Mein erster XP-G Mod - sehr erfreulich!

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Kurze Vorgeschichte: Eine Lampe war gefragt mit ca. 5 Stunden Laufzeit in einer Doppel-18650er Konfiguration. Da dabei ein LED-Strom von ca. 1000mA bei ca. 450-500mA Batteriestrom (~5 Stunden Laufzeit) erreichbar war und gerade die XP-G erschienen war. War es klar: Die XP-G wirds.
Ein Moddinghost war schnell gefunden: Es sollte die Sacredfire NF-009 sein. Bestellt wurde bei DX, aber was ich erhielt, war nicht so erfreulich. Lauter Kratzer, Dellen und Macken - da es aber eh eine Arbeitslampe werden soll nicht so wild - aber wie gesagt nicht so schön. Ich empfehle daher die Bestellung bei Kai.

Die Lampe hat einen größeren Kopf, ist aber in der 2x18650er Konfiguration kürzer als die Lumapower MRV und liegt sehr gut in der Hand:





Die Qualität der Lampe ist eher Richtung robust einzustufen. Reflektor und Konstruktion sind für dein Preis recht gut, die LED sieht aber wie recycled aus (2. Lötstellen, Rost am Dome,...):



Wenn nicht der katastrophale Zustand der Lampe und die gebrauchte(?) LED wäre, würde ich die Lampe frei weg empfehlen. In Standardkonfiguration ist sie als reiner Thrower ausgelegt, aber mit XP-G LED bekommt man einen 2-stufigen Hotspot und massig Licht:



Links original - Rechts mit XP-G LED.

Der Treiber war ursprünglich geplant zu tauschen, aber der originale macht seinen Job sehr gut. Um die 450mA Strom an der Batterie und ca. 950mA an der LED. Fein. :super:

Für den Look noch ein bisschen die Bezel verschönert:



Und so sieht die süße XP-G in ihrem neuen zu Hause aus:








Kommen wir aber zum Wichtigsten:
Die Beamshots im Vergleich zu meinen hellsten Single-Die Lampen:

Zuerst der Kontrollshot. Alle Bilder ISO80, Blende 2,8 und 1s Belichtungszeit. (Sorry für die leichten Wackler. Sind alle aus der Hand geschossen.) Geziehlt wurde zuerst auf die Hauswand zwischen die Fenster, dann zwischen beide Häuser hindurch über die Straße in einen Garten.



Hier die Sacrefire NF-009 nach dem Umbau:





Im Vegleich dazu die Lumapower MRV mit 2x18650er:





Und hier noch das Kai XP-E Dropin mit 5 Leuchtstufen und Memory:





Anzumerken sei noch, dass die MRV und das XP-E Dropin mit 1200mA laufen. (Das XP-E Dropin zieht sogar gemessene 1700mA aus der Batterie.)

Im direkten Vergleich sieht man doch die deutliche Steigerung im Output, die man so in dem Maße bei der Lampe alleine nicht wahrnimmt. Die Beamshots überzeugten mich dann aber.

Mit dem Reflektor der Sacredfire NF-009 erhält man ein schöne Kombination aus Throw und Spill, wobei sich der Throw hinter so ausgemachten Throwern wie die Lumapower MRV nicht verstecken braucht.
Die Mühe hat sich auf jeden Fall gelohnt. Jetzt kann man 5 Stunden am Stück mit er Lampe die Nacht fleckchenweise zum Tage machen. :D
 
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Dein Bericht und das Ergebniss gefällt mir sehr gut - vielen Dank.

Ist der Mod eventuell als Einsteigermod geeignet? Mir scheint es nicht so kompliziert zu sein, oder sollte man schon Erfahrung haben dafür?
 
Der Mod wäre meiner Meinung nach als einsteigerfreundlich einzustufen. Man braucht nur eine XP-G auf Star (z.B. bei led-tech.de für 5.99 zu haben) und tauscht den vorhandenen Star aus.
D.h. alten Star ablöten, Fläche sauber machen, Wärmeleitpaste dünn auftragen (soll nur Unebenheiten und Lufteinschlüsse verhindern), neuen Star anlöten und nach dem Ausrichten der LED (schwierigster Teil), den Star festkleben, so dass er nicht mehr verrutschen kann.
Verklebt ist auch nichts. Man dreht nur die Bezel ab und dann mit einer Pinzette die Pill mit der LED raus.

Ein Treiberwechsel ist deutlich komplizierter, fällt bei dieser Lampe aber aus - da wie schon geschrieben - der Treiber ideal für den 1-Mode Betrieb mit einer XP-G Led ist.

