Work In Progress - Böbbeles-Damast Messer

bullet101

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Nachdem so viele positive Kommentare zu meinem letzten Beitrag gepostet wurden, habe ich spontan mein heutiges Projekt dokumentiert.

Bei so viel Zuspruch, mache ich mir auch gern die Mühe, die Arbeit ständig fürs Bildermachen zu unterbrechen :). Habe dieses mal sehr ausführlich Bilder gemacht, auch von Maschinen, Hilfswerkzeugen etc. was ich so benutze. Vielleicht hilft's ja weiter.

Los geht's mit der Stahlherstellung. Die fand allerdings schon letzte Woche statt. Hier geht mein Dank nochmal an Alex (survivor), der eigentlich komplett das Paket gemacht hat und mir gezeigt hat wie man am besten mit Pulver arbeitet.

Angefangen hat das ganze als ich neulich an ein paar Kugellagerkugeln geraten bin. Daher rührt auch der Name des Damasts (Böbbele = kleine Kugeln für Nicht-Schwaben :D).

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Vom Ausgangspaket hab ich leider keine Bilder, da hab ich nämlich noch nicht an diesen Beitrag hier gedacht. Aber hier schöne Bilder des Pakets in der Esse und unterm Lufthammer (könnte aber auch ein anderes sein ;)).

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Meine Hälfte des Pakets habe ich dann zwei Tage später noch etwas ausgeschmiedet, da es mir noch zu dick war.

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Nachdem ich dann eine befriedigende Stärke erreicht hatte, habe ich mir das Stück Stahl geschnappt und ein paar Entwürfe gemacht. Ich hatte so eine ähnliche Form schonmal in größer und "einfachem" Damast gemacht. Das Ding ist extrem knuffig, liegt aber dennoch sehr gut in der Hand. Was will man mehr :).

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Wie man sieht zeichne ich noch immer mit Edding an. Hoffe aber, dass ich irgendwann mal eine Hartmetall-Reißnadel auftreibe.

Bevor's aber losgeht nochmal ein Wort zum Arbeitsschutz. Erstmal zwei Bilder dazu.

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Ich benutze eine gute Atemmaske mit Partikel- und !Gasfilter!. Ist zwar etwas schwerer im Gesicht, aber man glaubt nicht wieviel Dämpfe etc. frei werden beim Messermachen. Sei es beim Schleifen, Härten oder kurz etwas mit Aceton abwischen. Habe früher nur mit Partikelfilter gearbeitet und der Unterschied ist echt kolossal. Ich ziehe meine Maske eigentlich auf sobald ich die Werkstatt betrete, auch wenn ich "nur" Griffe von Hand schleife.

Wobei ich manchmal etwas nachlässig bin, z.Bsp. wenn ich beim Schmieden kurz etwas schleifen muss, oder Klingen satiniere. Aber dank der Box an der Decke bin ich selbst dann nicht ganz schutzlos. Die Box ist natürlich (Messermacher-)Luxus aber eine Maske gehört zur Grundausrüstung jeder Werkstatt.

Auch an seine Lauscher sollte man denken. Da ich Brillenträger bin und mit Brille, Atemmaske und Schutzbrille am Kopf schon genug Zeug habe, benutze ich Ohrenstöpsel und keine Micky Maus. Aber auch die nehmen schon mal einen Großteil des Lärms. Außerdem wechsle ich die Tage von Schutzbrille zu Gesichtsvisier, bietet mehr Schutz, ist für Brillenträger um einiges bequemer und man sieht auch deutlich mehr.

Und auch noch was Elementares, dass ich von einem meiner beiden Meister (Thomas und Bernhard damit seid Ihr gemeint :D) gelernt habe, ist eine saubere Werkstatt.

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Bei mir schaut's zwar von Zeit zu Zeit auch etwas wild aus, aber ich achte darauf, dass ich spätestens alle ein bis zwei Tage wieder klar Schiff mache. Dazu gehört Werkzeuge und Utensilien aufräumen, rausfegen, Maschinen absaugen und mit Druckluft abstauben (mit Atemschutz und laufendem Filter natürlich). Fällt zwar manchmal etwas schwer, aber es lohnt sich, auf einer freien Werkbank zu arbeiten macht einfach deutlich mehr Laune. Und falls mal etwas schiefgelaufen ist, tilgt man die Vorfälle gleich mit der Putzaktion mit.

