LessLemming
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Nach längerem gibts nun mal wieder ein Review zu einem Stein!
Ich präsentiere, den DMT Fine Diamantstein
DMT steht übrigens für diamond machining technology,
dahinter verbirgt sich eine Firma gegründet in den 70ern in den USA,
welche sich auf die Herstellung von Schneidwerkzeugen (Sägeblätter etc.) für Granit spezialisiert hat.
Über den Herstellungsprozess ist gewohnt wenig bekannt.
DMT selbst spricht von einer Nickelmatrix, in die Diamandpartikel gebunden sind.
Das liefert genug Hinweise für Spekulationen:
Für dentalmedizinische Geräte gibt es schon länger Kompositverfahren,
bei denen eine Stahloberfläche (teilweise Stromlos) mit einer Nickelschicht überzogen (beschichtet) wird,
in welche Diamantpartikel eingebettet sind.
DMT bestehen aus einem massiven(!) Block Stahl,
der ungefähr 1kg auf die Waage bringt.
Auf diesen Block wird wahrscheinlich per currentless plating
eben solch eine Nickelschicht aufgetragen,
in die Monokristalline Diamandpartikel gebunden sind.
Das Nickel erfüllt dabei den Zweck einer zähen Matrix,
aus der die Diamantpartikel nicht herausbrechen sollen.
Immerhin besteht der Stein nur aus einer einzigen Schicht Schleifkörper;
sollten diese zu Schaden kommen oder verloren gehen,
kann man den Stein nicht einfach wieder abrichten. Er ist dann futsch.
Nickel ist allerdings schon lange nicht mehr gerne gesehen.
In der Industrie herrscht große Aufregung Prozesse die Nickel enthalten
(wie z.B einige Korrosionsschutzverfahren) aufgrund der strengen Reglungen umzustellen.
Nickel ist ein starkes Allergen und steht im Verdacht Krebs zu erzeugen.
Entsprechender Hinweis findet sich auch auf der DMT Verpackung!
Allerdings beschränken sich die Krebsrisiken weitgehend auf die Einatmung von Partikeln.
Da der DMT zu groß ist um ihn einzuatmen sehe ich die Sache gelassen
Mein Modell ist der DMT Diasharp D8F.
DMT klassifiziert seine Steine nach Namen wie "extra coarse, fine...."
und gibt die Mesh-Zahlen an:
Fine entspricht Mesh 600 (25µm)
Vor dem ersten Gebrauch eines neuen DMT empfiehlt es sich unbedingt
diesen Einzubrechen. Dazu brauch man ein altes, hartes Werkzeug.
Ein Schraubendreher oder ein Stemmeisen sind perfekt.
Der Stein muss gleichmäßig eingearbeitet werden.
Auf diese Weise werden grob herausstehende Diamantpartikel
abgebrochen und der Stein bleibt deutlich homogener und sanfter zurück.
Das ganze dauert nicht mehr als 30 Minuten.
Danach ist der DMT einsatzbereit.
Ich verwende ihn ausschließlich mit Wasser.
Der DMT 600 trägt sehr schnell ab,
eine neue Facette auf einem Kochmesser ist in nullkommanix da.
Da der Stein absolut nicht nachgibt werden alle Kanten extrem "crisp".
Das Kratzmuster ist überraschend homogen und fein und die Schneide akzeptabel.
Wirklich prima! Ich hatte schlimmes erwartet.
Also bin ich mutig auf den Shapton 2.000 gesprungen,
was ohne Aufwand funktioniert hat.
Danach noch Chosera 5.000 und ein Hauch Polierpaste...: Perfekt.
Tadelloses und sehr beeindruckendes Ergebnis.
Dem DMT habe ich aber noch eine zweite Aufgabe zugedacht;
er soll mir zum Abrichten meiner Steine dienen.
An dieser Stelle sei etwas vorweggenommen:
DMT selbst empfiehlt für das Abrichten von Steinen nichts feineres
als den DMT XXC oder XC (120, oder 220), die Amerikaner schwören auf den DMT C 325.
Alles andere sei zu fein und würde den DMT auf Dauer ruinieren.
Ich muss sagen, es stimmt!
Ich habe einen Abrichtblock aus Stahl für das tatsächliche Abrichten meiner Steine.
