Frage zu Bohnerz-Verhüttung

Hephaestos

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Hallo,
nachdem hier immerwieder wunderbare Bilder von selbsterzeugtem Eisen gezeigt werden, kann ich nicht mehr anders und bereite meinen ersten eigenen Verhüttungsversuch vor.... mir ist klar, dass es klug wäre, erstmal jemandem zuzusehen usw. aber ich bin jetzt angefixt und kann nicht anders, bis in drei Wochen will ich das mal ausprobiert haben... wenn ich dann frustriert bin, werd ich es dann nochmal langsamer angehen...
Na wie auch immer...
Am Wochenende hab ich schonmal Bohnerz gesammelt, das man bei uns auf den frisch gepflügten Äckern momentan sehr leicht sammeln kann. Ich hab etwas mehr als 13 kg zusammen, das wird für einen ersten Versuch reichen. Im lokalen Raiffeisenmarkt hab ich die Restbestände an Grillkohle gekauft - 50kg aus unbekanntem Holz.
Den Lehm für den Rennofen kann ich bei uns im Kieswerk bekommen, da fällt er immer als "Abfall" an, wir haben daraus schon Kuppelofen zum Pizzabacken gemacht und er ist hervorragend formstabil. Ich werde mich im Aufbau des Ofens an die Dimensionen halten, die von unsel, pit03 und rafail bereits mehrfach getestet wurden und zu funktionieren scheinen.
Die Düsen mache ich aus dem gleichen Lehm aus dem ich die Tiegel zum Bronzeguss mache, er besteht aus Ton, Graphit und Tennisplatz-Sand. Das sollte funktionieren.

Nun zu meinen Fragen:
Hat jemand mit Bohnerz bereits Erfahrungen gesammelt? Mir sagte jemand kürzlich, dass er gehört hätte (also nach der "stille Post"-Methode), dass Bohnerz etwas zickig wäre und oftmals nur zahllose kleine Eisenkugeln in der Schlacke schwimmen, die man nur schwer zusammengepappt bekommt...
Ist es nötig, das Bohnerz zu rösten und zu zerkleinern, oder ist die Körnung (etwa Haselnussgröße) bereits ausreichend? Überhaupt, dient das Rösten noch einem anderen Zweck als nur dem Zerkleinern?
Wie stehts mit Zuschlagstoffen wie Sand oder Kalk? Muss Kalk als "Mehl" vorliegen, oder funktioniert ein feiner Kalksplit?
Für Antworten wäre ich dankbar,
Grüße
Hannes
 
Hallo Hephaestos,

Sieh dir mal diesen Tread http://www.messerforum.net/showthread.php?t=47210&highlight=rennfeuerer an, und gehe weiter zu Post 13, er ist von mir geschrieben .


Ich war mir zu diesem Zeitpunkt nicht sicher um welches Erz es sich dabei handelte,zumal die Aussagen verschiedener Experten sich wiedersprachen.
Mittlerweilen weiss ich dass es sich bei diesem Erz um Rasenerz handelt.
Dies versicherte mir unser Staatsgeologe,Mr. Robert Colbach, ein junger kompetenter Mann.
Die Analyse, kannst du ebenfalls in diesem Post lesen.

Zu diesem Erz muss ich dir sagen, dass ich immer nur sehr wenig Eisen von einer Reise ausgebracht habe, entweder Gusseisen, oder hochgekohlten Stahl, gerade noch Schmiedbar.
Andere, mit denen ich über dieses Zickige Erz beraten habe , erzählten mir von genau den gleichen Problemen.

Wenn du also genau dieses Erz fahren möchtest, solltest du evtl. Kalk in Puderform, beigeben da die Schlacke sich hochviskos,wie zäher geschmolzener Zucker verhält inwelcher die ausscheidenden Kügelchen einzeln hängenbleiben.
Diese zähe Schlacke verhindert eine Agglomierung zu einer Luppe.
Welche Menge Kalk du beigeben sollst kann ich dir nicht mit Sicherheit
sagen, aber bei der nächsten Ofenreise mit diesem Erz, werde ich 1:1 fahren.

