Suche Bauanleitung fuer Spitzerlmesser

_Centurio_

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Servus liebe Gemeinde,

ich werde demnaechst meine fertig geschliffene und gehaertete Balbach dsc Damastklinge mit Spitzerl erhalten. Dazu habe ich mir Grenadillholz, eine Lochsaege, kleine Vierkantfeile und eine Neusilberplatte als Uebergang von Klinge zum Griff bestellt.

Das restliche noetige Zeug wie Saegen, Schleifpapier, Oel, 2k Kleber und Schraubstock sind vorhanden.

Nun wollte ich fragen, ob jemand eine anstaendige Bauanleitung bzw. kurz die erforderlichen Schritte zum Bau des Messes erlaeutern koennte.

Besten Dank und liebe Gruesse aus Oesterreich,
Oliver
 
Allgemeine Info´s findest du in den Werken:

Havard bergland - Messer Schmieden
Bo Bergmann - Schweden messer

Kaufen oder die benötigten Teile bei google Books einsehen.
(nicht zu viel aussen rum lesen sonst ist per cookie schluss)

Um dir einen genauen Ablauf geben zu können wären mehr Details interessant: Durchgehender Erl mit Vernietung am Ende, Vernietung weiter vorne?

Allgemein kann gesagt werden:
1.) es handelt sich immer um eine Kombination aus Ausbohren und Feilen
2.) zumindest das vorderste Stück muß sauber angepasst werden
=>du machst dir die Arbeit durch deine Abschlussplatte viel leichter
3.) die dahinterliegenden Stücke können mehr oder weniger akkurat ausgebohrt werden, überdimensionierte Bohrlöcher werden wohl die Stabilität negativ beeinflussen können aber einen haufen Arbeit ersparen.
=> mehrere Stücke die einzeln angepasst werden erleichtern die Arbeit auch
4.) mit gebotener Vorsicht kann das Erlloch auch passend eingebrannt werden, Bergland sagt dazu mehr
5.) Ist das Erlloch zu klein reißt das Holz schneller als man denkt
6.) Das Neusilber sollte frisch vor dem Verkleben angeraut werden, mir sind ohne schon ein paar Klebungen wieder aufgegangen

Liebe Grüße,
Eisenbrenner
 
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Danke schonmal fuer die Hilfe.

Dachte Vernietung waere nicht noetig. Ausserdem wird das schwer durch gehaerteten Damast zu bohren.

Bin mir jetzt auch nicht sicher wie genau ich die Erlausnahme machen soll dass weder zu gross noch zu klein.
 
@ Thorse: Vielen Dank, ich habe auch alles von Nordisches Handwerk bestellt, sehr passend ;)

Der Erl wird nicht durchgehend sein, sondern blind im Griff verschwinden.

Muss jetzt nur noch schauen, ob ich durch den gehärteten Stahl das Loch für eine (benötigte?) Vernietung durchbekomme. HSS/Hartmetallbohrer dürfte funktionieren.

lG Oliver :steirer:
 
dachte Vernietung waere nicht noetig. Ausserdem wird das schwer durch gehaerteten Damast zu bohren.
Hab ich so auch in Erinnerung und dementsprechend nie ausgeführt. Mir ist auch noch nie ein Steckerl aufgegangen.
Endvernietung kann ja auch optische Gründe haben, erhöht aber den Aufwand beachtlich.

Bin mir jetzt auch nicht sicher wie genau ich die Erlausnahme machen soll dass weder zu gross noch zu klein.

Für das Erlloch lege ich die Klinge immer wie später eingebaut auf das grob zugeschnittene, aber noch vierkantige holz und zeichne den Erlumriss über die Länge an. Dies erweitere ich dann auf die Oberseite und zeichne dort noch die Mitte an.
Dann benutze ich bei seperater Endplatte den nächst größeren Bohrer (~0,2mm größer) und Bohre sooft möglich innerhalb und knapp außerhalb der Markierung. Das ganze geht wohl auch in der Hand, ich benutze aber immer etwas zum Einspannen und Bohrständer.
Danach bohre ich die vorhandenen Löcher noch einmal mit extralangen Spezialbohrern der selben dicke nach.
Anschließend nehme ich das holz in die Hand und verbinde die verschiedenen löcher erst mit dem kurzen Bohrer, dann mit dem Langen (erst leicht schief vom einen loch ins nächste Bohren, aber nicht zuweit!!!! dann vorsichtig weiter in etwa wie mit einem Fräser ->funktoniert kaum bei sehr harten/harzigen Hölzern oder Metallen)
Danach folgt das Feilen auf Erlgröße.
Bei einem Griff aus einem Stück/ohne Abschlussplatte dementsprechend innerhalb der Anzeichnung bohren und mit dem nächst kleineren Bohrer.

Reicht dir die Bohrerlänge nicht must du halt den Griff stückeln, z.B. mit hübschem eingesetzten Stück anderer Farbe/Musterung.

Das Abschlußstück must du aber ganz exakt ausbohren mit kleinerem Bohrer und Feilen, hier kannst du den Bohrer auch nicht als Fräse benutzen.
 
