Passaround Bericht UMAX

propaghandi

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Schon bei Ulis erster Vorstellung des UMAX hatte ich ein Auge auf das Messer geworfen, so dass ich sehr erfreut war, dass es einen entsprechenden PA geben sollte.

Also dann ... hier nun mein Testbericht:

UMAX by Uli Hennike:
Gesamtlänge: 133 mm
Klingenlänge: 51 mm
Lochdurchmesser: 26 mm
Klingenstärke: 4 mm
Klingenstahl:Niolox
Schliff: Hohlschliff
Gewicht (nur Messer): 55 g
Scheide: Kydexscheide von Alfred Wolter (Nestor) samt Gürteladapter und Taschenclip.

Erster Eindruck:
Den Eindruck, den ich mir anhand von Ulis veröffentlichten Fotos gemacht habe, wird durch die Realität gehalten – ein kleines aber sehr schickes Messer, mit stimmigem Design und sauberer Verarbeitung. Alle Kanten sind schön gerundet, das Messer fasst sich gut an, auch bei festerem zupacken gibt es keine drückenden oder störenden Stellen. Die used-optik durch ätzen und stonewash steht dem Messer richtig gut und lädt zum Benutzen ein.

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Griff:
Das Konzept eines Ganzstahlmessers mit Fingerloch ist seit Fred Perrins Entwurf des "La Griffe" bekannt und das UMAX greift das Design gekonnt auf, ohne ein plumpes Plagiat zu sein. Trotz der kompakten Größe ist die Handlage sehr gut und sicher. Sehr viel trägt das Fingerloch dazu bei. Durch die angebrachte Paracordwicklung wird der Griffkomfort nochmals erhöht und erleichtert auch das Ziehen des Messers aus der Scheide.

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Klinge:
Auch wenn meine Arbeitskollegen das UMAX ob seiner Klingenlänge von „nur“ 5,1 cm als „niedlich“ bezeichneten, gilt für mich das Motto: Weniger ist mehr! :cool: Als kleines Alltagsmesser oder als Back-Up bietet das UMAX ausreichend Klingenlänge um im urbanen Betätigungsfeld alle anfallenden Arbeiten (Verpackungen, Pakete, Blister, Briefe öffnen, beim Picknick helfen, Grillgut zerteilen) zu erledigen. Denn die - in Anbetracht der Klingenlänge - beeindruckende Klingenstärke von 4mm i.V.m. dem leichten Hohlschliff macht schnell klar, dass das UMAX ein "Worker" statt einer "Safequeen" ist. Zwar läßt sich mit dem UMAX kein Baum fällen :irre:, aber im Alltag hat sich das Messer vollauf bewährt. :super: Das Messer kam sauscharf bei mir an und hielt die Schärfe über den Zeitraum ohne merkliche Einbußen.

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Scheide:
Das Messer kommt in einer Kydexscheide von Alfred Wolter (a.k.a. Nestor) samt samt Gürteladapter und Taschenclip, was variable Befestigungs- und Tragemöglichkeiten ermöglichen soll. Anders als andr.stan vermutete jedoch nicht in der "Biene Maja Edition" sondern im einem satten neongelb, das sich eher an eine Zombie-Acopalüpse anlehnt :glgl: Jedenfalls verhilft das Kydexholster dem Messer mindestens mal zu einem weiteren Hingucker und trägt mit seiner farbenfrohen Erscheinung zum positiv-zivilen Eindruck des Messers bei.

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Dank des Gürteladapters läßt sich das Messer bequem und in verscheidenen Positionen am Gürtel tragen und durch die Lochausparung sehr gut ziehen.
Den beigefügten Taschenclip hingegen habe ich nicht getestet. Zum einen, weil ich das Messer stets bequem per Gürteladapter getragen habe. Zum anderen, weil sich mir nicht erschlossen hat, wie ich die Schrauben, mit denen die Scheide mit dem Gürteladapter verbunden wird, aus dem Adapter entferne, um sie mit dem Taschenclip zu verbinden. :confused:

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Hier sieht man, wie die Schrauben den Gürteladapter mit dem Kydexholster verbinden.

