Erste Kohle-Esse

pwnd

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Hallo!
Das Forum ist echt toll und ich konnte mir schon viele Tips hieraus zusammen sammeln!
Jetzt zu meinem Problem:
Ich habe bisher meine Werkstücke mit einem Brenner und einer Art Lehmesse erhitzt.
Jetzt möchte ich auf eine Kohlesse "umsteigen", ich habe mir ein paar Gedanken gemacht:
Die Esse soll aus Yton (Gasbetonstein) gefertig werden. Mit Sauerstoff soll das ganze entweder mit einem Föhn oder einer Heisluftpistole versorgt werden.
Zum Aufbau habe ich ein Bild angehängt:
esse2.jpg

essec.jpg

Die Luft soll durch den hinteren Eingang reingeblasen werden (wollte einfach drei 1 cm Bohrungen nebeneinander anbringen).
So soll die Form später aussehen, welche Ytonsteine ich nehme weiß ich noch nicht genau. Länge ist wohl auf jedenfall 60 cm und Höhe 20 cm, Breite bis 36 cm.
Ich habe vor den Stein mit der Hilti kurz auszustemmen und dann die Bohrung unten anzusetzen (werde ich wohl aus ner Durchgangsbohrung machen und dann das eine Ende zuspachteln).

Folgende Fragen habe ich:
Würde ein Föhn (Heizwendeln abgeklemmt) reichen um die Sauerstoffversorgung sicherzustellen?
Ich weiß gerade nicht den Volumenstrom aber das könnte ich zur Not ungefähr ausrechnen, als alternative würde ich sowas nehmen >Heißluftpistole<
Ob 300l die Minute reichen? Würde das Teil lieber auf Stufe 1 laufen lassen, weil ich nicht weiß ob das für Dauerbetrieb ausgelegt ist (siehe Preis^^).
Wäre es ein großer Unterschied dass bei der Heißluftpistole die Luft vorerhitzt ist? In Hüttenwerken wird die Luft ja auch vorerhitzt (Ich will allerdings ja auch darin nichts verhütten)

Reicht das Volumen der Esse um genug Kohle unterzubringen um eine ordentliche Temperatur zu erreichen? Was wird ca benötigt? 1400 °C?

Wäre es sinnvoll einen weiteren entsprechend ausgehölten Ytonstein oben draufzulegen, damit die Hitze nicht ganz so leicht nach oben entweichen kann?
Der Schmied der Früher bei uns auf den Hof kam hatte auch immer eine solche Esse(also oben geschlossene) (die wurde aber auch mit Gas versorgt).

Mit welcher Kohle soll ich die Esse befeuern? Schmiedekohle soll wohl ziemlich "rumschwefeln". Ich würde ja einfach Holzkohlebriketts nehmen oder habt ihr da irgenwelche geheim Tips?

Ich hoffe ich hab euch jetzt nicht zu sehr mit Fragen gelöchert. Ich bin für sämtliche Vorschläge offen (auch gänzlich andere Systeme, solange Kohleesse). Da ich Student bin ist preislich allerdings bei mir nicht so viel drinnen, das ganze Teil soll auf jedenfall unter 150 Euronen bleiben, lieber noch unter 100.
Bei der oben beschriebenen wäre ich mit Gestell bei ca 50 €.
Mein Bruder ist Dachdecker deswegen hat der einiges auf Lager, wenn also irgendwelche Dackdeckertypischen Materialien verbaut werden würden, wäre das günstig (im wahrsten Sinne des Wortes).

Viele Grüße
Paul
 
......Jetzt möchte ich auf eine Kohlesse "umsteigen", ich habe mir ein paar Gedanken gemacht:
Die Esse soll aus Ytong (Gasbetonstein) gefertig werden. Mit Sauerstoff soll das ganze entweder mit einem Föhn oder einer Heißluftpistole versorgt werden.......Die Luft soll durch den hinteren Eingang reingeblasen werden (wollte einfach drei 1 cm Bohrungen nebeneinander anbringen).......

Folgende Fragen habe ich: Würde ein Föhn (Heizwendeln abgeklemmt) reichen, um die Sauerstoffversorgung sicherzustellen?.....Reicht das Volumen der Esse, um genug Kohle unterzubringen, um eine ordentliche Temperatur zu erreichen? Was wird ca. benötigt? 1400 °C?

