basti
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Review: Oberland Arms CT1 by Pohl >) Force
Bei dem OA-CT1 handelt es sich um eine Zusammenarbeit des süddeutschen Waffenherstellers Oberland Arms und Dietmar Pohl - Pohl Force.
Wie kam es dazu...
Im Dezember 2008 war Dietmar Pohl in München unterwegs und besuchte spontan die Firma Oberland Arms in Habach. Dort traf er sich mit Geschäftsführer Matthias Hainich, welcher sich ebenso für Messer interessiert und in diesem Bereich fundierte Kenntnisse besitzt. Messer leisten ihm sowohl auf der Jagd wie auch, Tag für Tag, bei alltäglichen Aufgaben im Büro gute Dienste.
Am Anfang zur Idee des Oberland Arms CT1 stand das Chris Reeve - Professional Soldier.
Dabei handelt es sich um kompaktes feststehendes Messer, welches in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Messerdesigner Bill Harsey und einem amerikanischen Forum entstand und von dem bekannten Messermacher Chris Reeve umgesetzt wurde. Das PS ist ca. 18,3cm lang, 4,2mm stark und in Ganzstahl-Ausführung (S30V) d.h. es besitzt keine Griffschalen. Somit ist es sehr flach.
Matthias Hainich hatte sich ein solches Professional Soldier von einem Aufenthalt in den USA mitgebracht und war von diesem Messer begeistert.
Inspiriert von dem PS bestand das Interesse an einem ähnlich großen, jedoch mit vollwertigen Griffschalen ausgestatteten, stabilen feststehenden Messer. Das Hauptaugenmerk lag auf Funktionalität für alltägliche Aufgaben - es sollte eben ein echtes E.D.C.-Messer werden.
Dafür muss es handlich genug und zudem gemäß der aktuellen Waffengesetzgebung problemlos tragbar sein. Deshalb eine Klingenlänge unter 12cm. Eine weitere Bedingung der Geschäftsführung von Oberland Arms war eine robuste Klingengeometrie sowie ein polierter Abzug der Schneide, um dem CT1 Stabilität und hohe Schärfe zu verleihen.
Die Umsetzung…
An diesen gewünschten Merkmalen orientierte sich Dietmar Pohl und arbeitete unter Hochdruck an der Umsetzung des zukünftigen Cutting Tool 1. Während dieser Zeit kam auch das erste Messermodell seines neu gegründeten Unternehmens Pohl Force, das Hornet XL, auf den Markt.
Eine Zeichnung oder Bild eines Designs ist eine Sache, ein richtiges Modell zum anfassen eine ganz andere. Erst dieses vermittelt ein richtiges Gefühl für Proportionen,Handling und übrige Feinheiten. Mit der Unterstützung eines befreundeten und renommierten Messermachers entstanden, innerhalb kürzester Zeit, zwei Prototypen, welche bereits auf der IWA 2009 in Nürnberg präsentiert werden konnten.
Einer der beiden Prototypen: noch mit G10-Griffbeschalung und anderem Klingenfinish.
Mit seinem Entwurf hatte Dietmar Pohl den richtigen Riecher. Sowohl Handlage als auch die Größe fanden Zuspruch seitens Oberland Arms. In weiteren Treffen wurden Details abgestimmt und festgelegt.
So bestand Oberland Arms ebenso auf ein Stonewash-Finish, welches das Messer gegenüber Kratzern und Gebrauchsspuren recht unempfindlich macht. Ferner sollte auch die Produktion in Europa erfolgen.
Auf der IWA fand sich ein Geschäftspartner, welcher die Serienfertigung übernehmen sollte. Dieser stellte bereits für bekannte Größen wie Chris Reeve oder Lone Wolf Knives Messer her. Eine echte Manufaktur im Norden Italiens, in der Nähe von Maniago.
