Kizlyar: Sterkh3 - Erste Eindrücke

Artur

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Hier meine ersten Eindrücke über das Outdoormesser Sterkh 3 der Firma Kizlyar.

Das Messer wird mit einer massiven und gut verarbeiteten schwarzen Lederscheide geliefert. Das Messer steckt sehr tief und sicher in dieser Scheide - fast wie in einer Köcherscheide. Die Scheide ist oben abschließbar, d. h. das Messer kann zusätzlich durch Schließen einer Lederkappe (Druckknopf) gesichert werden. Die Scheide wird mittels einer losen Lederschlaufe am Gürtel befestigt. Lose, weil die Lederschlaufe mit einem Metallring beweglich an der Scheide befestigt ist. Dieser Befestigungsweise und der Lederkappe sorgen leider auch dafür, daß die Scheide sehr weit vom Gürtel absteht - das gefällt nicht jedem.

Jetzt zum Messer.

Der erste Eindruck - Hoppla - wie leicht für ein Messer mit 17 cm - Klinge. Kein Wunder, die Klingestärke beträgt gerade mal 3 mm. Die rostfreie Klinge aus Z60 Stahl ist sehr elastisch (sie läßt sich ohne Hilfsmittel mit der Hand biegen), sie besitzt einen Flachschliff und war ab Werk ausreichend scharf. Um Rasierschärfe zu erhalten mußte ich allerdings mit den Keramikstäben nachhelfen. Der Erl geht durch den Griff hindurch und erscheint am Ende des Griffes als kleine Hammerfläche. Der Griff ist laut Hersteller aus Elastron G. Das Material ist unheimlich griffig - naß wie trocken. Das ergibt ein sichers Gefühl trotz dem Fehlen eines Handschutzes. User mit großen Händen könnte der Griff allerdings etwas zu schmal erscheinen.

Zum Schneiden.

Für einen "Outdoortest" war noch keine Zeit, daher erst mal ein Küchentest. Die 3mm Klingenstärke spalten nicht - sie schneiden. Prima Ergebnisse bei Fleisch und Gemüse. Trotzdem sind diese 3 mm ausreichend dimensioniert um hart zuzupacken, wie z.B. beim Zerlegen eines Kürbis. Das Reinigen des Messers war Dank der polierten Klingenoberfläche kein Problem.

Mein Fazit.
Das Sterkh 3 ein gut verarbeitetes und prima in der Hand liegendes Outdoormesser - mit Kochmesserqualitäten ;) . Aufgrund der Dimensionierung der Klinge und dem geringen Gewicht ist es kein "Haumesser" und garantiert kein "scharfes Brecheisen". Aber es läßt sich viel universeller Einsetzen als so manches Messer mit 5 oder 6 mm Klingenstärke.

So - jetzt noch ein paar Bildchen:

cmepx3-1.jpg


cmepx3-4.jpg


cmepx3-2.jpg
 
AW: Kizlyar Sterkh3 - Frage wegen Gürtelschlaufen:

Hallo,

ich habe eine Frage bezüglich der Gürtelschlaufen an der Lederscheide:

Es ist eine Schlaufe an der Scheide angenietet, die zweite mit einem Metallbügel an diese angehängt.
Kann die an dem Metallbügel hängende Schlaufe von der angenieteten abgenommen und dann der Gürtel durch die angenietete geführt werden, wodurch dann die Scheide fester am Gürtel säße?

Eine weitere Frage bezüglich der Biegsamkeit des Z60-Stahles:
Ist dieser "ein wenig" seitlich verbiegbar oder biegsam bis zur Bruchgefahr bzw. zur Verformung?

Big Bear hat ja das beschichtete Sterkh-3, aus dem russischen Stahl. Ist dieser beständiger gegen Verbiegung?

Aus welchem Grund werden die beschichteten Sterkh aus dem russischen, die unbeschichteten aus dem Z60-Stahl hergestellt?
Spielt dabei Rostbeständigkeit eine Rolle?

