wie bekomm ich mehr hitze in meine kohleesse

navigo

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Hi Leutz ,

Ich lese mich mittlerweile schon seit einen Wochen durch diverse Foren und finde einfach keine lösung für mein Problem mit meiner Holzkohleesse
zur Esse :
200 x 200 x 5mm grundfläche
seiten sind ca 60 mm hoch
in der mitte ist ein 10mm loch mit luftanschluß für meinen Kompressor
mittlerweile is das loch kleiner gemacht worden mit einem stück 30x30x2mm flacheisen mit der Flex ein Kreuz reingeflext und ein kleines loch von 5 mm in der mitte reingemacht , somit ich 5 austrittflächen für die luft habe .
außen rum sind schamott steine aufgebaut zwar nicht verklebt aber ziemlich dicht gemacht mit einem 2ten stein darüber . Deckel oben ebenso wie Hinten sind genauso dichtgemacht .Vorne kommt ein Stein ran wenn ich mit 0,5 - 1.0 bar anblase und die holzkohle so richtig geil hellgelb zum leuten bringe . Zur unterstützung blase ich noch mit einem Propangasbrenner (Turbospitze angeblich soll diese 1500 grad bringen )
bis die schamottsteine langsam anfangen gefährlich zu glühen . Braucht zwar länger wie mit feuerfesten matten aber die hitze bleibt länger gespeichert .

so nun mein Problem ich bekomm nicht genug temperatur zum feuerverschweisen rein haben gestern bei minus 13 grad im freien über mehrere Stunden und einigen Glühweinstärkungen vergeblich versucht ST37 und alte Feile zu verschweißen , Flußmittel bei Rotglut draufgemacht und komm nicht auf weisglut nur auf hellorange und das reicht leider nicht

vielleicht hat jemand von euch eine Idee was ich noch machen könnte

LG Stefan
 
Last edited:
60 mm Seitenhöhe ist zum Feuerschweißen niedrig. Bau ein tiefes Feuer und achte drauf, das der Luftstrom nicht direkt auf das Werkstück zielt. Ob Propangas auf dabei eine Wirkung hat, kann ich nicht sagen, glaube aber eher nicht.
Gruß
Sepp Angerer
 
Jetzt will ich Dich mal Teilhaben lassen an meinem für dieses Forum spärlichen Erfahrungsschatz:

Zum ersten: Ich bin kein experte für kohleessen, aber ich glaube die Öffnung, durch die du Luft einbläst könnte etwas klein sein.

Zum zweiten: Da du offensichtlich im freien schmiedest kann es sein, das man die Glühfarben etwas unterschätzt. Da schaut zb kirschrot schon so aus, als ob da garnix mehr glüht und Weißglühend mag es nicht geben, sondern maximal Hellgelb. So ginges mir jedenfalls gestern mit meiner Gasesse. Und im sommer ist das noch schlimmer. Deswegen sind Schmieden ja eigentlich immer schön dunkel.

Zum Dritten: Ich habe keine Ahnung, wie gut sich St37 mit Feile verschweißen lässt. Besorg dir bei Achim W 1.2842 und 75Ni8 das schweißt so gut, das bekomme selbst ich bei -12 Grad in meiner dilletantisch zusammengeschusterten Gasesse verschweißt.

und zum vierten: Hier noch ein paar Tipps, die hoffentlich stimmen:
Holzkohle brennt schnell weg, benutze lieber Fettnuss oder Steinkohle und besprenkel das ganze mit etwas Wasser, so, das du oben ne feste Schicht bekommst, das hält die Wärme auch besser. Und das Paket nicht direkt auf die Luftöffnung legen , da das sonst durch den Luftstrom gekühlt wird.

Wenn an den Tipps was Falsch ist, mögen mir die Fachmänner verzeihen und mich berichtigen...
 
Hi, das Loch kommt mir auch etwas klein vor. Aber wenn du sagst, dass die Kohle vernünftig glüht, dann passt es wohl. Gas brauchst du nicht. Mit Fettnuss 4 kannst du Stahl schmelzen...

