Glühfarben

fliegenfischer

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Hallo miteinander!

Ich habe ein leichtes Problem beim Härten meiner Kohlenstoffklingen mit dem Gasbrenner. Manchmal erwische ich die Glühfarben richtig, manchmal nicht... Gibt es irgendwo Fotos der Glühfarben, da die üblichen Tabellen nur Farbabbildungen haben und die Bezeichnungen kirschrot etc. ein bisschen subjektiv sind?

LG Fliegenfischer
 
Hallo Fliegenfischer,
mit der Google-Bildersuche findest Du auch Fotos von Glühfarben (hier z. B.: http://www.oldtimer-markt.de/ratgeber/technik-lexikon/härten-das-ist-die-härte ... ist zwar kein Messer, aber es geht Dir ja nur um die Farbe). Ich befürchte allerdings, dass Dir diese Fotos genauso wenig helfen wie die erwähnten Farbtabellen. Je nach Fotoapparat mit dem die Fotos gemacht wurden wird es farbliche Unterschiede geben. Ebenso hat der Bildschirm oder evtl. Drucker einen Einfluss auf die Farbwiedergabe. Ich würde daher an Deiner Stelle eine alternative Methode zur Feststellung der richtigen Härtetemperatur wählen (z. B. Magnetprobe). In diesem Thread findest Du noch weitere Infos: http://www.messerforum.net/showthread.php?107503-Temperaturindikatoren&highlight=magnetprobe

Viele Grüße,
corax
 
:cool: :glgl: - hahaa, ich brech ab...
*loool* Besorge Dir ein Stückchen unbenutztes oranges Kydex und ein Reststsück unbenutzte, orange Paracord, dann hast Du schon den Temperaturbereich von ca. 800 - 840°C +/-5°C abgedeckt. darüber muss was minimal helleres her. Für den Rest wird sich was finden.
*Bevor* wieder jemand mit verblasstem Papier aus Vorkriegsproduktion kommt...

Meine Tabellenbücher Metall aus den 1980/90ern sind noch nicht verblasst. Die Farben passen seltsamerweise mit den gemessenen, angezeigten und *für mich* erkenn- und unterscheidbare Farbtemperaturen in drei Öfen...

Besser noch, Du beschaffst (oder leihst) ein externes Thermometer, mit dem die Temperaturen in der Esse gemessen und angezeigt werden *und* zusätzlich Seeger-Kegel (nur für potentielle Betroffenheitsrambos und Wankelmüter angemerkt). Falls jemand das Thermometer als unzureichend genau anzweifelt. Die Farben prägst Du dir ein - man weiß ja heutzutage nie...
Die Glühfarben lernt man nur am Ofen oder an der Esse - Bilder sind nur eine genormte Momentaufnahme, aber soweit lassen einen manche "Experten" ja nie kommen.

In der Hoffnung, dass doch noch jemand beratungsbereit ist und sich nicht nur mit der Magnetprobe als einzig richtigem Allheilmittel Ohren annähen lässt... Den wirst du im Zweifel später nur noch als "Wecker" einsetzen, um dich zum Halten und Abschrecken bereit zu machen :rolleyes:

Gruß Andreas
 
Nur mal so... von jemanden dem Farben auch lieber sind als "Beta-Mischkristalle" ... ;) :hehe: :irre:

Wie macht Ihr das mit dem Magnet eigentlich?
Kauft Ihr euch jedes mal einen neuen?
Gibt es da einen Trick?
Ich hab da mal was von einer Blechdose gehört, das jedoch nicht so ganz verstanden.

@fliegenfischer: Was genau meist du eigentlich mit "Gasbrenner"? Einen Ofen oder einen (Acetylen/O² oder Propan) Handbrenner?
 
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Wie macht Ihr das mit dem Magnet eigentlich?
Kauft Ihr euch jedes mal einen neuen?
Werkstück fixieren Magnet an Stange befestigen kurz 2-3 mal testen Magnet kühlen, Fertig.
Hält jetzt 5 Jahre durch, wurde aber nie in der Gasesse benutzt.