Die Wahl des passenden Stahls für das CT1 fiel zunächst auf den D2 aus dem Hause Böhler (K110 / 1.2379). Dietmar Pohl hatte mit diesem Stahl, der gleichfalls bei dem Hornet XL Verwendung findet, bereits gute Erfahrungen gemacht. Jedoch war das gewünschte Stonewash-Finish bei einer Verwendung des D2-Stahls problematisch.
In Betracht kam so der N690, ebenfalls aus dem Hause Böhler. Angesichts des zusätzlichen Kobaltgehalts ist dieser auch sehr schnitthaltig. Der N690 ist ausreichend rostträge, gut nachschärfbar und so auch bei jagdlichem Einsatz keine schlechte Wahl. Zudem ist solcher in Italien gut verfügbar.
Die Prototypen wurden noch mit Griffschalen aus leicht strukturiertem G10 versehen. Allerdings waren sie nicht ausreichend rutschfest genug. So entschied sich Dietmar Pohl für eine Groove-Struktur, um dem Messer ausreichend Grip zu verleihen. Ferner wählte er als Griffmaterial Canvas-Micarta in der Farbe OD-Green.
Die Kydexscheide wurde zusammen mit dem deutschen Unternehmen Höppner & Schumann entwickelt. Für eine besonders alltagstaugliche Kydexscheide wurden alle überflüssigen Bereiche entfernt. Das Ergebnis ist eine sehr schlanke Kydex, welche an die Klingenform des CT1 angelegt ist. Zu tragen mit einem großen Tek-Lok der Firma Bladetech.
Im November 2009 wurde das Oberland Arms - Cutting Tool 1, kurz CT1, auf der Homepage der Firma Oberland Arms vorgestellt und war auch bereits ab November erhältlich.
So viel zur Entstehungsgeschichte des OA-CT1. Als Anhänger kompakter feststehender Messer war dies ein recht interessanter Entwurf für mich. Die Griffgestaltung des Alpha-Folders gefällt mir ausgesprochen gut. Der Griff bietet eine Vielfalt an Positionen und großen wie kleinen Händen sicheren Halt. In abgewandelter Form ist dieses Design nun auch am CT1 wieder zu finden.
So bestellte ich kurzerhand ein Exemplar bei Dietmar Pohl. Oberland Arms und Pohl Force teilen sich den Vertrieb. Die ungeraden Seriennummer vertreibt Pohl Force, die Geraden die Firma Oberland Arms.
Ein kurzer Überblick über die technischen Daten:
Gesamtlänge: 20,2 cm
Klingenlänge: 10,5 cm
Klingenstärke: 5mm
Stahl: Böhler N690, (59-60 HRC)
Griffmaterial: Canvas-Micarta (OD-Green)
Tek-Lok kompatible Kydexscheide
Gewicht: 172g
mit Kydex/TL: 246g
Preis: 189,00 Euro
Geliefert wird das CT1 in einem braunem, funktional anmutenden, Faltkarton mit entsprechenden Aufklebern. In diesem ist das Messer nochmals in Papier eingepackt. Neben dem aktuellen Flyer von Pohl Force wird auch ein olivfarbenes Pohl Force Patch mitgeliefert, welches mit Hilfe von Klett an diversen Ausrüstungsgegenständen (z.B. von Maxpedition, Tactical Tailor etc.) oder Kleidungsstücken befestigt werden kann.
Das Cutting Tool ruht in der mitgelieferten und sehr passgenauen Kydex. Aber zunächst zum Messer selbst.
Erster Eindruck: "massiv, sauber und wertig …. fühlt sich gar nicht so sehr nach Serienmesser an…."
- Der Griff -
Auffallend vertraut kommt einem die Griffform vor. In der Tat hat man diese schon einmal gesehen. Adaptiert von dem Alpha One wurde das Griffdesign entsprechend angepasst und umgesetzt. Ausgestattet mit Griffschalen aus feinem Canvas-Micarta bietet der fast 10 cm lange Griff ein komfortables Platzangebot. Durch die stufenförmige und abfallende untere Grifflinie finden alle Finger intuitiv Platz.
