Passaround Santoku von scharfesjapan.de

HankEr

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Hallo zusammen,
heute geht es um diese beiden Messer:

Yoshimi Kato Aogami Santoku 165mm
und
Tanaka Gingami 3 Santoku 165mm

Die freundlicherweise von Herrn Wiebelhaus von Scharfes Japan in Kooperation mit dem Betreiber dieses Forums für eine Passaround zur Verfügung gestellt wurden. Sie auch den entsprechenden Thread im Passaorund-Unterforum.

Fangen wir mal mit den trocknen Fakten an:

Die Angaben von scharfesjapan sind nicht immer wirklich extrem nahe an der Wirklichkeit (jeweils die Angaben der Website gefolgt von meinen Messungen):

Code:
Yoshimi Kato Aogami Santoku 165mm

Klingenlänge:	        165mm       Gesamt: 186mm   von Schneidenbegin: 170mm
Gesamtlänge:	        310mm       315mm
Gewicht:	        135g        141g
Klingenhöhe:            ???         46mm
Blattstärke:	        2,15mm      3,04mm
Mittlere Klingenstärke:	2mm         2,1mm
Zwinge:	                Pakkaholz


Shigeki Tanaka Gingami 3 Santoku 165mm

Klingenlänge:	        165mm       Gesamt: 172mm   vom Schneidenbegin: 165mm
Gesamtlänge:	        298mm       301mm
Gewicht:	        113g        118g
Klingenhöhe:	        48mm        48mm
Blattstärke:	        2,06mm      2,45mm
Mittlere Klingenstärke:	1,77mm      2mm
Zwinge:	                Büffelhorn

Die Klingenstärken sind also durch die Bank stärker als angegeben.

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Hier im Vergleich mit dem hier erwähnten Fiskars Santoku und diesem Messer.

Die Höhe des Klingenanschliffs sieht man denke ich recht gut auf dem Bild. Beide haben einen minimalen Hohlschliff in diesem Bereich. Ganz im Gegensatz zu z.B. dem dem Dictum Santoku und auch dem anderen Referenzmesser hier dem Asagao Gyuto 210 R2; ersteres hat einen deutlich konvexen Schliff, zweiteres einen schwach konvexen Anschliff. Das Fiskars ist bretterlflach von oben bis unten. Die geringste Neigung zum Anhaften von z.B. rohen Kartoffeln hatte das Dictum, danach die Testmesser und das Asagao etwas gleich auf, auf dem letzten Platz das Fiskars.

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Vom ersten Eindruck her habe ich das Yoshimi als ein Messer zum Verlieben betrachtet. Im Duo-Tone Finish und mit dem stärker konturiertem Griff und freundlichen Abrundung in allen Dimensionen an der Klingenwurzel.
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Ein wahrer Handschmeichler.
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Im direkten Vergleich hat sich aber recht schnell das Tanaka als besseres Messer herausgestellt.

Zum einen ist da die höhere Korrossionsbeständigkeit.

Beide Messer wurden jeweils direkt nach jedem Gebrauch sanft mit einem Schwamm mit minimalst Spülmittel gereinigt und unmittelbar danach abgespült und abgetrocknet, aber wie es in einem Mehrpersonenhaushalt so ist, mag vielleicht auf dem Abtrockenbereich der Spüle mal ein Tropfen Wasser auf das Messer gekommen sein. Das Tanaka hat da wohl direkt darauf angesprochen.

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Das halte ich aber für eine rein kosmetische Sache, nie hat irgendwas das damit geschnitten wurde nach "Rost" geschmeckt wie es bei manchen echt korrosiven Stählen manchmal der Fall ist.

Korrosion aber hin oder her, das Shigeki liegt mir besser in der Hand. Es ist besser ausbalanciert und fühlt sich erheblich leichter (auch wenn die reinen Zahlen das nicht so deutlich ausdrücken) und wendiger an.

Beide Messer kamen sehr(!) scharf aus der Verpackung, hatten aber nicht das laserschwertähnliche des Asagaos an sich.

Ich hatte noch nie ein klassisches japanisches Messer im Gebrauch, was mir bei beiden aber extrem aufgefallen ist, daß ohne Ölen und ein paar mal Spülen, die Griffe einen leicht rauen Charakter annehmen. Da ist nicht unangenehm, eher das Gegenteil, war mir aber neu.