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Nach Abschrauben des Holsters erschließt sich mir allerdings nicht, wie ich die Schrauben ohne große Fummelei am Leder vorbei aus dem Adapter bekomme.
Naja, vielleicht bin ich aber auch einfach zu blöd und somit haben die nachfolgenden Tester die Möglichkeit, mir einen Lösungsweg aufzuzeigen. Ich bin gespannt ;)

Fazit:
Das UMAX ist ein kleines aber feines Messerchen mit hoher Alltagstauglichkeit!

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Vielen Dank an Uli für den Passaround - es würde mich freuen, irgendwann wieder etwas aus seiner Schmiede testen zu dürfen :super:
 
Last edited:
Danke schon einmal für den Bericht. Es freut mich wenn das UMAX sich im Alltag bewährt, dafür habe ich es auch konzipiert.
Die Schrauben aus dem Gürteladappter zu entfernen und für den Klemmer ( Clip ) zu nutzen ist etwas stramm geht aber;)
 
Hier mein kleiner Bericht:


Erster Eindruck/Optik/Verarbeitung

Das UMAX ist ein richtig schön kompaktes, kleines Messerchen. Die Verarbeitung ist sehr gut, der Anschliff symmetrisch, die Kanten schön gebrochen, aber nicht zu perfekt, was mir sehr gut gefällt. Was mir nicht ganz so gut gefällt ist dieser Used Look. Die Oberfläche finde ich zwar so sehr cool, aber die Flecken/Verfärbungen und Streifen, die man teilweise sieht, finde ich unnötig, bzw. störend. Besonders die Streifen über dem UMAX Schriftzug sehen nach meinem Geschmack blöd aus. Wenn ich mir eines zulege, was sehr gut möglich ist :hehe:, dann möchte ich eines ohne Flecken.


Griff/Handlage

Der Griff ist für den Zeigefinger im Loch und zwei weitere Finger vorgesehen. Das passt so auch ganz gut, wenn man sich anstrengt kriegt man sogar alle vier Finger dran. Ich habe es aber mindestens so oft, wenn nicht öfter, ohne das Fingerloch genutzt und bin letztendlich auch zu dem Schluss gekommen, dass ich das Messer perfekt fände, wenn an der Stelle des großen Lochs einfach ein weiteres kleines wäre und eine dritte Fingermulde. Der Daumen liegt, egal wie man greift, richtig schön satt oben auf der Klinge auf, das erlaubt viel Druck und auch für feinere Schnitte ist das Messer sehr gut. Ich habe es übrigens nach kurzem Testen von diversen Griffwicklungen komplett ohne genutzt.


Klinge

Die Klinge kam schön scharf hier an und ließ sich auch leicht scharf halten. Trotz 4mm Stärke und nur etwa 15mm hohem Schliff ist die Geometrie sehr schneidfreudig. Lediglich die Spitze fand ich nicht so richtig spitz.


Holster

Ja, was soll ich da sagen? Ich lasse nach und nach alle meine Fixed von Alfred einkleiden, weil ich seine Arbeit so hervorragend finde. Daher wusste ich, was mich erwartet und die Erwartungen wurden erfüllt. Das Holster sitzt super, hält das Messer richtig schön fest, lässt sich aber durch die kleine "Daumenrampe" einwandfrei ziehen. Es ist top verarbeitet, sieht gut aus und ist so kompakt gehalten wie nur möglich. Den Adapter habe ich nicht genutzt, da ich Messer dieser Größe lieber eingeclippt oder einfach so in der Hosentasche trage. Man bekommt die Schrauben übrigens ganz gut raus und wieder rein, wenn man die Kydexplatte des Adapters einfach leicht biegt, sodass mehr Platz ist. Da ich Linkshänder bin, konnte ich den mitgelieferten Klemmer nicht nutzen, da ich aber mittlerweile bald ein Dutzend Holster mit Klemmer hier liegen habe, weiß ich, dass die funktionieren und ich trage alle meine kleinen Fixed so.


