Messergriff-Holz

Niklas R.

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Guten Abend,

schon erstaunlich wie dieses Forum einen in den Bann zieht :glgl:

Also folgendes Problem: Ich bin gerade dabei eine Messerklinge (Helle Jegermester) mit einem Griff auszustatten und ich habe leider noch null Erfahrung welches Holz geeignet ist, wie lange es lagern muss, ob es Unterschiede bei der Haltbarkeit/Griffigkeit (?) des Holzes gibt . :(

Am liebsten würde ich Wacholder oder Birke verwenden. Wären beide Hölzer geeignet? Kann man diese auch günstig im Internet kaufen ?

Danke schonmal....

MFG der in den Messerbann gezogene Niklas :D
 
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Hi,

mein Holz beziehe ich über: http://www.feinesholz.de/

Benutzen kannst du beide Hölzer, Birke habe ich selber schon verarbeitet.
Achja: Das Holz muss auch nicht mehr gelagert werden, es ist schon trocken.
Lg
heroofwar27
 
Cool danke Heroofwar :D

Kann man auch ein Stück Birke vom Kaminholz benutzen? Nur mal so aus Interresse...
 
Und kann hier vielleicht jemand ein Bild von einem Jagd-/Outdoormesser mit Wacholder-/Birken- oder Nussbaumgriff hochladen?

Dann kann ich mir das besser vorstellen :D
 
Nimm feinesholz.de da weiß ich z.B. das das Holz wirklich angelagert ist.
Womit ich das bei den sonst genannten natürlich nicht ausschließen möchte!
Aber bei T.Nagel habe ich z.B. öfters mal 'nasses' Holz erhalten wenn ich
nicht aufgepasst habe.
 
Hallo,

klar kannst Du das Holz vom Kamin nehmen. Du musst lediglich darauf achten, dass es noch nicht verstockt, oder gerissen ist. Gerade in dickeren Stücken und bei Stücken nahe des (ehemaligen) Stammfusses können sich auch gerne mal interessante Maserungen (vornehmlich Riegel) verstecken.

Maserbirke ist natürlich um Welten interessanter gemasert. Dennoch verwende ich gerade für einfache Werkstattmesser oder Gebrauchsmesser zum Angeln/Jagen auch gerne das "ganz gewöhnliche" Birkenholz.

Vorteil hierbei: Es geht zu Schnitzen, da die Struktur nicht so uneinheitlich ist wie bei gemasertem Holz, und es ist "für umme". Auch als Probestück, um die Handlage bei neuen "Kreationen" besser beurteilen zu können, oder einfach als Versuchsobjekt eignet es sich hervorragend: nicht zu hart, nicht zu weich und vor allem gut bearbeitbar.

Wachholder habe ich auch schon verwendet, es verströmt beim Bearbeiten einen wunderbaren Geruch, ist aber weicher als Birke, Bezugsquelle kenne ich leider keine.

Viele Grüße

Christian
 
Wachholder habe ich auch schon verwendet, es verströmt beim Bearbeiten einen wunderbaren Geruch, ist aber weicher als Birke, Bezugsquelle kenne ich leider keine.

Wacholder ist toll! Ein wunderbares Holz!
Und nein ich bekomme kein Geld dafür: Wachholder gibt es auch bei feinesholz.de ...
 
Danke für die vielen hilfreichen Antworten!!

Ich denke ich werde erstmal an einem Stück Kaminholz üben :D

Und da ich noch ein ca. 30cm langes Stück Wacholder habe, das ca 2 Monate lagert, wollte ich mal wissen ob das noch zu nass ist oder verwendbar ist...

Klasse Forum hier :hehe:

Niklas
 
Hallo Niklas

wiege das Holz in Abständen von ein paar Tagen ab , wenn sich das Gewicht nicht mehr ändert ist es trocken.
So mach ich das .

Gruß aus dem Neckartal ... Norbert
 
Für richtiges Ablagern von Holz galt früher immer die Grundregel 1 Jahr pro cm Dicke. Wenn Dein Wacholder also knappe 2 mm dick ist, dann ist es trocken genug.
 