In dem Kurzzeittest kann ich zur Schnitthaltigkeit wenig sagen, ich denke da sind beide über jeden Zweifel erhaben und die Unterschiede sind sicherlich eher akademischer Natur. Ich habe die Messer kein einziges mal geschliffen, ich ziehe sie nochmal ab vor dem Einpacken, aber das war's dann auch.

Fazit: Das Yoshimi ist was für's Auge und für den ersten Eindruck, das Shigeki scheint mir aber das bessere Gesamtpaket zu sein, auch die Klingenkrümmung liegt mir(!) hier eher. Auch wenn es nicht so klassisch ist, das Dictum Santoku erscheint mir als der bessere "Deal".

Unabhängig von der Wertung haben beide Messer mir wieder vor Augen geführt, daß ein Santoku ein sehr universelles Messer ist und meine Entscheidung für ein Gyuto als Hauptmesser möglicherweise überambitioniert war :hmpf:.
 

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Hallo,

praktischerweise haben mich die beiden Messer zum richtigen Zeitpunkt erreicht. Es standen vier Tage "Wildpflanzen und Kräuter" an. Diese musste auch zubereitet werden. Also habe ich die Messer mit ins Camp genommen und auch den Teilnehmern zur Verfügung gestellt(Leider gibts hiervon keine Bilder).
Da es dort schwieriger ist, alles trocken wegzupacken, geschweige denn sauber zu halten war es für mich Zeitweise eine Herausforderung die Messer zu pflegen. Den Griffen sieht man an, dass es zwischenzeitlich schmutziger wurde.

Daheim arbeite ich mit den Eden Damast Küchenmessern und als High Light dem Ice Bear Usuba. Das Usuba ist bisher meine persönliche Referenz.

HankEr war so freundlich, alle wesentlichen Zahlen schon zusammen zutragen. Daher habe ich es mir diesmal gespart.

Für den Anfang will ich die Messer zur Ankunft bei mir mit Bildern Dokumentieren:




Da ich HankEr Bericht bewusst noch nicht gelesen hatte und als bei Ankunft die Rostflecken am Yoshimi sah, habe ich sofort bei ihm Nachgefragt, ob das schon bei ihm passiert ist um hier eine bessere Einschätzung haben zu können. Nachdem ich seinen Bericht gesehen hatte, war die Sache geklärt.
Das hat mich fürs Erste doch sehr pessimistisch gestimmt. Bin ich doch gar kein Freund von so schnell rostenden Messern.

Zum Yoshimi Kato Aogami Santoku. Von der Optik das für mich schönere Messer. Die Rostflecken habe ich mit Neverdull behandelt. Danach waren sie zwar noch nicht weg, aber durch spätere Nutzung sind die dann verschwunden.
Gerade bei diesem Messer wollte ich im Camp besonders aufpassen. Denn als Schneidunterlage diente zwar ein Schneidbrett, aber die Sauberkeit hier ist nicht wie in der heimischen Küche. Da passiert es schnell das auch mal Sandkörner auf dem Brett liegen.
Mit Ausbrüchen oder Rost hatte ich nicht zu kämpfen, egal wann und wo. Ich war mit der Reinigung und der Trocknung wann immer es geht aber auch sehr penibel.

Zur Halbzeit habe ich das Messer auf einem Spyderco 302 Bankstein abgezogen.

Das Messer hatte von Beginn an eine rasierende Schärfe und nahm sie auch wieder an nach dem Schärfen.
Es ging durch alles hindurch, was man ihm vorsetzte. Lebensmittel blieben dann und wann an der Klinge haften.
Der Griff ist für meine großen Hände ein wenig zu klein gewesen. Mein übliches Problem.


Nun das Shigeki Tanaka Gingami 3 Santoku. Ich fand es von Beginn an total langweilig. Dieser einfache Griff, diese unspektakuläre Klinge. Da ging es auch vielen anderen so.
Auch dieses Messer wurde zur Halbzeit auf dem Spyderco nachgeschärft. Auch hier rasierte es vorher und danach auch wieder.

Der Griff wurde im Laufe der Camp-Zeit dunkler. Das konnte man wohl nicht verhindern.
Allerdings lag mir der Griff ein wenig besser in der Hand. Ich und auch der gesamte Kurs waren sich einig, dass das Shigeki ein klein wenig besser schneidet als, dass Yoshimi. Dies merkte man vor allem daran, dass es das Messer war, was immer in Gebrauch war und dauernd (von mir) gereinigt werden musste.