Fazit

Das UMAX gefällt mir bis auf wenige Punkte sehr gut. Das Finish dürfte für meinen Geschmack etwas weniger Used sein. Und den Griff fände ich mit oben genannter Veränderung noch besser, was nicht heißt, dass ich ihn nicht gut finde. Im Gegenteil!

Vielen Dank für diesen PA, hat viel Spaß gemacht!!

Liebe Grüße,
Stephan



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*** Danke an Uli Hennicke für das UMAX zum Testen ***
*** Danke an propaghandi für die Organisation des PAs ***


Dieser PA ist für mich eine Premiere in zweierlei Hinsicht, denn ich hatte noch nie...
  1. ... ein Messer von Uli Hennicke,
  2. ... eine Kydexscheide von Nestor.
Beide machen ihr Handwerk aber relativ gut, dazu gleich mehr.

Liebe auf den ersten Blick?
Seit Uli das Messer vorgestellt hat, hat es mir schon gut gefallen. Stimmiges Design von vorne bis hinten, gute Materialwahl, saubere Umsetzung von Messer und Scheidensystem.
ABER, als ich das Messer aus der Verpackung holte habe ich dann doch etwas blöd aus der Wäsche geschaut. Ich habs mir einfach kleiner vorgestellt. War aber eigentlich nur ein kurzer Schreck. :steirer:

Scheidensystem:
Das kann man als gelungene Kollaboration mit Nestor betrachten. Ich habe mir Gürtelhalter, Klemmer und Scheide angesehen und fand alles auf hohem Niveau verarbeitet. Nichts auszusetzen. Gar nix!
Allerdings benötigte ich weder Gürtelhalter noch den Clip, da ich Messer dieser Größe einfach in die Hosentasche stecke. Zukünftig hatte ich somit folgende Begleitung:
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Die Scheide sichert das Messer sehr fest und dank der Nase am Rücken kann man es dennoch einfach einhändig ziehen.
Ich bleibe allerdings bei meiner Behauptung bzgl. "Biene Maja Edition", aber meinetwegen ergänze ich "auf Ecstasy" :glgl: (wegen des doch sehr grellen Gelbes) , denn für einen Zombieslasher ist mir das Messer einfach zu klein, da könnte ich maximal untote Hühneraugen versorgen :haemisch:.

Klinge:
Hm, um den Untoten zu Leibe zu rücken würde ich gerne eine etwas spitzere Spitze zur Verfügung haben. Das war bei diesem PA-Messer nicht ganz der Fall, würde sich aber - wenn es meines wäre - relativ schnell beheben lassen.
Was mich aber etwas mehr störte als die "Unspitze", ist die "Unschneide", die ca. 1.5cm (habs nicht nachgemessen) ausmacht:
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Rasieren war bei mir zwar nicht möglich, aber das wäre wohl auch das falsche Betätigungsfeld für das Messer. Das der verwendete Stahl gut scharf zu bekommen ist weiß ich von einem meiner Messer aus dem gleichen Stahl. Für die paar Aufgaben, die dem Messer zuteil wurden war die Schärfe ausreichend und kein Hindernis. Ich habe es daher dann doch ungeschärft weitergeschickt. Zum Hohlschliff kann ich weder positives noch negatives sagen, weil es bei dem Messer meiner Meinung nach "ghupft wie ghatscht" ist, da Karotten, Äpfel und andere "Küchenmesserklingengeometrieenttarner" eben nicht das Betätigungsfeld dieses Messers sind.
Was ich mir aber vorstellen könnte, wäre eine kleine dezente Schleifkerbe ins Ricasso rein, damit man wirklich die maximale Klingenlänge bekommen würde. Ob es das Design zuläßt kann ich nicht beurteilen, ich wollte nicht am Testmesser herumfeilen ;)