Es gibt bei Magneten verschiedene Legierungen und Temperaturresistenzen.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Servus,
häng ich mich mal hier mit rein:friendly_wink:
Die Glühfarben sind ja Umgebungsabhängig. Wenn ich draussen an meiner Feuerstelle härte , erkenne ich 800° selbst im Schatten (schmiede nur im Schatten) nicht.
Die Klinge in eine dunkle Stelle halten (bei mir, letzte Ecke unter der Esse) und wenn Sie dort Kirschrot erreicht hat, nochmals in die nun ruhende Glut und mit anschliessender Magnetprobe ab ins Kühlmedium.
Wenn man sich nicht an die unterste Temperatur, durch ständiges kontrollieren herantasten möchte, hilft wohl nur ein Termometer oder andere Hilsmittel, wie Salz oder Temperaturstifte.

da hab ich auch eine Frage:
Was ist hier schief gelaufen?

1.Bild: für mich perfekt:super:

2.Bild: da ist was falsch gelaufen.. aber warum??:confused:

Das Material c105 in warmen Salzwasser (3sec) anschliessend in, Bild 1 warmen Öl ; Bild 2 kaltem Öl (hatte gerade nichts zum aufwärmen in der Nähe...solche Sachen passieren mir hin und wieder:glgl:)
Mantel war aus dem selben Material und wurde an ca der gleichen Position in der gleichen Stärke modelliert. Nur war eben beim 2.Bild das Öl kalt und die Verweildauer darin etwas länger.
urlhttpwwwfoh2yf3d1p67.jpg
[/url][/IMG]
urlhttpwwwfolkyoizxt2n.jpg
[/url][/IMG]
Wenn mir das einer erklären könnte. Härtelinie zu weit an der Schneide und nicht weiss.
 
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hallo!
Danke vorweg mal für die Antworten. Die Magnetprobe ist eher nicht meines, schon probiert. Ich härte mit einem Handgasbrenner und differentiell im Lehmmantel. Es kommt aber vor, dass die Spitze schon die richtige Farbe hat und danach das Ricasso, aber beide gleichzeitig die richtige Farbe ist schwierig. Mein Verdacht: Ich härte zu heiß, denn an und für sich müsste ja die Gasflamme für den gesamten Klingenbereich bei 830 reichen,oder?

lg fliegenfischer
 
Die Spitze ist dünner, daher erhitzt sie zwangsläufig schneller. Du müsstest eine Arbeitstechnik herausfinden, mit der die Klinge sich mit dem einen Brenner gleichmäßiger auf Temperatur bringen lässt, oder einen Brenner so modifizieren, dass die Klinge ohne großes Jonglieren gleichmäßig heiß wird. Man kann mit der Haltetechnik schon etwas am Resultat verbessern, ist aber ziemlich nervig, am Brenner rumzuturnen...

Einfacher ginge es natürlich mit einer Esse/einem kleinen Langfeuer, einem elektr. Ofen oder "Breitbrenner", falls es sowas gibt.

Gruß Andreas
 
Ich würde mal sagen so ein Lehmmantel isoliert super,
so das man auf der einen Seite die Spitze verbrennt,
während unten die Wärme schon wieder in die mit Lehm bedeckte Restklinge wandert und in die Umgebung abgestrahlt wird.
Dein Hauptproblem ist also nicht der Magnet oder die Glühfarben,
sondern, das du nicht das gesamte Werkstück gleichmäßig auf Härtetemperatur bringst.
Ein paar Yton Steine sollten da schon Besserung verschaffen.
Es gibt da ein paar Bauanleitungen (z.B. im MM oder im Netz)

Handgasbrenner = Propan- (Dachdecker) Brenner?
 
Last edited:
Ungleichmäßige Erwärmung in einer Esse ist normal.
- Einfach erwärmen bis der dünnste Teil (meist die Spitze) die Härtetemperatur erreicht hat.
- Werkstück raus und warten bis es sich auf schwache Rotglut abgekühlt bzw. sich die Wärme in der Klinge ausgeglichen hat.
- Dass ganze mehrmals in immer kürzeren Intervallen wiederholen, bis man eine gleichmäßige Farbe erreicht hat.

Das ganze funktioniert, weil sich die heißeren Bereiche auch schneller wieder abkühlen als der Rest und sie auch gleichzeitig ihre Temperaturdifferenz mit den umgebenen Bereichen ausgleichen.

Ciao Sven
 
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