Beipackzettel für Kindermesser

espresso

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Hallo liebes Forum,
ich stehe mal wieder vor der Aufgabe, ein Messer als Geschenk für ein befreundetes Kind zu besorgen. Das Messer hab ich schon! Meine Idee ist es eine, Art Beipackzettel zu machen, der die wichtigsten Dinge zu Messern allgemein zusammenfasst. Ich glaube es ist hilfreich, dem Kind die grundlegenden Dinge zu Messern schriftlich an die Hand zu geben. Am besten noch mit Bildern untermalt. So kann man jederzeit nachlesen, was im Trubel der Geschenkübergabe manchmal untergeht. Schließlich könnte ich das Ding in eine ansehnliche Form bringen und als *.pdf oder in veränderbarer Version (*.rtf, *.doc) hier ablegen. Am Besten kurz, kindgerecht, verständlich, korrekt... . Also unmöglich!? Bitte aber hier keine neue Diskussion um Begrifflichkeiten wie Gusstahl oder die Sinnhaftigkeit von Klappern für Kinder. Ich habe mal einen Text entworfen und bitte euch um Anregungen, wie der Beipackzettel verbessert werden kann. Ich hatte auch schon an ein Feld mit den Daten des jeweiligen Messers gedacht. Auch als Tabelle auf der Rückseite, (mit beliebig vielen Zeilen zum erweitern der Liste :glgl:) denkbar.
Bitte um eure Hilfe
espresso
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Dein eigenes Messer
Nun hast du, NAME, dein erstes eigenes Messer bekommen. Damit besitzt du ein Werkzeug, das für uns Menschen seit tausenden von Jahren sehr wichtig ist. Messer waren und sind hilfreich bei der Herstellung von Kleidung, Werkzeugen und Geräten für die Jagd, bei der Zubereitung von Nahrung und bei allerlei anderen Dingen des täglichen Lebens. Schon vor etwa 2 500 000 Jahren wurden einfache Schneidwerkzeuge aus Stein, Holz, Knochen oder vulkanischem Glas hergestellt. Später aus Bronze (3 000 v. Chr.), Eisen (1 700 v. Chr.) und seit dem Mittelalter bis heute aus Stahl.
Messer können die unterschiedlichsten Formen haben. Es gibt Messer mit einer feststehenden Klinge und welche, bei denen die Klinge eingeklappt werden kann. Ein Handschutz soll verhindern, dass man beim arbeiten mit der Hand auf die Klinge rutscht. Klappmesser mit feststellbarer Klinge können beim arbeiten nicht ungewollt einklappen. Die Klinge Deines Messers besteht wahrscheinlich aus Stahl. Der Stahl kann rostfrei sein oder aber rostträge. In jedem Fall solltest du dein Messer sauber machen und trocknen, nachdem du es benutzt hast. Ein bischen Öl schützt es vor Rost und die beweglichen Teile des Klappmessers laufen leichter.
Beim arbeiten mit deinem Messer ist es sehr wichtig, dass du dich und andere nicht verletzt. Zu Beginn wird sicher ein Erwachsener aufpassen, dass du schon umsichtig mit dem Messer arbeiten kannst. Dazu zählt, dass man nicht mit dem Messer in der Hand umherläuft. Besser setzt man sich mit Abstand zu anderen hin und achtet z.B. beim schnitzen darauf, dass niemand in die Nähe kommt, den man wohlmöglich verletzen könnte. Auch zum Schwertkampf üben, benutzt man besser ein Holzschwert.
Ein Messer sollte immer scharf sein, um gut zu funktionieren. Damit die Schneide scharf bleibt, darf man nicht auf Stein, Metall oder Glass schneiden, denn das macht jede Klinge schnell stumpf. Auch beim normalen Gebrauch, wird die Schneide irgendwann an Schärfe nachlassen und muss nachgeschärft werden. Sicher hilft dir derjenige, der dir das Messer geschenkt hat, das richtige schärfen zu lernen. Ist das Messer noch relativ scharf, geht das in wenigen Sekunden. Ein stumpfes Messer benötigt da schon etwas mehr Zeit. Zum schärfen des Messers kann man einen Keramikstab oder einen Schleifstein verwenden. Auch ein Bogen feines Schleifpapier auf einer glatten Unterlage oder die Unterseite einer Kaffeetasse eignen sich im Notfall zum schärfen. Die Klinge muss auf beiden Seiten im gleichen Winkel nachgeschärft werden. Elektrische Schleifsteine und Aufsätze für Bohrmaschinen sollte man nie benutzen. Diese sind viel zu gefährlich und schaden dem Messer. Frisch geschärft geht die Arbeit wieder gut von der Hand und der Apfel schmeckt, vom eigenen Messer zerteilt, nochmal so gut.
 