Mit freundlichen Grüßen
 
AW: Kizlyar Sterkh3 - Erste Eindrücke

Hallo Arco,

zur ersten Frage:
Die angehängte Schlaufe ist mit einer Niete an dem Metallbügel befestigt. Daher müßte man wohl den Metallbügel aufbiegen, um diese zu entfernen. Die Scheide kann aber auch ohne Demontage direkt mit der festen Schleife am Gürtel befestigt werden. Dann sitzt das Messer dichter am Körper und man bleibt variabel.
zur zweiten Frage:
Die 3 mm Klinge mit 17 cm Länge läßt sich von Hand vielleicht 10 - 15 Grad verbiegen - ok - das macht einfach die Klingenlänge. Beim Sterkh 1 mit der kürzeren Klinge ist das jedoch nicht ohne weiteres möglich. Auf Biegen und Brechen lasse ich es jedoch nicht ankommen. Ich habe mein Sterkh doch gerade erst liebgewonnen! :p
zur dritten Frage:
Da muß Kizlyar helfen.....
 
AW: Kizlyar Sterkh3 - Erste Eindrücke

Ja, es ist kein Brecheisen, sondern ein Messer. :staun: :D
@Arco: Das Messer lässt sich ELASTISCH!! verbiegen. Es ist auch kein Problem die Klinge in ein Brett zu stechen und seitwerts herauszuhebeln.
Die Klingenspitze hält das locker aus.
Soetwas ist auch kein Qualitätsmerkmal oder Kriterium.
Das bedeutet nur, das die Klinge genug Elastizität bzw. Zähigkeit besitzt,
um nicht zu brechen.
Die wahren Qualitäten des Messers liegen in der wirklich guten
Schneidleistung.
Aber auch als Haumesser ist es gut zu gebrauchen.
Ich habe 2 Videosequenzen bei denen ich das Messer an Gehölz
als Haumesser getestet habe. Ich war sehr überrascht, welch eine Durchschlagskraft
185g bringen können. :D
(ich habe leider keine Ahnung wie ich die Videos hier einstellen kann.)

Gruß
 
AW: Kizlyar Sterkh3 - Erste Eindrücke

Hallo,

@Artur
Danke , dass Du die beiden ersten Fragen schon so schnell beantwortet hast, Ich wollte mir grade einen Gürtel anziehen, um das mit der Trageweise noch mal auszutesten::super:

@Big Bear
Danke auch an Dich. Ich hätt´s nicht besser formulieren können.

Und nun zu der Stahlfrage.
Der Einsatz des Z60 hat nichts mit der Korrosionsbeständigkeit zu tun. Beide Stähle sind sich äußerst ähnlich.
Der Grund für den Einsatz des Z60 liegt in erster Linie darin, dass es beim 65X13 in der Vergangenheit manchmal Stärkentoleranzen des Flachmaterials im Lieferzustand gab, was entweder leicht abweichende Klingenstärken der einzelnen Produktionschargen oder eben Mehrarbeit zur Folge hat.
Ich möchte aber hier aus drücklich betonen, dass wir im Forum wie in unserem Shop stets die nachgemessenen Stärken der Klinge angegeben haben und nicht einen Sollwert.

Viele Grüße aus der Eifel

Lothar Döpgen
 
AW: Kizlyar Sterkh3 - Erste Eindrücke

@ Arthur, Big-Bear und zarci

Vielen Dank für euere Auskünfte, die sicher für alle Sterkh-Interessenten wissenswert sind.

Selber tendiere ich zu einem Sterkh-2, unbeschichtet. Ist von den Maßen und der Klingenform her passend.

Gruß
 
AW: Kizlyar Sterkh3 - Erste Eindrücke

Bitte gerne. :super: :D

Und lass was hören wenn Du dein Cmepx-2 ein wenig
kennengelernt hast.

