Twisty

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Ich denke gerade über den Bau einer Twisty Version nach, d.h. einer kleinen Lampe mit Drehschalter.
Im Prinzip einfach, aber im Detail irgendwie weniger überzeugend:

- nur Plus- und Minuspol ohne weitere Maßnahmen ---> Batterie bewegt sich im Gehäuse bei "Aus"

- Schaumstoff o.ä über Plus- oder Minuspol (wie bei ARC AAA oder Fenix P1---> Haltbarkeit?

- Feder am Minuspol (wie bei Fenix LD01)---> Dauerplus am Treiber, Minus darf nicht über die Gewinde laufen, problematisch bei einem Lampendurchmesser knapp über dem Batteriedurchmesser

- Feder plus Schaumstoff---> §@%$&


Um mal mit der einfachsten Variante anzufangen:

Kennt jemand einen geeigneten Schaumstoff oder ein anderes Material, das sich leicht zusammendrücken läßt, aber danach wieder den Ausgangszustand annimmt?
 
Moosgummie geht recht gut, gibts in jedem Bastelladen für ein paar €
So hab ich bis jetzt jeder Twisty Lösung gebaut und es hat immer funktioniert, muss aber in der Konstruktion berücksichtigt werden(kleiner Nippel am Boden der Lampe)


Gruß Matthias
 
Mir fällt da spontan eine Wellfeder ein.

Geht nicht, falls leitend.



Hallo Matthias,

Moosgummi werde ich mal probieren.
Mit "Nippel" sieht das vermutlich so aus:

Moosgummi: Rot,
Batterie: Grün
EB5-1.jpg


Falls der "Nippel" Bestandteil des Gehäuses ist (also keine Schraube oder separates Drehteil), wie dreht oder fräst man sowas in einem 17 mm breiten und 40 bis 50 mm tiefen Rohr?
 
Du kannst den Nippel mit einem selber geschliffenem Drehstahl drehen, klappt einwandfrei und es bleibt bei gewohntem Werkzeug.
 
Ich habe in meiner CR2Ion einen ca. 2mm dicken Gummidonut geklebt, genaue Bezeichnung habe ich keine, aber wenn du willst kann ich dir ein Stückchen zukommen lassen. Nun lässt sich der Kopf recht stramm drehen, was aber auch das Flickern der Ion behoben hat.


Den Ring um den Nippel ab Boden müsstest du Einstechen, was aber bei einer Tiefe von 50mm schon etwas Gefühl erfordert.
Einen HSS Drehmeißel entsprechend zuschleifen, und wie bei einem Formstahl Drehzahl runter und gut schmieren.

Möglicherweise ginge auch ein 3 oder 4 Schneidiger Fräser, der dann automatisch in der Mitte einen Zapfen stehen lässt.
Kein Zweischneider bei dem eine Schneide über die Mitte steht.
Das wäre aber nur eine Notlösung wenn du keinen entsprechenden Drehstahl hast.



Ev. könnte man auch eine Feder gummieren, mit diesen flüssigen Griffgummi den es in Baumärkten gibt.


Alex
 
Last edited:
Die beiden verfahren die ich benutze wurden ja schon von Cugar und Laser genannt.
Für weiches Material, geht die Fräser Lösung sehr gut und schaut auch nach was aus. Bei harten zähen Werkstoffen mit nem Drehstahl. Es muss auch kein perfekter Zylinder sein eine Schräge geht auch(aufpassen das die Spitze platt ist), es geht ja nur drum das der Moosgummie nicht auf 0 komprimiert werden kann.

Ich hab grad noch was getestes statt Moosgummie gehen auch weiche(Silikon) O-Ringe.
Als Vorteile leicht beschaffbares Normteil und exakt, aber der Nippel muss von der länge genauer sein.


Gruß
Matthias
 
Danke für die Tipps!

Damit wäre das "Nippel" Problem erstmal gelöst:

HSS Rohling 8mm Durchmesser, 45 mm freie Länge,
5 mm breite Schneide, 7° Freiwinkel, kein Spanwinkel angeschliffen.

Schwingt minimal, wenn man langsam zustellt.
Alu geht gut, aber in Messing ---> Voorsicht....


EB5-3.jpg



O-Ringe (allerdings kein Silikon) hatte ich schonmal probiert (Pluspol auf der Treiberplatine).
Da muß der Nippel tatsächlich sehr genau sein und man braucht reichlich Geduld beim Aufziehen.
 
Da am Sonntag kein Moosgummi aufzutreiben war, mußte ein Mouse-Pad dran glauben (nein, nicht von meinem Computer :)).

Das 18 mm Loch in der oberen rechten Ecke ist nur von der Unterseite aus sichtbar, wird aber irgendwann trotzdem Konsequenzen haben :):)).


Das Material scheint ganz gut geeignet zu sein, drückt sich aber gelegentlich zwischen Batterie-Minus und "Nippel".
Wenn man den Moosgummi-Überstand verringert, wird der Weg zwischen "Ein"- und "Aus" zu klein.
Oder die Batterie bewegt sich.

So ganz das Wahre ist das Prinzip nicht.


Ersatzweise geht es erstmal mit dem Treibergehäuse weiter, sicherheitshalber schon mit Isolierring:


EB5-4.jpg



Außendurchmesser Isolierring 17 mm, Gesamt-Einbauhöhe 5 mm
EB5-5.jpg



Getestet und dann fixiert mit Wärmeleitkleber
EB5-6.jpg
 
Last edited:
Nach einigen Versuchen ist es letztlich doch eine Version mit Feder und isoliertem Treibergehäuse geworden.