So genug gepredigt, zurück zum eigentlichen Thema. Die In-Form Schmiedefraktion sollte an dieser Stelle besser wegsehen. Ist nichts für deren schwache Nerven ;).

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Auch hier wieder nur grob in Form geflext, der Rest wird am Bandschleifer erledigt.

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Mein anderer Meister hatte neulich die geniale Idee, eine Wasserbehälter direkt unter den Bandschleifer zu stellen. Dann kommt auch schonmal deutlich weniger Schleifstaub in die Luft. Außerdem kann man Klingen direkt abkühlen. Mit etwas Spüli im Wasser wird die Oberflächenspannung gebrochen, so dass der Staub direkt absinkt. Geht übrigens genauso bei Holz- oder Micarta Stäuben.

Beim weiteren In-Form Schleifen, sollte man alle Möglichkeiten Nutzen die einem der Bandschleifer bietet. Und das geht nicht nur am KMG ;).

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Man sieht man kann auch mit der Bandkante sehr schöne Radien schleifen. Halt immer schön vorsichtig voran tasten.

So kommt das ganze dann vom Bandschleifer.

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Jetzt entgrate ich nur noch die Kanten und es kann mit dem nächsten Schritt, dem Flachschleifen, weitergehen. Zum Entgraten bieten sich alte Bänder an, die ihre beste Zeit am Bandschleifer gesehen haben. Die sind meist auch aus widerstandsfähigerem Gewebe, so dass hartnäckige Grate sich auch nicht gleich durchsägen und in der Hand landen.

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Da ich noch nicht weiß wann ich mit dem Messer weitermache höre ich an dieser Stelle auf. Dann hab ich noch genug Bilder um Euch die nächsten Tage bei Laune zu halten :).

Viele Grüße

Marcus
 
Last edited:
Ich bin echt egspannt auf mehr!

Ein super Fotodokumentation! Vielen Dank für die Mühe und den Aufwand!
Der Damast sieht schonmal echt genial aus...:super:
 
Ähhm, deine Umlenkrollen sind doch nicht wirklich aus Damast...oder...:staun:

Von dem Eingangs-Kanister hätte ich gerne ein paar Bilder gesehen.
Welchen Stahl habt ihr denn als Pulver genommen und hast du, so als sicherheitsbedachter Mensch, keine Angst gehabt einen glühenden Schrotschuß abzukriegen?

Ciao Sven
 
Boah, wie lange dauert das denn? Meine Laune sinkt schon....

Mehr, mehr, mehr.....! :steirer::steirer::steirer:

Vielen Dank für deine Mühe und die Infos!!!

Viele Grüße
Christian
 
@Sven

Bin zwar nicht Marcus, aber ich hab das Paket zusammengestellt und ausgeschmiedet ;).

Ist kein Stahlpulver sonder Reinickelpulver.
Angst hatte ich beim Verschweißen schon ein kleines Bischen,
aber ich hab dass schon ein paar Mal gemacht und die erstem
Male unter einer Excenterpresse, da fliegts nicht so weit.
Hat aber bisher immer super funktioniert, das Pulver und die Kugeln sind nach dem 1. Schlag sofort homogen verschweißt.
Ausgangsmaterial war 40x40 4kt 100 lang.

Gruß
Alexander,
der dank Marcus`s Lufthammer endlich mal wieder zum schmieden gekommen ist ;-) (nachdem die Presse immer noch nicht fertig ist)
 
Hallo Marcus -
tolle Bilder. Schade, dass ich nicht dabei sein konnte :jammer:
Bin schon gespannt, wie die Klinge nach dem Schleifen rauskommt!
Has Du auch etwas Fe3Cl im Schleifwasser? Dann sieht man gleich das Ergebnis.
Bis bald,
Jost
 
Danke für die Unterstützung Alex. Besser hätte ich's auch nicht beantworten können :).

Habe etwas Fe3Cl vor der Werkstatttür stehen, falls ich kurz etwas an ätzen will. Bin etwas paranoid mit offenen Säuren in der Werkstatt. Habe Angst, dass meine Maschinen evtl. Rost ansetzen.

Umlenkrollen sind natürlich nicht aus Damast, kommt nur von der Bildkomprimierung. Wäre aber ne gute Idee ;).