Griff:
Das UMAX bietet erstaunlich viel Grifffläche und auch ich bringe (zwar nur) knapp 4 Finger auf dem Griff unter:
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Irgendwie konnte ich aber während meines Testzeitraumes keine für mich zufriedenstellende Griffhaltung finden. Finger im Loch hatte ich aber meist nie, würde ich wohl nur beim Blechdosenpieksen brauchen...oder anderen stoßenden bzw. hebelnden Tätigkeiten.

"Messer = Klinge + Griff":
Betrachte ich die letzten beiden Punkte nicht explizit getrennt sondern zusammen, dann komme ich zu der Meinung, dass es für mich zuviel Griff und zuwenig Klinge an dem Messerchen gibt. Ich habe deshalb mal einige meiner feststehenden Alltagsmesser zum Vergleich herangezogen, die größenmäßig ungefähr in der gleichen Liga spielen (ist zwar ein Apfel-Birnen-Vergleich weil keines meiner drei Messer ein großes Loch mittendrin hat, aber ich "betrachte" ja nur Klingenlänge vs. Gesamtlänge).
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Mit dem untersten (Kappellermesser) ist es für mich noch problemlos möglich z.B. ein Semmerl schön zu zerteilen. Ok, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: ...aber das wäre wohl auch das falsche Betätigungsfeld für das Messer.

Fazit, Hassliebe?:
Bis auf einige erwähnte (leicht modifizierbare) Kleinigkeiten gibt es an dem Messer ja nichts auszusetzen.
Optisch eine glatte 10 von 10!
Aber mir ist (noch) kein ernsthaftes Betätigungsfeld eingefallen bzw. klar geworden. Für Pakete, Post und wiederspenstige Verpackungen habe ich meist für den Fall der Fälle (soll heißen, falls ich mal mein Primärmesser vergesse) ein Spyderco Honeybee am Schlüsselbund.

Da bin ich nun und finde ein Messer extrem cool und wir passen nicht zusammen?!:argw::confused::mad:
Naja, ich trenne mich jetzt mal im Guten und wer weiß, vielleicht finden wir bald mal doch noch zusammen. :steirer:

Spaß hat der Test gemacht, weil mir das Messer ein paar Rätseln aufgegeben hat.
Danke fürs Testen dürfen

Schönen Gruß
andr.stan
 
So, nun will ich auch mal. Als ich das UMAX aus der Verpackung pellte war mir schlagartig klar, dass ich mich verlaufen habe. Was hat mich geritten, bei diesem PA mitmachen zu wollen? Was habe ich in diesem Messer-Milieu verloren? Dieser Stil eines 3-Finger-Messers ist einfach nichts für mich. Dabei mag das UMAX an und für sich ein stimmiges Messer sein, welches – wie oben nachzulesen – sicher auch seine begeisterten Nutze/Träger finden wird.

Was mir gefällt:
Form und Handlage sind für sich gesehen absolut in Ordnung. Das UMAX ist für meine Hände (Handschuhgröße ca. 9 1/2) richtig gut in der Hand. Das Loch für den Zeigefinger ist optimal bemessen. Nichts drückt unangenehm. Fast etwas besser lag es in der Hand, wenn man den Zeigefinger nicht ins Loch platzierte. Wie Physeter fand ich es fast nen Ticken schöner, von dem Loch keinen Gebrauch zu machen. Vielleicht ist es möglich, die Kontur unter Beibehaltung des Loches so anzupassen, das zusätzlich noch eine nur leicht ausgeprägte Fingermulde Platz findet. Somit stünden beide Griff-Optionen zur Verfügung. Auch die Klingenstärke ist ordentlich dimensioniert bei solch einem kleinen Messerchen. Dadurch liegt es umso besser in der Hand. Die Auswirkungen auf die Schneideigenschaften sind allerdings nicht allzu prall. Aber das scheint mir bei diesem Messerkonzept auch sekundär zu sein.

