Review: Carbonext in der professionellen Küche

RoBs3n

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Hallo,

Nachdem ich in diesen Threat http://www.messerforum.net/showthread.php?125183-Gyuto-amp-Sujihiki-f%FCr-Privat-und-Beruf-gesucht&highlight=robs3n nach Unterstützung fragte, und diese auch prompt kam. Habe ich mich entschlossen für die Arbeit in der Restaurant-Küche mir die KAGAYAKI Carbonext Messer zu zu legen, die da heissen: Gyoto 21cm & Sujihiki 24cm jeweils Klingenlänge.

Zu Mir:

Koch seit 2004 bis jetzt nur im Restaurantbetrieb tätig. Habe seit der Lehre nur mit Messern von Zwilling, F.Dick & 3zack gearbeitet. Vor etwa eineinhalb Jahren habe ich mir das erste mal ein Schleifstein der Marke Naniwa gekauft. Ein sehr kleiner, Weicher Kombistein. Aber für die erste Schritte doch ok. Messer zum ersten mal geschliefen und es war ok! Habe mich dann eingelesen und auf Youtube Videos geschaut. Es wurde besser. Aber was mich wirklich gewurmt hat war das die recht gute Schneidleistung nie lang angehalten hatte. Das ewige und 3 tage über dem Feinzug, abziehen hat mich schon genervt.

Dann bin ich auf diesen Forum gestossen und habe wieder gelesen & gelesen...

Durch die Kaufberatung eurerseits( Vielen Dank dafür) habe ich mich entschlossen die Carbonext Serie von JCK eine Chance zu geben.

Anfoderung war: Nicht zu empfindlich und Dünn. Also kein Läser, da kollegen doch hin und wieder fremdes Eigentum zweck enfremden.
Nicht zu anfällig gegen Rost und der gleichen. Längere Schnitthaltigkeit und sie sollten wesentlich schärfer sein als der Stanzstahl aus Solingen.

Zu den Messern:

Kagayaki Carbonext Gyuto 21cm Klingenlänge
Kagayaki Carbonext Sujihiki 24cm Klingenlänge

Nach 2 Wochen harter Benutzung

Carbonext%20nach%202%20wochen.jpg


Wie man sieht haben sie eine leichte Patina gebildet. Mit diesen wurden harte Wurzeln wie Knollensellerie, Steckrüben, Kartotten und alles erdenkliche Gemüse geschnitten.
Sowie Fleisch & Fisch.

Und sie haben es mit so einer guten Beständigkeit getan, es sind wirklich Welten zwischen den Carbo. und den Solingern. Ich habe die Solinger im schnitt 6 mal am Tag abgezogen( 10Std) die Carbonext nicht mehr als 2 mal.

Dazu sind sie durch die wirklich sehr sehr harten Gemüse nur so geglietten. Nicht gespaltet sondern wirklich sehr sauber geschnitten.

Durch den doch recht guten Griff lassen sie sich unglaublich gut führen, dazu kommt noch das sie sehr leicht sind. Es macht einfach riesen Spaß damit zu Arbeiten. Einfach nur Schneidespaß!

Ausslieferungszustand:

Die Messer sind recht schnell aus Japan geliefert wurden.

Sehr ordentlich verpackt und jeweils in ein recht schmucken Pappverpackung. Es wurde ohne Extra Sharpness bestellt.

Messer%20(19%20von%2023).JPG


(Zu den anderen kommen auch noch Erfahrungsberichte ;) )

Schärfe war beim Gyuto OOTB gut.
Schärfe vom Sujihiki nicht so doll.

Wurde deswegen direkt geschliefen( erfahrungen zu den Schleifeigenschaften siehe weiter unten)

Sonstige Verarbeitung war gut bis sehr gut. das man bei den Preis kein abgerundeten Rücken erwarten darf ist, so glaube ich, nicht verwunderlich.
Nieten, Griff waren und sind ohne tadel.

Was mich am meisten erstaunt hat war das sie so leicht sind, gegenüber den Solingern.

Mit Maßen kann ich jetzt nicht kommen, aber auf der Website und im Internet sind denke ich genug angaben zu finden :)

Schärfbarkeit:

Da ich schon erfahrung von zuhause mit Deba und Yanagiba im schleifen habe, Carbonstahl... Dieser sich sehr einfach auf schärfe bringen lässt. War ich gespannt wie es bei den Carbonext ist.

Wie weiter oben erwähnt war das Sujihiki nicht das gelbe vom Ei bei der OOTB Schärfe, und da die messer ein 70/30 anschlief haben, war ich wie gesagt gespannt.

Ich habe das Sujihiki ganz normal wie alle anderen 2 Seitig angeschliefenen messer geschliefen, also in richtung 50/50 anschlief gebracht. Geschliefen wurde auf: Naniwa Chosera 400, Shapton glass 1000, Naniwa Chosera 3000. Es hat sich sehr schnell ein Grat gebildet und war in nicht mehr als 10 min inkl grat-entfernung auf Rassier/ Kopfhaarhalt schärfe gebracht. :super:

Beide Messer wurden nach 2 Wochen dann mal über den 3000er und den neu zugekommenen 5000er plus Chromoxid Leder gezogen in kurzer zeit wieder auf sehr guter schärfe gebracht.

Abgezogen wird auf Arbeit mit einem Eicker Wetzstahl Microfeinzug, wie gesagt etwa 1-2mal am Tag. Das machen sie auch wirklich gut mit.

Ich habe bis jetzt keinerlei Ausbrüche oder sonstiges.


Fazit:

Nach 2 Wochen kann ich nur sagen: Kaufempfehlung und warum bin ich nicht schon viel früher auf gute und doch nicht so teure Messer umgestiegen.