Was bei Kräutern oder Blättern nicht so auffiel, der Food-Release war etwas schlechter als beim Yoshimi. Dies ist mir zu Hause bei Zwiebeln, Kartoffeln und Äpfeln aufgefallen.


Die Unterschiede sind auch den Teilnehmern aufgefallen, aber merkten sie auch an, dass das Meckern auf sehr hohem Niveau ist bei diesen beiden Messer. Im Vergleich zu den üblichen Messern im Camp, waren diese beiden Messer ein Offenbarung.


Beide Messer ließen sich gut nachschärfen auf dem Spyderco. Kleinste Ausbrüche waren danach behoben worden.
Rostempfindlichkeit bei entsprechendem Wartungsaufwand war nicht gegeben. Aber wer außerhalb von Freaks wie wir, macht das schon?


Fazit: Irgendwie fällt es mir schwer hier das Fazit zu ziehen. Beides waren gut schneidende Messer und haben sowohl Indoor als auch Outdoor hervorragende Arbeit geleistet. Nur dennoch fiel mir das schreiben dieses Textes sehr schwer, weil mir da *irgendwie* *irgendwas* fehlte. Da ich vom den ganzen Japan Messern nur wenig Ahnung habe, weiß ich nicht ob die dafür ausgerufenen Preise fair sind. Für mich persönlich würde ich das vermutlich nicht hinblättern. Wenn doch, wäre es das Shigeki, eben weil es mir in der Praxis mehr zusagte.

und noch zuletzt, die Bilder der Messer nach zwei Wochen bei mir. Klinge und Griff sind ein gutes Stück nachgedunkelt:





Mein Dank geht an Pitter und an scharfesjapan.de für die Möglichkeit diese Messer testen zu dürfen.

Gruß
 
Hier nun meine Einschätzung...


Zunächst einmal vielen Dank ein scharfesjapan.de und Pitter für die Ermöglichung dieses PA´s, der war wirklich ganz nach meinem Geschmack gewesen: Kochen + tolle Messer = top Kombination!
Und die Arbeit mit den beiden Santoku´s war wirklich ein Genuss, wobei das Yoshimi Kato mein Favorit war, aber dazu gleich mehr...


Zu den technischen Daten wurde ja genug gesagt, um nichts zu wiederholen, lege ich hier ausschließlich meine Beurteilung dar.
Und die fällt zu beiden Messer durchweg positiv aus!!


Ich kann sehr gut verstehen, warum viele Sterneköche aus Nippon beim Zubereiten ihrer Kreationen gerade auf dieses Allzweckmesser der japanischen Küche gerne zurückgreifen: Egal ob Gemüse, Obst, Fleisch oder Brot, für die Messer war nichts zu schwer.

Bedingt durch die schmale Klinge war es nach einiger Übung sogar möglich, Scheiben von einer Salatgurke mit einem Gewicht von 1 gr abzuschneiden.
Kein Wunder, dass viele Profis ihr Können mit einem Santoku auf YouTube auch gerne zur Schau stellen.

Was zudem positiv auffiel war der Umstand, dass die Messer sehr leicht waren und dadurch gut in der Hand lagen!
Die Holzgriffe mögen mit ihrem 8-kantigen Profil nicht gerade ein optischer Hingucker sein, beim Arbeiten spürte man davon aber mal rein gar nichts und auch hier machte sich das leichte Gewicht bemerkbar.


Im Großen und Ganzen war es ein sehr toller Test gewesen, das Kochen in den 2 Wochen hatte mit den beiden Messer enormen Spaß gemacht und sie wurden echt immer eingesetzt.
Sogar eine Wassermelone war mit den Messer in kürzester Zeit aufgeschnitten, von der Schale befreit und in kleine Stücke zerlegt worden!


Zum Thema "Schärfen" kann ich hier nicht allzu viel sagen, selbst bei mir als 3. Tester waren die Messer immer noch Rasiermesserscharf!
Und nach Ende der Probezeit, hatten beide an ihrer Schärfe auch nicht wirklich eingebüßt!
Sollte eines der beiden Santoku´s den Weg nach der Verlosung zu mir zurück finden (was ich sehr begrüßen würde, vor allem von dem Yoshimi Kato), könnte ich diesen Punkt hierzu irgendwann einmal ergänzen!


Einzig die Verpackungen aus Karton und das Einwickeln der Klinge mögen etwas primitiv entscheiden, aber als ein Mitarbeiter einer japanischen Firma weiß ich eben, dass dies eben typisch japanisch ist!


