Sven - WIP - PLAN A

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Sven

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So. Nochmal die Werkstatt ausgefegt und ein bisschen was aus den Fugen gekratzt.
Zusammengekommen sind ein Fitzel Kugellager-Schrott, ein bisschen verbackenes Kupfer-Neusilber Zeug und ein Schnürsenkel.
Sollte ja wohl reichen.

Falls irgendwas nicht klappt läuft parallel Plan B. Den werdet ihr aber vermutlich nie/oder erst später zu sehen bekommen. Auch dort wird natürlich jeder Schritt mit einem Zeitstempel dokumentiert.

Auf geht's
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Schon mal ein paar Vorarbeiten für Morgen.

Die Lederriemen brauchen noch ein bisschen Farbe.
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Der Augenblick in dem man hofft das der Handschuh dicht ist.
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Die Mokume-Bleche müssen nochmal geglüht werden, sie sind noch hart vom letzten Walzen.
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Nice.
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Ob sie strukturiert noch besser aussehen würden?
Testen!
plan_a_7.JPG
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Hat mich nicht begeistert. Ich habe das Blech wieder plangewalzt.
Morgen wird eingeheizt!
 
Weiter geht's.
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120g Stahl sollten reichen
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Ich habe nur noch wenig Gas. Mist. Na gut, ist ja auch nur ein kleines Messer.
Aufheizen.
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Erster Durchgang: Ausrecken und Grundform
CIMG2198.JPG

So. Der Schnippel ist ab:rolleyes:
Das, was jetzt noch wie der Klingenrücken aussieht wird zur Schneide ausgeschmiedet und treibt dadurch die Spitze auf die andere Seite.
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Habe fertig.
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8g Verlust durch Abbrand. Ist das viel? Habe ich vorher noch nie gewogen.
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Weichglühen im auskühlenden Ofen.
Das Messer ist in einem Keramikrohr, das die Hitze schön speichert.
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Heute Abend oder Morgen geht es dann weiter.
 
Last edited:
Nachdem die Klinge abends heruntergekühlt war und ich die Feilbarkeit prüfen konnte,
kam sie über Nacht in Zitronensäure um schonend den Zunder loszuwerden.

Dummerweise hat mich dann der Arbeitseifer und die Begeisterung für meinen
Bandschleifer übermannt und die Doku hat etwas gelitten.

Deshalb denkt euch hier einfach die Bilder:
// ***************************************
// Umrisse werden am Bandschleifer angepasst *
// ***************************************

// ***************************************
// Grundschliff wird am Bandschleifer angelegt *
// ***************************************

// ***************************************
// Flächen werden mit der Feile definiert *
// ***************************************

// ****************************************
// Anschließend werden die Flächen mit einem *
// Shapton Glass Stone geglättet und verfeinert. *
// ****************************************

Und Viola!
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Ist jetzt mit 66g doch schon um einiges leichter.
Die Schneide ist mit 0,7mm auch noch ganz schön fleischig, aber schließlich soll
sie ja auch das partielle Härten überstehen ohne Wellen zu schlagen.
Da mache ich dann aber vernünftige Fotos. Versprochen.
 
Gestern Abend bin ich überraschend doch noch zum Härten gekommen.
Und eins vorweg: Ich bleibe beim leicht gekürztem Plan A.

Das ist die Mischung aus der ich den Lehmmantel fürs Härten mische:
Besten Bennigser Gartenlehm, Holzkohle und Schleifstaub( Körnung 40 bis 120).
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Die fertig bestrichene Klinge.
Zum Bestreichen verwende ich eine Rasierklinge und einen Pinsel.
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Ist zwar ein bisschen geschummelt, aber gebranntes Kind...
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Vom Härten habe ich jetzt kein Foto, da hatte ich keine freie (und ruhige) Hand.
Gehärtet habe ich in Wasser UND Öl.
Das liefert bei mir das beste Ergebnis. Nur Öl zieht nicht in den Lehm ein und kühlt ihn nicht schnell genug runter. Also kurz eine Sekunde in handwarmes Wasser und dann rüber ins Öl.

Nach dem Härten
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Der Lehmmantel ist runter, die Feile bestätigt: Hart!
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Nach dem Anlassen (2x45min 200°C)
Kurze Testätzung um die Höhe und Breite der Härtelinie zu beurteilen.
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Schaut doch gut aus.
 