Leider funktioniert die Lampe mechanisch nicht mit nur einem 18650er Akku (obwohl es elektrisch funktionieren würde. Gemessen fließen dann ca. 900mA).
Man kann zwar eine Verlängerung des Bodys abschrauben, aber das ist wohl dafür gedacht 3 CR123A Batterien bzw. 3 RCR123A Akkus anstatt 2 18650er zu benutzen. Ohne Verlängerung ist das Batterierohr noch zu lang für nur einen 18650er Akku.

Fazi: Als langlaufender einsteigerfreundlicher Mod bei einer robusten Arbeitslampe zu empfehlen. :super:

Ich würde aber - wie ebenfalls schon erwähnt - bei Kaidomain bestellen. In der Vergangenheit hatten diese bei meinen Bestellungen eine bessere Eingangskontrolle der Ware als DX. Soviele Kratzer und Dellen bei einer eigentlich neuen Lampe sind ärgerlich.
Man kann bei Kaidomain einen Pricematch machen und bekommt so i.d.R. den gleichen Preis wie bei DX.
 
Da das erste Ergebnis mit der XP-G so schön war, habe ich mich nun an die nächste Lampe getraut. "Opfer" war eine Romisen G4 - als Vertreterin der Gattung Ultrafire C2, in der viele Hersteller vertreten sind.
Benutzt wurden eine XP-G R5 WC auf 16mm Board (ist in Wirklichkeit eher ein 14mm oder 15mm Board) und ein Zweistufen Linearregler-Treiber der ziemlich genau 100mA / 1000mA an Strom zieht.

Leider war der Mod dieses Mal nicht so einfach.
Wie sich schnell herausstellte ist die Pill massiv in den Kopf geklebt - keine Chance ohne Schraubstock. Also blieb sie dieses Mal drin und nur die LED (16mm) wurde abgelötet und abgehebelt.
Nächstes Problem: Der Treiber hat einen 20mm Durchmesser. Also wurde der originale Treiber entkernt und der neue Treiber strommäßig mit der Platine des originalen Treibers verlötet und danach sicher mit Epoxy mit diesen verbunden.

Das Ergebnis nach dem Umbau kann sich sehen lassen:





Im Gegensatz zur Sacredfire mit dem deutlich größeren Head hat die Romisen G4 einen angenehm großen Hotspot, der dazu noch sehr hell ist. Laufzeit mit ca. 2.5 Stunden ist auch in Ordnung.

Hier noch einige Eindrücke vom fertigen Projekt:







Fazit:

Mit großen Reflektoren scheint die XP-G gut zu harmonieren. Bisherige Versuche mit kleineren Reflektoren (für Cree XR-E) haben nur hässliche Beams ergeben.
Was bei diesem Mod evtl. noch ansteht, ist ein dickerer O-Ring zwischen Bezel und Linse, so dass der Reflektor noch etwas näher an die LED kommt. (Die XP-G auf dem Board ist etwas niedriger als die vorher vorhandene XR-E.)
Empfehlen kann ich diesen Mod nur eingeschränkt, da wegen der verklebten Pill das Arbeiten sehr umständlich war. Andere Kandidaten der Ultrafire C2 - Gattung sind da vermutlich leichter zu handhaben.


Nachtrag: Der Kopf der Romisen G4 ist etwas kleiner im Durchmesser als der der Ultrafire C2 - Gattung. Sie hat nur ca. 36,50mm gegenüber 41mm Kopfdurchmesser. Es gibt aber einige ähnliche Lampen bei DX + Kai mit eben diesem kleinen Kopfdurchmesser. Vermutlich wird es aber auch mit den etwas größeren Reflektor der Ultrafire C2 - Gattung keine Probleme in Verbindung mit der XP-G LED geben.
Sorry für die Verwirrung, aber die Ähnlichkeit der Lampen hatte mich zunächst getäuscht.
 
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(2. Lötstellen, Rost am Dome,...):
Sieht für mich nach ordinärem Kolophonium (Flussmittel) aus.
Mit ein bisschen Isopropanol oder Hiltis Empfehlung Kontakt WL ist das ratzfatz weggewischt.

Wie sich schnell herausstellte ist die Pill massiv in den Kopf geklebt - keine Chance ohne Schraubstock.
Also meine zwei waren definitiv nicht verklebt, bislang noch überhaupt keine Romisen, daher mein Verdacht, daß der Pill evtl. nur fest angeknallt bzw. verkantet ist.
Dieser Pill neigt etwas dazu.
Zwei kleine Löcher in den "Tellerrand" bohren zur Werkzeugaufnahme kann hier relativ einfach Klarheit verschaffen

Nächstes Problem: Der Treiber hat einen 20mm Durchmesser.