Wäre es sinnvoll, einen weiteren entsprechend ausgehöhlten Ytongstein oben draufzulegen, damit die Hitze nicht ganz so leicht nach oben entweichen kann?
Mit welcher Kohle soll ich die Esse befeuern? Schmiedekohle soll wohl ziemlich "rumschwefeln". Ich würde ja einfach Holzkohlebriketts nehmen oder habt ihr da irgendwelche Geheimtips?....
Geheimtips gibt es bei diesem Thema (3000 Jahre menschlicher Erfahrung im Bau von Essen) sicher nicht mehr.
Die Suchfunktion hier im Forum hält einen Haufen nützlicher Informationen bereit, so dass Du nicht jeden denkbaren Fehler neu erfinden musst.

YTONG ist ungeeignet - wenn man mit Feuer umgeht, sollte man dafür Materialien verwenden, die wenigstens ein wenig feuerfest sind. Geht es Dir auch um die Kosten, dann solltest Du auch an den Einsatz von sauren Lehmen denken.

Was die Schmiedetemperaturen angeht: da sollten im Mittel 1.100°C reichen.

Da Dir die grundlegenden Kenntnisse über das Schmieden offensichtlich fehlen, solltest Du Dir zunächst etwas Theorie anlesen, damit das Unternehmen nicht zu teuer wird!

Gruß

sanjuro
 
Moin moin

Also wenn Du Student bist und nicht viel Geld ausgeben kannst, dann hab ich da was für Dich. Es sollte gut funktionieren und vor allem liegt der Materialbedarf sehr niedrig an!

http://www.youtube.com/watch?v=L9dUDrwC1-w&feature=related

Und was das Untergestell angeht, so könntest Du ja Ytong steine aufstellen und schon hast du ne Esse. Diese kannst du dann auch mit dem Föhn oder der Heissluftpistole betreiben.

Das ist günstig und würde für die ersten Versuche mit der Kohleesse reichen.

mfg

aus der Oberpfalz
 
Moin moin

Also wenn Du Student bist und nicht viel Geld ausgeben kannst, dann hab ich da was für Dich. Es sollte gut funktionieren und vor allem liegt der Materialbedarf sehr niedrig an!

http://www.youtube.com/watch?v=L9dUDrwC1-w&feature=related

Und was das Untergestell angeht, so könntest Du ja Ytong steine aufstellen und schon hast du ne Esse. Diese kannst du dann auch mit dem Föhn oder der Heissluftpistole betreiben.

Das ist günstig und würde für die ersten Versuche mit der Kohleesse reichen.

mfg

aus der Oberpfalz

Hallo,
das Teil schaut echt gut aus. Ich hab aber nur ne Flex und ne Große Hilti hier rumliegen und hab keine Ahnung wie ich damit z.b. das große Loch in den Topfboden bekommen soll.
Ich werde wohl bei meinem Entwurf bleiben und das ganze mit Schamottemörtel auskleiden. Der is Hitzebeständig bis 1600°C das sollte wohl reichen.
Ich habe oft gehört man sollte am besten ein Stufenlos regelbares Gebläse haben, hat da irgendwer ne Idee?
Wichtig ist das die Esse portabel bleibt, weil ich die immer in den Garten tragen muss.
Ich muss mal schauen was ich so im Keller finde.
Wie groß sollte eigentlich das Volumen der Esse sein? Ich möchte nur Messer schmieden, also Klingenlängen von maximal 15 cm eher weniger. Insgesamt ist das Werkstück höchstens 30 cm lang.
Die Ytongsteine haben ne Länge von 60cm hinten würde ich etwas stehen lassen, also würde die Esse ne Länge von ca 40 cm und ner Breite von 25cm haben die Tiefe wären wohl 15cm, das ist schon zu groß oder?
 
man sollte am besten ein Stufenlos regelbares Gebläse haben, hat da irgendwer ne Idee?
Nicht meine Idee, sondern aus einem Buch geklaut: Föhn per Veloschlauch an ein Stück Wasserrohr anschliessen. Dieses via Ventil mit einem zweiten Stück verbinden. Das zweite Stück mit Löchern versehen und unten in die Esse legen. Wasserrohre und passende Ventile kriegst Du für nix im Baumarkt.
 
Nicht meine Idee, sondern aus einem Buch geklaut: Föhn per Veloschlauch an ein Stück Wasserrohr anschliessen. Dieses via Ventil mit einem zweiten Stück verbinden. Das zweite Stück mit Löchern versehen und unten in die Esse legen. Wasserrohre und passende Ventile kriegst Du für nix im Baumarkt.

