Schärfefan
Mitglied
- Messages
- 94
Guten Tag,
Bevor ich meinen inhaltlichen Beitrag beginne, zunächst ein paar Sätze und Darstellung meiner Hoffnung:
Warum antworte bzw reaktiviere ich in einen „alten“ Thread?
Weil ich bei einem Messermacher Küchenmesser in Auftrag geben möchte und mir die Ergonomie beim Arbeiten mit Messern wichtig erscheint, da der Umgang mit Messern
a)Verletzungsgefahr birgt
b) umso mehr Freude bereitet, je präziser, leichter und ermüdungsfreier man damit arbeiten kann.
Witzigerweise hat mich die Suchmaschine sofort zu diesem Thread geführt.
Ich habe mich über das Erste posting gefreut, weil es mir ergebnisoffen und klug erschien.
Leider entwickelte sich die Diskussion rasch zu einer Lagerdiskussion, obwohl der Threaderöffner ganz offensichtlich überhaupt nicht vorhatte.... ein Phänomen, welches leider in vielen Spezialforen zu beobachten ist.
Mir ist die Aufregung und reflexartig entstandene Grabenkriegssituation völlig unerklärlich - es geht einfach um Ergonomie beim Schneiden mit Küchenmessern, nicht um Weltanschauung oder Religion.
Da jedoch immer wieder auf beiden Seiten fundiertes Wissen kurz aufleuchtete, dachte ich mir, daß man darauf nach langer Zeit doch wieder konstruktiv aufbauen könnte?
——————
Vielleicht kann man ja Theorie mit Praxis verbinden und eine aktuelle Fragestellung als Neueinstieg in das m.E.n. Wenig diskutierte Thema nehmen, ohne daß man sich zu sehr mit dem konkreten Beispiel selber beschäftigt?
Ich habe sowohl ein Santoku als auch klassische europäische Kochmesser, zwar „nur“ solide Mittelklasse, möchte mir jedoch je eines von beiden nach meinen Vorstellungen anfertigen lassen. Mit bestimmten Besonderheiten, zu dessen ergonomischen Aspekten neben Schwerpunktlage, klingenform und -höhe eben auch und besonders der Griff gehört. Und seine Achse im räumlichen Bezug zur Klingenachse.
Daher würden mich die Erfahrungen und Gedankengänge anderer Forenteilnehmer sehr interessieren.
Woran ich NULL Interesse habe, ist eine Neuauflage des vom Thema wegführenden und kontraproduktiven Teils dieses Threads, mir geht es um gemeinsames Sammeln von Erfahrungen und das Finden von Optimierungen, gerne auch individuelle Griffe.
Das Bessere ist eben der Feind des Guten.
Da Jemand hier hämisch fragte, ob der Ersteller des Threads etwa ein Colani-Messer haben wollte, möchte ich dazu nur anmerken, daß Colani zwar ein ziemlich überspannter Designer war, aber fast ALLE Spiegelreflexkameras heutzutage sein radikal von Grund auf „neugedachtes“ Gehäusedesign (und Gehäusematerial) aufgegriffen haben, welches er im Auftrag von Canon vor einigen Jahrzehnten entwickelte, welches von Canon mutig auf den Markt gebracht, zunächst jedoch verlacht wurde... und dann wegen seiner ergonomischen Überlegenheit von praktisch allen Herstellern heimlich, still und leise kopiert wurde.
Wie wir alle wissen, gibt es beim Fotografieren viele verschiedene Haltungen, nicht nur Hoch-und Querformatgriff, auch anderes. Es geht also durchaus...
Ich selber bevorzuge beim Santoku den pinch-Griff, möchte jedoch gerne auch den Wiegeschnitt mehr anwenden. Daher sieht mir die Auslegung des Zwilling by Kramer essential 20 cm gut überlegt aus.
Hohe Klinge, welche die Knöchelkontakte gut beibehält, aber durch nach hinten-unten führende Griffachse kompensiert wird, was nicht dazu führt, daß man die Schulter hochziehen muss, weil die Klingenachse beim Schneiden stärker nach oben zeigt.