Gruß
 
Sterkh-Cmepx-3

Gerade ist der heis ersehnte Sterkh-Cmepx-3 aufgeschlagen.

Die technischen Daten von dem Messer klangen so geil, das ich es einfach haben mußte. (Lange, breite, dünne, Klinge mit durchgehendem Flachschliff)

Erste Eindruck: Boah ist der schlank!
Dann habe ich erstmal wie ein bekloppter versucht wie weit man die Klinge so verbiegen kann. :steirer:
Aber kein grund zur Sorge es verbiegt sich nur leicht und vollkommen elastisch.

Zweiter Eindruck: Der Griff klebt ja wirklich richtig satt in der Hand, gleich mal losgerannt und probiert ob der nass auch noch "klebt", das leicht klebrige Gefühl verschwand aber flutschen tut auch nichts.

Danach mal in Ruhe die Verarbeitung Angesehen. Paßt ingesammt mein erster Gedanke war Typisch Russe: "Alles wesentlich ist sauber verarbeitet im (eigendlich unwesentlichem) Detail findet man einige Kleinigkeiten.". Wobei das sicher eher an der Messerserie liegt als daran das Kislyar es nicht besser könnte. *Wenn ich mir so deren extravagante Messer ansehe ...*
Was genau an Kleinigkeiten habe ich gefunden: Die Schneidfase ist an einer Seite etwas zu weit nach hinten gezogen und sie ist nicht 100% Symetrisch. Wie gesagt nichts wildes, es hat keinerlei Auswirkungen auf den Nutzen und sieht auch nicht dramatisch schlimm aus.

Ansonsten alles in Ordnung, die Beschichtung macht einen sehr guten Eindruck.

Die beiligende Scheide gefällt mir auch gut, den extra Henkel finde ich gut wem er nicht gefällt muss ihn halt abknipsen. Über die Verarbeitung der Scheide habe ich gestaunt, ich hatte nicht erwartet das sie so hochwertig ist. Das Messer sitzt extrem gut in der Scheide, da habe ich aber schon gaaaaanz andere Sachen gesehen.

Erwähnenswert finde ich noch das Kizlyar einen Fangriemen aus Leder mitliefert. Es ist zwar nur eine Kleinigkeit die auch nicht viel kostet, aber sie denken an wichtige Details und das Messer kommt 100% einsatzbereit.

Rasiert hat es, die schneidfase ist IMHO leicht poliert, wobei man da sicher noch was rausholen kann. Einen Grat konnte ich nicht entdecken, sprich saubere Arbeit.

Fazit: Erwartungen übertroffen, der erste Eindruck ist gut es scheint ein klasse Outdoor User zu sein und gefallen tut es mir noch viel besser als auf den Bildern.

Noch ein kleines Bildchen auf die Schnelle ...


Mehr dann wenn das Messer Arbeit erhalten hat ...

Dank noch an Jenny für die flotte Lieferung!

Gruss
El
 
Last edited:
erste richtige Nutzung

Wie angekündigt gebe ich einige Eindrücke wieder nachdem das Messer in Gebrauch war. Ich hab es heute erstmals auf eine Tour in einen nahe gelegenen Wald ausgeführt.

Zu folgenden Dingen habe ich nun eine etwas fundiertere Meinung:

Tragekomfort
Ich habe die scheide am Maxpedition Thermite Versipack befestigt. Durch die extra mit einem Metallring angebrachte Öse bleibt die Scheide sehr beweglich und nicht drückt nicht. Ich konnte das Versipack mit befestigter Scheide sogar im Auto umgeschnallt lassen, was ich nicht erwartet hätte.
Zu bammelig ist die Befestigung m.E. auch nicht, sie schlägt auch nicht hin und herschlagen oder erzeugt Geräusche.

