Neues Messer nicht schärfen?

Carolina

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Hallo,

vor 2 Wochen hab ich mir ein feststehendes Messer gekauft, um es auf Wanderungen mitzunehmen. Es ist ein spanisches Joker:
http://www.aceros-de-hispania.com/cuchillo-joker/cuchillo-joker-cc04.asp?producto=joker-cc04

Im Vergleich zu meinen schön scharfen Küchemessern von Global und Kasumi kommt mir das Messer eher stumpf vor :(.
Die Verkäuferin sagte mir, dass ich es auf keinen Fall jetzt schleifen soll, ich sollte es erst mal abnutzen.

Stimmt das, darf man ein neues Messer noch nicht schleifen?
Ich schleife meine Küchenmesser auf Wassersteinen und das klappt eigentlich ganz gut. Ausserdem hab ich einen Mino-Sharp, soll ich es da mal durchziehen?
Ich möchte es ja nicht gleich ruinieren, was meint ihr??

LG
Caro
 
Im Vergleich zu meinen schön scharfen Küchemessern von Global und Kasumi kommt mir das Messer eher stumpf vor :(.
Die Verkäuferin sagte mir, dass ich es auf keinen Fall jetzt schleifen soll, ich sollte es erst mal abnutzen.

Stimmt das, darf man ein neues Messer noch nicht schleifen?

Hallo Caro,

absoluter Blödsinn, wenn es stumpf ist, schärfe es!
Nimm aber lieber die Wassersteine :super:
Gruß Klaus
 
Hi Caro,

Klaus hat absolut recht.

Wenn es stumpf ist musst du es schärfen.

Was soll das weiter abnutzen bringen?
Schärfer kann es dadurch nicht werden, also musst du es früher oder später sowieso schleifen.

Allerdings würde ich für ein Outdoormesser einen größernen Gesamtwinkel als für die Küchenmesser wählen. Aber das ist Geschmackssache und es gibt ca 3000 Beiträge dazu im Forum.

Der Ole
 
Ach ja, die Legende vom selbstschärfenden Messer...
ist natürlich absoluter Quatsch
c050.gif
d055.gif

(es sei denn du versuchtst dünne Scheiben von deinem Wasserstein abzuschneiden ;) :hehe: ,dann wird es auf wundersame weise wieder scharf ;) )

Klingenspiegel vorher mit Klebeband abkleben, so vermeidet man unschöne Kratzer auf dem neuen Messer. Die "Edding Methode" zur Winkelfindung ist bekannt?
P.S. Wofür brauchst du einen "Mino-Sharp" wenn du mit Wassersteinen umgehen kannst? :confused:
 
Wenn es Dir nicht scharf genug ist, schärf es, sonst hast Du unterwegs keinen Spaß damit. Und die Steine willst Du sicher nicht mitschleppen. Versuch am Besten den Winkel, den die Schneide jetzt hat beizubehalten. Und ich würde erstmal mit einer feinen Körnung anfangen und gucken, ob das schon reicht.

chris
 
Das sind sehr schöne Messer, hab ich bis jetzt noch nicht gekannt. =)

Bitte korrigiert mich falls es falsch ist aber könnte man bei diesen Messern nicht die Mikrophase entfernen und komplett scandi auf null schärfen?
 
...Bitte korrigiert mich falls es falsch ist aber könnte man bei diesen Messern nicht die Mikrophase entfernen und komplett scandi auf null schärfen?
"Mikorphase" rausschleifen? :confused: Welchen Sinn soll das machen? Die Fase ist bestimmt 2-3mm (also nicht Mikro) breit und das Messer gehärtet.
Da ist man locker 'ne halbe Ewigkeit dran.
Wenn man einen skandinavische Anschliff haben möchte sollte man auch direkt einen kaufen. (oder meinst du ballig auf 0?)
 
Abgesehen davon bilde ich mir ein, voraussgesetzt meine Augen täuschen mich nicht,
dass es kein Flachschliff sondern ein Hohlschliff ist.

Selbst wenn du es auf Scandi umschleifst, wird das nie so richtig gut aussehen. Außer du schleifst so viel von der Klinge weg,
dass die entstehende Kuhle auch rausgeschliffen wird.:glgl:
Ein Messer gleich mit Scandi-Schliff zu kaufen, wird einfacher und schöner sein.

mfg Jan
 
Vielen Dank für eure Antworten. Es kam mir schon komisch vor, das man nicht schleifen darf.

Den Mino-Sharp hatte ich vor den Steinen und wegwerfen will ich den auch nicht, manchmal leiht sich den jemand aus der Familie für seine Schr...messer.

Die Idee mit dem Klebeband ist gut, werd ich machen, allerdings entzieht sich die Edding-Methode meiner Kenntnis :confused:
Ich hab so Aufstecker, die ich am Anfang benutzt hab um den Winkel einzuhalten, mittlerweile mach ichs aber ohne die Dinger. Meine Steine haben 1000, 3000 und 6000er Körnung, vielleicht reicht schon der 3000er?
Werd mich morgen mal dran versuchen, den Winkel sieht man ja ganz gut.
 