Ich könnte mir vorstellen, dass dein Feuer einfach nicht genug Volumen hat. Die Größe des Feuers muss an die Größe des Werkstücks angepasst sein. Versuch doch beim nächsten Mal ein größeres Feuer zu machen, so dass dein Werkstück von allen Seiten mit ausreichend Kohle bedeckt ist. Gleichzeitig sollte der Abstand vom Luftloch zum Werkstück nicht zu klein sein...

Gruß Jannis
 
wie bekomm ich mehr Hitze in meine Kohleesse

.....so nun mein Problem: ich bekomm nicht genug Temperatur zum Feuerverschweißen....haben gestern bei minus 13 Grad im Freien über mehrere Stunden und einigen Glühweinstärkungen vergeblich versucht, ST37 und alte Feile zu verschweißen,.....
vielleicht hat jemand von Euch eine Idee, was ich noch machen könnte.....
Ich würde den Propanbrenner und den Glühwein weglassen.

Wenn die Schamottesteine glühen und der Stahl nicht, dann ist an der Konstruktion etwas falsch. Es gibt hier im Forum viele Anleitungen zum Essenbau; wenn Du die mal durchliest, wirst Du es leichter haben, eine funktionierende Esse zu bauen.

Gruß

sanjuro
 
dann sag ich mal fleisig DANKE
hab mir noch feuerfeste Matte besorgt und mach mich gleich mal ans Werk
 
Last edited:
heut hats geklappt zwar nur mit sehr dünnem Material aber immerhin schon ein kleiner erfolg
Mein Sohn war auch mit Leid und Sehle dabei nun frag ich mich warum mein Vater sowas mit mir nie gemacht hat
Morgen gehts weiter ! Mal gespannt ob ich dann auch größeres verschweisen kann
LG Stefan und Pascal
 
Last edited:
Du versuchst es zu kompliziert: Das schlitzförmige Löchlein läßt nicht genug Luft ins Feuer und ohne Sauerstoff nutzt Propan auch nichts.

Wenn Du die Luft mit einem umgedrehten Staubsauger (Kobold funktioniert vorzüglich! ) einbläst, werden Dir vermutlich die Kohlen teilweise wegfliegen und der Stahl schmelzen. Der Staubsauger sollte daher gedimmt werden-geeignete Dimmer gibt es z.B. bei Conrad für 10-15 E.

Ich vermute, Du hast das Gebläseloch so klein gemacht, damit die Kohle nicht durchfällt. Das ist nicht nötig-sie verkeilt sich gegeneinander so, daß sie nicht durchfällt. Schlacke, die sich absetzt, pappt am Bodenblech an. Deshalb ist ein dickes Blech aus V 2 A zu empfehlen. Ein normales 5 mm Blech hat aber bei mir im regelmäßigen Gebrauch ca. 25 Jahre durchgehalten.

Ich blase die Luft bei meiner Schmiede von unten durch ein Rohr ein, das rechtwinklig an ein größeres Rohr angesetzt ist. Dieses Rohr ist unter dem Loch für die Gebläseluft angeschweißt. Es hat unten eine Klappe, die durch ein Gegengewicht verschlossen wird und zum Reinigen dient, da fallen nämlich Asche und Schlackenreste durch.

Die Tiefe der Feuerschüssel kannst Du mit weiteren Steinen regeln oder einfach mehr Brennstoff auflegen. Ein tieferes Feuer durch zusätzliche Steine ist aber sparsamer.

Zu wenig Hitze wirst du dann in einem solchen Feuer nicht haben-eher zuviel-deshalb an den Dimmer denken.

Wem der Dimmer zuviel technischer Aufwand ist, kann in das Rohr für die Luftzufuhr auch einen Schlitz sägen und in diesen Schlitz ein passendes Blech stecken, mit dem man die Luftzufuhr drosseln kann. Ich habe das jahrzehntelang so gemacht, bis meine high-Tech-Freunde mich zur Verwendung eines Dimmers überredet haben. Theoretisch haben sie ja recht- bei der Verwendung des Blechs bläst der Staubsauger gegen Widerstand und verbraucht seine Kohlen schneller. Es handelt sich da wohl um einen Unterschied zwischen 10 Jahren und 25 Jahren. Aber wir sperren uns ja nicht gegen den Fortschritt.