Prämisse bei der Entwicklung des CT1 war, dass das Messer Griffschalen bekommt. Das Professional Soldier kommt ganz ohne diese aus. Das sorgt für eine sehr schlanke Silhouette birgt aber auch den Nachteil, dass das Griffgefühl bei festem Zugreifen und längeren Arbeiten etwas unangenehm wird.
Der Griff ist ca. 1,45 cm stark.
Die Griffschalen sind beim Oberland Arms knapp 5mm stark. Ursprünglich war schwarzes G10 mit einer planen Oberfläche vorgesehen. In Puncto Griffigkeit und Komfort überzeugte dies Dietmar Pohl allerdings nicht vollends. Somit wählte er sehr belastbares Canvas-Micarta in der Farbe OD-Green. Es weist eine sehr hochwertige Qualität auf.
Dieses passt hervorragend zu dem matten Stonewash-Finish. Für mehr Grip sorgt eine markante vertikale Rillenstruktur. Darüber hinaus wurden die Schalen sandgestrahlt. Dies sorgt für noch mehr Grip und eine recht interessante Struktur.
Durch eine Sandstrahlung ensteht im Randbereich eine optisch interessante "ausgewaschene Struktur" - fühlt sich gut an!
Der 1,45 cm starke Griff bietet genügend Volumen, um das Messer auch bei längeren und druckvollen Arbeiten, wie z.B. Schnitzen, bequem zu führen. Es sind vielfältige Griffpositionen möglich - ähnlich wie auch beim Alpha-Folder.
Hält man das Messer recht locker in der Hand, um beispielsweise feinere Arbeiten auszuführen, bieten die Querrillen genügend Sicherheit. Die abfallende Rückenlinie mit der Riffelung unterstützt das angenehme Griffgefühl und passt sich gut in die Handfläche ein. Im Reverse-Grip sorgen diese, dass der Daumen sicheren Halt findet.
Der Griff schmiegt sich perfekt in die Hand.
Der Zeigefinger lässt sich vor der Daumenauflage gut platzieren.
Weiter vorne gegriffen für feine Arbeiten. Mittel-, Ring- und kleiner Finger können sich auch so optimal platzieren.
Verschraubt wurden die Schalen mit dem 5mm starken Erl mit je zwei Torxschrauben (T-10). Diese sind mattiert und passen hervorragend zum Finish. Auch hat man die Schraubenköpfe bei der Montage pfleglich behandelt. Keine Schraube ist auch nicht im Ansatz verratscht oder zerkratzt - sehr schön und unterstützt das hochwertige Finish.
Ferner wurden die Micarta-Schalen circa einen halben Millimeter kleiner konstruiert. Dies soll, gemäß Hersteller, die Schalen vor Beschädigungen schützen. Optisch sorgt es dafür, dass die Griffbeschalung nicht wuchtig und erdrückend wirkt. Sie sind quasi mit einer schmalen Kontur des Erls umrandet.
Auch eine gut strukturierte "Daumencouch" bietet gefälligen Halt.
Das Griffkonzept des Alpha-Folders funktioniert auch gut in verkleinerter Form an einem feststehenden Messer. Die Linienführung ist klar und aufgeräumt. Das CT1 besitzt auch eine, knapp über 5mm große, Bohrung für eine Lanyard. Ausgeliefert wird es mit einer Flexcord. Mir persönlich ist diese als Lanyard etwas zu starr und damit ist Paracord meine favorisierte Variante. Dennoch lässt sich der Flexcord auch anderweitig sehr gut gebrauchen. Das Paracord lässt sich auch mit Seele durchfädeln.
- Die Klinge -
Auffällig ist der etwas größere Ricassobereich, von welchem der Griff in die Klinge übergeht. Dieser dient im Gebrauch bei manchen Griffpositionen dem Daumen und Zeigefinger als guter Ablagebereich.