Das denke ich auch.
Aber das einfache: Schneid dich nicht! war mir zu blöd.
Was würdest du weglassen. Alles? Dann wäre es kurz. Oder ist auch was OK?
espresso
 
Hallo espresso

Wie ist es mit dem Internet, Werbung oder Beipackzetteln. Wenn sie lang sind, werden sie erst im Schadensfall gelesen. Ich schätze eine Kurzanleitung, ev. nur Piktogramme ist viel sinnvoller. Aber ergänzt durch eine ausführliche Version, für das später erwachende Interesse.
Aber die Idee finde Ich gut.

Gruss Bobby
 
-Einfachere Wortwahl, weniger Daten und mehr Benutzungshinweise wie zB. " immer vom Körper weg".

-Oder zB. statt vor Millionen von Jahren einfach: "die Steinzeitmenschen"

-Evtl. Stichpunkte statt Fließtext.

Die Idee finde ich sehr gut!:super:
 
Hallo Espresso,
ich hätte noch eine Anregung.
Mir hat man als erste Grundregel im Umgang mit Messern beigebracht,
dass man immer vom Körper weg und nicht zum Körper hin schnitzt.
Die Missachtung dieses Ratschlages hat mich damals recht schnell von dessen Richtigkeit überzeugt.
Ferner sollte man nicht mit ausgeklappter bzw. gezogener Klinge herumlaufen. Beim Stolpern geht da ggf. schnell was schief.
Wenn man sein Messer an jemanden übergeben möchte, dann immer mit eingeklappter Klinge.
Übrigens ist der "Beipackzettel" zum ersten Messer nach meiner Auffassung eine sehr gute Idee.
 
Mir gefällt der Text sehr gut, da würde ich wenig kürzen, lediglich der letzte Absatz ist mir etwas zu ausufernd.

Allerdings ergänzen, vielleicht um "drei goldene Regeln" oder so etwas in der Art, z.B.:

1. Halte Dein Messer immer scharf!
2. Dein Messer ist ein Werkzeug, dass immer Deine ungeteilte Aufmerksamkeit benötigt!
3. Behandle Dein Messer immer mit Respekt und pflege es gut, dann wirst Du einen zuverlässigen Begleiter für das ganze Leben haben.

So in die Richtung, Kinder brauchen erstmal klare und verständliche Aussagen, dass Interesse zur intensiveren Auseinandersetzung entsteht dann schon von alleine.
 
Hi,

lass denZettel weg, nimm du ein Messer, und der kleine sein Messer und geht raus. Das kostet dich nicht mehr Zeit als die die du schon in den Beipackzettel gesteckt hast, und noch stecken wirst.

Wen der Zwerg mit seine eigenen Messer das machen darf was du auch machst, ist er schon happy und gefühlt so groß wie du.

Das bleibt dann auch hängen, danach schreibt ihr zusammen noch
mal die wichtigsten Stichpunkte zusammen.


Imho ist das gemeinsame machen viel wichtiger
als ob jetzt alle Ausführungen 100% richtig sind.
Und Spass macht es auch noch. :D



Alex
 
Rein technische Informationen, wie sie bei einem VI als Gebrauchsanweisung beiligen, wären als "Checkliste" vllt. nicht schlecht. Wenn das Geschenk sogar ein VI sein sollte, kannst Du dir die Extraliste sparen.