Was mich stört:
Und da sind wir auch schon bei dem Punkt, der mich von dieser Art Messer dauerhaft abhalten wird: der Nutzen. Den sehe ich für *mich* nicht wirklich. Klar erlauben sie Abmaße ein gutes Tragen in der Hosentasche. Aber da nehme ich viel lieber nen gescheiten Klapper mit in den Alltag, der sich selbst bei 8-8,5 cm Klingenlänge (Heft um die 11 cm) bequem tragen lässt, aber eine weitaus praktischere Klinge besitzt, die sich aufgrund ihrer größeren Länge vielfältiger einsetzen lässt. Das UMAX ist sicherlich wie gemacht für das Öffnung diverser Verpackungen, Postsendungen und ähnliches. Aber wenn ich schon ein Messer mitführe, muss mehr drin sein: Apfel teilen, Seile durchtrennen, Schnitzarbeiten, Schinken schneiden und dergleichen.

Fazit:
Mit einem Zentimeter mehr Klingenlänge, einen bis zum Klingenrücken gezogenen Schliff und ggf. mit einem Ticken weniger Klingenstärke käme diese Art Messer meinem „Nutzerverhalten“ und Ansprüchen sicherlich näher. Aber selbst dann bestenfalls als Backup-Messer im Rucksack. Für den Alltag bevorzuge ich weiterhin meinen geliebten Klapper (ein Burke Rockstar). Das Teil bleibt (konkurrenzlos) in der Hosentasche, weils einfach ein vollwertiges Messer ist.

Sehr wahrscheinlich, dass ich – wie oben vermutet – einfach nichts bei diesem PA verloren gehabt hätte und womöglich auch mit einer falschen Erwartung an die Sache herangegangen bin. Nichtsdestotrotz möchte ich mich bei Uli für die Möglichkeit, sein UMAX zu testen, bedanken.

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Wenn man am Ende des Passarounds dran ist, dann haben die lieben Mit-Tester in der Regel das Beste schon geschrieben :D - und ordentliche
Fotos gibt es auch schon. In diesem Fall hat Orestes meine eigenen Erfahrungen allerdings Punkt für Punkt vorweg genommen, da hätte ich nur kopieren müssen.

Das Umax ist eines der Designs die eigentlich gar nicht in mein übliches Raster passen; aber man soll auch für neue Eindrücke offen sein und vielleicht springt der Funke ja doch über....

Gleich zu Beginn die Grundsatzfrage: Was soll man mit dem Ding eigentlich genau anfangen? Zum Butterbrotschmieren ist es sicher
nicht geeignet.

Wo es hingegen punkten kann, ist eindeutig das Öffnen von Verpackungen aller Art, und dort habe ich das gute Stück auch ausgiebig
ausprobiert.
Während die Kollegen mit billigen Cuttern hantierten, glänzte ich mit dem Umax - das Finish des Messers unterstreicht den
Werkzeug-Charakter und so mancher der Kollegen hielt es für einen"professionellen Box-Cutter". Die Handlage passte mir einwandfrei, die gelbe Kydexscheide trug erheblich zur sozialen Akzeptanz bei, das Ensemble hatte so gar nichts Bedrohliches und zog durch die Signalfarbe so manchen interessierten Blick auf sich.

Getragen habe ich das Messer in der rechten Vordertasche, der Clip erfüllte seine Aufgabe zu meiner vollsten Zufriedenheit -gut, ein weiterer Clip für die Linkshänder wäre das Tüpfelchen auf dem I gewesen, aber man kann nicht alles haben. (Und im Falle des Geweinns wird eh nachgerüstet :))

Fazit: Ein kleiner Begleiter der dank der exakt gefertigten Kydexscheide sicher am Platz bleibt - aber der für mich leider zu wenig kann, die kurze Klinge schränkt die Einsatzmöglichkeiten einfach zu sehr ein. Als Backup wär es mir auch schon zu eingeschränkt, da nehm ich lieber das Perrin Neck Bowie welches einfach vielseitiger einzusetzen ist.