Die Klinge ist, misst man direkt bis zu den Micarta-Schalen, circa 10,5 cm lang. Bis hinter die Schleifkerbe sind es jedoch ca. 8,9 cm, welches ich als eigentliche Klinge auch benennen würde. Die Fingermulde beginnt bereits im vorderen, ohne Griffschalen versehenen, Teil.
Nach der strukturierten Daumenauflage fällt die Klinge zunächst stark ab. Etwas ungewöhnlich, gefällt mir aber sehr gut. In der kleinen Mulde lässt sich die Zeigefingerspitze gut positionieren. Feine Schnitte mit dem vorderen Bereich der Schneide und Spitze lassen sich so kontrolliert ausführen.
Die 8,9 cm lange Klinge reicht für die meisten Aufgaben sehr gut aus.
Eine sehr ausgeprägte falsche Schneide sorgt für eine sehr dynamische Optik der Klinge. Diese ist bis zum Beginn der falschen Schneide solide 5mm stark und ist ein Zentimeter vor der Klingenspitze immer noch ca. 2,5mm stark. Die Klinge ist ca. 2,6 cm breit wobei der Flachschliff gut 2cm hochgezogen ist. Die Klingenspitze ist stabil, aber fein geschliffen.
Die Schneide ist bei meinem Exemplar absolut symmetrisch, poliert und leicht ballig geschliffen. “Out of the box“ rasierscharf. Auf einen vernünftigen Anschliff legte Oberland Arms großen Wert.
Vom Ricasso bis zur Spitze gleichmäßiger Anschliff.
"Die sauber ausgeführte kleine Schleifkerbe dient beim Nachschleifen für ein sauberes ansetzen."
Dank des weit hochgezogenen Flachschliffs ist das CT1 recht schneidfreudig, trotz 5mm starker und sehr solide wirkender Klinge - hier hat man einen ordentlichen Kompromiss gefunden.
Das Logo von Oberland Arms.
Auf der linken Klingenseite sind der CT1- Schriftzug zu sehen sowie das Wappen der Firma Oberland Arms. Dabei handelt sich nicht um einen Drachen, wie der erste Blick vermuten lässt. Sondern um einen Tatzelwurm auch bekannt als Steinkatze oder Bergstutzen ;o). Es ist ein alpenländisches Fabeltier und ein Verwandter des Lindwurms. Der Tatzelwurm hat nur zwei Beine und einen schlangenartigen Körper und wird der Sage nach bis zu 2m lang. Nicht sehr groß, jedoch gelten diese Gesellen als gefährlich und aggressiv. Glücklicherweise aber relativ scheu. Dieser schlüpft aus einem Ei. Der Sand, auf welchem er kriecht, wird zu Glas, was auf eine erhöhte Körpertemperatur und somit die Verwandtschaft mit dem Drachen schließen lässt. Soviel zum Wappentier.
Das Logo ist sehr fein und sauber gelasert. Details sind schön zu erkennen. Auf der rechten Seite sind Stahlangabe und Nummerierung angebracht. Aufgrund der feinen und leicht bronzefarben schimmernden Laserung sind die Logo`s dezent gehalten.
Stonewash gefiel mir schon immer sehr gut. Dies ist beim CT1 auch sehr gelungen. Schaut gut aus!
Alle Kanten sind ausreichend gebrochen oder gerundet. Alles ist sehr sauber und fein bearbeitet. Dies fängt bei den sauber geschliffenen und profilierten Canvas-Micarta Schalen an und setzt sich am restlichen Messer fort. Hier gibt es nichts zu meckern. Am Griff gibt es eine ganz minimal ungleich geschliffene Stelle, wenn man im Gegenlicht genau hinschaut. Dies deutet daraufhin, dass jemand das Messer beim finishen mit freier Hand geführt hat - kein Makel. Auch im Bereich der Schleifkerbe, wo manches Messer teilweise sehr unsymetrisch ist, gibt es bei dem CT1 nichts zu beanstanden. Symetrisch und sauber geschliffen.
Saubere Arbeit...