Ich hab die Esse jetzt fertig geplant, ich werde den Ytonstein aushölen und unten seitlich auf jeder Seite 2 Lufteinlässe bohren. Dann kommen da Rohre dran (VA-Rohre, hat mein Bruder noch welche im Keller) ans Ende nen Schlauch und dann an den Föhn. Dann habe ich insg. 4 Belüftungen. Das ganze wird wie bereits geschrieben mit Schamottemörtel ausgkleidet.
Der Mörtel kostet 5 kg 10 €, mal schauen ob der was taugt.
Ich werde vielleicht das Ergebnis dann hier in Bildern veröffentlichen.
Anscheinend ist mein Beitrag zu lang oder ähnliches, jedenfalls wurden einige Fragen hier noch nicht beantwortet und per Suche konnte ich auch nix finden.
Bilder kommen wohl nächsten Montag
Viele Grüße jedenfalls
Paul
 
Last edited by a moderator:
Ich hab die Esse jetzt fertig geplant, ich werde den Yton(g)stein aushö(h)len und unten seitlich auf jeder Seite 2 Lufteinlässe bohren. Dann kommen da Rohre dran.....ans Ende (ein) Schlauch und dann an den Föhn. Dann habe ich insg. 4 Belüftungen. Das Ganze wird, wie bereits geschrieben, mit Schamottemörtel ausgekleidet.....

Ich zitiere grundsätzlich ganze Beiträge.....
- Du bist nicht bereit, auf technische Ratschläge zu reagieren
- Du willst Dich nicht über Suchfunktion oder Literatur informieren
- Du akzeptierst nicht die hier üblichen Kommunikationsregeln (das ist ein Forum, kein Chat)

Warum schreibst Du hier und wie könnten wir Dir helfen?

Gruß

sanjuro
 
Also:
Da Ytong nicht Feuerfest ist, nehme ich Schamottemörtel um die Esse innen auszukleiden. Das wurde hier im Forum auch bereits als gute Möglichkeit beschrieben. Oder ist der Ytong so brennbar, dass ich lieber Schamottesteine verwenden sollte?
Die Idee mit dem Wasserrohr habe ich wie bereits oben geschrieben ja schon aufgenommen.
Geheimtips gibt es sogar für Sachen die die Menschen seit Jahrtausenden machen (zwangsläufiger weise) und trotzdem sind sie halt Geheimtips ;)
Ich habe mich sehr wohl schon in diesem Forum informiert. Die Sache ist nur, dass die meisten hier Gasessen bauen, oder Kohleessen für die man schweißen muss. Das Schweißgerät wurde nur leider vor nem halben Jahr geklaut, ich könnte mir zwar sicherlich irgendwoher eins besorgen, aber warum schwierig wenns auch einfacher geht. Bei älteren Beiträgen sind die Links zu den Bildern oft kaputt und da fehlt dann auch nen Großteil der Beiträge.
Literatur ist so ne Sache, die Bücher kosten meist über 30 Euro und da ich wie bereits erwähnt schon studiere ist das für mich nen ganzer Batzen Geld. Außerdem ist es für den Laien sehr schwer herauszufinden welche Bücher wirklich gut sind und die Meinungen darüber gehen hier wohl auch sehr weit auseinander.
Ganz ahnungslos bin ich in der Metallverarbeitung nicht, da ich aufgrund des Studiums (Maschinenbau) schon in mehreren metallverarbeitenden Betrieben Praktika abgeleistet habe. Meistens allerdings im Vorrichtungsbau und da wurde bisher nicht geschmiedet, da ja fast eh nur mit Halbzeug gearbeitet wird.

Anbei nochmal die Fragen die noch nicht beantwortet wurden:
"Wäre es sinnvoll einen weiteren entsprechend ausgehölten Ytonstein oben draufzulegen, damit die Hitze nicht ganz so leicht nach oben entweichen kann?"
"Wäre es ein großer Unterschied dass bei der Heißluftpistole die Luft vorerhitzt ist?"
"Ist eine stufenlose Einstellung des Gebläses notwendig?"

Viele Grüße
Paul
 
Zu den Fragen:
Du kannst um die Hitze zurückzuhalten, eine Art Deckel drüber bauen. Funktioniert auf jedenfall. Obs der Ytong lange aushält, ist die andere Frage.