Weiter geht's mit dem Flachschleifen des Rohlings. Früher habe ich das am Bandschleifer gemacht. Seitdem ich die Flachschleifmaschine habe, kann ich mir das nicht gar nicht mehr richtig vorstellen. Es macht soviel mehr Spaß mit einem wirklich planen Stück Stahl zu arbeiten.

Ich habe oft genug geflucht wenn ich einen Rohling versaut habe, als ich das Ricasso nochmal mit einem 400er Band überschleifen wollte. Aber auch schon ein Tellerschleifer dürfte ein befriedigenderes Ergebnis als der Bandschleifer liefern.

Los geht's also mit etwa 5,38 mm.

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Da die Klinge eine Mittellage hat muss man die Klinge entsprechend beim Flachschleifen unterlegen. Sonst wandert die Schneidlage ganz schnell nach außen. Hierfür verwende ich mein im Studium angeeignetes Wissen. Naja, zumindest die alten Vorlesungsunterlagen ;).

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Die erste Seite wird so lange geschliffen bis sie halbwegs plan ist. Dann wird die Klinge kontrolliert und entsprechend im Schraubstock gerichtet, um sicherzustellen, dass sie nicht krumm ist. Der Magnet zieht nämlich alles gerade, das ist aber natürlich nicht von Dauer.

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Danach geht's in gerichtetem Zustand mit der anderen Seite auf die Flachschleifmaschine. Ich schleife immer mit der ganzen Scheibenbreite und stelle jeweils max. 1/100stel bei jedem Durchgang zu. Bei der Klingenbreite musste ich das ganze 3 mal machen.

Da ich ohne Kühlung arbeite setzt sich die Scheibe im Lauf der Zeit zu. Bevor ich dann die komplette Klingebreite mit der Automatik nochmal überschleife, richte ich daher den Stein mit 2-3 Zügen über den Diamant ab. Dann klappt's auch mit der schönen Oberfläche ;).

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Man sieht jetzt schon sehr schön den Unterschied zwischen Reinnickel und den Kugellagerkugeln. Die Spitze stört nicht, da sie eh beim Klingenschleifen entfernt wird.

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Dann umdrehen und die halbwegs plane Seite nochmal sauber überschleifen. Dieses mal mit kompletter Papierunterlage um die Oberfläche auf der anderen Seite zu schützen.

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Die Flachschleiferei hat echt was meditatives, gerade wenn man auf der Zielgeraden ist und sich ein blankes, planes Stück Stahl abzeichnet wird mir ganz warm ums Herz :D.

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Fast zwei Stunden später und ca. 0,4 mm weniger haben wir endlich einen planen Rohling. Mit etwas mehr Übung, geht das ganze bestimmt schneller. Habe aber einen Zusatzanbau geplant, so dass ich auch mit Schleifbändern an der Flachschleifmaschine arbeiten kann.

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Demnächst geht's weiter mit dem Klingenschliff :).

Viele Grüße

Marcus
 
Last edited:
Meine Beiträge sind anscheinend so beliebt, dass ich die Bandweite beim Hoster überschritten habe. Jetzt darf ich auch noch Löhnen um Euch die frohe Botschaft zu bringen. Aber was tut man nicht alles ;).

Kann jemand hier eigentlich ansprechende und einfach zu pflegende Homepages bauen? Wenn ich schon in Bilderhosting investiere kann ich das ja eigentlich auch gleich im Rahmen einer Homepage machen.

Jetzt kommen wir aber erstmal zum vorerst letzten Teil, dem Klingenschliff und der Wärmebehandlung.

Obwohl ich beim Flachschleifen darauf geachtet habe die Schneidlage in der Mitte zu halten, ätze ich die Kante kurz an. Ist zur Orientierung beim Schleifen ganz praktisch.

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Man sieht, dass die Schneidlage direkt an der Kante des Pakets stärker ist. Das passiert automatisch beim Ausschmieden, stört aber nicht weiter, da der Teil beim Flachschleifen eh stark ausgedünnt wird.

Noch den ungefähren Klingenschliff anzeichnen.

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Und dann kann's schon losgehen.

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Immer schön Stück für Stück die Klinge hochschleifen. Dabei immer wieder kühlen und sicherstellen, dass man auch plan schleift. Auf dem zweiten Bild sieht man ein kleines Hilfsmittel, dass ich mir gebastelt habe.

