Boraxwanne, aus welchem Stahl herstellen?

Streetbandit

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Hallo Leute.

Ihr kennt bestimmt alle das Problem, dass Borax den Schamottstein in der Gasesse zerstört, wenn man dann wechselt zwischen Damastschmieden und normalen schmieden ( Monostahl schmieden) hat man immer ne schmutzige Klinge( Boraxreste vom Damastschmieden kleben noch am Schamottstein und übertragen sich dann auf die Klinge). Und dieses Zeug geht verdammt schwer ab!! Einfachste Methode, einfach den Schamottstein wechseln, aber das ist auch nicht ganz so einfach, denn
1. der Schamottstein bricht sehr leicht
2. er klebt meistens am Boden der Esse fest

Meine Idee:
U-Eisen vom Schrott holen, vorne und hinten zuschweißen, somit erhalte ich eine dichte Wanne, in der ich dann das Damastpaket lege. Das ganze Borax bleibt in der Wanne und meine Gasesse bleibt sauber! Nun hat sich aber ein anderes Problem dargestellt: die Stahlwanne hat der Hitze nicht lange standgehalten! Nach einem Tag Damastschmieden war die Wanne komplett verbrannt und nicht mehr zu gebrauchen, die Esse war aber sauber!!:p

Nun die Frage an die Stahlprofis hier im Forum:

Aus welchem Stahl soll ich meine neue "Boraxwanne" herstellen? Welcher Stahl hält der hohen Hitze dauerhaft stand?
Woher kann ich dann diesen Stahl beziehen?
Oder habt ihr andere Ideen (außer andauernd den Schamottstein wechseln)
Vielen Dank vorab,
Gruß aus dem immer noch verregneten München, Manfred
 
billiger und beständiger könnte eine "Wanne" aus einem aufgeschnittenen Ton-Graphit-Tiegel sein,der dann möglichst genau in die Esse passen sollte. Vorteil: Hält lange, verbrennt nicht so schnell und Borax tut dem nix.
Alle Stähle, auch Edelstähle verbrennen Dir mit der Zeit - und du musst wissen, wie oft du so ne Wanne anfertigen willst :irre:

Gruß
 
Dem kann ich nur zustimmen. Wir haben es selbst mit hoch hitzebeständigen Spezialstählen versucht - Fehlanzeige. Nach einem Tag Damastschmieden waren die Wannen hin.
 
Dem stimme ich auch zu es gibt einfach nix was Borax auf dauer aushällt, schon gar nix aus Eisen oder Stahl selbst massive Gussesseneinsätze in Kohleessen werden auf dauer zerstört.
Graphittiegel hällt auch nicht wirklich lange hab ich probiert.

Auf dauer hilft nur eine Esse fürs Boraxgepansche die dann regelmäßig zur Revision muß, und eine fürs relativ saubere arbeiten mit Monostählen.
Soviel Eigenwerbung sei erlaubt ich biete das an:D:D:D, sowohl Essen wie Revision.

Tschau Torsten
 
Danke an alle Prifis!

Ich habs mir aber fast gedacht, dass die einfachste Lösung 2 Essen sind!! Angele bietet zwar Boraxwannen an, schreibt aber nicht, wie lange diese halten und für den Preis was diese kosten, ist auch gleich einen neue Esse gemacht!
Hab mir gestern noch schnell in der Lindenschmiede die Keramikwolle und den Feuerfestbeton gekauft,(nichts geht über diese Ware) somit kann ich dann kommende Woche gleich loslegen!

danke Torsten für das Angebot, aber nachdem ich ja auch sehr viel schmiede, habe ich schon die Übung darin meine Esse neu aufzubauen, oder eine neue anzufertigen!:super:

Danke Achim, genau auf deine Antwort (als Stahlprofi) habe ich gehofft!:D

danke Messer-Jokke, die Idee mit dem Ton-Graphit Tiegel werde ich mal versuchen!

nochmals danke für die raschen und kompetenten Antworten, so machen Foren spass!!

gruß aus München, Manfred
 
Hallo Streetbandit .
Ich geh auf`n Schrott hole mir für ca. 5,-€ nen Arm voll 4-kant Rohre, säge die auf länge und der länge nach auf und habe dann für die nächsten 20-30 Schmiedetage meine Einlagen.

