhängig, als von der Härte. Wer also mit einem Messer mit einer robusten Schneide um 40 Grad und "Armkratzschärfe" zufrieden ist, für den gibt es keinen Grund, von den bewährten Stählen 1.4116 oder 1.4034 abzuweichen.

Der Einsatz von ultascharfen Messern ist nicht wirklich notwendig, macht aber Spaß und den sollte man sich gönnen. Dazu gehört allerdings auch der gekonnte Umgang mit so feinen Werkzeugen.

Freundliche Grüße
U. Gerfin“


Back to „Gray“

Heute ist der Wolf im Postamt Monte Gordo eingelaufen. Wir haben ausgepackt, angepackt und abgeschnallt. Was für ein herrliches Messer!! Dann fotografiert. In Papier geschnitten. Furchterregend! Und unverschämt - wenn es die Klinge rausstreckt :p

Geschnitten haben wir sonst noch nix. Den Glanz der Klinge noch für einen kurzen Moment einfrieren und auf Bilder bannen. Dann sehen wir weiter. Ach so - rasiert ohne zu rupfen …

Zur Pflege und Aufrechterhaltung der Schneidfreude dieses konvexen White-Paper-Boliden haben wir ja erfreulicherweise unseren erweiterten Bestand an Schleifmittelchen zur Verfügung: Schleifpapier der Körnungen 40 bis 2000, Micro-Mesh® von 1500 bis 12000. Diamantpaste 1 Micron und Chromoxid 0,3 Micron (Kremer grün stumpf) - sorgfältig auf Leder aufgebracht. Das sollte im Prinzip ausreichen! Für den leichten „Nachdruck“ steht der Sinter zur Verfügung.

Und - nicht zuletzt für die übrigen Messerchen, insbesondere unsere sensiblen Japaner, die für den Küchendienst zuständig sind - haben wir ja jetzt auch die Shapton Glass-Stones liegen :eek:


Full Convex Shirogami SBH “Gray” - Haslauer Knives

Länge geöffnet: 214 mm
Länge geschlossen: 119 mm
Klingenlänge: 95 mm (davon 91 mm exorbitant scharf - die Schneidfase entlang gemessen)
Klingenhöhe: 30 mm, nach vorne auf Null zulaufend
Klingenstärke: 4 mm
Klingenform: Droppoint, Daumenrampe
Klingenschliff: ballig auf Null :devilish:
Klingenmaterial: Shirogami (YSS White Paper) 2 by Hitachi (aka Shiro-Ko 2), gehärtet auf 58-59 HRC (Finish: poliert)
Klingenachse: 8 mm, Teflonwasher
Durchmesser Anschlagpin: 5 mm in 4-mm-Bohrung
Achsschraube: Kaliber M5, Inbus 3.0
Alle anderen Schrauben: Kaliber M3, Torx T10
Achse, Anschlagpin, Spacer, Clipspacer, ThumbStud und alle Schrauben aus V4A
Frame: Titan Grade 5 (6AL4V)
Arretierung: Framelock
Griffstärke: 11 mm (?? mm an der Achsschraube und ??-?? mm max. inkl. Clip)
Griffhöhe: 31,65 mm max. (Griffende), Griffmitte 31,3 mm
Klinge-Griff-Verhältnis: 1:1,25 (aufgerundet nach eigener Messung)
Gewicht: 136 Gramm
Lanyardhole: länglich oval (8 x 3 mm)
Clip: DCC (Deeper Carry Clip); Titan Grade 5 (6AL4V), Tip Up (Gewinde für Tip-Down-Montage vorhanden)
Clipspacer geteilt aus V4A
Detent Ball: Gehärteter rostfreier Stahl
Einzelteile: 22 inklusive Detent Ball


Various Shades of “Gray”

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To be continued …

Aus der Jukebox Havana Black „Lone Wolf“


Shirogami

Johnny & Rock’n’Roll
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Moin Peter,

Titan meets Carbon, Moderne knutscht Tradition, kann das gut gehen? Und wie!

Ein wunderbares Messer, die Oberflächenbehandlung des Titans ergibt eine unglaublich geniale Optik.

Danke fürs Zeigen und viel Freude mit diesem perfekten "Gegensatz".

Gruß,

Nick
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Hi,

da hast Du dir ja ein Schmuckstück an Land gezogen! So einen Folder mit extra scharfer Carbonklinge steht auch noch auf meiner Wunsch- bzw. ToDo Liste.