Früher habe ich mit meinem Fingernagel als Schleifauflage gearbeitet. Da muss man aber alle fünf Sekunden die Klinge abkühlen, zumindest bei meinen zarten Händen ;). Mit der Hilfe hat macht die Hitze nichts aus und man hat so mehr Kontrolle. Je nach Klingenhöhe sollte man verschiedene Hilfen anfertigen (meine sind zu sehen rechts auf dem Bandschleifer Bild weiter oben). Den Schliff nach dem Härten erledige ich aber ohne Block. Hier ist es sogar positiv, dass man ständig kühlen muss.

Hier noch zwei Bilder zum Beweis, dass ich auch mit der linken Hand schleifen kann ;). Es bietet sich aber an mit der schwachen Hand anzufangen um die andere Klingenseite dann leichter entsprechend anzupassen.

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Die Klinge ist jetzt auf ca. 0,8 mm ausgeschliffen. Man sieht, dass der tiefere Teil des Recurves etwas dicker ist. Daher muss man beim Endschliff darauf achten, das auszugleichen.

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Bevor's zum Härten geht, sollte man noch die groben Schleifreifen auf der Schneide entfernen. Es passiert so eigentlich auch nichts, man muss ja aber nicht gleich die Sollbruchstellen liefern. Ich härte meist mit 40er Schliffbild und hatte noch nie Probleme mit Brüchen beim Härten oder später in der fertigen Klinge.

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Härten erfolgt bei mir per Farben- und Magnetkontrolle in Durixol Härteöl. Auf dem letzten Bild sieht man die Aluplättchen die ich zwischen Zange und Klinge gepackt habe. Verhindert so größere Macken, da ja später keine Griffschalen draufkommen.

Nach dem Härten überschleife ich nochmal kurz die Klinge und dann wird im Ofen für eine Stunde bei 200 Grad angelassen. Man sieht am Griffende schon sehr schön wie der Damast später mal aussehen wird. Bin schon gespannt :).

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Wie gesagt, dass waren die letzten Bilder die ich hatte. Jetzt muss ich erstmal wieder in die Werkstatt und an der Klinge weiterarbeiten. Aber ich verspreche, dass ich auch den Rest dokumentieren werde :).

Viele Grüße

Marcus
 
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Hallo Marcus,
danke Dir für die tollen Bilder und die Extraarbeit, die Du hier reingesteckt hast, habe den Thread verschlungen und bin schon sehr auf weitere Bilder gespannt. You rock! :super:

Gruß,
Carsten
 
Ganz toller Beitrag!!
Da sieht man erstmal was da alles so an Arbeit, Erfahrung und auch Maschinen hintersteckt!!
Wie kann man sich denn als absoluter Damast- und Schmiede-Laie so ein Ausgangspaket vorstellen?
Normalerweise werden doch die plangeschliffenen Stähle zum fixieren zusammengeschweisst, aber das geht bei Deinem Ausgangsmaterial ja wohl nicht.

Grüsse
surfer
 
Hi,

obwohl noch nicht ganz abgeschlossen, kann ich für meinen Teil schon jetzt behaupten, dass dies die beste Fotodokumentation ist, die ich bisher hier gesehen habe.
Dazu sei dir gedankt und ich hoffe, dass sich andere ein Beispiel nehmen :steirer:

Greez
Wischi

p.s. auf das Endprodukt bin ich echt schon gespannt...
 
@Urgestein: Wenn WB für Wärmebehandlung steht, habe ich das Damaststück vor dem Schleifen nur in der Esse abkühlen lassen.

So, weiter geht's. Klinge von 40er Körnung erst auf 120er, dann auf 240er bringen. Immer schön mit Anreißfarbe kontrollieren. Dazwischen noch mit 120er Körnung die false edge oben schleifen.

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Da ich keine frischen 400er Bänder mehr habe ging's jetzt mit 240er Körnung mit dem Satinieren los.

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Hier meine Satinierhilfe, die auch schon mal als Versuchsobjekt für die Kopierfräse herhalten musste ;).

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Hier das vorläufige Ergebnis. Der Klingenübergang bekommt dann nochmal etwas Anreißfarbe ab um sicherzustellen, dass alle Schleifriefen raus sind. Da das Messer keine Griffschalen bekommt satiniere ich die Flächen ebenfalls. Dafür ist der Magnettisch ganz praktisch.

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Dann schleife ich die Griffkanten und phase sie an.