Pleiten, Pech und Pannen oder manchmal dauert halt alles irgendwie länger...

Also...
Nächster Schritt war das Anfertigen des "Habaki".
Ging an sich auch ganz gut...
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Hierbei habe ich ein neues Hartlot verwendet das schon bei 710°C schmilzt.
Ich wollte bei diesem dünnen Blech nicht so dicht an den Schmelzpunkt gehen.
Nunja wie das so ist wenn man etwas neues probiert... Das Lot funktionierte ein bisschen zu gut und wurde fast einen Zentimeter tief in den Spalt gesaugt.
Das heißt ich war ZWEI Abende mit der sch... LAUBSÄGE im Gange um es innen wieder freizusägen und an die Klinge anzupassen.

Aber es hat funktioniert.
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Gestern wollte ich also den Hamon hervorheben.
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Ziemliche Zeitverschwendung. Ich habe alle Tricks probiert.
Ätzen mit Citronensäure, Fe3Cl, Phosphorsäure.
Polieren mit Chrompolitur, Ocker und japanischen Pülverchen.
Nix. Geätzt ist es wunderschön zu sehen; ist das Oxid runter ist es praktisch unsichtbar.
Ich habe dann nach drei Stunden Probiererei erstmal alles beiseite gelegt und Feierabend gemacht.
Sonst würde das Ding jetzt vermutlich in irgendeiner Tür stecken.
 
Servus Sven,
Schickes Teil dein Plan A.:lechz:
Um den Hamon, selbst bei Ätzung sichtbar zu machen, brauchts bei mir 10 Stunden polieren aufwärts.
Ich hab die Tage noch was kleines geschmiedet und heute ebenfalls im Feuerfesten Mäntelein gehärtet.
Muss mal schaun wie lang es bei mir dauert..kann morgen Abend ggf berichten.

ansonsten..dranbleiben...das wird:super:

christian
 
@Daxxter 10 Stunden habe ich jetzt nicht gebraucht. Eine Mischung aus Zitronensäure und Essigessenz hat es dann vollbracht.

So weitergehts: Was ist die letzten Tage passiert?

Als nächstes Stand die Fangriemenöse auf dem Programm.
Als Material: "Instant Mokume"
Man nehme sieben Kupferdrähte und verwinde sie mit dem Akkuschrauber.
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Anschließend vorsichtig erwärmen und unter Zugabe Hartlot aufkochen lassen. Merke: Nicht mit dem Lot geizen.
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Anschließend das Muster freifeilen und noch einmal verdrehen.

Hier nochmal ein Zwischenstand
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Jetzt muss "nur" noch die Öse mit dem Griffabschluß ans Messer
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War leider nicht so einfach wie gedacht. Erst verrutschte immer irgendwas und dann musste ich leider feststellen, dass das Lot der Öse mitgeschmolzen ist (trotz höherem Schmelzpunkt) und mein schönes Mokume wieder umschlossen hatte.

Also musste ich die Öse jetzt leider entgegen meiner Pläne eckig feilen.

So sieht das Messer momentan aus:
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Die Lötung ist zwar nicht schick aber sie hält bombig.
Als nächstes steht heute Abend die Wicklung an. Bin gespannt ob alles so klappt wie ich mir das vorstelle.
 
Weiter geht es mit der Griffwicklung.

Zunächst unterlege ich den Griff mit Leder von der Aga-Kröte (erhältlich bei ihrer örtlichen Kräuterhexe).
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Dann folgt die Wicklung.
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An dieser Stelle war ich mir etwas unsicher ob ich die Bänder einfach als Fangriemen erweitern oder ob ich sie in den Griff zurückführen sollte.

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Ich habe mich dann fürs zurückführen entschieden. 67g Gesamtgewicht. Nicht schlecht:super:

Noch ein paar schnell geknipste Bilder.
Das Habaki und der Griffabschluß haben leider noch nicht soviel Kontrast.
Die Patina wird sich jetzt erst in den nächsten Wochen bilden.
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Sonnenmoment genutzt...
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Das Ende naht! Zeit für die finalen Bilder.

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Ich habe mir die Interpretationsfreiheit "Schneidenlänge" als "gerade Klingenlänge bis Schliffansatz" genommen. Sonst wären ja alle Klingenformen außer Sheepfoot benachteiligt gewesen.
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Ich bin sehr gespannt was ihr von dem Messer haltet und freue mich über jeden Kommentar.

Ciao,
Sven
 
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