Vielen Dank für die Aufmerksamkeit, hier noch ein paar Bilder (jedoch ausschließlich vom Yoshimi, mit dem ich lieber gearbeitet hatte):










 
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Shigeki Tanaka Gingami 3 Santoku 165mm

Schönes Messer in extrem paßgenauer Verpackung (ist mir wurscht – fällt aber auf).
Lag mir mehr als das andere, was im Wesentlichen an der Kastanienform des Griffs, dem geringeren Gewicht und der für mich besseren Schneidfähigkeit liegt. Scharf waren sie beide.
Das Magnolienholz ist auf eine angenehme Art rauh, was für hervorragende Griffigkeit auch unter Küchenbedingungen sorgt. Der Griff hat nur eine Kante zur Orientierung - damit läßt es sich sehr entspannt arbeiten. Die stärkere Krümmung der Klinge lag mir mehr als beim Yoshimi.
Sieht zugegebenermaßen erstmal unspektakulär aus. Aber auf den zweiten Blick wird’s doch spannend mit dem oberen Birnenhautfinish, dem satinierten Mittelbereich, dem Hamon und der fast glänzenden Schneidlage. Sieht total klasse aus.
Sauber verarbeitet (mit Luft nach oben, was den Übergang vom Holz zur Zwinge angeht).




Yoshimi Kato Aogami Santoku 165mm

Sehr schönes Griffholz, das Pakkaholz als Zwinge, traumhafter Übergang vom Holz zur Zwinge, eine spektakuläre Klinge. Die Abrundungen an der Klingenwurzel sind ein zusätzlicher Arbeitsschritt, der die Benutzung noch angenehmer macht.
Allerdings ist die Schneidlage komplett – gleichmäßig – etwas angelaufen (kein Rost). Das mag nicht jeder, ich auch nicht. Das hat sicher dazu beigetragen, daß ich es nicht so gerne zur Hand genommen habe.

Solo betrachtet wäre ich wohl von Handlage und Schneidleistung angetan gewesen - aber im Vergleich ziehe ich einfach das Shigeki vor.

Nicht falsch verstehen, sollte eines der Messer den Weg zu mir zurück finden, ich würde mich über beide freuen, das sind sehr schöne leistungsfähige Schneidwerkzeuge mit einem gewissen „Spirit“.
Herzlichen Dank an Herrn Wiebelhaus von Scharfes Japan für diese Möglichkeit der Horizonterweiterung, das hat Spaß gemacht.



Wer weiß, was zubereitet wird?

DSC_1080.jpg






Auf dem Teller:

DSC_1092.jpg


weiterführend https://www.gustini.de/pizzoccheri-nach-art-des-valtellina-r223.html - die Mengenangaben können abweichen;), die Zubereitung variiert
 
Hallo,

die beiden Messer waren jetzt 14 Tage zu Besuch in meiner Küche und wurden dort gemäß ihrer Bestimmung auch genutzt.

santoku_1.jpg

Die Messer kamen gut verpackt bei mir an, jedoch fehlte mir eine Spur Schärfe. Die beiden Messer sehr vorsichtig über den Keramikstab gezogen und schon war es nach meinen Wünschen.

Optisch fand ich das Yoshimi Kato Aogami Santoku absolut der Hammer. Die Verarbeitung von Klinge und Griff sind auf ganz hohem Niveau.
Die Schneidleistung beim Kochen war perfekt, alles was zum Schneiden auf das Holzbrett kam wurde ohne Probleme geschnitten.
Santoku_3.jpg

Das Shigeki Tanaka Gingami 3 Santoku kommt da eher etwas unaufgeregt daher.
Im direkten Vergleich deutlich leichter und damit eigentlich leichter zu führen.
Auch hier war die Schneidleistung perfekt. Der etwas eigenartig geformte Griff liegt gut in der Hand, sollte die Ausbuchtung jedoch für den Daumen sein, wäre es ein Linkshändermesser ;) - aber ich kann als umgelernter Linkshänder mit beiden Händen schneiden.
Santoku_2.jpg

Beide Messer haben in meiner Küche eine gute Figur gemacht, meine große Tochter hätte das Yoshimi Kato Aogami Santoku am liebsten sofort behalten und hat es mich nur unter Protest weiterschicken lassen.

Vielen Dank an Scharfes Japan für die Möglichkeit die Messer zu testen, eine Super Aktion.
 
