Lone Wolf T2 in schlechten Zustand gekauft

Dusk

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Hallo,

ich habe mir ein Lone Wolf T2 gekauft. Das Messer kam dann in einem dreckigen Zustand und stark nach Rauch riechend an. Daher habe ich es auseinander genommen um es zu reinigen. Jetzt sehen die Liner allerdings verrostet aus und auch auf der Klinge habe ich erste Anzeichen von Rost entdeckt. Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob es wirklich Rost ist oder nur Dreck, der sich festgefressen hat.

Was meint Ihr, kann ich das Messer noch vom Rost befreien? Das Problem ist, dass ich das Messer eigentlich ganz gerne behalte wurde, da es extrem schwer ist, noch an Lone Wolf Messer zu kommen.

Also ehrliche Einschätzung ist gefragt! :)



Hier ein paar Bilder:

T2_1.JPG




T2_2.JPG




T2_3.JPG




T2_4.JPG




T2_5.JPG
 
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Ein Vitrinenstück wird da nimmer draus, aber sicherlich ein guter User.
Also wenn du es behalten willst, würd ichs mit putzen versuchen.
Die Rostflecken an der Klinge schauen nicht so aus, als würden sie Narben hinterlassen.
Die Rostflecken am Liner allerdings sehen so aus, als würden sie die eine oder andere Narbe hinterlassen. Die kann man an den Stellen, in die man einsehen kann sicherlich per Schleifpapier abschwächen.
Das Messer gehört sehr wahrscheinlich gut geschärft (u.U. mit neuem Grundschliff).
Meiner Meinung nach (ich mag allerdings dieses Messermodel sehr gern) durchaus die Arbeit wert. Ich würde es renovieren.

Das ganze ist aber von Fotos schwer zu beurteilen.

Grüße aus Österreich
 
ich wuerde da mal vorsichtig mitm rostradierer rangehen und gucken, ob der rost tiefergehend ist. ansonsten besorg dir im baumarkt ne dose nevr dull und froh ans werk, der rost auf der klinge sieht nicht weiter schlimm aus und wenn man die uebrigen flecken nicht so sieht, wirds halt ein top gebrauchsmesser. dann noch ordentlich schaerfen und fettich!
 
Hallo.

Es grenzt schon an Kunst, ein Lone Wolf Messer so verrotten zu lassen.

Die Liner kannst du mit Schmirgelpapier satinieren.
Zuerst 180er, dann 400er, evtl. noch 800er Körnung. Schleifpapier auf eine ebene Fläche, z. B. eine Glasplatte, kleben und so lange in exakt einer Richtung schleifen, bis pro Körnung eine homogene Fläche entstanden ist.
Die Kanten der Liner nicht vergessen.

Die Beschichtung ist dann natürlich weg, was bei den Linern eine eher untergeordnete Rolle spielt, aber bei der Klinge zum Problem werden könnte.
Deshalb würde ich es bei der Klinge zuerst mal mit Öl und Lappen versuchen, evtl. die Klinge ein paar Tage in WD40 einlegen.

Achja, die Bohrung an der Biegestelle des Liners ist selbst gepfuscht, das ist nicht Original. Jedenfalls hat mein Exemplar keine solch große Bohrung, und schon gar nicht eine so ausgefranste. Ich muß mal nachsehen, wie das bei meinem gelöst ist.
Sinn einer solchen Bohrung ist es, das Material an dieser Stelle gezielt zu schwächen, um die Federkraft zu verringern.

Die Klinge sieht an einigen, kleinen Stellen ausgeglüht aus. Sollte aber mir einem neuen Grundschliff per Lansky oder Wicked Edge schnell wieder behoben sein.

Das Messer ist gebraucht, schlecht geschliffen und verrostet, aber noch lange nicht zerstört. Mit Geduld und mühevoller Kleinarbeit lässt sich aus dem Teil wieder ein wunderschönes Stück zaubern, welches dann zudem noch ein Unikat ist ;)
 
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Die Liner sind lackiert oder irgendwie beschichtet, jedenfalls kein blankes Material.

Aha, warum sollte der Liner dann rosten, speziell unter den Griffschalen? Der Liner ist sandgestrahlt wie auch die Klinge, sieht man deutlich und erklärt auch den Rost.
 