Danke für die Bereitstellung des Messers für den Passaround und an Propaghandi für die Organisation!
 
Size does matter!

Meine Frau meinte: "Mit so kurzen Dingern kann ich nichts anfangen!"

Dabei weiß ich doch, Technik und Eindringvermögen machen den Unterschied.

Eine kurze, feststehende Klinge kann tiefer eindringen, als es m. M. n. eine Klappmesserklinge. Warum? Na, wenn ich in Brot, Wurst oder anderes, nasses oder pampiges Zeug reinsteche, habe ich die Krümel etc. in den Ritzen des Griffes sitzen. Im Klingengang eine Freude. Bei einem feststehendem Messer bzw. einem Ganzstahlmesser ist zwar auch der Griff besudelt, aber zack wieder abgewischt.

Daher kam ich, was die tägliche Anwendung anging, gut klar. Mir viel der Vergleich mit einem Skalpel ein. Kurze Klinge, kann man tief einstechen und schneiden. Wenn man kleine Messer mag, ist dieses Messer ein feines, wenn auch dickes. Ich sehe dieses Messer in einer Reihe cooler kleiner Fixed, die als Rettungsmesser, Bootsmesser oder Fixed edc Verwendung finden können.

Ansonsten betrachte ich das Messer im Verhältnis zum Verkaufspreis. Den fand ich in zwei Dingen nicht wieder:

1. Verarbeitung: Was einer meiner Vorredner schon sagte, die kurze Schneide ist nicht voll duchgeschliffen. Das muss aber sein, eine Fehlschärfe wäre da die schlechtere Lösung. Das Fingerloch ist nicht sauber entgratet. Es gibt Schleifabsätze am Klingenansatz. Bei der Scheide hätte es mir besser gefallen, wenn sie mehr rastet. Finde jetzt nicht die richtigen Worte. Das Messer wird auch durch die Enge der Scheide entlag der Klinge gehalten. Da könnte sie weniger stramm sitzen, aber dafür markanter einrasten. Käme meinem Geschmack mehr engegen.

2. Design: Form follows function. Das würde ich bei diesem Messer noch einmal erwägen. Zwar sieht das Messer mit Klingenloch kompakt und stimmig aus, aber im Alltag hat mich der untere Rand des Loches eher gestört. Ich würde das vom Design her zuerst pfiffige Loch durchaus aufgeben und statt des Loches eine weitere Fingermulde einfügen. Zuerst pfiffig, wirkte das Messer in echt durch das Loch dann doch ein bisschen wie zu dick um die Hüften. Die Rückenlinie (Tiger im Sprung) verkommt durch das Loch zum hüpfenden Tanzbär. Fingermulden gäben dem Tiger wieder ein Sixpack.

Handling:
Greift man "kurz" also Finger außenrum, kommt man zu schnell und schutzlos in Richtung Schneide. Dieser Griff wird auch unbequem, weil man da einen breiten Griff im Verhältnis zum Rest des Messers, Griff und Klinge, hat. Blödes Gefühl. Ich wünscht emir die ganze Zeit, am Loch etwas enger greifen zu können.

Auf die Dauer wird der untere Rand auch die Anwendung stören, wenn die Klinge mal etwas mehr geschliffen wurde und ein Absatz entsteht. Anfangs kann man noch schneiden, bis der Rand auf dem Schneidbrett aufsetzt, später, wenn die Schneide zurück geschliffen ist, geht das nicht mehr. Blöde Aussicht.

Bei einem Messer bis € 100,00 würde ich über all das hinweg sehen.