So meine 2 Wochen mit den beiden Messern sind um.
Vielen Dank an die Organisatoren und Herrn Wiebelhaus welcher die Messer zur Verfügung gestellt hat.
Wo bekommt man sonst die Chance 2 Hochwertige Messer mal 2 Wochen auszuprobieren.: super:

Ich habe die Messer sorgsam und respektvoll behandelt wie es sich für solche Messer gehört.
Geschont wurden sie aber nicht.

Tomaten, Käse, Fisch, Fleisch, Zwiebeln, Gemüse, Speck mit Schwarte, Brot, Avengers Blue Ray Hülle auspacken alles kam unters Messer.
Meine anfänglichen Bedenken wegen Rost am Yoshimi waren unbegründet.
Nach Gebrauch abwaschen, abtrocknen und ab in die Box fertig.
Die Messer kamen sauscharf bei mit an. 1 Lage Zewa vertikal gehalten und das Messer schneidet fast ruck frei durch.
Das ist mal ne Ansage. Das ist mir mit meinen Messern und schärf Künsten noch nicht gelungen.
Danke an kanji.:super:

Tanaka Gingami 3 Santoku 165mm:

- optisch recht einfaches Messer im direkten Vergleich
- am Griff ist die Abflachung irgendwie auf der falschen Seite
- an der Zwinge und der Klinge finden sich immer noch gröbere Schleifspuren, bei einen 190 € Messer hätte ich das eher nicht erwartet
- ist mir in der Gesamtgröße ein kleines bisschen zu kurz. Das Yishimi liegt mir besser.
- Schneidet echt klasse, Zwiebeln in Würfel schneiden ist ein Traum.

Yoshimi Kato Aogami Santoku 165mm

- optisch ein Traum mit der leichten Patina an der Schneidlage und dem schönen Kirschholzgriff
- der Griff ist sehr komfortabel und selbst nass nicht rutschig.
- passt eher von der Gesamtgröße und Geometrie zu mir
- Schneidet wie das Tanaka also Klasse

Food Release ist bei beiden Messern ähnlich, beim Schneiden von Gouda am Stück kann man genau sehen wo es kleben bleibt.
Aber dafür gibts ja z.B Hohlkehlen bei anderen Messern.
Die Messer haben in den 2 Wochen nur minimal an Schärfe abgebüßt.
Ich habe sie nur privat benutzt. Denn mit auf Arbeit zu den ganzen Verrückten wollte ich die nicht nehmen.





 
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Meinen Dank möchte ich am Anfang vorausschicken. An Pitter für die Orga und an www.scharfesjapan für die zwei Küchenmesser.

Ich hatte das Pech, dass bei mir die Ferien meine Aufmerksamkeit mehr als gewohnt gebunden haben, trotzdem hat es gereicht, dass ich eine Vorliebe für eines der Messer entwickeln und auch allgemein mir ein Urteil bilden konnte.
Anders als bei einem Teil der Vortester habe ich nach den ersten Schnittvergleichen nur noch das Yoshimi Kato benutzt, weiter im Bericht wird der Grund für diese Intuition noch mit Messwerten zu erklären sein. Der Bericht meinerseits hat nicht den Anspruch eines Rundherumalleserfassenwollens, sondern spiegelt eher die Reihenfolge meines Blickes, wenn ich ein Messer beurteile.

Los geht es mit dem direkten optischen Vergleich. Man sieht deutlich, das die Schneidlage des Kato reaktiver ist, was ich aber kaum beachte, da hängen genug reaktive Messer an der Leiste. Auch die Kinder wischen ein Messer nach der Benutzung direkt ab und haben sich daran gewöhnt. Zudem habe ich das Kato, wie schon erwähnt, auch wesentlich mehr genutzt, das Bild kann auf die Reaktivität keine Rückschlüsse erlauben.

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Für mich ist das soweit ok und braucht keinen Kommentar:
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Das nächste Bild lässt erahnen, warum ich direkt beim Kato blieb(rechts auf dem Bild). Direkt über der Schneide habe ich 0,1(0,15 zu 0,25) mm weniger gemessen. Wenn der letzte Tester die technische Ausrüstung hat, das genauer zu messen und zu verifizieren, you're welcome. Grade beim Möhrenschitt oder durch die Zwiebel hat mir das Kato wesentlich mehr Spaß gemacht, wesentlich leichter in die Zwiebel, mit wesentlich weniger "knack" durch die Möhre.