Dieses Problem tritt ja häufiger auf, man trifft auf irgend einen Durchmesser zwischen 15 und 20 mm der partout nicht mit dem Treiber harmonieren will.
Improvisieren ist ja grundsätzlich nicht verkehrt :), man muß sich aber das Leben auch nicht unnötig schwer machen.

Ich solchen Fällen behelfe ich mir mit einem solchen leeren Dropin von dem ich nur den Messingring verwende.
Original-Ring mit Dropin-Ring verlöten - fertig.

Das tut zwar irgendwie weh, 95% des Dropins zu verwerfen,
andererseits gut 2 Euro für eine handwerklich saubere und solide Lösung die reichlich Zeit und Nerven erspart sind gut investiertes Geld :)

EDIT JANUAR 2010:
Augenblicklich hat das Dropin keinen losen Messingring, die Pill ist einteilig, komplett aus Messing und daher hier unbrauchbar :(


Was bei diesem Mod evtl. noch ansteht, ist ein dickerer O-Ring zwischen Bezel und Linse, so dass der Reflektor noch etwas näher an die LED kommt. (Die XP-G auf dem Board ist etwas niedriger als die vorher vorhandene XR-E.)
Viel Glück bei der Suche nach geeigneten O-Ringen, bei großen Durchmessern ist die Versorgung ja extrem spärlich.
Alternativen:
Pfuschmäßig etwas die Pill herausschrauben -wenn es geht :steirer: - bei 1000 mA ist das IMHO auch noch gerade so vertretbar, oder
Emitterboard mit einem Kupfer oder Alublech unterfüttern, schlimmstenfalls mit einem leeren beidseitig blankgeschliffenen Emitter-Board.
 
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Danke für den Tipp mit dem Dropin!
Aber wenn es mir schon ein bisschen weh tut den originalen Treiber zu schlachten, wie soll ich mich dazu überwinden ein neues Dropin zu opfern??? ;)
Ist aber auf jeden Fall eine Alternative, wenn der originale Treiber einer Rettung würdig ist. Ein solcher Treiber kostet ja meist mehr als 2€.

Doofe Frage: Aber diese Messing-Ringe lassen sich ja extrem schlecht löten. Wie verlötest du dann damit das Unterteil vom Dropin? Viel Anschleifen?

Bei mir ist die Pill definitiv verklebt. Man sieht auch ein bisschen eine kleberartige Substanz. Ich habe meine günstige Seegerring-Zange damit verbogen und schlussendlich abgebrochen. Auch zweit Schraubendreher in den Zuleitungsöffnungen und ein Hebel dazwischen haben nichts geholfen.

Das mit dem dickeren O-Ring hat sich übrigens erledigt. Der Reflektor sitzt mit seiner Isolierung schon auf den (bereits sehr flach gelöteten) Anschlüssen auf. Hatte das zunächst nicht bemerkt.
 
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Jetzt verstehe ich nur Bahnhof :confused:

Ich versuche, es noch ein Mal zu erklären.
Ich hätte schwören können, ich hätte so einen verlöteten Ring mal fotografiert, ich finde die Bilder bloß leider nicht.

Also:
Demontage wie gehabt, alten Treiber raus, Messingring raus, falls letzterer noch am Pill steckt.

Leeres Dropin kaufen.
Messing Ring entnehmen, Rest verwerfen bzw. ab in die Ersatzteilkiste.

EDIT JANUAR 2010:
Augenblicklich hat das Dropin keinen losen Messingring, die Pill ist einteilig, komplett aus Messing und daher hier unbrauchbar :(


Beide Messingringe, also der vom Host wie auch der vom Dropin auf einer feuerfesten Unterlage ineinander stecken.
Reichlich Flussmittel dazwischen, zusammenlöten - feddisch :steirer:

(Anschließend Treiber einpassen falls erforderlich, und am Doppelring anlöten. Die weitere Montage geht wie gehabt vonstatten.)

Das funktioniert in den meisten Fällen problemlos.
Bei der Romisen sollte man nur beachten, daß der Dropin Ring nicht vollständig in den Host Ring herein passt, sondern nur mit der unteren Kante.
Dies führt zu einer geringfügigen Erhöhung der Baulänge.
Da das Batterierohr der G4 nicht allzu lang ist, kann es abhängig von der gerade aktuellen Tailcap etwas eng werden.
Bei einem Mod hatte ich keinerlei Probleme, bei dem andren passten ohne Modifikationen am Clicky nur noch AW Akkus.