Ich plane, einen individuellen Griff für beide unterschiedlichen Messerarten anfertigen zu lassen, der sowohl pinchgrip als auch den „Hammergriff“ bei gröberen Arbeiten ermöglich.
Das Kramer geht ein wenig in die Richtung, weil in der Klinge eine ausgeprägte und gut abgerundete halbkreisförmige Ausformung besteht.
Meine Idee geht dahin, den Griff im Bereich des Messerrückens ein wenig in Richtung Klingenspitze zu verlängern und damit dem Daumen und auch etwas dem Zeigefinger mehr und besser druckverteilte Auflagefläche für präzisere Führung zu geben.
Das Material selber spielt ja auch eine Rolle. Da es mir zu 100% nur um die Funktion geht, spielt Wertigkeitsanmutung keinerlei Rolle, ist ja auch kein Ergonomiekriteium...
Ironischerweise liegt das „billige“ Wüsthoff 20 cm Kochmesser der „Gourmet“serie sehr gut vom Grip in der Hand und scheint auch rutschfest. Und sehr leicht!
Eine individualisierte Ausführung wie oben wäre für mich optimal, aber es geht mir vor einer persönlichen Entscheidung erst eunmal darum, alle Grundsätzlichen Aspekte der Ergonomie beim Gebrauch von Küchenmessern zu lernen, daher ist es keine Kaufberatung, sondern meine Bitte, das zweifellos hier im Forum vorhandene Fachwissen mit mir zu teilen.
Ich bin nur ein Amateurkoch, aber wäre sehr daran interessiert, auch von Erfahrungen und Tips der Profiköche und alterfahrenen Hobbyköchen zu profitieren.
Ich bin der Meinung, daß auch andere Forumsmitglieder später von so einem sachlichen Diskurs profitieren könnten - denn ein Messer besteht ja nicht nur aus der Klinge, sondern eben auch dem sehr wichtigen Griff.
Würde mich über eine sachliche und angeregte Diskussion freuen...
Bevor ich meinen inhaltlichen Beitrag beginne, zunächst ein paar Sätze und Darstellung meiner Hoffnung:
Warum antworte bzw reaktiviere ich in einen „alten“ Thread?
Weil ich bei einem Messermacher Küchenmesser in Auftrag geben möchte und mir die Ergonomie beim Arbeiten mit Messern wichtig erscheint, da der Umgang mit Messern
a)Verletzungsgefahr birgt
b) umso mehr Freude bereitet, je präziser, leichter und ermüdungsfreier man damit arbeiten kann.
Witzigerweise hat mich die Suchmaschine sofort zu diesem Thread geführt.
Ich habe mich über das Erste posting gefreut, weil es mir ergebnisoffen und klug erschien.
Leider entwickelte sich die Diskussion rasch zu einer Lagerdiskussion, obwohl der Threaderöffner ganz offensichtlich überhaupt nicht vorhatte.... ein Phänomen, welches leider in vielen Spezialforen zu beobachten ist.
Mir ist die Aufregung und reflexartig entstandene Grabenkriegssituation völlig unerklärlich - es geht einfach um Ergonomie beim Schneiden mit Küchenmessern, nicht um Weltanschauung oder Religion.
Da jedoch immer wieder auf beiden Seiten fundiertes Wissen kurz aufleuchtete, dachte ich mir, daß man darauf nach langer Zeit doch wieder konstruktiv aufbauen könnte?
——————
Vielleicht kann man ja Theorie mit Praxis verbinden und eine aktuelle Fragestellung als Neueinstieg in das m.E.n. Wenig diskutierte Thema nehmen, ohne daß man sich zu sehr mit dem konkreten Beispiel selber beschäftigt?
Ich habe sowohl ein Santoku als auch klassische europäische Kochmesser, zwar „nur“ solide Mittelklasse, möchte mir jedoch je eines von beiden nach meinen Vorstellungen anfertigen lassen. Mit bestimmten Besonderheiten, zu dessen ergonomischen Aspekten neben Schwerpunktlage, klingenform und -höhe eben auch und besonders der Griff gehört. Und seine Achse im räumlichen Bezug zur Klingenachse.