Sinnvoll wäre es kleine Testöfen zu fahren um den Modi operanti herauszufinden.
Berichte jedenfalls von deinen Erfahrungen
unsel
 
Hallo Unsel,
vielen Dank für deine Antwort. Den alten Thread hatte ich noch nicht gefunden... mein Erz sieht aber deutlich anders aus und ist GANZ SICHER Bohnerz. Ich werde zuhause mal ein Foto machen und es morgen zu posten versuchen. Die nahegelegene Ortschaft "Laucherthal" ist sogar wegen diesem Bohnerz als Hüttenwerk gegründet worden, heute lohnt das aber nicht mehr.
Bei uns auf der Schwäbischen Alb ist das Bohnerz schon jahrtausendelang abgebaut worden, neuere Versuche scheint es damit aber kaum zu geben? Ich werd euch auf dem laufenden halten...

Kalk in Puderform könnte schwierig werden... ich mal im Schotterwerk nachfragen. Vielleicht kann man da im Werk einen Eimer voll Kalkstaub zusammenkehren...

Besten dank nochmals für die Erläuterungen.
Gruß
Hannes
 
Guter Tip, werde ich machen. Hab gerade gesehen, dass seine Schmiede auf meinem Nach-Hause-Weg von der Arbeit liegt... so ein Zufall!
 
Hier noch zwei Bilder von unserem Erz. Das erste ist eine Auswahl von typischen Bohnerzstücken - die kleinen sind fast kugelig, und umso größer sie werden, desto unförmiger sind sie. Das zweite Bild zeigt das größte Bohnerz das ich je gefunden hab. Das Bild ist mies, ich hab es schon vor einiger Zeit gemacht und das Stück dann geröstet um zu schauen ob es nicht nur ein verkrusteter Kiesel ist. Leider hab ich erst danach gemerkt dass das Bild unscharf ist. Das Stück war durch und durch Erz, insgesamt 1kg schwer. Auch dieses Erz wird jetzt endlich seiner Bestimmung zugeführt... ich freu mich schon aufs Zündeln!
Gruß
Hannes
bohnerz_007.jpg

Bild_0572.jpg
 
Tja , dein Erz ist wohl das gleiche wie meins, der unterschied ist dass das was du auf meinem Bild siehst, der, dass meins dort schon geröstet war.

Bin auf deine Resultate gespannt.

Gruss unsel
 
Unsel, noch eine Frage: Wenn du sagst, dass du beim nächsten Mal Kalk zu Erz 1:1 fahren würdest, heißt das dann Kohle:Kalk:Erz = 1:1:1 ?
Danke und Gruß
Hannes
 
Ja .
Das ist eine ganze Menge Kalk, ich weiss.

Weniger hat gar nichts gebracht.
Fazit aller Gespräche, liefen auf ein 1:1 Verhältniss hinaus.
Ich werde die nächste Charge dieses Erzes so fahren, ohne dir zu garantieren dass es zum Erfolg führt.

In guter Hoffnung unsel
 
Last edited:
Alles klar, ich werde mich mal an deinen Tipp halten und auch ordentlich Kalk zugeben. Bin zwar immernoch überzeugt, dass wir geologisch gesehen sehr unterschiedliche Erze haben, chemisch dürften sie sich aber so sehr ähneln, dass ich deine Erfahrungen gleich einmal auf unser Bohnerz übertrage.
Morgen werde ich wahrscheinlich mal mit dem Aufbauen des Ofens anfangen, auch wenn gerade echtes Sauwetter ist und ich aus Freizeitmangel erst in zwei Wochen die Ofenreise starten kann. So kann der Ofen dann noch etwas antrocknen bevor ich ihn mit Holz vollends trockenheize, was sicher auch nicht schlecht ist.
Besten Dank erstmal, Fortsetzung folgt...
Hannes
 
Was für ein Kalk sollte man verwenden?
Den gelöschten Kalk zum Verputzen?
Was kann man da noch für ein Kalk verwenden?


Fragender Gruß

Charles
 
@CharlesII ,Ja ich benutze den gelöschten Kalk aus dem Baumarkt.