Gruß

Uwe
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Sehr schönes Messer, klare Linien. Nur eine Nachfrage: Warum den Shirogami '#2 nur bis RC 58-59 härten? Die Schneide ist dann sicherlich zäher und belastbarer, aber das Potential des Shirogami scheint mir dann etwas verschenkt. War das jetzt Liebhaberei oder gibt es einen Grund dafür, warum dann nicht z.B 1095er, O1 etc gewählt wurde?

Ist eine echte Frage und ich hoffe, etwas zu lernen.
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

@Atlantik

Wir wollten UNBEDINGT Shirogami. Und KEINE Ausbrüche und KEIN Theater. Also 58-59 HRC. Bissi Vernunft im Wahnsinn? Na, ich denke, da haben wir nix verschenkt. Wir sind ja nicht am Dauerbelasten und Stehvermögen war definitiv nicht unser Ziel. So'n Chris-Reeve-Messerchen als Beispiel mit 58-59 HRC hält bei uns schon ein paar Tage 'ne gute Schärfe.

Unser Ziel war FEINE Schneide. Geht auch mit O1. Haben wir ja mehrfach zu vollster Zufriedenheit da. Ich wette auch, wenn ich einem Xbeliebigen ein SBH mit Klinge aus SB1 und eins aus N690, noch eins mit Böhler M390 und das Shirogami in die Hand drücke - zum Blindverkosten - hat er mächtig Probleme, was herauszufinden. Die Schärfe vom "Gray" ist allerdings schon mächtig beeindruckend.

Dann die fette Klinge. Wo wir schon wieder beim Verschenken sind. Denn der Shirogami würde ja erst richtig abgehn mit einer sehr dünn ausgeschliffenen Klinge. Und dies ist ja sowas wie ein Fällkniven F1 als Folder. Nur eben mit Shirogami. Wollten wir einfach nur haben. Jetzt der Forenspruch: Weil's cool iss :cool:!

Und wie Nick schon anmerkte - Hightech trifft Tradition. Wir mögen sowas! Was ich noch vergessen habe: Hat nicht jeder :highly_amused: ...


Gruß R'n'R
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Boas,

wir legen noch ein paar Detailbildchen nach. Daß das "Gray" absolut tadellos verarbeitet und sein Funktionalität - wie von Gerd gewohnt - 1A ist, erwähnen wir hier mal auf die Schnelle nebenbei. Wir haben es gerade ein Stündchen bespielt. Zum Warmlaufen ;). Draußen war es auch schon. Morgen muß es zeigen, ob es ein Messer ist. Es wird schneiden :D ...

Zu den Detailbildern legen wir noch den gesamten Haslauer-Clan mit auf. Sieben auf einen Streich ...

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Greetz

Johnny & Rock'n'Roll
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

@Atlantik

Und dies ist ja sowas wie ein Fällkniven F1 als Folder. Nur eben mit Shirogami. Wollten wir einfach nur haben. Jetzt der Forenspruch: Weil's cool iss :cool:!

Und wie Nick schon anmerkte - Hightech trifft Tradition. Wir mögen sowas! Was ich noch vergessen habe: Hat nicht jeder :highly_amused: ...


Gruß R'n'R

Definitiv cool. Und das Haben-Wollen kenn ich auch nur zu gut. Ich erinnere mich noch an einen Persian-Skinner von Olamic Cutlery, der mich aus den USA her angelächelt hat. Auch sehr cool, schöner Damast. Habe dann kurzfristig ausgeblendet, dass ich kein Jäger bin. Macht mir trotzdem immer wieder Freude.
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Servus,

eine exotische Materialkombination, nicht übel! :applause: Auf die Patinabilder bin ich mal gespannt!

Ich hab noch zwei Caly, ein 3 + 3 1/2 mit AS Klinge, wenn du mal tauschen magst, ich geb dir beide, sofort! :steirer: :D

Gruß, güNef
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

@güNef

Ich bin auch gespannt. Habe mich noch an nichts rangewagt. Morgen nach dem Frühstück erstmal Hölzchen und Stöckchen. Mittags vielleicht mal was "Anstrengenderes". Sollte sehr interessant werden das Gesamtkonstrukt. So irgendwie Richtung Ratte vermutlich :glgl:

Sowas nennt man dann vierdimensionales Messer - der Zahn der Zeit wird täglich sichtbar ...


Sehr gespannt

Johnny & Rock'n'Roll
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Boas,

werfen wir einen letzten (melancholischen) Blick auf das noch jungfräuliche „Gray“. Die Spiegelpolitur wird sich im Lauf des Tages beginnen zu verabschieden :hmpf: ...