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Klingenschliff Kato, kompletter Hohlschliff bis zur Schneide:

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Klingenschliff Tanaka, abgesetzter Hohlschliff:

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Vom Griffprofil würde mir das Tanaka auf Dauer evtl mehr zusagen, soweit dieser Kurztest eine Vorahnung diesbezüglich zulässt, beide Griffe sind für mein Empfinden gut genug und ermöglichen angenehmes Arbeiten.

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Da ich beim Schnitt in der Küche etwas weiter vorne die Klinge greife, manche sagen pinch grip, ist auch an dieser Stelle das Kato für mich eine Spur angenehmer, da hier Wert auf einen verrundeten Kehl gelegt wurde.

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Zusammenfassend und resümierend tendiere ich mit meiner Zuneigung sehr stark zum Kato, in der Hauptsache wegen des Ausschliffes der letzten mm zur Schneide hin. Beide Messer erlauben sich, so wie ich das beurteile, keine handwerklichen oder funktionalen Schnitzer. Die Frage, ob sie den Preis rechtfertigen, stellt sich eigentlich nicht. Wer bereit ist, 200€ für ein Messer herzugeben, der will auch ein bisschen den Nimbus eines traditionellen japanischen Schmiedes(auch wenn er, wie im Video des Kato zu sehen, inzwischen Bandschleifer benutzt :) ) und erhält fein schneidende Messer, die eine gute Schärfe annehmen und die auch gut halten können.


Danke für die Aufmerksamkeit
Alex
 
So, da sind sie also, die beiden Herausforderer. Dank an dieser Stelle an scharfesjapan.de für die beiden Schönheiten.

Antreten werden sie gegen den Hausherrn, das Herder Windmühle Santoku in rostfrei.

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Und was gibt es schöneres zu dieser Jahreszeit als einen deftigen Gemüseeintopf? Los gehts - tu ma erstma die Möhrchen.

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Was mir schon am Anfang auffiel ist, dass die Kanten beim Tanaka Gingami vergleichsweise scharf sind - am Rücken aber auch dort, wo man mit dem Zeigefinder reinrutscht. Das hat mich beim Herder auch gestört, sodass ich das damals (TM) sofort geändert habe. Das Yoshimi Kato hat zum einen mehr "Platz" für den Zeigfinger aber auch abgerundete Kanten und ist somit angenemer zum Arbeiten.

Beide Messer kamen leidlich scharf und so reichte es, sie erst einmal über einen Lederriemen zu ziehen.

Wie man sieht gehts mit den Möhren auch gut ab. Danach kam die Kohlrabi.

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Schön hart und eine kleine Herausforderung, die aber alle 3 bestens gemeistert haben. Gefühlt mochte ich das rostende Santoku da lieber, aber das kann auch nur mein Wunschbild sein, weils wirklich das hübscheste aus der Riege ist.


Die Kartoffeln stellten für alle 3 keine Herausforderung dar - ich hab gar nicht gemerkt, dass sie da sind.

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Zuletzt kam dann der Schinken, da hat dann das Herder wegen der hohen und glatten Flanke und der erhöhten Reibung tatsächlich etwas mehr Kraft gebraucht, das Yoshimi Kato am wenigsten. Aber auch das kann nur Resultat meiner Einbildung sein :)

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Das Sellerie und die Wurst hab ich dann am Ende mit meinem Santoku geschnippelt, da habe ich wirklich keinen fühlbaren Unterschied mehr erwartet.

Und das Resultat: Lecker!

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Aber ich tu mich tatsächlich schwer, mich für mein Herzblatt zu entscheiden. Nehme ich den Klassiker, der aber bereits in meiner Schublade haust? Das rostfreie Santoku mit dem schicken Griff oder doch das Messer mit Character und den abgerundeten Kanten? Ich würd ja einfach gern alle 3 behalten wollen :)

Der heimliche Star des Tages?

Mein Sparschäler:

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Ohne Dich geht gaarrrr nichtsssss - mein Schatz!

Gruss

Christoph
 

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Erst mal vielen Dank für diesen PA.

Faszieniert haben mich direkt die Klingen mit dieser unglaublichen Optik, als Pitter die Messer vorgestellt hat.
Deshalb habe ich mich, obwohl ich nicht grade ein Experte japanische Santoku's bin für diesem PA angemeldet.

Als mir dann ein Paket angekündigt wurde hatte ich den PA schon komplett verdrängt.
Erst als das Paket vor mir lag war mir aufgrund der Größe und des Klebebandes schlagartig klar was ich da vor mir liegen hatte.