Ansonsten, wie Cugar geschrieben hat. Ein "Vier-Augen-Gespräch" unter Männern ohne die Eltern des Burschen ist da bestimmt wertvoller und nachhaltiger :cool:
Trotzdem würde ich den Eltern sachlich und ausführlich darstellen, dass das Kerlchen nach bestem Wissen und Gewissen in den verantwortungsvollen Gebrauch "unterwiesen" wurde - rein der Form halber.

Da kann man dann auch mal dezent andeuten, dass man Bierflaschen nie mit geöffneter Klinge, sondern bestenfalls geschlossen mit dem Rücken nah am Gelenk unter dem Kronkorken und Einweckgläser niegarnimmernienicht mit der Spitze zu belüften versucht, weil das Messer dann aussieht wie Mamas Hümmelken in der Küche... :glgl:

Gruß Andreas
 
Hallo,

also ich würde den Beipackzettel in verschiedene Punkte gliedern. Da wäre z.B. Geschichte des Messers. Arten von Messern, Umgang mit Messern, Pflege von Messern. Dabei die Punkte kurz und knapp beschreiben.

Und auf jeden Fall würde ich das mit dem Schwertkampf weglassen.

Evtl. könntest du auch noch ein paar Bildchen in den Text mit reinbringen, dann wäre es perfekt.

Gruß
Gerhard
 
Hallo,

anbei meine Gedanken:

Den Text an sich finde ich wirklich gut, er ist nur auf Grund der Formatierung etwas schwierig zu lesen.
Vielleicht könnte man ihn etwas "kindgerechter" gestalten, z.B. ist es ja nicht ganz so wichtig, wann die Bronzezeit war.

Veranschaulichung vereinfacht das Lernen, das spricht sowohl für Dr. Bobs als auch für cugars Hinweise.
Einerseits Pictogramme oder auch Fotos, andererseits soll der Beipackzettel ja wohl eher eine Ergänzung/ Vervollkommnung zur persönlichen Unterweisung in Wald und Flur sein.

Alles in Allem finde ich es toll, dass du dir, lieber espresso, die Zeit nimmst, dich darum zu kümmern.
Schließlich machen die kleinen ja auch sowas wie Fahradprüfung, Küchenprüfung, usw.
Da ist der "kleine Messerschein" methodisch und didaktisch durchaus interessant. :super:

Vielen Dank und Vielste Grüße

flori
 
Hi,

also die Idee find ich auch sehr gut, aber vor allem als Lektüre, wenn das Interesse geweckt ist. Ihr kennt das sicher: Ein Vorwort nervt, ein Nachwort mit Fakten zu einem richtig fesselnden Buch wird da schon eher gelesen...

Ich würde es auch in verschiedene Punkte mit Piktogrammen unterteilen und für den ersten Start eine Art Visitenkarte mit den drei bis fünf wichtigsten Stichpunkten zusammenstellen, die ihr dann gemeinsam durchgeht - mit dem Messer und einem Stück Holz in der Hand...

Super Idee, werde ich aufgreifen! :super:

Und: Ja, lass die Sache mit dem Schwertkampf weg!
 
Wie alt ist denn das Kind?
Texte für 10-jährige unterscheiden sich erheblich von Texten für 14-jährige.

Hier noch ein Link zu einer Pfadfindergruppe, die sich in Illustration zum Thema versucht hat: http://www.pfadfinder-mosbach.de/mebe.htm
Was auch immer man von den Zeichnungen halten mag, die Botschaften sind einfach ...