Viele Grüße : Jürgen
 
Hallo ich habe mir ein Stück eines gebrochenen Keramik Tiegels aus der Gießerei besorgt, das geht sehr gut und hält.


mfg bernd
 
Keramik wäre auch mein Gedanke gewesen.

Unabhängig davon, das ich nicht viel Ahnung habe von der Materie und die meisten Essen dies garnicht zulassen würden aufgrund der Bauart und auch abhängig davon wie glatt die Oberfläche im inneren ist könnte man womöglich.... (das waren jetzt viele vielleichts) versuchen, unten in die Esse etwas pulverförmiges hineinzugeben, was das Borax bindet. Es gäbe womöglich Probleme mit dem einströmendem Gas was das ganze verwirbeln würde aber ich könnte mir vorstellen, dass man unten eine Schicht aus zum Beispiel Sand, Salz, feinere Steine allgemein oder vllt Stahlspäne vom Bandschleifer hineingebe könnte, die durch die feinen Zwischenräume das Borax binden, zusammenschmelzen und so Gott es will sich nicht mit dem Zement verbinden und nach dem Schmieden entfernen lassen.
Jetzt gibt es natürlich wieder das Problem der Schmelzpunkte der Komponenten, aber da klink ich mich wieder aus, das wäre nämlich alles nur Wikipedia-Wissen was ich zu bieten hätte :D
Wie gesagt, nur meine kleine Idee.

Mfg Pascal
 
Unabhängig davon, das ich nicht viel Ahnung habe von der Materie und die meisten Essen dies garnicht zulassen würden ... könnte man womöglich.... :irre:(das waren jetzt viele vielleichts) versuchen, unten in die Esse etwas pulverförmiges hineinzugeben, was das Borax bindet. Es gäbe womöglich Probleme mit dem einströmendem Gas was das ganze verwirbeln würde aber ich könnte mir vorstellen,..Mfg Pascal

um gotteswillen, der Gedanke an das Hineinpusten mit einer Gasflamme in etwas pulvriges war ja schon richtig, aber warum denkst Du das nicht still zu Ende, bevor Du etwas schreibst?! :glgl:
Es ist einfach kein guter Vorschlag, Punkt.

Gruss
 
naja, so ähnlich wie Buchsenkopper das angedacht hat, mach ich das schon seit längerem und es funktioniert ganz vorzüglich. Ich hab allerdings auf dem Pulver eine dünnwandige Wanne aus Feuerfestbeton. Darunter kommen verschiedenste Schüttungen aus feuerfest Materialien, die müssen ja nicht unbedingt staubfein sein. In Frage kommen z.B. Korund, Siliziumcarbid (beides als Strahlgut erhältlich und die haben eine so hohe Dichte, dass selbst feinere Körnungen nicht rausgeblasen werden). Denkbar wäre auch eine Variante bei der man alten oder übriggebliebenen Feuerfestbeton mit Spühboy in Streuselkuchenmanier etwas vorgranuliert. Diese Methode hat bisher dafür gesorgt, dass noch kein Tröpfchen Borax den Boden meiner Gasesse erreicht hat. Die obenaufliegende Schale hat auch mehr die Aufgabe zu verhindern, dass Granulat am "eingeboraxten" Stahl hängenbleibt und dann in die Oberfläche eingeschmiedet wird.

Gruß

MythBuster
 
Ah habe garnicht gesehen, dass jemand geantwortet hat. Ich habe mich wohl missverständlich ausgedrückt, wenn ich sage Pulverförmig meine ich damit nicht irgendwelchen Staub sondern schon gröbere Teile, wie zb. Kies oder grobes Salz die sich nicht ohne weiteres verwirbeln lassen. Ich hätte eher Granulat oder sowas schreiben sollen. Mit Stahlspänen meinte ich auch nicht feinstes Pulver sondern eher diese zusammengebackenen Metallmatten nach dem Bandschleifen.

Naja schön wenns bei dir klappt Mythbuster, steh ich nicht so ganz als Volldepp da :D
 
Kies und Salz sind nicht geeignet, wie gesagt feuerfest soll´s schon sein.
Z.B. Schamottemehl, gibt´s auch in verschiedenen Körnungen, geht auch
 
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