Nach dem Auspacken habe ich dann erst mal die Messer bewundert.

Die Verpackung an sich ist schon, obwohl fast "nur" aus Pappe sehenswert.
Das "Tanaka Gingami 3 Santoku 165mm" kommt in einer grün/roten Pappschachel in der das Messer aufgrund von verschieden Einlagen sicher gehalten wird. Die Japanische Beschriftung sieht handgemalt aus (keine Ahnung ob sie das wirklich ist), ebendso ein Teil des beiliegenden Fleyer's, wodurch die Verpackung einen sehr nobelen Eindruck macht. Nur die (schon leicht ramponierte) Plastikhülle passt nicht so richtig ins Bild.

Die Schachtel des "Yoshimi Kato Aogami Santoku 165mm" ist mit Gold gemustert und bedruckt. Dies ist eigentlich schon fast "to much" für mich.
Das Messer ist zusätzlich noch in braunes Korrosionsschutzpapier eingewickelt.
und außerdem liegt noch Noppenfolie bei. Aus meiner Sicht eine sehr gute Lösung.
Verpackung.jpg Verpackung2.jpg Verpackung3.jpg

Die Messer sind echte Augenweiden.
Das "Tanaka Gingami 3 Santoku" ist aus einem rostträgen chromlegierten Edelstahl ("Silberpapier-Stahl") gefertigt.
Bei der Stempelung scheint jeder Strich von Hand eingeschlagen worden zu sein und ist
ein kleines Kunstwerk für sich. Der Übergang von der Klinge zum Griff könnte tatsächlich etwas besser entgratet sein, könnte man allerdings auch mit relativ geringen Aufwand nachholen.

Der Griff macht erst mal nicht so einen dramatischen Eindruck.
Die Zwinge ist relativ glatt, ich hätte auf Kunststoff getippt, soll allerdings solle es Horn sein...
Habe leider vergessen die Zwinge nochmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Griff ist aus hellem Holz (nicht so mein Fall) hat genau die richtige Rauhigkeit zum arbeiten. Bei der richtigen Haltung des Griffes habe ich mich erst etwas schwer getan.
Klar kann man das Messer hinten am Griff halten und damit schneiden.
Optimal ist der Griff (in Kastanienform) jedoch erst wenn man ihn im "Pinch-Grip" ganz vorne packt.
Dann liegen die vordersten zwei Finger schon fast komplett auf der Klinge.
Das war erst etwas ungewöhnlich für mich, klappte aber schon nach kurzer Zeit sehr gut.
Shigeki Tanaka Gingami 3 - Klinge.jpg Shigeki Tanaka Gingami 3 - Süßkartoffel (1).jpg Shigeki Tanaka Gingami 3 - Süßkartoffel (2).jpg

Das "Yoshimi Kato Aogami" ist gem. Hersteller aus Super Aogami (= "Blue Super"/ mod. "Blaupapier-Stahl") mit je einer rostträgen Außenlage auf jeder Seite. Dieser wolframlegierte Stahl ist erst mal nicht rostfrei und reagierte auch leicht beim schneiden von Zwiebeln. Allerdings bei weiten nicht so extrem wie ich es von einigen anderen Kohlenstoffstählen kenne. Die nicht näher definierten Außenlagen reagierten zu meiner großen Überraschung gar nicht auf die Zwiebel.
Der Griff des ist achteckig und liegt "warm" und gut in der Hand. Die beiden Hölzer harmonieren gut miteinander.
Greifen muß man den Griff etwas weiter hinten als bei dem Tanaka, also mit nur mit einem Finger vor dem Griff (Daumen nicht mitgezählt). Hier macht sich der verrundete Kingenrücken sehr gut. Die Stempelung wurde auch anders hergestellt, zum Teil sieht die Nut gemeißelt aus.
Yoshimi Kato Aogami Santoku  (2).jpg Yoshimi Kato Aogami Santoku  (6).jpg Yoshimi Kato Aogami Santoku  (3).jpg Yoshimi Kato Aogami Santoku - Griffform.jpg

Das Schneiden:
Bisher habe ich den nach einigen Experimenten mit "europäischen" Santoku's (Zwilling, Herder, Gehring) und einigen Industriejapanern (Global, ???) die Messer direkt wieder in die Ecke gelegt um wieder zu meinem Kochmessern zu gegreifen. Aus diesem Grund habe ich eigentlich nicht besonders viel erwartet.
Der erste Test sollte eigentlich mir verschiedenen Messern erfolgen, ich bin jedoch direkt beim "Tanaka Gingami 3" hängengeblieben. Im Bereich des Druckschnittes hat sich eine völlig neue Welt aufgetan.
Für den Wiegeschnitt ist es erwartungsgemäß genau so wenig geeignet wie zum (Süß-) Kartoffelschälen.
Die Schärfe war hervorragend. Das schneiden ein reines Vergnügen.