Zu den Fragen von Hephästos, zum Rösten , und der Zugabe von Kalk:,

Durch das Rösten sollen die Erze vor dem Aufgeben in die Öfen vor allem mürbe gemacht werden.
Im Verlauf des Schmelzprozesses können so die Reduktionsgaseleichter durch kleinste Risse in das poröse Gestein eindringen.
Gleichzeitig wird durch die Hitze eingeschlossene Feuchtigkeit aus dem Erz ausgetrieben,was wiederum den Wärmeverlust in der Brennkammer des Ofens wesentlich reduziert.
Schädlicher Schwefel und Organische Reste verbrennen ebenfalls.
Da dein Erz relativ kleine Bröckchen sind, machs wie ich, und pack alles in ein Sieb mit einem Rahmen aus Blech.
Mach ein Feuer aus trocknen Ästen sauber aufeinandergeschichtet kreuz und quer,den Sieb samt Erz daraufstellen und anzünden.
Sonst findest du das ganze Gekrümel in den verbleibenden Holzkohlen nicht mehr wieder.

Ich möchte auch dir vorschlagen dieses Buch (Link) zu bestellen, da die gesamten Zusammenhänge des Reduktionsprozesses sehr lebendig beschrieben sind.
http://www.musee-peppange.lu/cgi-bin/olefa?com=0O0O0O0O2O0O1O150150040O2141372O00
Der Kalk CaO erhöht die Fliessfähigkeit der Schlacke und senkt die Schmelztemperatur.
Gruss Bohr Rom.
 
So... das war eine Schlammschlacht am Wochenende... aber der Ofen steht und hat ein Dächlein, damit er auch bei Regen bis Freitag in einer Woche durchhält. Wegen des Wetters hab ich mir dann aber mit der äußeren Gestaltung nicht allzuviel Mühe gegeben und das Ofengesicht sieht dann doch etwas rustikal aus. Da ich aber nicht wußte inwiefern das für eine erfolgreiche Ofenreise erforderlich ist ;), bekam er dann doch eines...
Der Lehm ist von einer Straßenbaustelle, wo zwischen den Kalksteinen richtig fetter, gelber Karstlehm hervorkam. Und zwar in rauhen Mengen, wirklich super! Weil es aber in letzter Zeit (bis auf das Wochenende) sehr trocken war, war es nicht so einfach, das Stroh unterzumischen. Ich hoffe also, dass es genug Stroh ist, und mir der Ofen beim Anheizen nicht um die Ohren fliegt.
Ich hänge noch drei Bilder an. Beim ersten seht ihr die Anordnung der Düsen, die durch Holzpfähle ersetzt sind. Das zweite zeigt den fertigen Ofen. Der Meterstab ist auf einen Meter ausgeklappt. Das dritte Bild zeigt dann noch das Dächlein, unter dem rechts auch eine Sandsteinplatte lehnt auf der ich dann die Luppe verdichten werde. Die beiden Kalksteine im Vordergrund sind zum Zerkleinern von Erz und Kohle gedacht.

@Unsel: Danke für die Erläuterung zum Sinn und Zweck des Röstens. Ich hab das dann auch schon am Samstag gemacht... Dazu hab ich einen großen Kochtopf mit dem Erz gefüllt und das Ganze in den Kachelofen in die Glut gestellt. Hat hervorragend funktioniert.
Bei der Sache mit dem Kalk stand ich wohl etwas auf der Leitung... hab mich schon per Hand Kalk kleinmahlen sehen! Dass man dazu einfach in den Baumarkt gehen kann ist mir nicht in den Sinn gekommen weil ich bei "Kalk" erstmal an Kalkstein denke, der bei uns als 100m-Klippen aufragt. Guter Tip!
Das Buch werde ich mir besorgen...

Grüße
Hannes

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...der Ofen steht und hat ein Dächlein, damit er auch bei Regen bis Freitag in einer Woche durchhält.......
Och, wie niedlich! Da wirst Du dann vermutlich den europäischen Markt mit Deinen Renneisenangeboten überschwemmen!

Nein, im Ernst gefragt: ist die Aussicht auf eine Ausbeute bei so kleinen Öfen gegeben? Kann man Öfen maßstäblich verkleinern und tatsächlich eine Handvoll Erz produzieren? Dann hätte ich mehr Mut, das auch selbst einmal zu probieren!

