Erfahrungen eines Anfängers

Druid_Matrox

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Hallo miteinander!

Seit einiger Zeit lese ich hier ja schon mit und versuche die "Schmiedebibel" Die Kunst des Schmiedens von Havard Bergland zu verstehen.
Außerdem habe ich mir aus einer alten Ofenplatte, Gasbetonsteinen und zuerst einem Föhn, jetzt einem Staubsauger eine provisorische Esse gebaut.
Mit dem Föhn kam ich nicht auf die gewünschte Temperatur.
Als Brennstoff verwende ich Koks.
Der Gasbeton hält das Feuer auch nicht aus, deswegen schmierte ich die Feuerkuhle mit Lehm aus. Dieser hält aber auch nicht so richtig.
Da werde ich mir nochwas anderes bauen müssen.
Mit dem Staubsauger erreichte ich <huch und schreck> Schmelztemperatur --> plötzlich war der Stahl weg! ;-))
Staubsauger wird jetzt mit Dimmer geregelt.
Als Werkstoff habe ich hier zum Testen z.B. einfachen Baustahl, Federstahl von einem Auto (Spiralfeder), alte, abgebrochene Meißel etc. pp.
Mein Amboss war wohl eine Fehlinvestition, auch wenn ich draufrumhauen kann, naja, für den Anfang reicht er wohl.
An der Aufstellung des Amboss muß ich auch noch arbeiten, denn ich denke, daß mein "gutes Stück" etwas zu federnd steht, auf zwei alten Holzgartenstühlen. 8-()
Auch mit der Wärmebehandlung habe ich schon rumgespielt: Einen alten, stupfen Dorn mit Bart zurechtgeschmiedet, dann Spitze zum Körnern angeschliffen, normalisiert (ja, auch das mit dem Magneten funktioniert), Spitze gehärtet in abgestandenen Wasser, mit einer Feile kurz drübergefahren und dann mit Restwärme aus dem Werkstück angelassen (ja, die Farben kommen wirklich!), danach gänzlich abgekühlt.
Wie man sieht nicht unbedingt optimal alles, aber zum Experimentieren...
Aber ich nehme gerne Tipps an.
Auch hätte ich ein paar Fragen:
Wie tief/groß sollte das Kohlebett sein?
Wie groß die Körnung des Koks? Leider bildet sich bei ihm (zumindest bei mir) keine solche Krustenkuppel, wie sie sich bei Fettnuß bilden soll.
Wie erkenne ich die richtige Feuertemp.?
Welchen C-Gehalt hat Federstahl (Spiralfeder)?
Nun, werde noch viele Schüren machen müssen, bis was rauskommt, was meiner Vorstellung entspricht.

Grüße, Matrox
 
Servus Druid_Matrox,

willkommen im Reich der heißen Kunst.
Ich bin auch kein Experte imSchmieden, probiere aber auch gerne aus.

Wie tief/groß sollte das Kohlebett sein?
Wie groß die Körnung des Koks? Leider bildet sich bei ihm (zumindest bei mir) keine solche Krustenkuppel, wie sie sich bei Fettnuß bilden soll.
Wie erkenne ich die richtige Feuertemp.?

Diese Fragen, das kann ich Dir aus Erfahrung sagen, lassen sich am besten durch Ausprobieren beantworten. Vor allem die Feuerführung musste auch ich von einem gelernten Schmied lernen. (Nicht stochern und Rühren!:confused:)

Viel Spass beim üben, die gewünschten Resultate ergeben sich meist schneller als man meint!

Grüße

Eisenfaust
 
Hallo Matrox,

schau mal hier:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=81589

Ich betreibe die Esse mit Koks Brech III. Koks verbäckt grundsätzlich nicht so wie Steinkohle, wenn du die Esse jedoch mit Platten von oben verschließt, ist das auch gar nicht nötig und das Werkstück kann immer frei liegen so dass du es im Auge behalten kannst.
Federstahl ist nicht gleich Federstahl, das lässt sich so leicht nicht beantworten. Bemühe doch mal ein wenig die Suchfunktion, da sollten die meisten Fragen beantwortet werden.


mfg
Ulrik
 
Mangelnde Erfahrungen eines Anfängers

....Seit einiger Zeit lese ich hier ja schon mit und versuche die "Schmiedebibel" Die Kunst des Schmiedens von Havard Bergland zu verstehen.....
Das ist aber genau der richtige Weg, zumindest wenn man keinen erfahrenen Schmied als Lehrmeister hat! Schmieden ist aber auch mit persönlicher Unterweisung ein Erfahrungshandwerk - niemand kann Dir das Gefühl vermitteln, wie ein Hammer in Deiner Hand agiert.

Hilfreich sind zudem neben der Lektüre z.B. Schmiedekurse, und da Du zu Hause das Erlernte gut vertiefen und verfestigen kannst, könnte das ein gangbarer Weg für Dich sein.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Guten Tag,

Ich bin zwar auch kein erfahrener Schmied aber evtl kann ich dir etwas weiterhelfen :) .
Also die Glut muss mindesten so hoch sein das dein Werkstück nicht mit dem Sauerstoff angeblasen wird, denn so kühlst du dein Werkstück noch.
Die Glühfarbe (ich hoffe du meinst dies) kannst du an der Farbe des Glühenden Werkstückes sehen.Richtung Orange sind nämlich schon so 900 Grad.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Gluehfarben.JPG&filetimestamp=20070720095402
Spiralfedern sind so weit ich weiß aus Kohlenstoffstahl C100 (aber nicht reiner Kohlenstoffstahl).
Der 55Si7 bzw. 56Si7 ist meist für Blatt-Federn unter 7 mm Material-Dicke

und der

65Si7 bzw. 66Si7 für Blatt-Federn über 7mm Material-Dicke .
 
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