Wo verorten wir dieses herrliche Messer? Zunächst neben seinem kleinen Bruder und Initiator - dem "Spiritus Rector". Dann neben dem F1 von Fällkniven, dessen Taschenexemplar es im Prinzip ist. Eine etwas andere Linienführung der Klinge, ist diese ebenso fett und ballig und dürfte dem „Außendienst“ gut gewachsen sein. So, wie auch das SplinterS von MLL - mit seiner O1-Klinge unser Outdoor-Carbon-Kracher.

"Gray" also ein Crossover zwischen F1 und SplinterS im Taschenformat. Wir werden sehen, was der alte Shirogami dazu zu sagen hat. DER ist im Roadhouse bereits einmal in Gestalt des Masakage Yuki Nakiri in der Bordküche gegenwärtig. Ob das „Gray“ sich auch im Food-Bereich - auf dem Jausenbrett - zu behaupten weiß, wird sich im Verlauf des heutigen Tages zeigen :)

Shining …

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Grüße aus sunny Monte Gordo

Johnny & Rock’n‘Roll
 
Last edited:
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Moin,

ok ich muss zugeben... das hatte ich nicht erwartet als du mir davon erzählt hast, dass du dir ein Messer in Shirogami "ballig auf Null" anschaffen wolltest, aber die Überraschung ist durchaus positiv :D
Wie sich der Stahl im Alltag so schlägt und verhält, darauf bin ich wirklich sehr gespannt. Prinzipiell würde ich da jetzt (großartige Holzarien vielleicht eingelassen) keine negativen Überraschungen erwarten, schließlich wird der Stahl schon seit Ewigkeiten auch für Jagdmesser etc. eingesetzt...

Dennoch, bin sprachlos. Viel Spaß mit dem g***** Teil :steirer:

Gruß, Gabriel
 
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... werfen wir einen letzten (melancholischen) Blick auf das noch jungfräuliche „Gray“. Die Spiegelpolitur wird sich im Lauf des Tages beginnen zu verabschieden ...

Ja! Schluss mit der Selbstbespiegelung! :lechz:

Ein schönes Messerchen hast Du Dir da machen lassen. Da es ohnehin als das "ultimativ Räudige" geplant war, gibt es keinen Grund die Spiegelpolitur zu verschonen :D . Aus deiner ganzen Hasenfußcollection gefällt mir das Stück am besten!

Viel Spaß beim Morgenspaziergang.
 
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Boas,

zunächst die Pflicht ;)

@Gabriel

Genau. Ein schönes Shiro-Outdoor - das Matagi Midiamu 195 - gibt es z.B. hier

Und wir sind vollkommen ohne Sorge, was den Einsatz am Holz angeht …


@klingler

Erstens: Danke. Hatten wir! Zweitens: Mir auch! Ein Hammer!!



Nun zur Kür …

Wir haben es mitgenommen, das "Gray" und ein fingerdickes Hölzchen von etwa einem Meter Länge bearbeitet. Ästchen weg. Schräg rein. Ab. Schälen etc. Gute Stunde, wie üblich.

Beim ersten Schnitt schräg ins Holz wußten wir Bescheid :D. Sooo hatten wir es uns gar nicht vorgestellt. Der Biß ist unanständig!! Wir wollten uns schon mal einen Roselli-Schnitzer, Carpenter glaube ich, zulegen. Iss wohl nicht mehr nötig :lach:. Das Ding langt zu, da lacht der Mann!!

Aber ebenso exzellent läßt sich fein die Oberfläche abtragen. Die Klinge beißt schon im ultraflachen Winkel zu und bleibt beim Abschälen von Rinde direkt unter der „Haut“. Gerd hat einen genialen Klingenschliff hingelegt. Meine Fresse.

Nach dem Stündchen ist die Klinge absolut und vollkommen unbeeindruckt. Geht durchs Papier wie OTB. Rasiert etc. pp! Nach dem Säubern sieht die Klinge aus wie neu.
Das sollte sich dann ändern. Wir haben zur Feier des Tages mal das Kettensägen-Eukalyptus-Jausenbrett aufgelegt und mit etwas „leichter“ mediterraner Kost versehen :glee:: Schinken, Käse, Tomate - und westfälischen Pumpernickel. Gibt’s hier bei einem französischen Dealer (Intermarché).

Das „Gray“ ist auf dem Jausenbrett ein Überraschungs-Hit. Scheibe Käse, Scheibe Schinken, paar Tomatenviertel - fast wie’n Küchenmesser. Kennen wir aber schon vom F1. Der ballige Anschliff entschärft die Dicke der Klinge. Danach hat Patina stattgefunden.