Der DMT 600 sollte daher nicht zum Abrichten dienen,
sondern viel eher zum Reinigen der Steine nach dem Schärfen.
Das funktioniert soweit ganz gut.
Die Plane und kontinuierliche Fläche des DMT bedingt natürlich
ein hohes Maß an Festbappen. Der DMT zieht sich nach wenigen Zügen
sehr stark fest und muss abgespült werden.
Für ein kurzes Reinigen OK, zum Begradigen aber ehr kompliziert.
Aber ich muss sagen ich bin überrascht über das Ergebnis.
Die Steine werden sehr plan und absolut hochglänzend.
Ich hätte mit einem leichten Kratzmuster gerechnet,
aber der DMT 600 hinterlässt eine Spiegelglatte Oberfläche auf den Steinen.
Im Prinzip ist mir das sogar schon zu viel für die Steine.
Ich habe nix dagegen wenn meine Steine nur auf 400 oder 800er Papier abgerichtet sind.
Der DMT 325 wäre vielleicht gar nicht so verkehrt gewesen.
Aber ich konnte nicht wissen, dass die Steine sich viel Feiner verhalten als gedacht...
Fazit:
Die DMT sind angenehm zu benutzen, auch im Feedback nicht unangenehm. Der DMT Fine ist schnell und geeignet für den Grundschliff,
oder das grobe Finish. Fürs Abrichten von Steinen ist er nicht zu gebrauchen, da zu fein (auch wenn es geht...).
Zum Reinigen von Steinen nach dem Schärfen ist er brauchbar,
auch wenn das Festsaugen stört.
Wer einen Stein fürs Grob und was zum Abrichten sucht,
dem empfehle ich den DMT 325.
Leider, leider, habe ich bisher keinen deutschen Händler gefunden der ihn führt.
Noch eine Kleinigkeit:
DMT und Rost.
Ja, man muss sich mit dem Gedanken anfreunden dass die DMT ihre hübsche Oberfläche
schnell verlieren. Das abgetragene und sehr fein gespante Metall
(auch wenn es rostträge ist) setzt sich in die Oberfläche und beginnt dort zu rosten.
Dem ist nicht entgegenzuwirken, es schadet aber auch nicht.
Man sollte nur darauf vorbereitet sein
Ich präsentiere, den DMT Fine Diamantstein
DMT steht übrigens für diamond machining technology,
dahinter verbirgt sich eine Firma gegründet in den 70ern in den USA,
welche sich auf die Herstellung von Schneidwerkzeugen (Sägeblätter etc.) für Granit spezialisiert hat.
Über den Herstellungsprozess ist gewohnt wenig bekannt.
DMT selbst spricht von einer Nickelmatrix, in die Diamandpartikel gebunden sind.
Das liefert genug Hinweise für Spekulationen:
Für dentalmedizinische Geräte gibt es schon länger Kompositverfahren,
bei denen eine Stahloberfläche (teilweise Stromlos) mit einer Nickelschicht überzogen (beschichtet) wird,
in welche Diamantpartikel eingebettet sind.
DMT bestehen aus einem massiven(!) Block Stahl,
der ungefähr 1kg auf die Waage bringt.
Auf diesen Block wird wahrscheinlich per currentless plating
eben solch eine Nickelschicht aufgetragen,
in die Monokristalline Diamandpartikel gebunden sind.
Das Nickel erfüllt dabei den Zweck einer zähen Matrix,
aus der die Diamantpartikel nicht herausbrechen sollen.
Immerhin besteht der Stein nur aus einer einzigen Schicht Schleifkörper;
sollten diese zu Schaden kommen oder verloren gehen,
kann man den Stein nicht einfach wieder abrichten. Er ist dann futsch.
Nickel ist allerdings schon lange nicht mehr gerne gesehen.
In der Industrie herrscht große Aufregung Prozesse die Nickel enthalten
(wie z.B einige Korrosionsschutzverfahren) aufgrund der strengen Reglungen umzustellen.
Nickel ist ein starkes Allergen und steht im Verdacht Krebs zu erzeugen.
Entsprechender Hinweis findet sich auch auf der DMT Verpackung!
Allerdings beschränken sich die Krebsrisiken weitgehend auf die Einatmung von Partikeln.
Da der DMT zu groß ist um ihn einzuatmen sehe ich die Sache gelassen
Mein Modell ist der DMT Diasharp D8F.
