winterliche Temperaturfrage zur Esse und Federhammer

schmiedelehrlin

Mitglied
Messages
27
hallo liebe leute,

es ist winter :D

meine esse und mein federhammer stehen im freien ( leider), jetzt stellt sich mir die frage, bis welchen aussentemperaturen kann ich schmieden??

meiner feldesse machen die minustemperaturen nichts aus, habe ich schon erprobt, aber die ist aus einfachem baustahl.
1.)
wie schauts jetzt mit der esse, wo die feuerschüssel aus guss ist?? ich meine, ich habe keine lust das es mal "knack" macht und ich nen dicken riss in der schüssel habe, gerade beim anfeuen wird das material ja sehr beansprucht (von der temperatur her, sprich von -10°C auf xy°C)

2.)
wie schauts beim federhammer aus, der steht im wind und wetter, dick in einer plane engepackt. hält die feder -10°C locker aus, oder muss ich mir sorgen machen?

wäre super wenn sich dazu mal jemand frei äußern würde
euer schmiedelehrlin(g)
 
AW: winterliche temperaturfrage zur esse und federhammer

Die hiesigen Wintertemperaturen können Bauteilen aus Metall nichts anhaben.
Die paar Grad unter Null machen an der Temperaturdifferfenz zwischen dem Inneren deiner Feuerschüssel und dem Äußeren kaum einen Unterschied.
Die paar Grad unter Null machen auch den Metallteilen deines Federhammers nichts aus, sonst würden ja auch die Blattfedern von LKW im sibirischen Winter zu Hauf brechen.
Auch dem Keilriemen sollte die Temperatur nichts ausmachen.

Viele Grüße

Tobi
 
AW: winterliche temperaturfrage zur esse und federhammer

Meine Schmiede steht ebenfalls nur überdacht draußen.

Mal abgesehen vom steifem Schmiermitteln , zwischen dem Bär und seinen Führungen, sowie allen gleitgelagerten Elementen, welche bei starken minus Temperaturen keinen zuverlässigen Schmierfilm sichern, ist ebenso der Antrieb viel stärker gefordert. Jedenfalls hat es mir sie Tage , den Transmissionsriemen (Motorseitig(100mm/Flach) an der Klammer auseinander gerissen. Das Treibwachs sorgte dafür dass praktisch kein Schlupf möglich war.

Ich heize meinen Federhammer eigentlich immer mit einem Elektrischen Gaskanone etwas auf.....normalerweise:cool:

Deiner Esse wird die Temperaturdifferenz nicht viel anhaben, du heizt sie ja langsam auf.
Ich würde allerdings auch nicht mit einem Zuschläger grössere Querschnitte über dem Spitzhorn vom Amboss bearbeiten, bei -10°C.

Gruß unsel
 
Last edited:
AW: winterliche temperaturfrage zur esse und federhammer

das mit dem schmier mittel stellt für mich kein problem da,
ich hab mal im abriss gearbeitet und da haben wir die maschienen auch bis -20°C gequält, da gabs immer ne tube extra fett von unseren schlossern, welches auch bei "winterlichen" temperaturen richtig schmiert.
marke und hersteller kann ich leider nicht sagen, das zeug gabs immer aus nen 50kg hobbock

mir gings ja hauptsächlich um die blattfeder und die feuerschüssel, aber ich werde den tip mit der gaskanone mal beherzigen :super:
 
AW: winterliche temperaturfrage zur esse und federhammer

Bei der Esse sollte hier nicht so viel passieren wenn du sie etwas langsamer aufheizt. Aber gerade Amboß und eventuell auch Federhammer werden unter null schon bruchgefärdeter, die duktilität sinkt sehr stark gerade um den Bereich um null Grad.
Und zwar deutlich mehr als das delta von 15-30°C vermuten lassen würde!
Späße wie auch das von unsel genannte mit dem Vorschlaghammer auf das Horn würde ich da auf jeden Fall bleiben lassen!
Siehe auch hier, besonders Seite 9. Das das ganze auch Einfluss auf unsere Umgebung haben kann sieht man bei dem einleitenden Beispiel mit den Schiffen.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Last edited:
AW: winterliche temperaturfrage zur esse und federhammer

... Deiner Esse wird die Temperaturdifferenz nicht viel anhaben, du heizt sie ja langsam auf. ...
aber abkühlen muss sie doch auch noch... knack ;)

Mal ernsthaft, das hängt vom verwendeten Werkstoff und der Werkstoffdicke ab.

Einem Austenit (z.B. 1.4301) hat auch bei -30°C noch eine gute Zahigkeit, ebendso wie spezielle Tieftemperaturstähle (z.B. P275NL2).
Bei einem P355 (St52) kann man bei schweißen um 0°C nach der Abkühlung an Luft schon mal feine Risse entdecken.
Und warum man viele Werkzeugstähle in Öl härtet und nicht in Salzwasser bei 0°C ...

Das hat bei Stahl auch nicht nichts mit genau 0°C zu tun.
Bei z.B. Baustahl erfolgt der Steilabfall der Kerbschlagwerte normalerweise irgendwo IHMO zwischen Raumtemperatur +20°C und -40°C.
 
Last edited:
Back