Sehr schön ist, dass man das Messer bei nicht zu lang geschnittenen Jacken außerhalb der Jacke führen kann.
Die Jacke findet angenehm viel Platz zwischen Messer und Schlaufe und kann dabei ein gutes Stück unterhalb des Gürtels enden.

Die "Lederkappe" zum verschließen braucht man nicht wirklich. Ich werde mir in Ruhe überlegen ob ich sie abschneiden werde, da sie beim Verstauen und Herausnehmen eher hinderlich ist.

Hier ein Bild wie das Messer an am Thermite Versipack befestigt war.
equip.jpg

Das Ich wirklich eine menge Kram mitgeschleppt habe weiss ich, normalerweise nehme ich weniger mit. ;)

Holz schnitzen und hacken
Keine Ahnung wozu Ihr eure Outdoor Usern benutzt, das erste was ich mache ist ein Wanderstöckchen zu schnitzen.
Diesmal hat es eine weile gedauert den richtigen zu finden, weshalb ich gleich mehrfach gelegenheit zum Schnitzen hatte. :steirer:

Das Messer hat sich dabei gut geschlagen, die Klingenstärke ist wirklich kein Problem das Messer hält IMHO alles aus. Auch die Schneide hat sich vom Rumhacken auf steinhartem trockenem Totholz absolut unbeeindruckt gezeigt. Also keinerlei Umlegen, Ausbrechen oder Bereicht mit massivem Nachlassen der Schärfe.

Was ich mit der Zeit ändern werde ist die Schneidfase (Winkel sowie Dicke der Basis der Schneidfase), die kann m.E. ruhig noch schnittfreundiger werden. Dabei werde ich die Fase auch gleich etwas ballig machen.

Die Beschichtung zeigt erste Spuren, sie wird sich mit der Zeit sicher immer weiter runterarbeiten. Wenigstens blättert sie nicht ab sondern scheuert sich nur langsam runter. Insgesammt hat die Beschichtung sich gut geschlagen, ich habe wie gesagt eine menge sehr hartes Totholz bearbeitet.

Der Griff war allen Aufgaben gewachsen, dass Messer sitzt vertrauenserweckend fest in der Hand. Angst vorm Abrutschen kam zu keiner Zeit auf.
sterkh3.jpg


Fazit
Der gute erste Eindruck hat sich bestätigt. Ich konnte keine gravierende schwäche feststellen, das Messer entspricht meinen Erwartungen.
Der Griff, die Scheide und das halten der Schärfe haben meine Erwartungen übertroffen.

Gruss
El
 
Last edited:
AW: Kizlyar Sterkh3 - Erste Eindrücke

Sorry, eine Frage :

Ist das Sterkh3 nun mit Z60 oder 65X13 Klinge. In shop auf der homepage ist das für mich nicht eindeutig zu erkennen.

Danke schon mal für "Aufklärung".

P.S. das Sterkh3 erinnert mich stark an mein Peltonen M.95 . 3mm Klingenstärke... interessant!

Grüße

Oliver
 
AW: Kizlyar Sterkh3 - Erste Eindrücke

Sorry, eine Frage :

Ist das Sterkh3 nun mit Z60 oder 65X13 Klinge. In shop auf der homepage ist das für mich nicht eindeutig zu erkennen.

Danke schon mal für "Aufklärung".

P.S. das Sterkh3 erinnert mich stark an mein Peltonen M.95 . 3mm Klingenstärke... interessant!

Grüße

Oliver


Es werden beide Stahlsorten angeboten.
Der Z60 wird verwendent weil es mit dem 65x13 Lieferprobleme gab.
(unterschiedliche Stärken im Ausgangsmaterial)
Die beiden Stähle sind sich aber sehr ähnlich, und sollten die gleiche
Performance bieten.
Das Cmepx-3 liegt mir besser in der Hand als das M95 und es schneidet
besser.
Einziger Wermuthstopfen ist der etwas steile Sekundäranschliff,
den habe ich bei meinem auf 20° gesenkt.

Gruß
 
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