Weiterhin viel Spaß und Erfolg.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
OK ich versuch das mal ! größeres Loch ! ein Dimmbares Gebläse , tieferer Kohlestock
Bringt ein Heisluftgebläse vielleicht vorteile ?

LG und frohe Weihnachten
Stef
 
Last edited:
Bei Hochöfen arbeitet man mit Recuperator, bei Schmiedefeuern ist das überflüssig. Da Kohlenstoff mit kräftiger Luftzufuhr mit Temperaturen von bis 2000 Grad verbrennt, ist ein Vorwärmen der Zuluft nicht erforderlich.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
... ist ein Vorwärmen der Zuluft nicht erforderlich.

Ich habe das Gefühl, dass im Winter meine Esse nicht so viel "Dampf" hat wie im Sommer. Gibt es hierzu eine Erklärung, oder hab ich zu viel Gefühl. :)

vielerorts, wird ja immer wieder über die angeblichen Vorteile von vorgewärmter Luft beim Schmieden geschrieben. Weniger Kohleverbrauch usw.

Gruß

Thomas
 
Das sollte durchaus möglich sein. Erstens hat die Luft im Winter eine andere Grundtemperatur, von der sie aufgeheizt werden muss, zweitens könnte ich mir noch vorstellen, dass sie in der Zusammensetzung ein wenig schwankt. In einer guten Esse sollte das dennoch kein Problem sein, siehe Beitrag von U. Gerfin.
 
... In einer guten Esse sollte das dennoch kein Problem sein, siehe Beitrag von U. Gerfin.

Ich habe eine schwere alte Esse gut 50 Jahre alt. Die gibt es noch, da bin ich schon lang nicht mehr. Hab auch keinerlei Probleme im Winter mit Feuerschweißen usw. und trotzdem hab ich das Gefühl, "im Sommer war es besser".

Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.

Über was man sich alles Gedanken beim Schmieden macht! ;)

Gruß
Thomas
 
wenn ich keinen Bock auf sägen oder Flexen habe brenne ich das Material das mir dann aber auch egal ist weil verkohlt und Schrott, in der Esse im Kohlenbett mittig durch.

Das Problem mit zuwenig hitze in der Kohlenesse kenne ich nicht, als Gasessenliebhaber bin ich es gewohnt die hitze so zu regulieren das mein Werkstück praktisch nicht verbrennen kann egal was ich mache, und erst in der Kohlenesse habe ich die Bedeutung der Wunderkerze richtig kennengelernt.

Was schon mal mist ist, ist der Kompressor, der bringt nur viel Luft bei hohem Druck, Volumen brauchste aber in der Luftzufuhr, druck eher nicht.
Wichtig ist ein ruhiger gleichmäßiger Luftstrom mit vergleichweise viel Volumen bei wenig druck im mbar Bereich
Ein umgebauter Staubsauger oder von mir aus ein großer Fön ist in diesem Fall deinem Kompressor egal wie groß er ist um Klassen überlegen.
In meiner Esse hat die Schlackefaust etwa die Form eines plattgedrückten Hühnereies, voll geöfnet entsprechen groß. Und bei dem im Moment verwendetem Schmiedekoks auch nötig zeitweise.
Holzkohle funktioniert in meiner Esse so wie sie ist nicht gescheit, die Luft sollte hier von der Seite kommen, denn selbst das normale Essengebläse treibt die Glut noch brennend aus dem Kamin usw..
Hier schweigst du dich leider aus was du überhaupt verbrennst???

Tschau Torsten
 
Was schon mal mist ist, ist der Kompressor, der bringt nur viel Luft bei hohem Druck, Volumen brauchste aber in der Luftzufuhr, druck eher nicht
Thorsten
Ich stimme Deiner Einschätzung zu, aber ein Kompressor bringt im Verhältnis zu Gebläsen eher wenig Luft bei hohem Druck!
Gruss Felix
 
Werkzeuge anwärmen bzw. warmhalten bringt sicher mehr als angewärmte Luft. Bei Kälte das Werkstück so kurz wie möglich auf dem Amboß halten, evtl. zwischen den Schlägen leicht anheben. Ist aber Übungssache.
Gruß aus Bayern
Sepp Angerer
 
Hallo Stefan,

Dein Probleme sind aus meiner aus meiner Sicht nur zwei Dinge,
a) zu wenig Luft
b) Glutschichthöhe zu gering.