...So soll es sein!
Bei dem OA-CT1 handelt es sich um eine Zusammenarbeit des süddeutschen Waffenherstellers Oberland Arms und Dietmar Pohl - Pohl Force.
Wie kam es dazu...
Im Dezember 2008 war Dietmar Pohl in München unterwegs und besuchte spontan die Firma Oberland Arms in Habach. Dort traf er sich mit Geschäftsführer Matthias Hainich, welcher sich ebenso für Messer interessiert und in diesem Bereich fundierte Kenntnisse besitzt. Messer leisten ihm sowohl auf der Jagd wie auch, Tag für Tag, bei alltäglichen Aufgaben im Büro gute Dienste.
Am Anfang zur Idee des Oberland Arms CT1 stand das Chris Reeve - Professional Soldier.
Dabei handelt es sich um kompaktes feststehendes Messer, welches in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Messerdesigner Bill Harsey und einem amerikanischen Forum entstand und von dem bekannten Messermacher Chris Reeve umgesetzt wurde. Das PS ist ca. 18,3cm lang, 4,2mm stark und in Ganzstahl-Ausführung (S30V) d.h. es besitzt keine Griffschalen. Somit ist es sehr flach.
Matthias Hainich hatte sich ein solches Professional Soldier von einem Aufenthalt in den USA mitgebracht und war von diesem Messer begeistert.
Inspiriert von dem PS bestand das Interesse an einem ähnlich großen, jedoch mit vollwertigen Griffschalen ausgestatteten, stabilen feststehenden Messer. Das Hauptaugenmerk lag auf Funktionalität für alltägliche Aufgaben - es sollte eben ein echtes E.D.C.-Messer werden.
Dafür muss es handlich genug und zudem gemäß der aktuellen Waffengesetzgebung problemlos tragbar sein. Deshalb eine Klingenlänge unter 12cm. Eine weitere Bedingung der Geschäftsführung von Oberland Arms war eine robuste Klingengeometrie sowie ein polierter Abzug der Schneide, um dem CT1 Stabilität und hohe Schärfe zu verleihen.
Die Umsetzung…
An diesen gewünschten Merkmalen orientierte sich Dietmar Pohl und arbeitete unter Hochdruck an der Umsetzung des zukünftigen Cutting Tool 1. Während dieser Zeit kam auch das erste Messermodell seines neu gegründeten Unternehmens Pohl Force, das Hornet XL, auf den Markt.
Eine Zeichnung oder Bild eines Designs ist eine Sache, ein richtiges Modell zum anfassen eine ganz andere. Erst dieses vermittelt ein richtiges Gefühl für Proportionen,Handling und übrige Feinheiten. Mit der Unterstützung eines befreundeten und renommierten Messermachers entstanden, innerhalb kürzester Zeit, zwei Prototypen, welche bereits auf der IWA 2009 in Nürnberg präsentiert werden konnten.
Einer der beiden Prototypen: noch mit G10-Griffbeschalung und anderem Klingenfinish.
Mit seinem Entwurf hatte Dietmar Pohl den richtigen Riecher. Sowohl Handlage als auch die Größe fanden Zuspruch seitens Oberland Arms. In weiteren Treffen wurden Details abgestimmt und festgelegt.
So bestand Oberland Arms ebenso auf ein Stonewash-Finish, welches das Messer gegenüber Kratzern und Gebrauchsspuren recht unempfindlich macht. Ferner sollte auch die Produktion in Europa erfolgen.
Auf der IWA fand sich ein Geschäftspartner, welcher die Serienfertigung übernehmen sollte. Dieser stellte bereits für bekannte Größen wie Chris Reeve oder Lone Wolf Knives Messer her. Eine echte Manufaktur im Norden Italiens, in der Nähe von Maniago.