Aha, warum sollte der Liner dann rosten, speziell unter den Griffschalen? Der Liner ist sandgestrahlt wie auch die Klinge, sieht man deutlich und erklärt auch den Rost.
Mal abgesehen davon, dass auch lackierte oder beschichtete Teile von innen raus rosten können...

Gut, mein Fehler, ich meinte das Sandstrahl-Finish, es ist also keine Beschichtung oder Lackierung. Das ist nach dem Entrosten und Satinieren mittels Schmirgelpapier natürlich weg.
 
-wie man eventuell die Sandstrahl-optik retten könnte: mit feiner Stahlwolle drüberreiben. Dazu noch etwas Rostlöser dann könnte das schon was werden.
Wenn nicht hilft nur noch satinieren oder wieder Sandstrahlen. -beim Satinieren würde ich aber schon etwas feiner anfangen, also bei 400 bis 600Korn vielleicht. Sonst hat man da gleich wieder so tiefe Riefen drin. Dabei ist aber noch zu beachten, dass du da den Liner, also den arretierenden und vorgebogenen Part zunächst zurückbiegen und nachher wieder rausbiegen müsstest..

Auf der Klinge die kleinen Flugrostflecken sollten mit etwas Zahnpasta schnell weggerieben sein.
...So würde ich in etwa vorgehen. Tut mir echt Leid für dich. Ich hoffe du hast nicht zu viel dafür hinblättern müssen:glgl:
mfg Alex
 
Hallo,

der Zustand wurde als "sehr gut" angegeben, dafür wäre der Preis dann auch durchaus angemessen gewesen. Theoretisch könnte ich auch versuchen, es wegen dem Rost und der Bohrung an dem Liner zurück zu geben. Da es aber fast unmöglich ist, noch an Lone Wolf Messer zu kommen, würde ich es eigentlich lieber behalten.
Mir ist bis jetzt halt noch kein Messer verrostet, so dass ich keinerlei Erfahrung bei der Entfernung von Rost habe. Daher auch meine Bitte an Euch, mir bei der Entscheidung mit Eurer Einschätzung, wie schlimm der Zustand wirklich ist, zu helfen. ;) Also wenn es mit ~10€ für Rostentferner und einigen Stunden Arbeit getan ist und das Messer dann keine bleibenden Schäden behält und optisch weiterhin gut aussieht, würde ich es auf jeden Fall behalten.

Vielleicht könnt Ihr mir noch Tips geben, welche Rostentferner und Rostradierer gut sind und was ich davon überhaupt alles brauche. Sowohl ein Schleifpad mit 600er Körnung als auch ein Schleifvlies mit 400er und 1000er Körnung habe ich auf jeden Fall schon da. WD40 leider nicht, aber Ballistol sollte es ja auch tun.

Und wie kann ich die Griffe reinigen? Die sind auch dreckig. Es waren sowohl grüne Micarta Griffe als auch Holzgriffe dabei. Die Micarta Griffe kann ich ja sicher in Seifenwasser einweichen und dann ganz normal spülen. Das heißt wenn Micarta das verträgt? Nur was mache ich mit den Holz Griffen? Sie scheinen lackiert zu sein, ganz sicher bin ich mir da aber nicht.
 
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Ich würde den Rost chemisch enfernen, mit Phosphorsäure (gibts im Farbenfachhandel als Entroster, einlegen und fertig). Behelfsmäßig geht auch Coca Cola. Und dann pflegen wie ein Messer das eben rosten kann. Die Schalen würde ich farblos lackieren.

Andreas
 
Das Mircarta würde ich nicht in Seifenwasser einlegen.
Sondern nur mit einer Bürste und etwas aufgeschäumter Seife abbürsten.
Klarspülen und mit einem Handtuch trocken tupfen oder drücken.
 
Ist es eigentlich normal, dass der Micarta Griff vom T2 extrem glatt ist und glänzt? Fühlt sich fast wie auf Hochglanz lackiertes Holz an. Und auf sämtlichen Fotos, die ich bis jetzt gesehen habe, sieht das Micarta vom T2 eigentlich ziemlich rau und griffig aus. Hat der Vorbesitzer das vielleicht durch häufige Benutzung abgegriffen oder ist das ganz normal und vom Hersteller so gewollt?

