Gesenk richtig verkeilen

Feuerkugel

Mitglied
Messages
2
Hallo,

bin neu im Forum und habe bis jetzt nur einige Beiträge als Gast gelesen.

Nun habe ich aber ein kleines Problem und hoffe auf Hilfe:

Habe letztes Jahr einen 75 kg Beche-Lufthammer gekauft, BJ ist 1954, wurde aber generalüberholt und läuft Tiptop. Die Schwierigkeit besteht darin, das bei den beiliegenden Gesenken keine Keile dabeiwaren, habe deshalb selbst welche gefertigt. Leider lösen sich die Keile aber ab und zu, vor allem unter stärkerer Belastung. Keile sind eigentlich fest, will sie aber nicht zu brutal "reinorgeln" wegen möglicher Gesenkwechsel.

Was mache ich Falsch? Der Keilwinkel stimmt eigentlich, könnte das was mit der Legierung/ Wärmebehandlung der Keile zu tun haben? Wer kennt sich damit aus?

Freue mich über helfende Beiträge

Jan
 
Da ist aber schwer darauf zu antworten so ohne Parameter, oder Bilder.

Ich habe einen Federhammer 75KgBär, diese Keile sind so Flach dass man sie auf den ersten Blick aussehn wie Flacheisen. Ausserdem sind sie zu zweit.
Beide gegeneinander geschlagen, setzen die Gesenke bombenfest.

Es kommt also auf ihren Winkel an.
Ausserdem solltest du die Keile nicht einfetten.....falls du dies getan hast.

Gruss unsel
 
Nabend

Bei meinem Kuhn war das auch, generell sollten die Metallkeile Gesamt unter 8grad haben, (ab 10Grad gesamt hält nix mehr keine Selbstklemmung!)also je 4Grad bei zwei Keilen sonst ist die Selbsklemmung weg.
Wenn du sie selbst gemacht hast was ja nix böses ist, unbedingt die Zunderschicht weg die ist zu hart/glatt und verhindert ebenfalls die Selbstklemmung.
Öl/Fett usw. schließen wir mal aus gell.

Tschau Torsten
 
Habe all meine Unterlagen von Beche durchgeschaut und habe tatsächlich auch Zeichnungen von 1% gefunden. Beche hat ja dauernd Abänderungen vorgenommen. Habe 2 Hämmer revidiert die 1956 gleichzeitig produziert worden sind und festgestellt das Sie nicht identisch sind.
www.schmiede-wirz.ch
 
Keile sind eigentlich fest, will sie aber nicht zu brutal "reinorgeln" wegen möglicher Gesenkwechsel.

Da wo ich arbeite werden die Gesenke oft gewechselt je nachdem was grade geschmiedet wird.

Die Schmiede dort hauen die Keile mit dem Vorschlaghammer rein.

Vielleicht bist Du ja doch ein wenig zu zaghaft.

Gruss schakaa
 
Von der " Vorschlaghammermethode" kann ich nur dringlichst abraten!
 
Guude!

Von der " Vorschlaghammermethode" kann ich nur dringlichst abraten!

@Sebastian: Warum? Es kommt immer darauf an, wie fest man auf den Keil schlägt und wie groß der Hammer (Maschine) ist.
Ich baue mir ja derzeit einen 30kg Lufthammer selber, bei dem würde ich auch nicht mit dem Vorschlaghammer die Keile einschlagen.
Mein Keilwinkel beträgt 1Grad.

Beim Dampfhammerschmieden im Hanauer Dampfmuseum diesen Sommer haben wir den Keil im Untergesenk auch richtig "festgeschwartet", es war allerdings ein 400kg Hammer. Es hatte sich trotzdem nach einiger Zeit wieder gelöst.

@Feuerkugel: Sind die Flächen von Keil und Gesenk noch eben oder schon unterschiedlich abgenutzt? Wenn der Keil nicht mehr wenigstens zu zwei Drittel am Gesenk und Gesenkaufnahme anliegt, kann er eventuell nicht mehr richtig klemmen.

Gruß aus Mittelhessen,

Holgi
 
@ Holgi

Hier handelt es sich wohl aber um einen 75 Kg Beche, nicht um einen 400 Kg Hammer mit entsprechender Dimensionierung. Kürzlich habe ich bei einem Kollegen zu diesem Thema einen sehr interessanten Supergau gesehen: Bei seinem 40 Kg Beche war durch falsches Einkeilen der komplette vordere Teil der Schwalbenschwanzaufnahme aus der Schabotte gebrochen.

Gruß,

Sebastian
 
Donnerwetter, da ist ja einiges an hilfreichen Beiträgen gekommen - zunächst vielen Dank dafür!!!

Das Problem scheint gelöst zu sein, konnte aber nicht einwandfrei eine Ursache ausmachen. Warscheinlich gabs mehrere Ursachen.

Möglichkeit 1: Hatte zusätzlich zum Keil ein dünnes 0,5 mm Beilegeblech
in die Fuge gelegt, damit der Keil an der richtigen Stelle
greift. Dieses Blech war ein Rest aus der Kiste und sehr
warscheinlich zu Hart.

Möglichkeit 2: Keil hatte zu geringe Auflagefläche am Gesenk, hatte nur
wenige "Furchen".

Möglichkeit 3: Vom Hammerbär heruntertropfendes Schmieröl, das sich
im Laufe der Zeit am unteren Gesenk sammelt (keine
Ölseen, die Dichtungen sind O.K. aber ein Schmierfilm
reicht vielleicht auch schon...)

Möglichkeit 4: Keil nicht fest genug drin.

alle möglichen Ursachen wurden beseitigt und bis jetzt läuft alles wunderbar.

Nochmals vielen Dank für Eure Hilfe

Jan
 
Back