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Walkleder mit Spieß - wie krieg ich das weich?

erny

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Hallo zusammen.

Irgendwie hab ich bisher Pech mit meinen Ledereinkäufen. Erst kaufe ich mir ein schönes dickes weiches braunes genarbtes Leder, daß viel zu dick und zu weich ist für den Scheidenbau. :ahaa:

Dann besorge ich mir auf vielfachen Tip hin 2,6mm dickes Walkleder mit Spieß.

Am Wochenende wollten wir daraus ein Etui für ein kleines Taschenmesser machen. Die Formgebung des nassen Leders in der Matritze hat super geklappt. Dann kam die Rückseite mit Lasche dran. Wir haben die Lasche dünngeschliffen und mit U-Eisen die Falzstellen zusätzlich ausgedünnt bis auf unter 1 mm (also die Rückseite und den Spieß weggenommen). Dennoch war die Lasche immer noch knüppelhart und nicht biegbar. Im Gegenteil. Ein von mir etwas zu fester Versuch führte zu Einrissen der Oberfläche. Also mit Lederfett eingerieben - nix. Auch Öl hatte Wirkung. Daher meine Frage:

Wie kriege ich mein Leder an den gewünschten Stellen weich? :confused:

Danke
 
erny said:
..... Auch Öl hatte (keine?) Wirkung. Daher meine Frage:

Wie kriege ich mein Leder an den gewünschten Stellen weich?.....
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Handwarmes Wasser hast Du natürlich zuerst probiert? Alternativ Alkohol/Brennspiritus, das funktioniert bei normalem Leder recht gut und hat zudem den Vorzug schnellerer Trocknung.

Gruß

sanjuro
 
Da schließe ich mich mal mit einer Frage an, weil ich denke das passt hier
:
Wie schneidest du / ihr das Walkleder mit Spieß zu? Ich habe mal ein Stück zum Testen bekommen, das war trocken so hart, dass ich kurzfristig daran dachte es mit der Stichsäge zuzuschneiden... gibts da einen Trick? Mit einem Messer war da an schneiden wirklich nicht zu denken, außer mit vielen Schnitten an immer derselben Stelle. Und das ist ja auch eher suboptimal. Ich benutze sonst ausschließlich Blankleder.

PP
 
@ Nils
Schneid das mal schön nass... sonst ist wie du sagst ne Stichsäge von Nöten :super:
Hab ich hier behandelt

Gruss Bobby
 
2,6mm ist aber auch viel zu dick!
Mit einem Teppichbodenmesser müsste man das trotzdem gut zuschneiden können. Ich leg das Walkleder dazu über die Tischkante, und schneid das in "Laubsägentechnik" erstmal grob raus. Die Feinarbeit mache ich dann "frei Hand", also linke Hand das Leder hochkant halten, mit dem Teppichbodenmesser in der Rechten dann die Feinheiten "runterhobeln" bis es passt... danach wird es dann zum Nähen in Wasser eingeweicht, am besten einen ganzen Tag lang.
Wie gesagt, ist mein Walkleder aber dünner, hat nur etwa 1,5-1,8mm.
Grüße
Hannes
 
Nassmachen?

Ich hab 1,5 m² davon. soll ich die jedesmall in der Badewanne einweichen um mir ein Stück abzuschneiden?

Neeeee. :irre:

Ich schneide grob mit einer Gartenschere und fein mit einem Teppichmesser unf vielen Schnitten. Die Kanten verschleifte ich ja eh.

Aber wer hilft mir bei meinem Problem? :jammer:

Nassmachen hilft da nicht, jean, weil nach nass ja wieder ein trockenes Hart dabei rauskommt. Ich brauche ja nur an einer Stelle ein weiches Leder. Nämlich da, wo ich die Verschlußlasche des Hinterteils nach vorne klappe. Der Rest der Zunge kann ja wieder hart sein.
 
Nur so ne Idee: weich die Bereiche die Du dauerhaft weich haben willst mal mit Balistol satt ein! Macht normal alles Leder (auch altes trockenes) schön weich! Ob es allerdings von dem Spieß auch angenommen wird kann ich nicht mit Sicherheit sagen! Probier es einfach mal bei einem Reststück! Viel Erfolg.....!
Gruß
short-bow
 
erny said:
Ich brauche ja nur an einer Stelle ein weiches Leder.
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:ahaa:
Dann solltest du da eben ein Stück weiches Leder einsetzen..oder halt das komplette Rückteil aus geeignetem Leder machen.

Gruß
chamenos
 
Hallo,
Spießleder wird immer knüppelhart, wenn man es einmal eingeweicht hat.
Oder Megaknüppelhart, wenn man es mit Lederhärter behandelt.
Kauf Dir am besten noch ein Stück Walkleder ohne Spieß, und mach daraus Deine Schlaufen, so mache ich es auch. Lässt sich ähnlich verarbeiten, punzieren usw aber bleibt eben weich. Ich verwende viel Spießleder in Stärken bis 2,2 mm und verwende eine stabile Schusterschere, das geh fast wie von selbst.
Schöne Grüße, Hannes
 
erny said:
Nassmachen?

Ich hab 1,5 m² davon. soll ich die jedesmall in der Badewanne einweichen um mir ein Stück abzuschneiden?

