Sage 4 Kurzreview

porcupine

Super Moderator
Messages
5,306
Zweiter Versuch, nachdem ich das erste Review irgendwie ins Nirvana geschossen habe und nicht mal nachvollziehen kann, wie.
Das Messer ist es aber wert, dass man sich zweimal damit befasst, oder gerne auch öfters.

Überhaupt und sowieso:
Das ist mal wieder so ein Messer, das ich nach Katalog nicht bestellt hätte. Im Böker-Katalog und auch auf den meinsten Internetseiten ist bzw. war nämlich immer eine Abbildung mit komisch blassen quittenähnlichen Griffschalen zu sehen. Ja, ich weiß, Wüsteneisenholz kann auch so aussehen, aber ich stelle mir unter diesem Holz so etwas vor wie das hier gezeigte. Mein Händler hatte dieses Messer plötzlich im Laden, und ich war gleich ganz hin und weg. Ein paar Nächte mußte ich drüber schlafen, aber dann wurde es meins. Sage eins bis drei habe ich übrigens nicht, dies ist mein erstes.
Es ist auch mein erstes Spydie mit etwas anderem am Griff als Metall oder Glasfaserverbundwerkstoffen.
Das Sage ist ja eine Spyderco-Hommage an mittlerweile vier Meister der Messerwelt, die jeweils einen bestimmten Verschlußmechanismus populär gemacht haben: Michael Walker den Linerlock, Chris Reeve den Integral Lock, den dritten weiß ich nicht genau (waren das Williams/Henry mit dem Axis lock?), und schließlich beim Sage 4 Al Mar mit dem Mid Lock, einem in die Griffmitte verlegten Backlock.

Die Verarbeitung:
Das fällt sofort ins Auge bzw. die Hand: dieses in Taiwan gefertigte Messer ist wirklich hervorragend gemacht, alle Passungen äußerst exakt. Die Platinen sind innen zusätzlich gelocht, um Gewicht zu sparen; die Backen aus Titan.
Es gab hier schon mal einen Thread über zu scharfkantige Platinen am Sage. Bei meinem war das erträglich, ich bin aber zur Sicherheit zwei/dreimal vorsichtig mit feinem Schleifpapier drüber gegangen.

Technik:
Ein interessantes Feature findet sich im Griffinneren rund um die Klingenachse. Hier ist der Liner ringförmig z.T. ausgespart, so daß die Klinge nur eine geringe Auflagefläche und wenig Reibung hat. Dafür hat man die Washer weggelassen. Inwiefern das auf Dauer ein Schmutzfänger sein könnte, wird sich zeigen.

Gewicht:
Mit 125 Gramm ist es ganz erträglich; immerhin ist der Griffrücken durchgehend mit Verriegelungshammer bzw. Metallspacer ausgefüllt.

Clip:
Der Clip ist im Werkszustand schwarz. Auf den Fotos sieht man einen blanken. Ich habe nämlich meinen mit dem vom Spyderco Des Horn getauscht. An diesem filigranen Messer wirkt der schwarze deutlich dezenter, und am Sage 4 ist eh genug blankes Metall zu sehen, da kommts auf ein bißchen mehr nicht an.

Apropos Metall: Die Titanbacken sind wunderschön glatt gefinished. Somit gibts für Besitzer dieses Messers nur zwei Möglichkeiten: Ab in die Vitrine und nur angucken, oder in der Hosentasche Kratzer riskieren. Ich hab keine Vitrine.

Das böse Spyderhole:
Spyderco macht ja heutzutage die Spyderholes ziemlich scharfkantig. (ich besitze auch noch alte Spydies mit angesenkten Löchern!) Da hatte ich dann doch ein wenig Angst um meine Daumenkuppe und bin leicht mit feinem Schleifpapier drüber. Jetzt ist die Kante immer noch scharf, aber nicht so bissig.

Sonstiges:
Die Schrauben in den Backen hätten von mir aus auch gerne blank sein können. Aber so sind sie einheitlich, ist auch recht.

Hier sind die Bildchen:
Spyderco Sage 4 (2).JPG Spyderco Sage 4 (1).JPG Spyderco Sage 4 (6).JPG Spyderco Sage 4 (5).JPG Spyderco Sage 4 (4).JPG Spyderco Sage 4 (3).JPG
 
Last edited:
Back