Also meines Wissens hat kalte Luft den Nachteil das sie kühlt. Aber wenn Du warme Luft einbläst, dann funktioniert das genauso wie kühlere Luft.

Prinzipiell brauchst Du die Luft nicht regeln. ABER!!!! Bedenke, viell Luft bedeutet stärkere Verbrennung und mehr Hitze. Folglich könnte Dir der Stahl beim erwärmen schneller verbrennen bzw. fällt ein kontrolliertes Aufheizen schwerer als mit regelbarer Luftzufuhr.

Ich kann Dir nur raten, etwas vernünftiges zu bauen!
Das hört sich doch alles sehr gut an. Da Du ja schon Praktikas gemacht hast, kennst Du die Leute in den Betrieben ja schon. Also geh auf den Schrottplatz besorg dort ne alte Bremstrommel vom Lkw und dann ab in den Baumarkt oder Supermarkt wos des öfteren für ein paar Kroschen Kochtöpfe gibt. Dann fährst Du in die Betriebe und frag ganz nett, ob sie ein Loch reinzaubern könnten. Zur Not fährst Du in nen Metallbaubetrieb, kurz vor Feierabend mit ein oder zwei Flaschen Bier im Rucksack und bittest die Leute dort, mit dem Plasmaschneider, das Loch nach Wahl zu schneiden. Wenn Du es geschickt anstellst, schweissen die in ein paar Minuten auch gleich die 2 Rohre mit dran. Fertig ist die Feuerschüssel mit der Du wahrscheinlich längere Zeit Freude haben wirst. Mit den Ytongsteinen baust Du dann das Untergestell für die Esse.

Bedenke, Schmiedekohle macht Schlacke! Diese Schlacke wird sich dann mit grosser Sicherheit fest mit dem Feuermörtel verbinden. Was Dir dann irgendwann die Luftzufuhr verstopfen wird. Davon kannst du ausgehen. Sicherlich wird das Ytongteil funktionieren. Blos stellt sich dabei die Frage wie lange.

Ich verstehe Deine Denkweise sehr gut. Du willst diese Ytongesse bauen weil es ein "geistiges Kind" von Dir ist. Eine materialisierte Idee!
Aber lass Dir was einreden, keiner von uns meint es mit seinen Ratschlägen schlecht mit Dir.:steirer:
Und so teuer wird die Bremstrommelesse nicht. Ich denk mit einigen Euros geht das über die Bühne.

Ich hoffe, Du findest eine Möglichkeit, die Dich voll befriedigt. Die Du dann voller Stolz benutzen kannst, ohne grün und blau ärgern.

Also dann, halt die Ohren steif und den Hammer fest in der Hand

mfg

Ingo
 
Last edited:
Ja, aber der wird dir nach ein pa(a)r Stunden zerbröseln.
Jein, Anheitzen sicher schneller aber im Dauerbetrieb nicht billig und nicht nötig.
Nein, ab und anschalten sollte schnell möglich sein. Mach einfach eine Klappe ins ZuleitungsrohrVerschwendung aber du braust, bei dem Gebläse, sicher die Luft zur Kühlung dessen.

Seh im Forum nach Mittelalteresse. Da sind einfache Modelle zu finden.
 
Vielen Dank Ingo! :super:
Mein Bruder kriegt nächsten Monat eine neue Werkstatt im nächsten Dorf. Da wird der sich dann auch garantiert ein neues Schweißgerät hinstellen. Ich werde mir dann einfach bei ihm was zusammen basteln. Dann hol ich mir die Bremmstrommel beim Schrottplatz und nen paar Bleche, Rohre und ähnliches liegen eh noch hier rum. Dann schweiße ich mir das da zusammen.
Ich fang schon mal mit dem Gebläse an und guck wie weit ich komme, wenn ich dann noch Zeit habe teste ich das mit den Ytongsteinen einfach, die kosten ja eh nur 3 € das Stück :)

Viele Grüße
Paul
 
moin paul,
also ich hab mir auch ne Kohle-esse gebaut.
Aus diversen Stahlteilen die wir rumliegen hatten.
Und als Feuerschüssel hab ich ne alte Bratpfanne genommen :hehe: -
und Löcher reingebohrt. Als Gebläse hab ich eine alte Dunstabzugshaube vom Schrott geholt und mit 10er-Stahlrohren verbunden-geht nur ab :) .

Gruß Tay
 
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