Wie gesagt, die Grundform ist dynamisch und könnte m. E. auf das Loch verzichten, das Messer würde gewinnen. Die Alternative wäre: Man setzt die untere Linie anders ab, so dass sie zur Griffmitte hin ansteigt. Ggf. macht man das Loch 1 bis 2 mm kleiner. Als Preis würde ich € 180,00 max. taxieren.

Die Gürtelschlaufe habe ich als nicht Gürtelträger (also Messer daran) nicht verwendet. Aber mit der Flexcord - Eclipse - Kombi ging es sehr gut.

Leider waren an manchen meiner Hosen die Taschen auch für dieses kurze Messer nicht tief genug. Aber da kann das Messer nichts dafür.

Zusammen gefasst: Die Freude an diesem Messer ist da, die technisch bedingten "Abers" stehen daneben.
 
Nach der Erinnerung im PA-Thread möchte ich kurz vor Toresschluss doch noch meinen Bericht einstellen, damit dem Gewinn des UMax nichts im Wege steht. Aber es war wahrlich keine gute Idee, den Bericht aus Zeitmangel nicht sofort zu schreiben, danach hat es irgendwie nie geklappt. Aber da ich mir in der gemeinsamen Zeit Notizen gemacht hatte, kann ich die damaligen Eindrücke schildern.

Das UMax kam und ich war sehr angetan, von der Größe war eher zierlich, aber für mich gefällig, sehr gut zu greifen und es lag mehr als angenehm in der Hand. Auch das Fingerloch war für mich an der richtigen Stelle, aber benutzt habe ich es nicht so oft.

Die Klinge fand ich bei der zuvor genannten und von mir bevorzugten Haltung ohne Griffloch allerdings etwas zu kurz, so 1 bis 1,5 cm länger hätte sie für mich sein können. Im Gebrauch hat mich die Kürze jedoch nie gestört. Die Form gefällt mir per se, die Spitze fand ich klasse und das „Messerchen“ sehr scharf.

Angemeldet hatte ich mich zu dem PA, da ich das UMax auf den Vorstellungsfotos sehr attraktiv fand. Dieser Eindruck hat sich in der kurzen gemeinsamen Zeit nicht verflüchtigt. Auch in echt fand ich die Oberfläche - die ich als leicht meliert beschreiben möchte - absolut klasse, sie war nicht wirklich stumpf aber gab ein tolles Gefühl in der Hand. Das Gefühl kann ich nicht besser beschreiben, aber ich war begeistert.

Zur Ausführung war mir aufgefallen, dass es sehr gut verarbeitet war, aber 2 Grate in dem Fingerloch jeweils auf den gegenüberliegenden Seiten haben mich doch ein wenig gestört, sie waren jedoch nicht wirklich scharfkantig. Alle sonstigen Kanten waren sanft gerundet und das Messer lag sehr schmusig in der Hand.

Die beigefügte Scheide fand ich praktisch und von auffälliger Farbkombi, mir war es etwas too much. Das UMax saß noch sehr stramm und ein Ziehen bzw Zurückstecken des Messers war ohne 2te Hand nicht wirklich möglich, aber das wird sich bestimmt noch geben. Ansonsten war die Scheide gut gemacht und auch in der Hose getragen eher unauffällig, den Gürtelclip habe ich aus Zeitgründen nicht ausprobieren können. Denn leider hatte ich UMax über den Feier- bzw Brückentag, und an dem sind wir dann kurzfristig mit Freunden nach Gent gefahren. Nach der Lektüre der Bestimmungen in Belgien habe ich das Messer dann mal lieber zu Hause gelassen.

Fazit: Wenn wir auch nur eine kurze gemeinsame Zeit hatten, habe ich doch großen Gefallen am UMax gefunden. Am liebsten würde ich es gewinnen, dann muss ich mir keine Gedanken über eine mögliche Anschaffung machen.

Vielen Dank an Uli Hennicke und propaghandi für diesen Passaround !!!!!!!!!
 
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