Feile in herkömmlichem Backofen auf Pyrolysestufe weichglühen

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Urpils

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Hallo liebe Messerfreunde und Messerwerfer,

kleine Frage : Meine Frau lässt nachher über Nacht das Selbstreinigungsprogramm vom Backofen laufen, ca 2-4 Std bei 500 Grad.
Ich dachte mir, ich könnte vielleicht ein paar Feilen in den Herd schmuggeln, höhö, die dann morgen bearbeitbar wären.

Was meint ihr, reicht die Temperatur aus ?
Also einfach mit dem Herd aufheizen und wieder abkühlen lassen..

Grüezi
 
Wie schon gesagt: reicht nicht...

Einfachste Methode:

ein Stahlrohr nehmen, Feile in Papier einwickeln und in das Rohr stecken. Die beiden Enden mit Erde abdichten.
NICHT HERMETISCH VERSCHLIEßEN! Wir wollen schließlich keine Rohrbombe bauen :p:
Einen Grill mit Kohle befeueren, Rohr reinlegen, mit frischer Kohle bedecken und einfach stehen lassen.
Am nächsten Morgen aus dem Rohr pulen und sich über den butterweichen Stahl freuen :)
 
@zaza
Die Frage klingt ziemlich blöd, ich stell sie aber trotzdem :steirer: Muss ich mit einem zusätzlichem Gebläse arbeiten, oder einfach wie für den Grill Kohle anzünden und dann brennen lassen?
Gruß Bizulas
 
@Bizulas : stimmt, jaja total beknackt, ...ja-weiss net aber spätestens wenn du die Feile oder dein Werkstück härten willst, musst du es vor dem Abschrecken zum Glühen bringen und mit einem gemütlichen Grillfeuerchen ist das bestimmt net so dolle

pass auf, meine Esse :
Ich hab mir 2x 100mmRohrlüfter im Baumarkt gekauft und jeweils in ein kurzes Stück 110er Abflussrohr gesteckt.
Die beiden Rohre kann ich wiederum zusammen stecken und bei Bedarf einen Ventilator einschalten oder für mehr Glut den anderen dazu schalten.

Unabhängig davon habe ich mir in einen runden Terrakotta-Kübel, sieht von der Form her aus wie ein Eimer, 5 Auslässe aus kurzen Stücken Vierkantrohr gebastelt, einfach die Vierkantrohre über die Länge des Rohres mit Zemetmörtel befestigt, zuerst Löcher reingehauen, dann die Vierkantrohre eingemauert.
Aus den Rohren bläst die Luft in das Glutbett, Kohlen liegen auf ein paar Schamottplatten auf einem kleinen alten Eisentisch, Schamottplatten sind nur drauf gelegt, nicht festgemauert.
An die grosse Öffnung des Terrakotta-Kübels habe ich ein Blechrohr gemauert, wegen der Hitze.
In das Blechrohr kann ich die Abflussrohre mit den Lüftern stecken.
 
Unabhängig davon habe ich mir in einen runden Terrakotta-Kübel, sieht von der Form her aus wie ein Eimer,
5 Auslässe aus kurzen Stücken Vierkantrohr gebastelt, einfach die Vierkantrohre über die Länge des Rohres mit Zemetmörtel befestigt,
zuerst Löcher reingehauen, dann die Vierkantrohre eingemauert.
Aus den Rohren bläst die Luft in das Glutbett,
Kohlen liegen auf ein paar Schamottplatten auf einem kleinen alten Eisentisch, Schamottplatten sind nur drauf gelegt, nicht festgemauert.
An die grosse Öffnung des Terrakotta-Kübels habe ich ein Blechrohr gemauert, wegen der Hitze.
In das Blechrohr kann ich die Abflussrohre mit den Lüftern stecken.

Kannst Du bei Gelegenheit bitte davon Fotos nachliefern?
Vielen Dank
 
bittschön

http://www.pic-upload.de/view-26188505/IMG_4811_.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-26188507/IMG_4809_.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-26188506/IMG_4813_.jpg.html
http://www.pic-upload.de/view-26188509/IMG_4814_.jpg.html


Die Feilen liegen in der glodernden Lut, hatte aber keine Lust mehr, im Dunkeln zu fotografieren.
Das könnt ihr euch sicher vorstellen, wie der Gerät waagerecht auf einem Tisch liegt und aus den Auslässen Luft ins Glutbett bläst.
Die beiden Rohrlüfter, das nebenbei, sind nicht sehr laut aber die pusten ganz schön wenn sie beide eingeschaltet sind.
 
Mir stellt sich die Frage, warum eine Feile weich glühen im B.Ofen.
Ich gehe jetzt mal davon aus, das Du aus der Feile dann sowas wie "Damastähnliches" im Nachhinein herstellen willst ?
Dazu benötigst Du ein Schmiedefeuer..somit kannst Du Dir auch ein Anlass, oder Glühfeuer machen
(alles recht "salopp" gesagt...aber das mit dem B.Ofen ist auch salopp daher gestellt *grins)

Hinzu kommt, Du weisst nicht wirklich, aus welchem Material die Feile ist,
was bringt es Dir dann, wenn Du hinterher etwas draus machen willst / wirst..und nicht genau weisst, ob es ein Öl, Wasser, oder auch Lufthärtender Stahl ist.
Mitunter machst und tust Du an dem Stück "Eisen" rum und im Endeffekt reisst Dir spätesens beim Härten der Stahl...
Wenn es generell möglich ist, aus einem austenitischen Stahl, hinterher ein härtbares Gebilde herstellen zu können.

sicherlich alles ein wenig aus der Luft gegriffen, aber ich würde, bevor ich mir derart Arbeit mache, erst mal klar darüber werden,
um welches Material es sich bei all dem handelt und dann agieren
Da kann man beim Härten noch so mit den Temperaturen spielen, ob nun Öl oder Wasser...wenns im Vorfeld nicht passt, passt es im Nachhinein nimmermehr...

