Meteorit ätzen

Schanz Juergen

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kann mir da jemand tips geben?

ich habe hier von einem kunden 5%ige salpetersäure in alkoholischer lösung - aber da geht nichts ....

selbst nach einer stunde keine widmannschen figuren zu sehen.....
 
Hallo Jürgen,

ich würde es mal mit 25% Salpetersäure probieren. Dann sollte es klappen.
Ich wüsste allerdings auch nicht, was gegen ganz normales Eisendreichlorid spricht.

mfg
Ulrik
 
frage doch mal beio stefan steigerwald nach. der hat viel mit meteroiten gearbeitet.
 
@thoros,
so hatte ich das auch gesehen - das dann aber wirklich gar nichts passiert ist schon komisch.

meteorit ist das, - das muster war ja vorher auch da...
 
Hmmmm, vielleicht hatte jemand vorher das Muster auf ein einfaches Stück Eisen geätzt......oder es ist ein Steinmeteorit.... :D

Nee, Jürgen, nimm Eisenchlorid. Das geht wunderbar. Ich hab damit schon mehrfach problemlos Meteorit geätzt. Nur reinwerfen und abwarten ist aber nicht. Ist ja schließlich kein Damasteel sondern himmlisches Material.
 
Hey Jürgen,

alkoholische Salpetersäure (Nital 5% o.ä.) mit 5% HNO3 ist völlig ausreichend. Ist wohl die gängigste Konzentration für den Metallurgiebedarf, evtl. ist auch 10%ige zu kriegen. Falls sich das Problem noch öfter stellt investier lieber die 40€ für den Liter, es gibt leider keine brauchbaren Alternativen.

AUF KEINEN FALL gängige Ätzmittel oder irgendetwas anderes in wässriger Lösung benutzen, das Zeug wandert in das (extrem poröse) Material ein und der Meteorit rostet dir von innen heraus. Der Vorgang ist praktisch irreversibel, wenn einmal Wasser drin ist kriegst du es nicht mehr raus.

Darum Ätzen von NiFe-Meteorit NUR in Nital, einige Minuten sollten normalerweise ausreichen. Wenn nach ca. 15-20 Minuten immer noch nichts passiert ist, muss irgendwas auf oder in dem Material sein, was verhindert daß die Säure angreift, also hilft nur Oberfläche erneut reinigen oder abschleifen. Silikonhaltige Öle oder Korrosionsschutzmittel auf Silikonbasis etc. sind mit handelüblichen Lösungmitteln u. U. kaum zu entfernen, da sie die Oberfläche durchsetzen.

Nach dem Ätzen AUSGIEBIGST in reinem Alkohol (evtl. ist auch bzgl. diverser Vergällungsmittel z. B. in Brennspiritus Vorsicht geboten!) spülen, gründlich trocknen und mit einem möglichst wenig flüchtigen Kriechöl etc. imprägnieren. Trockener oder öliger Korrosionsschutz auf Silikonbasis funktioniert auch gut, kann aber bei erneutem Ätzversuch viel Freude machen :hehe:. Ist unter normalen Umständen keine große Sache. Ok ok, was ist schon normal..................... :glgl:

Viel Erfolg! :super:
 
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Soweit ich weis, haben nicht alle Eisenmeteoriten dieses Muster sondern nur ganz bestimmte. Ich hab glaube ich sogar mal hier im Forum gelesen.
 
Zitat Wikipedia:
"Es erscheinen dann die charakteristischen Kristallstrukturen des Metalls, eben die Widmanstätten-Figuren, die nur in Meteoriten auftreten. Sie entstehen bei sehr langsamer Abkühlung über Millionen Jahre im Mutterkörper der Eisenmeteoriten. Es gibt allerdings Eisenmeteoriten, die keine Widmanstätten-Figuren zeigen; ihr Nichtvorhandensein schließt einen Meteoriten also nicht aus."

http://de.wikipedia.org/wiki/Meteorit

Mit freundlichen Grüßen
Hoss
 
Ich muss meinen Vorrednern Recht geben, natürlich gibt es ataxitische und auch andere Eisenmeteorite, die weder widmanstättensche noch neumannsche Strukturen zeigen, oder nur extrem grobe/großflächig einheitliche. Hab ich total vergessen, ich bin einfach davon ausgegangen, daß solches Material normalerweise zielgerichtet erworben wird, ich meine daß der Käufer Fragmente eines ganz bestimmten Meteoriten sucht, da es ihm um ein konkretes, für den jeweiligen Impaktkörper charakteristisches Gefüge geht. Die Möglichkeit, daß hier evtl. Material gekauft wurde, das gar keine sichtbaren Strukturen bildet, habe ich nicht bedacht. Sorry.
 
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