Brotmessererfahrungen

Zuerst mal - danke, dass du nicht aufgegeben hast und uns mit den Ergebnissen deines Brotmessertests bekannt machst.

Nach meiner Theorie hätte ja das Herder am besten schneiden müssen. Ich nehme an das eher mäßige "abschneiden" liegt an dem Grat bzw. der mangelhaften Schärfe, die man mit dem unglasierten Boden eines Tellers bestimmt hätte erhöhen können. Aber auch die anderen von dir benannten Punkte dürften sich bemerkbar machen. Das gute Ergebnis des Ikea Vörda ist eine Überraschung. Das Design ist ungewöhnlich, sagt mir aber nicht zu, obwohl die Klingenhöhe die Führung verbessert. Dass die Konditorsäge von Victorinox gut ist, wussten wir schon.

Nochmal danke für deine gründliche Untersuchung. Das ist keine Selbstverständlichkeit sich diese Arbeit zu machen und die Ergebnisse für andere zur Verfügung zu stellen.
 
Hallo zusammen,
vielleicht eine blöde Frage und auch wahrscheinlich schon öfters beantwortet:
Warum sind Brotmesser eigentlich immer nur einseitig angeschliffen ?
Das macht doch keinen Sinn. Das Messer neigt dann doch immer zu einem Kurvenschnitt.

Danke

dermike
 
Es gibt auch welche mit beidseitigem Wellenschliff, nennt sich Doppelwellenschliff. Solche Brotmesser sind selten. Wahrscheinlich denken die Hersteller, dass man sich dran gewöhnt und den Zug nach einer Seite intuitiv ausgleicht.
 
Warum sind Brotmesser eigentlich immer nur einseitig angeschliffen?
Zwei Gründe:
Erstens muss bereits für einen einseitigen Wellenschliff die Klinge eine minimale Dicke aufweisen, dicker als ein Kochmesser. Und ein beidseitiger Wellenschliff benötigt noch einiges mehr an Dicke. Das Messer wird schwer und damit unhandlich, die Klinge spaltet mehr als dass sie schneidet.
Zweitens ist es wirtschaftlicher, nur eine Seite zu schleifen. Für den Wellenschliff benötigt man eine gewellte Schleifscheibe, das Messer kann nicht wie beim normalen Schleifen hin- und hergezogen werden. Schon die eine Seite benötigt mehr Zeit und Sorgfalt als ein normaler Schliff. Dann auch noch die Rückseite genau in die Wellen der Vorderseite zu schleifen und das schön symmetrisch, das ist dann ganz schön knifflig.
 
?..Dass die Konditorsäge von Victorinox gut ist, wussten wir schon.

Nochmal danke für deine gründliche Untersuchung. Das ist keine Selbstverständlichkeit sich diese Arbeit zu machen und die Ergebnisse für andere zur Verfügung zu stellen.

Dank auch von meiner Seite lomecuss! Ich hab nun auch meine Brotmesserabstinenz aufgegeben und mir heute das Vic bestellt. Ist zwar keine Zierde, aber bei den hiesigen Voten zu Preis-Leistung eine schnelle und nüchterne Entscheidung. Und was meine BEVA sich über die Tortensäge freuen wird:applause:

Gruß
Abu
 
Danke an : tiffel und daenou,

euch beiden danke für die Antwort.
WMF hat wohl so ein Brotmesser mit Doppelwellenschlifff im Angebot. So um die 70 €.
Hat ganz gute Kritiken, weil scharf.

Grüße

dermike
 
Hallo zusammen,
vielleicht eine blöde Frage und auch wahrscheinlich schon öfters beantwortet:
Warum sind Brotmesser eigentlich immer nur einseitig angeschliffen ?
Das macht doch keinen Sinn. Das Messer neigt dann doch immer zu einem Kurvenschnitt.

Danke

dermike

Moin!