Noch ein Hinweis, weil ich mich ein wenig mit Lehm und Ton auskenne: eine Woche Trockenzeit kann bei einer Wandstärke von mehreren Zentimetern viel zuwenig sein, zumal wenn die Luftfeuchtigkeit der Umgebung hoch ist! Das Problem wird umso größer, je stärker die Schwindung des Lehms/Tons ist und je kleiner der Anteil an Magerstoffen.

Kleiner Tip: wenn sich der scheinbar getrocknete Lehm noch kühl anfühlt (kälter als die Umgebungstemperatur), dann ist da noch Feuchtigkeit/Wasser enthalten.

Viele Erfolg - und das Gesicht steht ihm gut!

Gruß

sanjuro
 
Die Feuchte wird nicht mehr als einige Risse verursachen, das ist nicht schlimm. Auseinanderfallen wird der wohl nicht. Ich habe übrigens schon selbst feststellen müssen, das stärker kalkhaltiger Lehm zuschnell schmilzt und die Düsen verstopft, wenn er als Sirupartige Masse davor läuft.
 
Die Feuchte wird nicht mehr als einige Risse verursachen, das ist nicht schlimm. Auseinanderfallen wird der wohl nicht. Ich habe übrigens schon selbst feststellen müssen, dass stärker kalkhaltiger Lehm zu schnell schmilzt.....
Das Auseinanderfallen ist die angenehme Variante. Wenn der Ton/Lehm schnell dicht wird und die Restfeuchtigkeit in Form von Wasserdampf nicht ausreichend schnell entlassen kann, gibt es auch schon mal eine Explosion, bei der richtig die Brocken fliegen!

Ideale eutektische Zusammensetzungen und Mischungen (z.B. Holzasche, Blätteranteil statt Stroh, Kalk usw.) von Lehm können Schmelztemperaturen bis herab zu 1.100°C zur Folge haben. Also sind auch da Versuche angesagt, die man z.T. in der Schmiedeeesse machen kann.

Gruß

sanjuro
 
@Sanjuro: die Größe bzw. Höhe des Ofens sollte nicht das Problem sein. Ich hab natürlich leider noch keine eigenen Erfahrungen die ich hier zum Besten geben könnte, da dies mein erster Rennofen ist. Wenn man aber mal das Buch zu "Eisenhütten in Afrika" durchblättert, findet man da Öfen die nicht mehr sind als eine einfache Grube. Entscheidend ist wohl eher die Art der Luftzufuhr, und das ist in einem flachen Herd natürlich schwieriger als in einem Ofen mit Kamineffekt.

@Geonohl: Wegen dem Schmelzen mach ich mir keine Sorgen...der Lehm an sich ist gar nicht kalkhaltig, es sind aber natürlich einzelne kleine Kalksteine enthalten. Wenn diese ausschmelzen ohne die Stabilität des Ofens zu gefährden soll mir das nur Recht sein, ein anständiger Schlackefluss ist sicher vorteilhaft.

Ich kann nur immer wieder sagen: Probieren geht über studieren! Wenn es nachher NICHT klappt, werd ich anfangen die Details unter die Lupe zu nehmen, ich brauch aber mal einen Ausgangspunkt. Und den werd ich mir nächste Woche schaffen.
Was die Stabilität des Ofens angeht, sei noch angemerkt, das in dem bereits zitierten "Eisenhütten in Afrika" auch ein Ofen gezeigt wird, der seine Statik nur der Holzkohle verdankt, gegen die die Ofenwand "angelehnt" ist. Bin also mal gespannt, aber das große Problem wird nicht die Statik oder die Ofengröße, sondern die Temperaturführung und richtige Sauerstoffzufuhr....
 
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=49576&highlight=Luxemburg

Sieh dir doch mal den Römischen Rennofen von Raphail Richards http://www.die-roemer-online.de/) (in Post 45/52 Seite 2 an, er ist sehr klein, und er hat regelmässig Erfolg damit.