Und wir lassen unser Kaminholz mit kantenlänge 10 cm oder so ja auch nicht 10 Jahre ablagern... Ist das dann noch nass? :staun:

Niklas
 
Hi Niklas -

Feuchtigkeit ist nur ein Aspekt beim Ablagern von Holz. Leg ein Stück Holz bei 50°C in den Umluftherd, und es ist nach 2 bis 4 Stunden trocken (Messergriffdimensionen). Wenn Du Glück hast gibt es nicht mal Risse (abhängig von der Holzart).
Warum verwendet ein Gitarrenbauer Holz, das bereits in die richtigen Dimensionen gesägt ist, erst nach frühestens 10 Jahren, selbst wenn er es bei einem Tonholzhändler als "trocken" gekauft hat?
Weil z.B. Öle im Holz verdunsten oder oxydieren, Zucker-/Stärkemolekyle denaturieren, unterschiedliche Mineralien neue Verbindungen eingehen, ... einfach gesagt: sich die Eigenschaften des Holzes mit dem Um- und Abbau der Zellchemie verändern.
Da passiert also ganz viel. Das braucht aber Zeit und eine Schnelltrocknung behindert die Prozesse sogar. Das Holz holt sich in der Regel sogar einen Teil der Feuchtigkeit zurück. Man sagt dann: "Der Schreiner arbeitet 8 Stunden am Tag, Holz 24. :glgl:
Früher hat der Vater das Holz für den Sohn gekauft. Bis der es dann gebraucht hat, war es abgelagert. Heute hat man Pressspan,
aber keine alten Vorräte mehr. Deshalb können nur die wenigsten Schreiner noch gute Massivholzmöbel bauen.
Wenn wir aber mit Echtholz Messergriffe bauen wollen, sollten wir uns an den Erfahrungen der Alten orientieren.

Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost

PS:Ein 15cm x 15cm Olivenholzkantel kann auch nach 10 Jahren innen noch nass sein!
 
Vielen Dank Jost für diese Aufklärung ! ;)

Weißt du/ihr zufällig ob Wacholder im Backofen getrocknet werden kann ohne Risse zu bekommen? Und lohnt es sich den dann zu verarbeiten oder holt der sich zuviel Wasser wieder zurück?

Vielen Dank und herzliche Grüße,

Niklas
 
Moin Niklas,

eigendlich wollte ich Dir den Suchbegriff "Mikrowelle" empfehlen, habe aber dann schnell nochmal die Threads überflogen.
Das Verfahren ist anscheinend recht umstritten und eigene Erfahrung habe ich auch (noch) nicht.
Drei Threads möchte ich Dir trotzdem nicht vorenthalten:

http://www.messerforum.net/showthread.php?38472-Holz-trocknen-aber-wie-!&highlight=mikrowelle

http://www.messerforum.net/showthread.php?20083-Holz-frittieren&highlight=mikrowelle

http://www.messerforum.net/showthre...n-den-eigenen-4-W%E4nden&highlight=mikrowelle

Gruß,
Christian
 
Last edited:
... Wacholder würde ich nicht in den Backofen legen! Ein großer Anreiz Wacholder zu verarbeiten ist nicht die mäßige Härte Neben der Maserung ist es doch der tolle Duft. Und der hat wie so oft mit flüchtigen (ätherischen) Ölen zu tun. Wenn Du einen großen Teil davon loswerden willst, weil Dir der Geruch nicht gefällt, solltest Du die Backofenmethode versuchen :steirer:
Ich würde aber dann ein anderes Holz nehmen.
Der Tip in #2 ist gut. Bei Ulf Henke habe ich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Ich lagere auch sein Holz mindestens ein Jahr - wie gesagt: die Restfeuchte ist nur ein kleiner Aspekt.

Man kann Holz natürlich auch mit Radikalmethoden "still" machen - Thermoholz z.B. kann man in der Fritteuse herstellen (gibts Filmchen im Netz). Die meisten Hölzer verändern dabei aber radikal die Farbe Richtung Braun und viele werden richtig spröde. Es gibt mittelalterliche Fachwerkhäuser, von denen man sagt, die Eichenbalken seien in Leinöl gesotten worden ...
Der Dampfkochtopf kann zum Dämpfen herhalten. Damit bricht man mit Vorliebe Buchenholz das Kreuz. Es bedankt sich mit einer langweiligen blass-schweinchen-rosa (das Ferkel hängt schon am Haken und läuft aus) Farbe, die manche an Buche so schätzen. Ich steh eher auf Buche Kern - das empfinde ich als lebendiger. Also lagere ich ab.

Herzliche Grüße,
Jost
 
Danke für die zahlreichen Tipps! :D

Also das mit der Friteuse wird mir glaub ich zu stinkig und das "normale" Trocknen dauert mir zu lange... :glgl:

ABER die Mikrowelle wird direkt mal getestet am Wochenende :hehe:

Irgentwo ist im Keller noch ne Alte :D Weiß Jemand mit welchem Programm man das Holz trocknet? Unsere Mikrowelle hat nämlich Auftauen, Backen etc...


MFG Niklas
 
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