Das mit dem verklebten Pill ist natürlich schade.
Ich hoffe, Deine Charge war die Ausnahme.
Aufgrund der vergleichsweise hohen Verarbeitungsqualität und der noch recht kompakten Ausmaße bei guter Wärmeabführung ist die RC-G4 ansonsten immer eine Empfehlung als Moddingopfer.
 
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Also mit normalem Lötzinn von der Rolle habe ich arge Probleme die Messingringe zu löten. (In Verbindung mit meinem 25W Ersa Standardlötkolben)
Darauf zielte meine Frage.

Der Rest war nur bezogen auf das Wegwerfen von 95% des Dropins.
Ob ich das wohl fertig bringen würde, weil es mir schon um den originalen Treiber Leid tat.
Aber Treiber sind ja meist teurer als 2 Euro und daher könnte es sich u.U. lohnen ein Dropin statt eines Treibers zu opfern.
 
Ich hoffe Du nimmst verbleites Lot, sonst würde ich auch verzweifeln.

25 W ist nicht üppig, sollte aber reichen.
Wichtig ist ein gutes Flussmittel, das ist schon fast die halbe Temperatur :)
Gut und günstig ist z.B. das Zeug.
Ach ja, eine möglichst derbe Spitze am Kolben sollte auch Pflicht sein.
Der stärkste Lötkolben nützt Dir wenig, wenn die Kontaktfläche zu klein ist.

Falls beim verlöten der Ringe alles nix hilft, keine Sorge, dann nimm halt die Herdplatte. Ein Stück Alu- oder Stahlblech dazwischen als Antihaftbeschichtung und los geht's.
Die Temperatur empfiehlt es sich vorher mit einem Stück Schrott auszuloten.
Einziger Nachteil: Das Kolophonium brennt Dir in dem Fall garantiert ein und läßt sich nicht mehr wegspülen.
Dann ist polieren, zumindest in den Kontaktbereichen angesagt.


Ganz Allgemein: Im Pill verlöten ist natürlich ganz schlecht, die Wärmeabfuhr ist ausgeprochen hinderlich.
Die übliche Reihenfolge sollte daher sein:
- Treiber von der Größe her wenn erforderlich anpassen,
- Litzen anlöten,
- Treiber mit Messingring verlöten,
- Litzen durchfädeln und Treiber mit Ring in die Pill einpressen.

Gerade erst gesehen:
Wie verlötest du dann damit das Unterteil vom Dropin? Viel Anschleifen?
Gar nicht, eine brauchbare Verbindung mit dem Alu wirst Du nicht hinbekommen, die ist aber auch gar nicht nötig, so eingepresst wie üblicherweise der Messingring ist, sind da i.d.R. auch keine Kontaktprobleme zu erwarten.
Die Kontaktflächen vor dem Zusammenbau zu reinigen versteht sich wohl von selbst.
 
Vielen Dank für die Ausführungen!

Das nächste Mal nehme ich die breite (Meißelförmige) Spitze und viel Flußmittel. Das wird das nächste Mal gleich mitbestellt.

Beim nächsten Mal verliert der Messingring und muss einfach das Lötzinn akzeptieren. :D
 
Ich würde eher sagen, Lötfett ist ein Flussmittel ;)
Lötfett ist ja wohl kaum ein geschützter Begriff mit fest definierten Inhaltsstoffen.

Wichtig ist, daß es ein Elektronik-Flussmittel ist, bei anderem Bastelkram besteht die Gefahr der Korrosion.

Nach wie vor Standard ist hier das gute alte Kolophonium, welches nur erhitzt aktiv ist. Daher können Rückstände auch bedenkenlos auf den Lötstellen verbleiben.

Dieses Baumharz gibt es fest, als Paste oder sogar flüssig wie auch in der Spraydose, dann nennt es sich Lötlack.

Paste finde ich mit Abstand am komfortabelsten in der Anwendung.
Das verlinkte Amtech hat sich hervorragend bewährt und ist vergleichsweise günstig.
Das Zeug gibt es natürlich auch in Deutschland, exemplarisch z.B. hier.
Da die Kartuschen für den Automaten bestimmt sind und der Kolben fehlt, sollte man den Inhalt in eine Einwegspritze umfüllen.

Wer aus Jux mal eine Paste selber herstellen will,
lohnen tut sich das ja nicht wirklich, der nimmt einen Brocken Kolophonium und löst den in Isopropanol auf.
Eindicken lassen, bis das K wieder anfängt auszukristallisieren,
ein paar Tropfen Glycerin gut einschlagen und sobald das Zeug die passende Konsistenz hat abfüllen :)
 
Danke für die Aufklärung! :super:

Ich bin da absoluter Laie auf dem Gebiet (oder besser Unwissender :p).
 
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