Die Wahl des passenden Stahls für das CT1 fiel zunächst auf den D2 aus dem Hause Böhler (K110 / 1.2379). Dietmar Pohl hatte mit diesem Stahl, der gleichfalls bei dem Hornet XL Verwendung findet, bereits gute Erfahrungen gemacht. Jedoch war das gewünschte Stonewash-Finish bei einer Verwendung des D2-Stahls problematisch.
In Betracht kam so der N690, ebenfalls aus dem Hause Böhler. Angesichts des zusätzlichen Kobaltgehalts ist dieser auch sehr schnitthaltig. Der N690 ist ausreichend rostträge, gut nachschärfbar und so auch bei jagdlichem Einsatz keine schlechte Wahl. Zudem ist solcher in Italien gut verfügbar.
Die Prototypen wurden noch mit Griffschalen aus leicht strukturiertem G10 versehen. Allerdings waren sie nicht ausreichend rutschfest genug. So entschied sich Dietmar Pohl für eine Groove-Struktur, um dem Messer ausreichend Grip zu verleihen. Ferner wählte er als Griffmaterial Canvas-Micarta in der Farbe OD-Green.
Die Kydexscheide wurde zusammen mit dem deutschen Unternehmen Höppner & Schumann entwickelt. Für eine besonders alltagstaugliche Kydexscheide wurden alle überflüssigen Bereiche entfernt. Das Ergebnis ist eine sehr schlanke Kydex, welche an die Klingenform des CT1 angelegt ist. Zu tragen mit einem großen Tek-Lok der Firma Bladetech.
Im November 2009 wurde das Oberland Arms - Cutting Tool 1, kurz CT1, auf der Homepage der Firma Oberland Arms vorgestellt und war auch bereits ab November erhältlich.
So viel zur Entstehungsgeschichte des OA-CT1. Als Anhänger kompakter feststehender Messer war dies ein recht interessanter Entwurf für mich. Die Griffgestaltung des Alpha-Folders gefällt mir ausgesprochen gut. Der Griff bietet eine Vielfalt an Positionen und großen wie kleinen Händen sicheren Halt. In abgewandelter Form ist dieses Design nun auch am CT1 wieder zu finden.
So bestellte ich kurzerhand ein Exemplar bei Dietmar Pohl. Oberland Arms und Pohl Force teilen sich den Vertrieb. Die ungeraden Seriennummer vertreibt Pohl Force, die Geraden die Firma Oberland Arms.
Ein kurzer Überblick über die technischen Daten:
Gesamtlänge: 20,2 cm
Klingenlänge: 10,5 cm
Klingenstärke: 5mm
Stahl: Böhler N690, (59-60 HRC)
Griffmaterial: Canvas-Micarta (OD-Green)
Tek-Lok kompatible Kydexscheide
Gewicht: 172g
mit Kydex/TL: 246g
Preis: 189,00 Euro
Geliefert wird das CT1 in einem braunem, funktional anmutenden, Faltkarton mit entsprechenden Aufklebern. In diesem ist das Messer nochmals in Papier eingepackt. Neben dem aktuellen Flyer von Pohl Force wird auch ein olivfarbenes Pohl Force Patch mitgeliefert, welches mit Hilfe von Klett an diversen Ausrüstungsgegenständen (z.B. von Maxpedition, Tactical Tailor etc.) oder Kleidungsstücken befestigt werden kann.
Das Cutting Tool ruht in der mitgelieferten und sehr passgenauen Kydex. Aber zunächst zum Messer selbst.
Erster Eindruck: "massiv, sauber und wertig …. fühlt sich gar nicht so sehr nach Serienmesser an…."
- Der Griff -
Auffallend vertraut kommt einem die Griffform vor. In der Tat hat man diese schon einmal gesehen. Adaptiert von dem Alpha One wurde das Griffdesign entsprechend angepasst und umgesetzt. Ausgestattet mit Griffschalen aus feinem Canvas-Micarta bietet der fast 10 cm lange Griff ein komfortables Platzangebot. Durch die stufenförmige und abfallende untere Grifflinie finden alle Finger intuitiv Platz.