Man muss sich, wie bei allem im Leben, erst mal Gedanken machen, oder eben Wissen der Materie aneignen, um zu verstehen...
Einen einfachen Anhaltspunkt, gibt einem bei solchen Sachen schon das Eisen-Kohlenstof-Diagramm.
Beim Härten, wechselt das Atomare Gitter des Stahls, von kubisch raum, zu kubisch flächenzentriert
dabei muss beim Härten dem jeweiligen Stahl auch noch Kohlenstoff zugefügt werden, da sonst keinerlei Härte erreicht werden kann...und und..oder oder...

..ich hör mal auf hier, mit meinem "Halbwissen" ;-)
Nur soviel...man kann halt mit nem Reibekuchen Wind machen...aber die Effizienz desgeichen sei mal dahingestellt...

will sagen..so manches kann man machen,..muss man aber nicht...denn für jede Sparte gibt es halt so seine Spezialisten...

Ich möchte mich weissgott nicht frei sprechen von diversen Dingen, welche ich in meinem Leben bereits gebastelt, oder "Ver-Bastelt" habe...
aber an explizit solche Sachen, wie Härten "zuhause" lasse ich dann doch lieber die Finger weg, wenn ich keine Ahnung habe.
Und das ist nicht aggro gemeint, oder geschrieben !! Bitte nicht falsch verstehen !!
Einfach nur ein Rat, der Zeiz, Geld und Nerven erspart :)
 
hesse Rescht..lieber Gänseblümchen, statt Gänsefüsschen :p

Aber mal wirklich ohne Spass, ist es nicht einfacher, eine Klinge aus einem Stck. VA o.ä. (ich sage einfach mal "VA" ohne Werkstoffschlüssel)
entweder mit der Flex (das kann ein jeder halbwegs versierte zuhause) oder ggf. mit Wasserstrahl, oder Laser vorab ausschneiden zu lassen
und das Ganze dann im Nachhinein nach Belieben in Form zu bringen.

Das mit dem reellen Schmieden ist eine Kunst für sich, das macht man halt nicht so nebenbei im B.Ofen, oder auf dem Gartengrill
Bis, oder dass man da das einigermaßen Equipment zusammen hat, sei mal noch dahin gestellt.
Ich habe vor ~25 Jahren von einem Härtemeister ein wenig gelernt und beigebracht bekommen, wie, wann, was.. "so weit ist"
Anhand von Glühdiagrammen an sich, wird man nicht wirkich schlauer, als das es einem am lebenden Schwein (sozusagen) gezeigt wird.
Funkenschliffbild, Glühfarbenbild, theoretische Temperatur, div. Diagramme und Tabellendatenblätter sind im Vorfeld eine unerlässliche Informationsquelle,
aber letztendlich kommt eben der Mensch, der Profi, der Kenner und Könner mit ins Spiel und das ist genau DAS, was zählt.

Gerade im Stahlbereich spielen derart viele Faktoren zusammen, vom anschl. Normal, Weich, Spannungsarm oder auch BG btw. BF Glühen, gar nicht erst zu reden.
Dies erfordert Kenntnisse, die man nicht mit ner Flasche Bier am Holzkohlegrill zu sich nimmt :)..wobei...wär schon cool., ...wenn :D

Ich mag hier net den Klugscheisser raus lassen, aber es ist eben halt, wie in allen Bereichen (mitunter Foren, jedweder Art)
wo Dinge ausprobiert werden, welche im Vorfeld schon zum Scheitern verurteilt sind, da im Anfangsstadium bereits das Grundwissen fehlt.

Nehmen wir die Sache mit dem B.Ofen...(Urpils...nu auch wieder ein geiler Name *sfg)
Ein standard B.Ofen zuhause wird niemals über allerhöchstens 350°C kommen, darin kann man, wenn überhaupt, versuchen, etwas Spannungsarm zu glühen,
oder eben ne TK Pizza verbrennen lassen :cool:

Weichglühen selber beginnt bei einer Temp. von >700°C - da muss ich schon noch ein paar Steinkohlen mit in den B.Ofen packen,
um auch nur annähernd irgendwann diese Temp. zu erreichen
 
Bin mir grad nicht sicher, ob das mit den Gänsefüsschen zu subtil war.

Ich mag hier net den Klugscheisser raus lassen, aber es ist eben halt, wie in allen Bereichen (mitunter Foren, jedweder Art)
wo Dinge ausprobiert werden, welche im Vorfeld schon zum Scheitern verurteilt sind, da im Anfangsstadium bereits das Grundwissen fehlt.

Grade für das Grundwissen ist das Forum doch da. Ein bisschen Suche nach dem Stichwort Feile und schon eröffnen einem die Profis
- welche Werkstoffbezeichnung die Feile wahrscheinlich hat
- wie man eine Feile weichglüht im Grill
- wie man die Feile wieder härtet, nachdem man eine Form herausgearbeitet hat
- wie man sie anzulassen hat
- warum eine Feile sich besser für Messer eignet als VA
...
Und Sinn und Befriedigung kann das schon ergeben, aus so einer Feile mit low-tech und low-cost etwas zu erschaffen, was sich nicht scheuen muss, einen Qualitätsvergleich mit einem Kauf-Messer anzutreten.
Und, Backöfen werden inzwischen bis zu 600°C heiss...


nichts für ungut
alex
 
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