@ Sanjuro wir haben übrigends in Neuhäusgen, in einer umgebauten Esse mit erhöhten Seiten und Seitenwind einfach Erz verhüttet,ähnlich den Katalanischen Feuern.
Das ergab ohne weiteres eine Luppe ohne grossen Aufwand.
Die Düse war mit einem Kugelventil regelbar, Ich gab das Erz gegenüber der Düse auf, und achtete immer darauf dass genügend Kohle über Wind und Erz lag.

Das ganze Schreiben bringt eigendlich nicht allzuviel, Hephästos hat sicher recht.....einfach mal machen.....gelesen hat er genug, die ganzen Kleinigkeiten macht man bei der nächsten Reise richtig.

Zu erwähnen bliebe allerdings noch ein wichtiger Detail, nähmlich den die Kohle einigermassen zu kalibrieren. Mach dir einen einfachen Sieb aus Betonmatten, mit einem Gitter von ca 4mal 4 cm, damit der Ofen dir nicht zusetzt, resp. der Luftdurchsatz gewährleistet bleibt.
Damit hatte ich schon so manche Kämpfe.
Wenn du zuviel Kalk im Lehm hast passiert dir genau das was Geonohl schreibt, hatten wir ebenfalls schon.
Du kannst es prüfen indem du Salzsäure auf deinen Lehm gibst, sprudelt er ist Kalk darin.
Den gelben den du hast haben wir auch, unserer enhält gar kein Kalk, Tests ergaben, dass er noch einigermassen steht, bis 1300°C. Den Ofen musst du sowieso vorm Fahren trockenheizen,einfach mit dünnen Ästen, kantholz etc.Feuer rein machen, wenns nicht mehr allzusehr weiss qualmt, Kohlen rein bis oben hin ,und Gebläse an.
Sind bis in Düsennähe abgebrannt,gibst du Kohle auf und schon die erste Charge Erz....undsoweiterundsoweiter....
Über Risse mach dir keinen Kopf, die werden während des Betriebs einfach zugeschmiert.
Sieh dir einfach meinen Tread nochmal durch, er ist ziemlich komplett, inclusive der Erfahrungen der jeweiligen Beteiligten.
Gruss Bohr Rom.
 
Last edited:
Den Ofen musst du sowieso vorm Fahren trockenheizen,einfach mit dünnen Ästen, kantholz etc.Feuer rein machen, wenns nicht mehr allzusehr weiss qualmt, Kohlen rein bis oben hin ,und Gebläse an.

Hallo Romain,

ich habe mich gestern mit Armin über Rennöfen in Olching unterhalten. Wir sind der Meinung, dass trockenheizen möglicherweise kontraproduktiv ist, da sich gezeigt hat, dass letztes Jahr die Belgier ihren Ofen erfolgreich in der Frühe aufgebaut haben und bereits am Nachmittag eine schöne Luppe aus dem außen noch feuchten Ofen geholt haben. Heuer haben deine zwei Jungs nach Aussage von Armin auch aus einem noch feuchten Ofen eine schöne Luppe gezaubert.
Bei dem Ofen, den Thomas und ich letztes Jahr betrieben haben lief alles ganz gut bis wir mit der Zugabe von Kalk aufgehört haben (Die Theorie damals kam von Geonohl, dass basische Lava zähflüssig ist und der Kalk den Schlackefluss reduzieren würde. Das Gegenteil ist der Fall. Von da an verstopfte die Düse). Mittlerweile haben wir Versuche gemacht und festgestellt, dass unser silikatreiches Erz den Kalk dringen braucht um eine flüssige Schlacke zu erzeugen.
Solange der Lehm außen feucht ist, verhindert dies, dass sich die Ofenwand zu schnell auflöst.
Das heißt ich würde den nächsten Ofen nicht trockenheizen und ausreichend Kalk zugeben. ICh denke, dass unser Neuburger Erz ähnlich dem von der Alb ist.

Servus

Manfred
 
Tja ich weis auch nicht wieso das bei Rennöfen anders, als bei Vulkanen, ist:(.
Vielleicht ist in der Lava immer mehr Wasser, was das verhalten von flüssigem Gestein ja stark verändert.

Ich hatte übrigens versucht das von Romain verlinkte Buch zu bestellen. Ist schon lange her, aber ich habe keine Antwort bekommen. In welcher Sprache muß man denn schreiben?
 
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