Das Yoshimi Kato stand bei den nachfolgenden Tests dem Takana in keinster weise nach.
Der einzige für mich deutlich zu erkennende Unterscheid lag in der leicht unterschiedlichen optimalen Griffhaltung.
mit Möhre.jpg mit Zwiebel.jpg Yoshimi Kato Aogami Santoku  - Zwiebel.jpg Yoshimi Kato Aogami Santoku  optimale Haltung.jpg


Fazit: Zwei Supermesser, zu einer Entscheidung welches das "Bessere" Messer ist konnte ich mich wirklich nicht durchringen.
 

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Hallo zusammen, auch ich kann jetzt meine Eindrücke schildern:

1. Ich bedanke mich ganz ausdrücklich bei Herrn Wiebelhaus von scharfesjapan für die testmöglichkeit beider Messer und bei Pitter für die Organisation des PA. Erwähnenswert ist hier, dass auch Nichtmitglieder die Messer testen konnten.

2. Erster Eindruck: Beide Messer kamen in für mich typischen Verpackungen daher, wobei der erste Eindruck sich wie ein roter Faden durch die 2 Wochen Test gezogen hat: das Yoshimi erschien mir wertiger verarbeitet und ließ sich
angenehmer greifen. Eine Homage an den japan-typischen "eckigen" Griff. Beide Messer habe ich zuerst einmal nass abgewischt, um die Korrosionsfähigkeit zu testen, an sich unwichtig, denn hochwertige Messer sollte man nie dieser
atypischen Pflege aussetzen. Hier war das Shigeki beständiger, aber wie gesagt, ich wollte es einfach nur wissen.

3. Eigentlicher Test: Beide Messer wurden über die gesamten zwei Wochen zu vielfältigen Küchenarbeiten herangezogen, von den drei Tugenden (Fisch/Fleisch/Gemüse) über Zwiebeln, Knoblauch, viele Kräuter und andere übliche Zutaten der
europäischen Küche. Hier zeigten sie für mich ähnliche Leistungen, die Spitze des Yoshimi erschien nir besser geeignet, ein Stück Fleisch zu parieren oder einen Fisch/Forelle küchenfertig zu machen.
Da beide Messer schon mit sehr ordentlicher Schärfe bei mir ankamen, habe ich mich darauf beschränkt, mittel eines Schweizer Polierstahles die Schneiden wieder aufzurichten.
Ich arbeite in der Küche mit einer in Europa üblichen Haltetechnik, indem ich mittels Daumen und Zeigenfinger der messerführenden Hand recht weit vorne greife. Und auch hier zeigt das Yoshimi aufgrund der an diesem neuralgischen Punkt
benutzerfreundlichen Rundung seine Vorteile. Beide Messer liegen aber gleichauf, wenn man normale Dinge schneidet von der reinen Leistung her.
Ich arbeite normale mit einem sehr dünn ausgeschliffenen Solicut 21 cm Küchenmesser und verschiedenen anderen Modellen in der Größe, von daher hat mir bei beiden Messern etwas das gewohnte Gewicht gefehlt.

4. Fazit: Würde ich mir diese Messer kaufen? Eine gute Frage, denn sie liegen vergleichbar auf einem hohen Preisniveau, irgendwo so fast das Doppelte. Bringt die grundliegende Schneidleistung den rechtfertigenden Part zum hohen Preis?
Eigentlich nicht, denn mit einem Küchenmesser europäischer Fertigung auf hohen Qualitätsniveau, der Hälfte vom Preis und nach Ausdünnung ähnlichen Schneidleistung bei höherer Korrosionsbeständigkeit. Aber beide Messer an sich und
insbesondere das Yoshimi haben mir einfach Spaß gemacht. Ein Messer muss mir aber einfach auch gefallen und damit hat das Yoshimi den Test für mich gewonnen und ja, dieses Messer würde ich mir auf jeden Fall kaufen.
 
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