Gruß,
Steffen
 
Lass den Beipackzettel weg! Leg dafür ein Pflaster dazu, das merkt er sich viel länger und braucht nix zu lesen.
Gruß Egbert
 
Hallo Alle,
vielen lieben Dank für die zahlreichen und sehr konstruktiven Anregungen. Nochmal zur Verdeutlichung, es geht nicht um einen einzelnen Jungen sondern darum, dass sowas immer wieder mal vorkommt. Alter des Kindes kann also variieren. Was die Formatierung angeht und die einzufügenden Bilder bitte ich um Nachsicht, da wie eingangs geschrieben, es sich hier um den reinen Entwurfstext handelt. Ohne Absätze, ohne Piktogramme, Bildchen etc. Das soll dann noch kommen. Der Begriff Messer-Schein (oder Messer-Führerschein?) ist interessant für die Angelegenheit. Und natürlich haben alle recht, die sagen man solle mit dem Jungen in den Wald gehen und vormachen. Habe ich bisher wo möglich auch so gemacht. Aber es werden auch schonmal Geschenke per Post verschickt, als gemeinsames Geschenk von Freunden auf einem Kindergeburtstag übergeben usw. Nicht immer findet sich da die Gelegenheit die wichtigsten Dinge vorzumachen.
Schön, dass einige die Idee aufgreifen wollen. Nur zu. Mein Ansatz war hingegen der, ein veränderbares Dokument zu hinterlegen, welches individuell angepasst werden kann und somit jedem Einzelnen Arbeit spart. Außerdem ist kollektives Wissen ja unschlagbar.
Danke zunächst mal und gerne weiter so. Ich werde die Anregungen dann bei Gelegenheit umsetzen und hier erneut einstellen.
espresso
 
Wo Du gerade von Gemeinschaftsgeschenken sprichst, da fällt mir das Buch "Kleine Schnitzereien" von Chris Lubkemann ein. Da sind viele Anregungen und auch viele Bilder drin. Kostet um die 10€ und ist eigentlich die ideale Ergänzung zum ersten Messer.

edit:
Das ist der deutsche Titel, Originalausgabe stammt aus den USA, O-Titel ist mir zu lang. ISBN-Nr. kann ich leider nicht mitteilen, ist offenbar nicht vorhanden

Gruß Andreas
 
Last edited:
1. Halte Dein Messer immer scharf!
2. Dein Messer ist ein Werkzeug, dass immer Deine ungeteilte Aufmerksamkeit benötigt!
3. Behandle Dein Messer immer mit Respekt und pflege es gut, dann wirst Du einen zuverlässigen Begleiter für das ganze Leben haben.


Als Kind war ich unheimlich scharf auf Messer, hat sich bis heute nicht geändert, ich weiß noch wie meine Mutter mich mal vom Schaufenster eines Messerladens weggezerrt hat. Vom Lesen langer Texte hab ich lieber Abstand genommen, war mir zu langweillig. Inzwischen lese ich sehr gerne, aber ich fand deinen Text zwar interessant aber etwas langatmig und auch zu lang. Kommt halt auch auf das Alter des Kindes an. Die drei Punkte von [Nick] finde ich treffend.

Chris Lubkemann, Kleine Schnitzereien ISBN 978-3-87870-597-0 hätte mir auch als Kind gefallen.
Gruß Thomas
 
Hmm, tut mir leid, aber ich finde den Text völlig zielgruppen-ungeeignet. Ich weiß ja, dass uns Messer-Afficionados so ein Stück Stahl manchmal wichtiger ist als Heim und Hof, aber für ein Kindergeschenk ist das einfach zu viel Theater. Vulkanglas-Messer in der Steinzeit, Keramikstäbe und Schleifsteine, den Unterschied zwischen Klapp- und Fixmessern, das ist doch alles völlig abwägig. Wenn es sein erstes Messer ist, dann soll er es doch ruhig stumpf und kaputt machen, deshalb ist er ein Kind. Als ob er da jetzt anfängt, sein Messer abends fleißig mit dem Seidentuch abzuwischen und dann über dem 5000er Belgischen Brocken abzuziehen bevor er mit der Ölpipette die Scharniere wieder gängig macht. Kinder misshandeln ihre Messer, war schon immer so und wird sich nie ändern.
 
Hallo,

ich kann mich onox nur anschliessen. Meiner Meinung nach ist das zuviel des Guten. Ein paar Pictogramme mit Dos and Don'ts - das reicht m.M.n.

Grüße,
Klaus0
 
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