Torsionsdamast - hätte es werden sollen!

Manni

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Hallo zusammen,
mein zweiter Versuch, Torsionsdamast zu schmieden, fiel recht bescheiden aus. Nach meinem Kenntnisstand schmiedet man dazu ein Damastpaket, aus diesem einen Vier- oder besser Achtkant, tordiert den dann, bis er aussieht wie ein Seil, und macht aus dem Seil wieder ein Vierkant und daraus eine Klinge. Gut- mit dem Paket hab ich mir keine sonderliche Mühe gemacht, weil man ja nicht weiss, ob es sich rentiert. Ich hatte 7 Lagen, schmiedete daraus ein Vierkant von geschätzten 12-14 mm Kantenlänge, und tordierte es. Damit gingen die Probleme schon los. Der Stab drehte sich dort am meisten, wo er am dünnsten war. Umspannen half etwas, aber es kam kein schön gleichmässiges "Seil" heraus. Ich fürchtete manchmal schon, das Ding abzudrehen. Nun, egal, das am meisten tordierte Stück sollte die Klinge werden. Also schmiedete ich den Stab entsprechend aus und machte das nachstehende Messer draus. Nun sieht das fertige Ergebnis wieder mal nicht so aus, wie ich mir Torsionsdamast vorstelle. Was ist schief gelaufen? Gut, mehr Lagen gäben ein schöneres Muster, aber rausreissen würd das auch nix. Stärker Tordieren? Wie gesagt, ich fürchte den Abriss (ich vergaß zu erwähnen, dass ich warm tordiert habe!). Mein erster Versuch sah ähnlich aus und ein sachkundiger Forist, Lord Ulli, meinte, man müsse den Stab nicht flachschmieden, sondern aufschneiden. Klingt plausibel, man müsste für eine breitere Klinge dann mehrere Abschnitte, äh, nebeneinander zusammenschweissen. Abgesehen davon, dass man dann viele Stäbe und Trennflexscheiben braucht, wie hat der alte Ulfbert das mit seinen Schwertern gemacht, gefeilt? Vielleicht weiss einer von Euch Rat.
Merci im Voraus
Manni
 

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Hi,

Welches Muster wolltest Du erreichen?

Wenn du "Sterne" sehen willst muß du den tordierten Stab abschleifen / teilen je nachdem wie weit Du dich der Stabachse näherst hast Du ein anderes Muster -> Suche.

Dein Messer ist ein flachgeschmiedeter tortierter Stab mit typischem Musterverlauf "Musterwinkel" jeweils gegengleich (//// andere Seite \\\\).

Warum du fast nichts siehst liegt an den (zu) geringen Lagen.....

Würde die Suchfunktion und ev. ein Buch empfehlen.

Das mit dem einschnüren ist schnell erklärt:
An der dünnsten Stelle ist der Stahl am schwächsten daher die größte Einschnürung.

Dagegen hilft möglichst gleichmäßige Stabdicke

mfg

Roman aus Linz
 
Was Du anders machen musst:

- mehr Lagen
- mehr Umdrehungen

Natürlich geht Tordieren ausschließlich warm. Werkzeugstähle kalt tordieren wird im Totalausfall enden. Mehr Lagen sieht gegebenenfalls besser aus, muss aber nicht unbedingt sein. Alte Schwerter hatten oft auch nur 5 - 9 Lagen pro Stab, dann aber mehrere Stäbe nebeneinander.

Mehr Torsionen pro cm hingegen sind absolut nötig. So 1 ganze Umdrehung pro 10 bis 20 mm Stablänge darf das schon werden. Wenn die dünnen Stellen sich mehr tordieren, dann ist das normal. Will man das vermeiden muss man eben gleichmäßig schmieden. Oder die dickeren Bereiche stärker erwärmen.

Und ja, die alten Schmiede haben viel gefeilt und/oder mit Schleifsteinen gearbeitet.
 
Immer weiterspielen, das klappt dann schon noch. Ich hab mich auch schwer getan mit Torsionsdamast, aber ittlerweile klappert das ganz gut. :)
Wenn man die Tordierten Stäbe etwas dicker lässt und bei hoher Temperatur tordiert, damit die Dinger nicht platzen (war früher mein Problem...), dann kann man das Zeug auch relativ gut wieder in der Mitte teilen, oder mehrere Bereiche rausholen. Wichtig wäre hier für die Flex dann eine gute Scheibe mit maximal einem Millimeter (besser die Pferd oder Klingspor mit 0,8mm). Die Aussenlagen kann man zum Beispiel mit sich selbst wieder verscheissen, oder als Verzierung eines San-Mai nutzen :)

Dat KLAPPT, immer nur weitermachen, ich war auch mehrfach am Fluchen....

LG
Basti
 
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