Prämisse bei der Entwicklung des CT1 war, dass das Messer Griffschalen bekommt. Das Professional Soldier kommt ganz ohne diese aus. Das sorgt für eine sehr schlanke Silhouette birgt aber auch den Nachteil, dass das Griffgefühl bei festem Zugreifen und längeren Arbeiten etwas unangenehm wird.
Der Griff ist ca. 1,45 cm stark.
Die Griffschalen sind beim Oberland Arms knapp 5mm stark. Ursprünglich war schwarzes G10 mit einer planen Oberfläche vorgesehen. In Puncto Griffigkeit und Komfort überzeugte dies Dietmar Pohl allerdings nicht vollends. Somit wählte er sehr belastbares Canvas-Micarta in der Farbe OD-Green. Es weist eine sehr hochwertige Qualität auf.
Dieses passt hervorragend zu dem matten Stonewash-Finish. Für mehr Grip sorgt eine markante vertikale Rillenstruktur. Darüber hinaus wurden die Schalen sandgestrahlt. Dies sorgt für noch mehr Grip und eine recht interessante Struktur.
Durch eine Sandstrahlung ensteht im Randbereich eine optisch interessante "ausgewaschene Struktur" - fühlt sich gut an!
Der 1,45 cm starke Griff bietet genügend Volumen, um das Messer auch bei längeren und druckvollen Arbeiten, wie z.B. Schnitzen, bequem zu führen. Es sind vielfältige Griffpositionen möglich - ähnlich wie auch beim Alpha-Folder.
Hält man das Messer recht locker in der Hand, um beispielsweise feinere Arbeiten auszuführen, bieten die Querrillen genügend Sicherheit. Die abfallende Rückenlinie mit der Riffelung unterstützt das angenehme Griffgefühl und passt sich gut in die Handfläche ein. Im Reverse-Grip sorgen diese, dass der Daumen sicheren Halt findet.
Der Griff schmiegt sich perfekt in die Hand.
Der Zeigefinger lässt sich vor der Daumenauflage gut platzieren.
Weiter vorne gegriffen für feine Arbeiten. Mittel-, Ring- und kleiner Finger können sich auch so optimal platzieren.
Verschraubt wurden die Schalen mit dem 5mm starken Erl mit je zwei Torxschrauben (T-10). Diese sind mattiert und passen hervorragend zum Finish. Auch hat man die Schraubenköpfe bei der Montage pfleglich behandelt. Keine Schraube ist auch nicht im Ansatz verratscht oder zerkratzt - sehr schön und unterstützt das hochwertige Finish.
Ferner wurden die Micarta-Schalen circa einen halben Millimeter kleiner konstruiert. Dies soll, gemäß Hersteller, die Schalen vor Beschädigungen schützen. Optisch sorgt es dafür, dass die Griffbeschalung nicht wuchtig und erdrückend wirkt. Sie sind quasi mit einer schmalen Kontur des Erls umrandet.
Auch eine gut strukturierte "Daumencouch" bietet gefälligen Halt.
Das Griffkonzept des Alpha-Folders funktioniert auch gut in verkleinerter Form an einem feststehenden Messer. Die Linienführung ist klar und aufgeräumt. Das CT1 besitzt auch eine, knapp über 5mm große, Bohrung für eine Lanyard. Ausgeliefert wird es mit einer Flexcord. Mir persönlich ist diese als Lanyard etwas zu starr und damit ist Paracord meine favorisierte Variante. Dennoch lässt sich der Flexcord auch anderweitig sehr gut gebrauchen. Das Paracord lässt sich auch mit Seele durchfädeln.
- Die Klinge -
Auffällig ist der etwas größere Ricassobereich, von welchem der Griff in die Klinge übergeht. Dieser dient im Gebrauch bei manchen Griffpositionen dem Daumen und Zeigefinger als guter Ablagebereich.