Wegen dem Rost habe ich jetzt alles durchgelesen was ich hier im Forum dazu finden konnte. Eigentlich empfehlen ja alle immer Never Dull. Zu Phosphorsäure habe ich deutlich weniger finden können außer, dass ein unschöner gräulicher Belag entsteht. Was sind denn sonst die Vor- und Nachteile?
Gibt es vielleicht Unternehmen, die sowas professionell machen und das Finish wiederherstellen bzw. nicht zerstören? Oder ist sowas gleich extrem teuer?
 
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Ich würde das Ding Glasperlstrahlen.
So bleibt das das Finish erhalten , der Rost ist weg und das ganze in 5-10 Minuten.
 
Hallo,

der Zustand wurde als "sehr gut" angegeben, dafür wäre der Preis dann auch durchaus angemessen gewesen, vor allem da auch noch grüne Micarta Griffschalen dabei waren.


Das allerdings verdient den Titel "Übertreibung des Jahres" und würde ich nicht auf mir sitzen lassen, Rarität hin oder her. Zumindest eine deutliche Preisreduzierung muss ja wohl drin sein, immerhin sind Messer der T-Serie keine Schnäppchen...
 
Ich hab leider auch noch eine schlechte Nachricht.
Bei meinem T2 ist der Liner an der Biegestelle nicht geschwächt, das Material ist im Vollen belassen.
Den Federdruck meines Liners, er ist so vorgespannt, dass er ohne Klinge gerade den gegenüberliegenden Liner berühren würde, halte ich für angemessen. Ich befürchte, dass Dein Liner einen nur sehr schwachen Druck aufbaut. Musst Du halt prüfen, ob der reicht.

Achja, ich würde auf jeden Fall versuchen, einen Preisnachlass auszuhandeln, und zwar mit Nachdruck.
 
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Zu Phosphorsäure habe ich deutlich weniger finden können außer, dass ein unschöner gräulicher Belag entsteht. Was sind denn sonst die Vor- und Nachteile?
Phosphorsäure ist beispielsweise in Rostumwandlern enthalten, steht aber normalerweise auf der Flasche drauf, es gibt auch welche ohne Phosphorsäurebestandteil. Damit wird das Eisenoxid, der Rost neutralisiert und das enthaltene Eisen phospatiert und zu einem gewissen Teil passivisiert. Phosphorsäure wird auch als erster Schritt beim industriellen Phosphatieren/Parkerisieren verwendet, was vorwiegend mit verschiedenen Phosphorverbindungen gemacht wird.

Ein Forumit wollte mal sein BM entrosten und hat es im Rostumwandler vergessen, weil er es mit Rostlöser verwechselt hatte, danach sah es dann gar nicht mehr gut aus. Hhält man die Arbeitsanweisung ein, wird es mattgrau - ob das allerdings noch gut aussieht, ist eine andere Frage...

Gruß Andreas
 
@smallmagnum: Der Federdruck des Liners reicht aus.

@Andreas: Danke für die Erklärung. Denke dann lasse ich besser die Finger von Phosphorsäure und suche jemanden, der es Glasperlstrahlen kann.
 
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Habe den Verkäufer angeschrieben und er hat sich mehrfach entschuldigt und angeboten es entweder ganz zurück zu nehmen oder mir einen Teilbetrag zurück zu überweisen. Da ich so schnell sicher nicht mehr an ein Lone Wolf T2 komme, habe ich mich für die zweite Option entschieden und ihn gebeten, mir 40€ zu überweisen. Daraufhin kam nochmal eine Entschuldigung und eine Übeweisung von 50€. Bin mittlerweile mehr als versöhnt und der Preis ist jetzt durchaus auch als fair zu bezeichnen.

Habe es dann zum Glasperlstrahlen weggegeben und heute wieder bekommen. Und as Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Rost auf der Klinge ist komplett weg und die Liner sehen auch wieder aus wie neu. Da wo es besonders stark verrostet war, sind zwar noch winzige Macken zu erkennen, aber das betrifft nur die Liner und man sieht von außen absolut nichts mehr. Glasperlstrahlen war mit Sicherheit die richtige Entscheidung. Danke für den guten Tip, keltoi! :super:
 
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