Es gibt kein problem mit geschmack( also kein Metall-Geschmack in den Speisen usw.)

Ich bedanke mich auch nochmals recht Herzlich an die jenigen die mir geholfen habe.

Vielen Vielen Dank.

Ich hoffen mein erstes Review hat euch ein bisschen gefallen, ich werden noch ein Paar Bilder nachreichen.

Robert


Fazit:
 
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Servus,

schon der zweite Bericht heute, von jemandem der die Kaufberatung nützt und dann nicht wortlos verschwindet, sondern sich mit seinen Erfahrungen im Informationsaustausch revanchiert.:super:

Ich nütze das Kagayaki CarboNext 210mm Gyuto jetzt seit Wochen, zuletzt arbeitet auch mit Vorliebe meine Frau damit, aufgrund des etwas "kleineren" Griffes. Ich habe es erst einmal am Stein (1000/3000 Cerax) geschärft, mehr als Neugier als Notwendigkeit, ich hätte es sicher noch am Keramikstab scharf halten können.

Ich erwähne das nur, weil sich hier wieder enorme Unterschiede zwischen Profiköchen im Restaurant/Großküchenbetrieb und einem Hobbykoch in einem Zwei-Personenhaushalt zeigen. Da öffnen sich Gräben! Für mich wird immer eindeutiger klar, dass HACCP-konforme Schneidbretter und die riesigen Mengen an Portionen und Schnittgut gewaltig an der Standzeit rütteln und die Schärfe der Schneiden nur so wegfressen, dass so häufig abgezogen werden muss!

Ein Vergleich zwischen beiden Anwendern lässt sich hier nicht mehr auf einen Nenner bringen!

Auf einen Bericht und Eindruck unter deinen Arbeitsbedingungen vom Misono UX10 bin ich gespannt. Profiköche aus den USA schwärmen von diesem Messer!

Gruß, güNef
 
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Hi,

hat gefallen und war besonders für mich als Hobbykoch mehr als nützlich, da ich mit einem Auge auf der Suche nach nem günstigen Messer bin und die CarboNext Reihe da einer meiner Favoriten ist. Dein Beitrag hat zusammen mit den anderen über die CarboNext-Messer mir jetzt genug Wissen in die Hand gegeben, um eine Entscheidung zu fällen ohne vorher noch einmal ein Beratungstopic zu eröffnen.
 
AW: Review: Carbonext in der Professionellen Küche

Sehr schön!

Endlich auch mal was von einem Kollegen,da kann ich doch einfach mehr mit anfangen.

Welches ist deine Gebrauchsschärfe? Kannst du dich jederzeit rasieren oder darf es ruhig auch etwas (wieviel) weniger sein?
Und Schneidetechnik-Wiegeschnitt, Choppen...?
 
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AW: Review: Carbonext in der Professionellen Küche

Hey,
Also nach dem Stein müssen auf jedenfall die Haare fliegen. Und ich versuche die schärfe auch zu halten. Per Stahl. Was recht gut klappt.
Will aber noch ein abziehstein und Leder mit in die Tasche packen, um schnell am Morgen ggf. Abzuziehen.


Geschnitten wird in wiegen etwa Kräuter und so etwas. Pommes carree und alles andere per Druck, Zug und schiebe. Je nachdem... Das es auch nicht verkannten kann.
 
AW: Review: Carbonext in der Professionellen Küche

Moin moin,

freut mich immer wieder zu sehen, wenn Leute mit positivem Eindruck aus der Kaufberatung hervorgehen. Und wenn dann noch so ein Review kommt umso besser, vielen Dank dafür :super:

Interessant zu wissen, wie sich die Messer im harten Profieinsatz schlagen. Klar, der Unterschied zu den Solingern ist extrem. Allerdings bin ich insbesondere auch gespannt zu erfahren, was du dann im Vergleich von deinem Grand Cheff Wa und dem UX10 hältst!

Besonders interessante Info auch, dass die Messer den Stahl anscheinend klaglos vertragen. Vom Härtebereich sind sie dafür ja noch gerade grenzwertig theoretisch. Ich persönlich nutze da schon das Leder eher, aber natürlich sind meine Anforderungen auch etwas andere...

Gruß, Gabriel
 
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Ich habe heute bei JCK das Carbonext Sujihiki 240 Extra Sharp bestellt. Bezahlung über Paypal, leider liegt der Euro nur noch knapp über dem Dollar (1,025$/€).
Die Bestellbestätigung kam innerhalb von einer Stunde. Die Auslieferung mit EMS würde in 2 Tagen beginnen.
Wenn das so fix weiter geht, ist das prima. Mal sehen, wie dass mit dem Inkasso der Mwst. geht, da scheint es verschiedene Wege zu geben. Mir wäre die Bezahlung beim DHL Fahrer am liebsten.

Und dann mal schauen, welcher Braten oder welches große Grillstück dann die Bekanntschaft mit dem Messer machen darf.
 
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Wow!
Am Samstag bestellt, am Freitag stand DHL mit dem Messer vor der Tür. War jedoch wie am Folgetag nicht zuhause.
So habe ich mir das Messer am Montag im DHL-Depot abgeholt und dort die Mwst. bezahlt.
Wer sich mit dem Gedanken trägt, Messer bei JCK zu bestellen, liest dies vielleicht gerne um seine Bauchschmerzen wegen einer Internet-Bestellung direkt in Japan zu besänftigen.

Leider gab es bis jetzt noch nichts an großen Fleischstücken o.ä. zu Schneiden, doch es liegt gut in der Hand und ist sehr scharf (ich hatte extra-sharp bestellt). Mein Unterarm weist jetzt einige kahle Stellen auf. In der Familie will keiner das Messer anfassen.
Das ist gut so!
 
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