Aber das iss ja nix. Also noch einen Apfel geschält, noch einen. Das geht ebenfalls irritierend gut von der Hand. Man bleibt - wie beim Hölzchen - dicht unter der Haut. Es gleitet nur so dahin. Echt scharf! Mehr Patina kommt auf. Und da wir gerade so schön in Stimmung sind – die halbe Apfelsine, die vom Frühstück übriggeblieben ist, mal hergenommen und in kleine Teile zerlegt, dann das Fruchtfleisch herausgetrennt. Die Apfelsinenbrühe ergießt sich fein säuberlich über die gesamte Klinge. Es wird!!

So sieht es dann am Ende vor einer Stunde aus, das „Schmutzstück“ …


Chronologie einer Entspiegelung

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Hallo Gerd: Dein Bestes :):p:irre:!!


To be continued

Johnny & Rock’n‘Roll
 
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Die Fotos vom "Messer in Aktion" sind echt schön geworden. Sieht man ja nicht so häufig. Vielen Dank dafür.
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Also DAS ist mal ein Taschenfeitel.
So! Muß! Das!

Ok, ich hätte bei der Klingendicke 2 Einheiten runter und bei der Härte 2 Einheiten rauf, aber ich glaub auch so, dass das ein Spaßkamerad ist :steirer: .

Eine Frage noch, weil es mich bei einigen Fotos zu täuschen scheint: Hat die Klinge einen leichten Recurve drinnen?

PS: Mit der Klinge brauchen wir nun aber bitte ein tägliches Patinabild :D
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Also ich steh ja auf Spiegelpoliert, Patina würde ich immer wieder wegpolieren....

Ist aber eben Geschmackssache.

Gruß

Uwe
 
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@andr.stan

2 Punkte runter, 2 Punkte rauf haben wir ja in etwa: "Old School" von Jürgen Schanz. Rechte Jackentasche :steirer: ...

Und gutes Augenmaß. Wir haben Recurve. Am Beginn der scharfen Schneide setzt die Klinge auf einer geraden Fläche auf, hebt ab und sitzt etwa 3 cm weiter Richtung Spitze wieder auf - um sich dann mit leichtem Schwung aufwärts zur Spitze zu bemühen. Alles very cool. Die Klinge beginnt in ihrer Gesamtheit weit oben im balligen Schliff gegen Null zu streben. Ebenso verschlankt sie sich am Mini-Ricasso beginnend - ebenso "ballig", wenn man das mal vereinfachend so sagen darf - zur Spitze hin auf Null. Ein irrer Schliff. Und die Schneideigenschaften sind oberg... :). Ein absolutes Spaßgerät!

Mit dem täglichen Patina-Fortschritts-Pin-Up gebe ich mir Mühe. Bekomme aber morgen bis Samstag Besuch eines lieben Mit-Forumiten (in Begleitung des Messing-Carbon-Mercator-Messers :super:). Man möge nachsichtig sein, wenn's mal klemmt hier.


@suntravel

Genau. Wenn Du polierst, schmeckt's wieder nach Metall. Geschmacksache halt :eek:.


LG R'n'R
 
AW: Convex down to Zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Moin Peter, ich hoffe du hast eine anständige Weste mit
vielen Taschen, das du dein Messer gebührend bei dir führen kannst.

Verdient haben sie es.

Gruß
Iron
 
AW: Convex down to zero - Haslauer Carbon SBH “Gray”

Moin zusammen,

"Gray" stand schon auf dem Brett und wartete. Auf die Sauerei, die da kommen würde. Apfel schälen (echt klasse), Apfel spalten (echt brutal), Apfelsine aufschneiden, in kleine Stücke zerlegen (diese Methode ist eine ausnahmsweise angewandte, um das "Gray" möglichst lange zu quälen :p) und dann das Fruchtfleisch raustrennen. Klingt erdiger als filetieren :glgl: ...

Also bis auf das Apfelbrechen bräuchten wir für die komplette Operation kein anderes Messer. Nicht ganz so nagelgängig zwar wie das Herder Office :irre: ...

Am Ende - wir haben uns Zeit gelassen - hat sich die Patina nicht wesentlich verstärkt. Etwas intensiveres Gray ...


Protokoll einer Patinaisierung ...

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Aus little cloudy Monte Gordo

Johnny & Rock'n'Roll
 
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Boas,

gestern noch ein paar schnelle Bildchen bei Tageslicht. Und heute gleich weiter mit der Quälerei. Apfel und dann Apfelsinchen arbeiten sich am Shirogami ab. Das stinkt dem ganz schön :p ...

Here we go ...

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Aus sunny MG

Johnny & R'n'R
 
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