Ach ja, die Legende vom selbstschärfenden Messer...
Das "erst abstumpfen, danach schärfen" scheint ein anderes Mysterium zu sein... Irgendwann habe ich davon auch schon gehört.

Vielleicht stammt das aus der Zeit, als es noch fahrende Messerschleifer oder Schärfservice in den Geschäften gab - wer weis, was dahinter steckt(e)...

Gruß Andreas
 
Da hast du nicht ganz unrecht. Das Geschäft bietet auch Schärfservice an, im übrigen bringen hier die Leute ihre Messer immer noch zum Schleifer, hier in Málaga gibt es zwei davon.

Allerdings hab ich der Verkäuferin schon gesagt, das ich selber mit Wassersteinen schleifen werde. :hmpf:
 
Die Idee mit dem Klebeband ist gut, werd ich machen, allerdings entzieht sich die Edding-Methode meiner Kenntnis :confused:
Die Schneidfase mit einem Edding (blau sieht man gut auf dem blanken Stahl) anmalen. Beim Schleifen siehst Du dann, wo die Steine abgetragen haben und kannst evtl. den Schleifwinkel korrigieren.
 
Ich bin immer wieder erstaunt, wieviel Unwissen es über das Schärfen von Messern gibt.
Selbstverständlich darf man ein neues Messer nicht schärfen, sondern muß es in stumpfem Zustand mindestens 8 Stunden am Tag 12 Jahre lang einsetzen ( Für jeden der Asen 1 Jahr).
Dadurch bildet sich im Schneidenbereich eine Druckzone, durch die die Klinge weit über das ursprüngliche Maß hinaus gehärtet wird. Die Härte eines üblichen Messers steigt dabei von ca 56 HRC auf 82 HRC und darüber.
In diesem nun voll ausgehärteten Zustand wird die Klinge zwei Jahre lang über den Naturarkansas oder einen anderen Stein von mindestens Körnung 8000 gezogen.
Perfektionisten erledigen den letzten Abzug-wie bereits an anderer Stelle ausgeführt -auf der herausgestreckten Zunge. Dabei ist darauf zu achten, daß man nicht mit der Schneide voran arbeitet, sondern sie zurück zieht, da es sonst zu irreversiblen Sprachfehlern kommen kann.

Ähnliche Erscheinungen der enormen Verfestigung durch Druck zeigen sich bei Blechstanzen aus den bekannten 12-prozentigen Chromschnittstählen, bei denen die Schneidkanten teilweise auch sehr stark aufhärten.

Für das "Zwölf-Jahre-Druckverfahren" gibt es für besonders feinmotorisch Begabte eine Vereinfachung: Man schneide sich in einen nicht zu leichten Hammer eine passende Kerbe, die exakt dem gewünschten Schneidenwinkel entspricht.
Damit wird die Schneide des hochkant stehenden Messers mit schnellen kontrollierten Schlägen überhämmert.
Der Erfolg kann nicht ausbleiben.
Freundliche Grüße
U. Gerfin
 
Man lernt nicht aus. Ich dachte bisher, es würde ausreichen, während der ersten 1000 Tage Schnitttiefen (ttt, der Rechtschreibreform sei Dank) von mehr als 2/3 der Klingenhöhe zu vermeiden.
 
Na endlich! Polytechnisches Grundwissen populärwissenschaftlich erklärt. Dem ist nichts hinzuzufügen! :super:
 
Allerdings hab ich der Verkäuferin schon gesagt, das ich selber mit Wassersteinen schleifen werde. :hmpf:

da tust du gut daran ; -)

ich sah heuer in cordoba einen messerschleifer der einen korundstein auf seinem moped fixiert hatte und mit dem motor betrieb - und damit küchenmesser auf der gasse quälte !

zum schleifen: ca. 40 grad schneidenwinkel bis zum 3000, danach abzug auf einem ledergürtel und du bist glücklich.

grüße nach spanien

rom
 
So, Messer ist scharf. Ich denk mal ich hab eine gute Gebrauchsschärfe erreicht, Tomaten und Papier schneiden sich leicht, Armhaare rasieren klappt jedoch nicht ;).

Eigentlich wollte ich U. Gerfins Hammermethode einsetzen, hatte aber leider keinen entsprechenden Hammer zur Hand :glgl:

Nochmals vielen Dank :super:
 
@ U.Gerfin
Ich habe mein Kochmesser schon nach 3 Jahren Benutzung geschliffen:(
Ist es jetzt für immer ruiniert oder muß ich einfach die Jahreszählung neu beginnen :confused:
Mit verwirrten Grüßen
Hoss
 
Ich muss sagen, die Beiträge von U. Gerfin sind echt immer wieder eine Empfehlung wert.
Äußerst informativ, oder auch mal - wie hier- zum brüllen komisch.

Btt.: Ich schärfe so gut wie jedes Serienmesser direkt nach Erhalt erst einmal auf meine Vorstellungen von scharf.

Martin
 
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