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Dann wird nochmal satiniert um kleine Kratzer zu entfernen. Sieht eigentlich auch ohne Ätzen recht gut aus.

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Dann habe ich mein kleines Logo genau in eine der Kugeln platziert.

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Und nochmal Satinieren ;).

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Vor dem Ätzen ist's jetzt erstmal wieder dringend nötig die Werkbank und den Rest der Werkstatt aufzuräumen.

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Bilder vom Ätzen und dem fertigen Messer folgen bald.

Viele Grüße

Marcus
 
Last edited:
Wow, ich bin echt begeistert, danke für die Einblicke, das gibt wirklich ein Sahneteil! :super:
 
Hallo Marcus, auch von mir ein Dankeschön an dich das du dir diese Mühe machst und uns einen Einblick in dein Schaffen gibst.:super:
Gruß Dieter
 
Nach einer missglückten Ätzung, habe ich gestern nochmal einen neuen Versuch gestartet. Also nochmal neu satiniert und dann bestimmt eine gefühlte Stunde lang entfettet :D.

Jetzt erstmal das letzte Bild für diesen WIP-Beitrag. War das beste ist aber leider immernoch etwas verschwommen. Merke, nachts um halb zwölf besser keine Bilder mehr machen :rolleyes:.

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Alles was man für eine saubere Ätzung braucht ist abgebildet. Ajax und Schwamm mit Tuchseite zum Entfetten, Nitrilhandschuhe (sind reißfester als Latex), Löskaffee vom Discounter (in meinem Fall Lidl) und zu guter Letzt eine sauber satinierte Klinge.

Man sollte mal Nescafé oder Cappuccino-Mischungen probieren, vielleicht gibt's ja ne noch besser Ätzung ;).

Ich kann es dieser Stelle nicht deutlich genug sagen, wie wichtig Fettfreiheit beim Ätzen ist. Egal was man in Säure (oder in meinem Fall Kaffee ;)) hängt, man muss es vorher absolut rückstandsfrei Entfetten.

Und Aceton, Waschbezin oder ähnliches sind dafür denkbar ungeeignet. Die hinterlassen nämlich selbst Rückstande, die gerade bei milden Ätzlösungen Probleme bereiten. Man kann allerdings mit Aceton zumindest mal einen großen Teil der Ölrückstände entfernen. Da ich mit WD40 satiniere behält die Öberfläche nämlich sonst gern einen recht hartnäckigen Ölfilm.

Für das finale Entfetten kann ich aber nur das gute, alte Ajax empfehlen. Verkratzt das Finish nicht (wenn man nicht gerade im 90 Grad Winkel zur Satinierung schrubbt) und man bekommt alles porentief rein.

Da ich alleine war und das Entfetten und Ätzen eine recht nasse Angelegenheit ist gibt's leider auch keine Bilder mehr. Und nach der bereits gescheiterten Ätzung wollte ich auch nicht das Risiko eingehen, die WD40 getränkte Kamera anzufassen.

Aber einen Plastikcontainer mit brauner Brühe drin kann sich glaub jeder vorstellen ;). Das ganze blieb dann für ungefähr 8 Stunden im Kaffee. Je nachdem wie stark man den Kontrast möchte kann man das ganze länger oder kürzer gestalten.

Das fertige Messer ist jetzt hier zu bewundern:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=85246

Ich hoffe euch hat der Beitrag genauso viel Freude bereitet wie mir. Ist teilweise gar nicht mal schlecht die Arbeit für die Fotos zu unterbrechen. Da geht man mit deutlich mehr Bedacht zu Werk.

Wann der nächste Work In Progress Beitrag kommt weiß ich noch nicht. Jetzt muss ich erst mal ein paar Messer und ein paar Kilo Damast machen um meine ganzen Anschaffungen für die Werkstattumrüstung zu finanzieren. Das ein oder andere Bild werde ich Euch zuliebe aber auch dabei schießen :).

Falls es Fragen gibt immer her damit, werde versuchen sie bestmöglich zu beantworten.

Freue mich auf Eure Kommentare.

Viele Grüße

Marcus

P.S.: Hier eine Vorschau was man noch mit den Böbbele machen kann wenn man sie nicht so stark ausschmiedet. Ich habe von den Kugeln noch einige Kilo liegen, wer also selbst mal einen Versuch wagen will, sollte mal ins Verkaufsforum schauen :).

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