Daten:
- Twisty, Ein/Aus ca. 1/8 Umdrehung, Lockout 1/2 Umdrehung
- Messing / Edelstahl
- ca. 110 Lumen OTF (ca. 150 Emitter Lumen)
- Led Seoul P4U2 kaltweiss
- Reflektor McR 16
- Glasscheibe gehärtet, beidseitig O-Ringe
- Treiber GD500 (500 mA)
- 123er Batterie oder Akku (2-5,6 Volt)
- Laufzeit ca. 95 /55 Minuten geregelt (Batterie / Akku 750 mAh)
- Länge ca. 62 mm, Durchmesser ca. 20 mm
- Gewicht 49 Gramm (ohne Batterie)
- wasserdicht, 2 Meter / 24 Stunden


Schemazeichnung
EB5-7.jpg


Ergebnis
EB5-8.jpg


EB5-9.jpg


Batterie-Plus liegt konstant an, Treiber-Minus ist vom Kopf isoliert,
Kontaktflächen: Messingring rund um den Treiber und Stufe im Batterierohr
Längendifferenzen bei Batterien oder Akkus werden bis zu 1,5 mm ausgeglichen

EB5-10.jpg



Größenvergleich
EB5-11.jpg
 
Echt klasse geworden:super:

Schön durch dachte Lösung
Bald kannst du in Massenproduktion gehn :D


Gruß
Matthias
 
Ein schönes EDC-Lämpchen mit brauchbarem Output, selbstdesignt und gefertigt.
Ich denke da spreche ich vielen Forumiten aus der Seele: Auf sowas kann man echt stolz sein! :super: Ein bisschen Neid ist eventuell auch dabei :D
Abnehmer hättest du hier bestimmt.
 
Danke für die freundliche Resonanz :)

Serienproduktion ist bei meinen Hobbygeräten völlig abwegig.
Da wären die Maschinenprofis hier im Forum gefragt.



@Mettwurst
Der innere Teil des Kopfes besteht aus Messing, nur der äußere Ring besteht aus Edelstahl.
Die Seoul Led sitzt auf einer Platte, die fester Teil des inneren Gehäuses ist.

Den Kopf könnte man auch komplett aus Messing bauen, was hinsichtlich der Wärmeleitung Vorteile hätte.

Mir gefällt aber die Materialpaarung Edelstahl/Messing aus optischen Gründen.

Edelstahl ist härter und zäher als Messing oder Alu, was an exponierten Stellen Vorteile hat, wenn die Lampe mal runterfällt.
Unter normalen Bedingungen sieht man dann kein Spuren.

Allerdings bedeutet ein härterer Lampenkopf auch eine höhere mechanische Belastung der Frontscheibe bei einem Fall, weswegen hier O-Ringe auf der Innen- und Außenseite der Scheibe verbaut wurden.
Alternativ hätte man eine Plexiglasscheibe nehmen können, die aber wieder andere Nachteile hat.
 
Serienproduktion ist bei meinen Hobbygeräten völlig abwegig.
Da wären die Maschinenprofis hier im Forum gefragt.

Auch nicht für eine Kleinserie? :p

Im übrigen mal wieder echt ne schicke Lampe. Die Verarbeitsungs-
qualität ist beeindruckend! :super:
 
Toby versucht`s immer wieder :D.
Ist aber auch wirklich wieder ein gelungener Entwurf, wenn ich das Vergleichsbild zur Fenix P1 sehe, ist es dir gelungen, die Größe (oder besser Kleinheit) einer CR123 optimal auszunutzen, viel kompakter geht wohl nicht.

Noch was zur Moosgummifrage, auch wenn Thema wohl erstmal durch ist:
Die Wahl des Moosgummis kann evtl. später noch Probleme verursachen, wenn ich mich recht entsinne, gab es mal bei der Arc AA (immerhin einer der Urväter aller Twisties) mal Probleme mit pappenden oder sich auflösenden Gummiringen.
Die Verwendung eines O-Rings wäre deshlalb m.E. mal einen Versuch wert.

Grüße
Jens
 
ich habe mal eine generelle frage zur einer twisty.

ich habe mir mal die zeichnungen hier im thread angeschaut, aber so ganz richtig habe ich das noch nicht verstanden. habe auch keine wo ich schauen könnte.

ist es so, dass beim drehen des kopfes quasi durch ein gewinde die batterie an den minus pol gedrückt wird? und wenn ich wieder zurückdrehen, dann sorgt eine feder oder moosgummi dafür das die batterie wieder den kontakt verliert.

ist das so richtig????
 
ist es so, dass beim drehen des kopfes quasi durch ein gewinde die batterie an den minus pol gedrückt wird?

Ja, so isses...


und wenn ich wieder zurückdrehen, dann sorgt eine feder oder moosgummi dafür das die batterie wieder den kontakt verliert.

Das Moosgummi sorgt nur dafür, daß die Batterie nicht im Batterierohr klappert.
Die Batterie hat keinen Kontakt mehr, wenn der Lampenkopf etwas losgeschraubt wird, mit oder ohne Moosgummi.


Bei einer Feder am Minuspol funktioniert das etwas anders.
Die Feder kontaktiert den Minuspol der Batterie und verbindet mit dem Lampengehäuse.
Der Pluspol der Batterie wird an die Kontaktfläche des Treibers gedrückt.

Der Minuspol des Treibers muß daher vom Lampengehäuse isoliert sein, ansonsten wäre die Lampe ständig eingeschaltet.

Die Lampe wird eingeschaltet, wenn beim Festschrauben des Lampenkopfes der isolierte Minuspol des Treibers eine "Stufe" im Batterierohr kontaktiert.
 
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