Neeeee. :irre:
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Du hast offenbar gar keine Ahnung von Lederbearbeitung. Niemand hat gesagt, Du sollst den ganzen Hals nass machen. Es reicht, sich aus Papier eine Vorlage zu fertigen, dann das benötigte Stück trocken abzuschneiden und dann nur dieses Stück nass zu machen. Das macht man bei Walkleder IMMER so. Die Skandinavier lassen es nach dem Durchnässen oft sogar noch eine Nacht in einer Plastiktüte im Kühlschrank, um neben der gegerbten Partie auch den Spieß wirklich weich zu bekommen. Nur so kann man solches Leder perfekt formen, ziehen und drücken.

Hannes said:
Hallo, Spießleder wird immer knüppelhart, wenn man es einmal eingeweicht hat.
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Spießleder wird nach dem Trocknen wieder genauso hart wie es vor dem Anfeuchten war. Zumindest ich habe nie festgestellt, dass es nachher härter war. Warum sollte das auch so sein? Denn auch beim Gerben kommt es zum Schluss ja aus dem Wasserbad.
 
Hallo,

Walkleder mit Spieß wird immer hart nach dem trocknen. Der Spieß ist ja eine dünne Schicht Rohhaut. Es läßt sich recht gut schneiden, wenn man es an der Linie an der es geschnitten werden soll gut nass macht, warten bis es wieder fast die natürliche Farbe angenommen hat und dann den ersten Schnitt, leicht über eine Kante biegen, der Schnitt öffnet sich, nachschneiden usw. bis man durch ist. Es funktioniert so recht gut und man bekommt einen sauberen Schnitt, ohne zu fest zu drücken oder Gewalt anzuwenden. In deinem Fall, ist für dieses Teil Walkleder mit Spieß nicht geeignet.

Gruß
Rolf
 
Hi!

Also ich hab mir nichts ahnend bei Stefan Steigerwald damals auch Spiessleder gekauft und hatte genau die gleichen Probleme :)

Mein Leder ist 2,6 mm dick und ich schneide das mit einer ganz normalen kräftigen Schneiderschere ... wichtig ist, dass man die Schnitte immer nah am Scherengelenk macht, weil man dort die größte Kraft besitzt. So sind im trockenen, harten:irre: Zustand auch starke Rundungen am Schnittmuster kein Problem.
Desweiteren ist es auch wichtig, dass (bei Rechtshändern) die Verschnittseite immer rechtslateral liegt, da man sich sonst nah am Scherengelenk die Scheide mit Kratzern versauen kann:(

Mit nem Stanleymesser schaff ich es jedenfalls nicht, Walkleder mit Spiess zu schneiden ... da bin ich wohl zu schwach :steirer:

LG, Jürgen
 
Hi!
Besinnen wir uns doch mal auf die ursprüngliche Frage: Wie bekommt man Walkleder mit Spieß an EINER begrenzten Stelle (bewegliche Zunge oder Falz) weich, sodaß es auch weich BLEIBT? Vermutlich war die Wahl dieses Leders für diese Stelle nicht die 1. Wahl, aber läßt sich da nun noch was retten?
Ich selbst habe einmal genau dieses Projekt mit Walkleder mit Spieß realisiert, ohne Probleme, aber mein Leder war eben nicht GAR soo hart und etwas dünner.
Gruß polarbaer
 
Zum Leder schneiden:

Ich mache es mit einer guten Blechschere. Am Ende schleife ich dann die Kontur nach dem verkleben und Nähen am Bandschlefier sauber. Funktioniert so eigentlich sehr gut und angenehm.
 
Also irgendwie kommen wir hier vom Thema ab.

Und Nein - ich habe ein wenig Ahnung von Lederbearbeitung und schon etliche Scheiden hergestellt. Natürlich weiß ich auch, daß ich nicht einen halben Hals einweichen muß, um mir was abzuschneiden. Ich habe ja auch geschrieben, wie ich das mache. Egal

Offensichtlich kann keiner bei meinem Problem helfen. Ich schlage daher vor, das Thema zu schließen.

Bevor hier noch mehr unsinnige Behauptungen aufgestellt werden. :hehe:
 
Also ich fand die Hinweise allesamt sehr informativ.

Es schein dann wohl so zu sein, dass du dieses Stück Leder offenbar nicht mehr weich bekommst. Bleibt IMHO nur der Tipp von chamenos. Oder ganz neu bauen aus einem anderen Leder, aber dass ist ja nicht das was dir vorschwebt.

Gruß

Nils
 
OK, noch eine unbewiesene Behauptung zum Thema. Auf http://www.lederpedia.de/lederbegriffe/lohgares_leder kann ich lesen:
Walkleder
sind in ihrer Herstellungsweise mit Blankleder zu vergleichen. Allerdings wird bewußt nicht ganz durchgegerbt, so daß eine ungegerbte Mittelzone verbleibt
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Umkehrschluss: Aussen und innen ist durchgegerbt, also 'normales Leder', das mit Fettemulsion oder Wachs weichgemacht werden kann. Also zwei Drittel in der Dicke weghobeln und den Rest verwenden. Allenfalls zwei so behandelte Stücke mit gutem Schusterleim zusammenkleben und erst anschliessend behandeln.
 
Last edited:
Man könnte eine partielle Nachgerbung machen...
Siehe hier. Aber ob unsereins das hin bekommt...

Aber ist interessant was da so alles steht.

Gruss Bobby
 
Als Beispiele seien Paraffinsulfochloride, Glutardialdehyd, maskierte Chromgerbstoffe und kleinteilige Synthane genannt.
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Um Dich zu zitieren: Aber ob unsereins das hin bekommt...
 
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