Gehe mal zum Schrotthändler oder auch Heizungsbauer, da findest
du sicher einen ausgedienten Öklbrenner dessen Gebäse genügend Luft schafft. Die erforderliche Luftmenge kannst du da über die eigebaute
Luftklappe leicht einstellen.
So ein Gerät kostet dich praktisch nichts.

Sofern noch vorhanden, entfernst du die Ölpumpe den Feuerungsautomaten , Zündtransformator, Zündelektroden,- schließt den Motor mit einem Kabel direkt an.(220 Volt)
Am Brennerkopf machst du dir dann ein Übergangsstück für den Luftanschluß zu der Esse .

Feuer anstecken, genügend Kohle drauf,- mindestens ein Eimer voll-
und los gehts.
Für die Luftleitung zur Esse soltest du einen ein Schlauch oder Rohr
mit etwa 40 mm Durchmesser wählen, ein dünner Pressluftschlauch
reich nicht.

Gruß
Heinrich
 
Ich habe eine schwere alte Esse gut 50 Jahre alt. Die gibt es noch, da bin ich schon lang nicht mehr. Hab auch keinerlei Probleme im Winter mit Feuerschweißen usw. und trotzdem hab ich das Gefühl, "im Sommer war es besser".
...
Über was man sich alles Gedanken beim Schmieden macht! ;)

Gruß
Thomas

NEID!

Aber solche Gedanken haben mich auf folgende Pfade geführt:

1. Wie gesagt, muss die Luft und das Werkstück um ca. 30-40 Grad mehr erhitzt werden. Das ist nicht unbedingt wenig.
2. Dürfte die Luft bei Kälte eine deutlich höhere Dichte aufweisen. Zwar ist das für die Luftzufuhr von Vorteil, da mehr Sauerstoff bei gleichem Volumen in die Esse eindringt, aber das Gastgemisch ist entsprechend in der Lage mehr Energie aufzunehmen, was einerseits zumindest das Mehr an Sauerstoff aufwiegen dürfte, zweitens das Werkstück stärker abkühlt.

Daher halte ich Dein Gefühl für - sehr wahrscheinlich (möchte dann doch nicht zu weit aus dem Fenster) - volllkommen begründet und richtig!
 
Nur son tipp am rande.... Verwende doch auch noch evtl leicht zu verschweißende kombinationen von Stahl :). Oder lass zumindest den ST37 weg und nimm lieber c60.

Ein Schönen deckel aus v2a blech doppelt (einfach gebogen), den du dir auf die kohle oben drauflegst, hilft find ich auch die Temp gleichmäßiger in das werkstück zu bringen und des doppelte blech reflektiert auch schön. Schöne mulde machen, werkstück rein, deckel oben drauf. Dann noch die Kohle Ränder ablöschen und aufpassen das dir des ding net wegschmilzt. Der deckel hatt find ich den vorteil das man des werkstück nicht voll bedecken muss und man so auch ein bisschen sieht was da passiert und nicht nach reinem gefühl arbeiten muss wenn man des noch nicht alzu oft gemacht hatt.

Viel spass :super:
 
When welding in an open fire it is important that the steel you want to weld is heated from all sides and that the inside gets about the same temperature has as the outside.
An easy way to reach that is to place over your fireplace a (say 3mm) steel box from approx. 300 x 300 x 300. Three vertical sides closed, the top with a reasonable opening for the gases to escape, the front with a hole of approx 200 x 200.
So now you have a covered fireplace where you can put more effective charcoal in than you will obtain with an open fire.
You will loose far less heat and your steel will get warm from all sides.
since you can put more charcoal in at the beginning you have less work refuelling.
Besides that you will need less fuel for the work.
The box will bend and deform but that is nog important. For taking the slag out you just remove the box temporarily.
 
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