Beim einseitigen Wellenschliff ergibt sich eben KEINE Tendenz zum Kurvenschnitt, jede Welle, die erst nach links zieht läuft ja wieder in eine "Rechtskurve" aus, oder meinetwegen umgekehrt. In der Summe "zieht" ein einseitiger Wellenschliff NICHT nach rechts oder links wie etwa ein durchgehend einseitiger Anschliff eines Deba oder Fuguhiki, die ja oft auch noch den Hohlschliff auf der "linken" Seite haben (Kataba-Anschliff).. Seit ich Kind bin, schneide ich mit Brotmessern mit einseitigem Wellenschliff, da "zieht" nix. "Ziehen" tun nur die einseitig geschliffenen "Japaner" :)
 
Last edited:
Moin!

Beim einseitigen Wellenschliff ergibt sich eben KEINE Tendenz zum Kurvenschnitt, jede Welle, die erst nach links zieht läuft ja wieder in eine "Rechtskurve" aus, oder meinetwegen umgekehrt. In der Summe "zieht" ein einseitiger Wellenschliff NICHT nach rechts oder links wie etwa ein durchgehend einseitiger Anschliff eines Deba oder Fuguhiki, die ja oft auch noch den Hohlschliff auf der "linken" Seite haben (Kataba-Anschliff).. Seit ich Kind bin, schneide ich mit Brotmessern mit einseitigem Wellenschliff, da "zieht" nix. "Ziehen" tun nur die einseitig geschliffenen "Japaner" :)


Auch Dir danke für die Antwort.

so ganz glauben kann ich das aber auch nicht. Da ist eine Tendenz zum schrägen Schnitt.
Diese Tendenz wird halt durch Gegenhalten und Erfahrung ausgeglichen. Da wird die Fertigungsmethode wohl die größere Rolle spielen, wie oben schon erwähnt und alle haben sich daran gewöhnt.
Nur die tüftlerischen" Schwaben" (WMF) haben mal wieder das Problem erkannt und einen Doppelschliff eingeführt, zumindest bei einem Messer.

einen schönen Tag noch


dermike
 
Servus,

noch eine Frage zu den Testkriterien: Ich säge lieber ein paar mal öfter hin und her, wenn das Messer dafür wenig Kruste durch die Küche verspritzt. Welches der Messer ist hier der Sieger in der "Krustendisziplin"? Mein Grandmoulin schafft einen recht kleinen Radius an Krustenbrösel rund um das Brot, ein Güde Brotschwert, da musste ich dann auch noch den Küchenboden saugen! :irre:

Gruß, güNef
 
Der einseitige Wellenschliff zieht ja auch nicht, wegen den Kurven der Wellen nach links, sondern weil die Wellen insgesamt eine Asymmetrie des Schliffes bewirken, die natürlich weniger stark ausgeprägt ist, wie bei den viel dickeren einseitigen Japanern. Das jedenfalls war immer meine Erklärung, dass manche Benutzer von einem Verziehen des Schnitts berichten. Ich konnte das auch noch nicht feststellen.

Ich vermute das Spritzen hängt mit der Höhe der Wellen bzw. Steilheit der Zähne zusammen, sodass
flache Spitzen - wenig Spritzen. Die Dicke an der Schneide dürfte auch eine Rolle spielen. Je besser es einschneidet, desto weniger Kruste bricht weg.
 
Am wenigsten durch die Gegend spritzen tut das HGS Gering. Alle anderen sind sich ähnlich. Nur die Klingenlänge von 20cm ist mir jetzt zu kurz, das ist Ikea und Victorinox viel angenehmer. Konnte jetzt auch das teuerste Ikea Brotmesser für 19,99 Euro testen. Obwohl der Wellenschliff sich unterscheidet, schneiden beide Ikea Brotmesser gleich gut.

Abstand zwischen den Wellenspitzen ist bei allen 6mm.