DMT klassifiziert seine Steine nach Namen wie "extra coarse, fine...."
und gibt die Mesh-Zahlen an:
Fine entspricht Mesh 600 (25µm)
Vor dem ersten Gebrauch eines neuen DMT empfiehlt es sich unbedingt
diesen Einzubrechen. Dazu brauch man ein altes, hartes Werkzeug.
Ein Schraubendreher oder ein Stemmeisen sind perfekt.
Der Stein muss gleichmäßig eingearbeitet werden.
Auf diese Weise werden grob herausstehende Diamantpartikel
abgebrochen und der Stein bleibt deutlich homogener und sanfter zurück.
Das ganze dauert nicht mehr als 30 Minuten.
Danach ist der DMT einsatzbereit.
Ich verwende ihn ausschließlich mit Wasser.
Der DMT 600 trägt sehr schnell ab,
eine neue Facette auf einem Kochmesser ist in nullkommanix da.
Da der Stein absolut nicht nachgibt werden alle Kanten extrem "crisp".
Das Kratzmuster ist überraschend homogen und fein und die Schneide akzeptabel.
Wirklich prima! Ich hatte schlimmes erwartet.
Also bin ich mutig auf den Shapton 2.000 gesprungen,
was ohne Aufwand funktioniert hat.
Danach noch Chosera 5.000 und ein Hauch Polierpaste...: Perfekt.
Tadelloses und sehr beeindruckendes Ergebnis.
Dem DMT habe ich aber noch eine zweite Aufgabe zugedacht;
er soll mir zum Abrichten meiner Steine dienen.
An dieser Stelle sei etwas vorweggenommen:
DMT selbst empfiehlt für das Abrichten von Steinen nichts feineres
als den DMT XXC oder XC (120, oder 220), die Amerikaner schwören auf den DMT C 325.
Alles andere sei zu fein und würde den DMT auf Dauer ruinieren.
Ich muss sagen, es stimmt!
Ich habe einen Abrichtblock aus Stahl für das tatsächliche Abrichten meiner Steine.
Der DMT 600 sollte daher nicht zum Abrichten dienen,
sondern viel eher zum Reinigen der Steine nach dem Schärfen.
Das funktioniert soweit ganz gut.
Die Plane und kontinuierliche Fläche des DMT bedingt natürlich
ein hohes Maß an Festbappen. Der DMT zieht sich nach wenigen Zügen
sehr stark fest und muss abgespült werden.
Für ein kurzes Reinigen OK, zum Begradigen aber ehr kompliziert.
Aber ich muss sagen ich bin überrascht über das Ergebnis.
Die Steine werden sehr plan und absolut hochglänzend.
Ich hätte mit einem leichten Kratzmuster gerechnet,
aber der DMT 600 hinterlässt eine Spiegelglatte Oberfläche auf den Steinen.
Im Prinzip ist mir das sogar schon zu viel für die Steine.
Ich habe nix dagegen wenn meine Steine nur auf 400 oder 800er Papier abgerichtet sind.
Der DMT 325 wäre vielleicht gar nicht so verkehrt gewesen.
Aber ich konnte nicht wissen, dass die Steine sich viel Feiner verhalten als gedacht...
Fazit:
Die DMT sind angenehm zu benutzen, auch im Feedback nicht unangenehm. Der DMT Fine ist schnell und geeignet für den Grundschliff,
oder das grobe Finish. Fürs Abrichten von Steinen ist er nicht zu gebrauchen, da zu fein (auch wenn es geht...).
Zum Reinigen von Steinen nach dem Schärfen ist er brauchbar,
auch wenn das Festsaugen stört.
Wer einen Stein fürs Grob und was zum Abrichten sucht,
dem empfehle ich den DMT 325.
Leider, leider, habe ich bisher keinen deutschen Händler gefunden der ihn führt.
Noch eine Kleinigkeit:
DMT und Rost.
Ja, man muss sich mit dem Gedanken anfreunden dass die DMT ihre hübsche Oberfläche
schnell verlieren. Das abgetragene und sehr fein gespante Metall
(auch wenn es rostträge ist) setzt sich in die Oberfläche und beginnt dort zu rosten.
Dem ist nicht entgegenzuwirken, es schadet aber auch nicht.
Man sollte nur darauf vorbereitet sein