Vielen Dank, werde Eure Tips berücksichtigen.

Bilder werden folgen :glgl: :glgl: Das kann was werden haha...
 
Solltest du mit dem Bohrer die löcher Erweitern sei aber vorsichtig, bricht er ab, bekommst du ihn wahrscheinlich nicht mehr heraus und das Holzstück ist wahrscheinlich nicht mehr zu retten.
 
Muss jetzt nur noch schauen, ob ich durch den gehärteten Stahl das Loch für eine (benötigte?) Vernietung durchbekomme. HSS/Hartmetallbohrer dürfte funktionieren.
Mit HSS geht es nicht, mit Hartmetall aber problemlos.
 
Last edited:
Muss jetzt nur noch schauen, ob ich durch den gehärteten Stahl das Loch für eine (benötigte?) Vernietung durchbekomme. HSS/Hartmetallbohrer dürfte funktionieren.

lG Oliver :steirer:

Hi Oliver,

wenn Du nicht bohren kannst:
Schleife mit der Flex an der Stelle wo der Niet sitzen soll eine Kerbe in den Erl.
Sinnvollerweise auf der Unterseite. Wenn das von der Lage her nicht passt, geht's
auch von oben. So sparst Du Dir das Bohren.

Gruß,
Herbert
 
Oder du benutzt einen Dreml mit einem kleinen runden Schleifaufsatz oder lässt es wie bereits selbst vorgeschlagen einfach.
Normalerweise ist eine gut gemachte Klebung ohne starkes Erhitzten der Klinge oder zerstören des Holzgriffes auch mit Schraubstock/Hammer nicht mehr trennbar. Ich hatte diesen Fall trotz eines relativ kurzen Erls.
 
Ich glaube, das mit dem Vernieten hast du falsch verstanden. Es ging um eine Vernietung am Griffende, wenn der Erl ganz durch den Griff geht. Wenn der Erl blind im Griff sitzt, ist eine Vernietung eig. nicht nötig.

Gruß,
hobbit
 
Ich glaube, das mit dem Vernieten hast du falsch verstanden ...

Genau das ist passiert. Die Stifte in den Grifflanken sind eher was fürs Auge, es sei denn,
der Griff soll, wie bei japanischen Messern und Schwertern, nur gesteckt und nicht verklebt werden.

Haebbie
 
Du kannst auch oben und unten, versetzt voneinander, ein paar Kerben in den Erl flexen (dabei kühlen) oder feilen. Ist kein großer Aufwand, gibt aber mehr Halt als bei einem glatten Erl.
Der Kleber fließt dann in diese Kerben. Wirkt wie ein Widerhaken.
Viel Erfolg und Spaß beim Werkeln.
 
..noch als Tipp für die Aushöhlung im Griff: Ich mach das immer mit einem Dremel (so tief es halt geht:rolleyes:)
Also alter Bohrer rein, NICHT ZU SCHNELL DREHEN LASSEN! sonst kann er abbrechen.
So mach ichs immer. da kann man zumindes in den oberen 5cm gut mit arbeiten.
-und zwischendurch immermal den Staub rausklopfen.
Alex
 
Danke an alle für die tolle Beteiligung.

Ja, das mit der Vernietung habe ich falsch verstanden.

Der Erl besitzt von Haus aus Kerben für einen besseren Halt des Klebers :).


Bilder werden folgen :glgl: :glgl: :teuflisch

lG Oliver
 
Servus allerseits,

heute habe ich gemeinsam mit meinem Großvater den Hohlraum für den Klingenerl grob ausgehöhlt, die Feinbearbeitung des Griffinnenbereichs wird am Sonntag fertiggestellt.

Alter Schwede, warum sagt mir denn niemand, wie schei*e sich Grenadillholz bearbeiten lässt, das ist eine Mischung aus Stein und Hartgummi :glgl::teuflisch:teuflisch

Da ist nix mit dem Bohrer fräsen, das kann man getrost vergessen...:hehe:

Ich hoffe, dass ich den Erl gut genug einpassen kann; --> Der Hohlraum wird rechteckig sein, der Erl verjüngt sich jedoch zum Ende hin. Ich denke jedoch, dass das aufgrund des Klebers als Füllmasse kein Problem sein wird.

Ich melde mich am Sonntag wieder,
lG Oliver :steirer:
 
Sooooo, heute wurde der Erl eingepasst (naja, nicht sehr genau, aber das ist auch schwer, da Schmiedehaut + keine exakte geometrische Form des Erls).

Der Griff wurde auf Rohmaße zugeschnitten, sprich, jetzt wird nur noch geschliffen/geraspelt.

Meine Bedenken: Das Grenadillholz ist irgendwie so schmierig, bleibt der Epoxykleber im Griffinneren da haften?
Und wie gesagt, die Innenpassung für den Erl ist nicht wirklich genau, kann der Kleber hier ausgleichen als Stabilisator?

Danke und

lG Oli:steirer::steirer:
 
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