Die Klinge ist, misst man direkt bis zu den Micarta-Schalen, circa 10,5 cm lang. Bis hinter die Schleifkerbe sind es jedoch ca. 8,9 cm, welches ich als eigentliche Klinge auch benennen würde. Die Fingermulde beginnt bereits im vorderen, ohne Griffschalen versehenen, Teil.
Nach der strukturierten Daumenauflage fällt die Klinge zunächst stark ab. Etwas ungewöhnlich, gefällt mir aber sehr gut. In der kleinen Mulde lässt sich die Zeigefingerspitze gut positionieren. Feine Schnitte mit dem vorderen Bereich der Schneide und Spitze lassen sich so kontrolliert ausführen.
Die 8,9 cm lange Klinge reicht für die meisten Aufgaben sehr gut aus.
Eine sehr ausgeprägte falsche Schneide sorgt für eine sehr dynamische Optik der Klinge. Diese ist bis zum Beginn der falschen Schneide solide 5mm stark und ist ein Zentimeter vor der Klingenspitze immer noch ca. 2,5mm stark. Die Klinge ist ca. 2,6 cm breit wobei der Flachschliff gut 2cm hochgezogen ist. Die Klingenspitze ist stabil, aber fein geschliffen.
Die Schneide ist bei meinem Exemplar absolut symmetrisch, poliert und leicht ballig geschliffen. “Out of the box“ rasierscharf. Auf einen vernünftigen Anschliff legte Oberland Arms großen Wert.
Vom Ricasso bis zur Spitze gleichmäßiger Anschliff.
"Die sauber ausgeführte kleine Schleifkerbe dient beim Nachschleifen für ein sauberes ansetzen."
Dank des weit hochgezogenen Flachschliffs ist das CT1 recht schneidfreudig, trotz 5mm starker und sehr solide wirkender Klinge - hier hat man einen ordentlichen Kompromiss gefunden.
Das Logo von Oberland Arms.
Auf der linken Klingenseite sind der CT1- Schriftzug zu sehen sowie das Wappen der Firma Oberland Arms. Dabei handelt sich nicht um einen Drachen, wie der erste Blick vermuten lässt. Sondern um einen Tatzelwurm auch bekannt als Steinkatze oder Bergstutzen ;o). Es ist ein alpenländisches Fabeltier und ein Verwandter des Lindwurms. Der Tatzelwurm hat nur zwei Beine und einen schlangenartigen Körper und wird der Sage nach bis zu 2m lang. Nicht sehr groß, jedoch gelten diese Gesellen als gefährlich und aggressiv. Glücklicherweise aber relativ scheu. Dieser schlüpft aus einem Ei. Der Sand, auf welchem er kriecht, wird zu Glas, was auf eine erhöhte Körpertemperatur und somit die Verwandtschaft mit dem Drachen schließen lässt. Soviel zum Wappentier.
Das Logo ist sehr fein und sauber gelasert. Details sind schön zu erkennen. Auf der rechten Seite sind Stahlangabe und Nummerierung angebracht. Aufgrund der feinen und leicht bronzefarben schimmernden Laserung sind die Logo`s dezent gehalten.
Stonewash gefiel mir schon immer sehr gut. Dies ist beim CT1 auch sehr gelungen. Schaut gut aus!
Alle Kanten sind ausreichend gebrochen oder gerundet. Alles ist sehr sauber und fein bearbeitet. Dies fängt bei den sauber geschliffenen und profilierten Canvas-Micarta Schalen an und setzt sich am restlichen Messer fort. Hier gibt es nichts zu meckern. Am Griff gibt es eine ganz minimal ungleich geschliffene Stelle, wenn man im Gegenlicht genau hinschaut. Dies deutet daraufhin, dass jemand das Messer beim finishen mit freier Hand geführt hat - kein Makel. Auch im Bereich der Schleifkerbe, wo manches Messer teilweise sehr unsymetrisch ist, gibt es bei dem CT1 nichts zu beanstanden. Symetrisch und sauber geschliffen.
Saubere Arbeit...
...So soll es sein!
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