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Das IKEA 365+ ist ja mal richtig hübsch. Ist zwar nicht viel günstiger als das Victorinox, aber sieht besser aus, zumindest besser als die Kunststoffgriffvariante des Vic.
 
Moin,

Wer wenig Krümel möchte, nimmt dieses hier = Wüsthof Xline Brotmesser
Echte Kerle nehmen natürlich das Güde Alpha Olive
:steirer:
 
Ich habe sehr lange ein Victorinox Brotmesser 5.1833.20 verwendet, das recht ungleichmäßig dicke Scheiben produziert hat. Ich hab mir die größte Mühe gegeben, aber die Scheiben wurden immer unterschiedlich und teilweise wurden es Keile. Dann hab ich irgendwann mal mein Windmühlenmesser Santoku mit der 17 cm Carbonklinge ausprobiert. Wahnsinn, wie toll das geht. Die hervorragende Schärfe der glatten und sehr dünnen Carbonklinge macht das Schneiden sehr leicht und die Scheiben werden super gleichmäßig. Ich bekomme auch dünne Scheiben problemlos hin. Klar, für große Laibe wäre es zu kurz, aber für kleine Kastenbrote sind die 17 cm völlig ausreichend. Ich bin schon lange ein Fan der Carbonklingen und habe inzwischen fast sämtliche Messer damit.
 
Wir haben einen elektrischen Graef-Allesschneider :super:. Den haben wir vor über 30 Jahren zur Hochzeit geschenkt bekommen und seitdem schneiden wir damit das Brot und teilweise auch Wurst und Schinken. Das ist aus meiner Sicht besser als jedes Freihand-Brotschneiden mit einem Messer.
 
Hi!
Ich habe mir vor längerer Zeit das Wakoli Damastmesser Set gekauft. Da ist auch ein Brotmesser dabei. Ich bin mit dem gesamten Set, aber vor allem mit dem Brotmesser mehr als zufrieden. Dieses wird bei uns zu Hause ziemlich oft gebraucht und daher muss es auch punkto Schnitthaltigkeit und Schärfe einiges aushalten. Noch dazu ist es ein Damastmesser, dass ohnehin qualitativ hochwertiger ist. Bin vollends zufrieden und kann Wakoli grundsätzlich empfehlen. Mir haben bisher alle Messer dieses Anbieters große Freude bereitet.
LG Messerron
 
Du weißt aber schon, dass Wakoli Messer ziemlich sicher aus China stammen. Damastmesser sind auch nicht "ohnehin" hochwertiger (als Solinger, nicht Damastmesser), sondern nur wenn die Mittellage aus einem besseren Stahl besteht. VG 10 ist ein guter Stahl. Die Außenlagen dienen eigentlich nur der Optik. Ein dreilagiges Messer oder ein Monostahlmesser aus dem gleichen Stahl wäre genauso gut. Wenn du zufrieden bist, ist alles gut.
 
Hi!
Ja, weiß ich. Du hast recht, es wäre sicher besser, ein qualitativ hochwertiges Messer in unseren Gefilden und nicht aus dem Ausland zu erwerben. Das mit dem Kern ist mir aber neu. Bisher dachte ich nicht, dass es so auf den Kern ankommt, sondern auf die Anzahl der Schichten beim Damastmesser. Naja, wieder was gelernt. Danke für den Tipp!
LG
 
es wäre sicher besser, ein qualitativ hochwertiges Messer in unseren Gefilden und nicht aus dem Ausland zu erwerben.
Es ging mir nicht darum, dass du kein Chinamesser kaufen sollst, sondern darum, dass dir klar ist, dass es sehr wahrscheinlich eines ist.
Bisher dachte ich nicht, dass es so auf den Kern ankommt, sondern auf die Anzahl der Schichten beim Damastmesser.
Die Schneide besteht aus der Mittellage, die deswegen auch Schneidlage heißt. Die Anzahl der Lagen spielt für das Schneiden keine Rolle.
 
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