Daher würden mich die Erfahrungen und Gedankengänge anderer Forenteilnehmer sehr interessieren.
Woran ich NULL Interesse habe, ist eine Neuauflage des vom Thema wegführenden und kontraproduktiven Teils dieses Threads, mir geht es um gemeinsames Sammeln von Erfahrungen und das Finden von Optimierungen, gerne auch individuelle Griffe.
Das Bessere ist eben der Feind des Guten.
Da Jemand hier hämisch fragte, ob der Ersteller des Threads etwa ein Colani-Messer haben wollte, möchte ich dazu nur anmerken, daß Colani zwar ein ziemlich überspannter Designer war, aber fast ALLE Spiegelreflexkameras heutzutage sein radikal von Grund auf „neugedachtes“ Gehäusedesign (und Gehäusematerial) aufgegriffen haben, welches er im Auftrag von Canon vor einigen Jahrzehnten entwickelte, welches von Canon mutig auf den Markt gebracht, zunächst jedoch verlacht wurde... und dann wegen seiner ergonomischen Überlegenheit von praktisch allen Herstellern heimlich, still und leise kopiert wurde.
Wie wir alle wissen, gibt es beim Fotografieren viele verschiedene Haltungen, nicht nur Hoch-und Querformatgriff, auch anderes. Es geht also durchaus...
Ich selber bevorzuge beim Santoku den pinch-Griff, möchte jedoch gerne auch den Wiegeschnitt mehr anwenden. Daher sieht mir die Auslegung des Zwilling by Kramer essential 20 cm gut überlegt aus.
Hohe Klinge, welche die Knöchelkontakte gut beibehält, aber durch nach hinten-unten führende Griffachse kompensiert wird, was nicht dazu führt, daß man die Schulter hochziehen muss, weil die Klingenachse beim Schneiden stärker nach oben zeigt.
Ich plane, einen individuellen Griff für beide unterschiedlichen Messerarten anfertigen zu lassen, der sowohl pinchgrip als auch den „Hammergriff“ bei gröberen Arbeiten ermöglich.
Das Kramer geht ein wenig in die Richtung, weil in der Klinge eine ausgeprägte und gut abgerundete halbkreisförmige Ausformung besteht.
Meine Idee geht dahin, den Griff im Bereich des Messerrückens ein wenig in Richtung Klingenspitze zu verlängern und damit dem Daumen und auch etwas dem Zeigefinger mehr und besser druckverteilte Auflagefläche für präzisere Führung zu geben.
Das Material selber spielt ja auch eine Rolle. Da es mir zu 100% nur um die Funktion geht, spielt Wertigkeitsanmutung keinerlei Rolle, ist ja auch kein Ergonomiekriteium...
Ironischerweise liegt das „billige“ Wüsthoff 20 cm Kochmesser der „Gourmet“serie sehr gut vom Grip in der Hand und scheint auch rutschfest. Und sehr leicht!
Eine individualisierte Ausführung wie oben wäre für mich optimal, aber es geht mir vor einer persönlichen Entscheidung erst eunmal darum, alle Grundsätzlichen Aspekte der Ergonomie beim Gebrauch von Küchenmessern zu lernen, daher ist es keine Kaufberatung, sondern meine Bitte, das zweifellos hier im Forum vorhandene Fachwissen mit mir zu teilen.
Ich bin nur ein Amateurkoch, aber wäre sehr daran interessiert, auch von Erfahrungen und Tips der Profiköche und alterfahrenen Hobbyköchen zu profitieren.
Ich bin der Meinung, daß auch andere Forumsmitglieder später von so einem sachlichen Diskurs profitieren könnten - denn ein Messer besteht ja nicht nur aus der Klinge, sondern eben auch dem sehr wichtigen Griff.
Würde mich über eine sachliche und angeregte Diskussion freuen...
Last edited: