Hebammen-Messer

yaammoo

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Hallo Forum,

gibt oder gab es ein spezielles Hebammen-Messer? (Durchtrennen der Nabelschnur ...)

Danke

Thorsten
 
HI,

ich bin zwar keine Hebamme, aber ich war bei der Geburt meiner Söhne dabei und da hab ich die Nabelschnur mit einer einfachen Schere durchgeschnitten. Das hat ganz gut funktioniert.

Ein Messer wäre in dieser Situation wahrscheinlich zu gefährlich ... so wegen den Gefühlen und so....

Gruß

BMW_Buddy
 
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Wie die anderen schon schrieben: Wird mit einer Schere gemacht.
Ganz besonders nett ist wenn dein Kind mit der Nabelschnur um den Hals raus kommt, eine violette Gesichtsfarbe zeigt und die Hebamme dich noch fragt ob Du selber durchschneiden willst...
 
Aus deiner Frage schließe ich, dass Du entweder noch keine Kinder hast, bzw. noch nicht bei einer Geburt dabei warst, macht aber nichts, das lässt sich sicher nachholen :steirer:
Ich durfte schon zweimal den symbolischen Schnitt machen, an ein Messer/Skalpell habe ich dabei auch nicht im Geringsten gedacht.

Bei Entbindungen werden chirurgische Scheren verwendet, ka - ob die einen speziellen Namen haben, aber die Nabelschnur ist zähelastisch und auch etwas glibberig, da muss beim ersten Schnitt direkt und abrutschsicher durchtrennt werden. Die Sicherheit wurde oben schon angesprochen.

Sie sieht so ähnlich aus, wie die Schere aus dem EH-Zubehör, nur leicht gebogene Schenkel und ich meine auch mit sichtbarer, feiner Verzahnung.

Gruß Andreas
 
Eine kurze Googlesuche sagt, dass zumindest Hekate ein Messer dazu benutzte. Andere Einsichten kann ich leider nicht beisteuern - das Buch, wo ich als erstes nachschlagen würde, Spezialmesser von Beermann und Haedeke, gibt dazu IIRC auch nichts her.

Vielleicht geben Bücher zur Geschichte der Medizin was her.


Ookami
 
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Moin.

Also:D

Heute nimmt man (hier in Mitteleuropa) eine Schere.

In Ländern, wo Scheren eher nicht zur Standartausstattung eines Haushaltes gehören, nimmt man das was da ist, - Küchenmesser, Rasierklinge oder was auch immer.

Ob es vor gut 100 Jahren da ein spezielles Werkzeug für Hebammen gab, habe ich jetzt auf die Schnelle nicht herausgefunden.
Scheren waren aber im medizinischen Bereich früher eher die Ausnahme. Es wurde viel mehr mit speziellen Messern gearbeitet.

Es gibt aber den Begriff des Hebammenmessers. Die griechische Göttin Hekate wird teilweise mit einem in der Hand dargestellt.

In dem dicken Buch mit alten medizinischen Instrumenten, dass ich hier in der Werkstatt habe ist keins erwähnt. Allerdings sind da hunderte von Dingen abgebildet, die heute auch niemand mehr im OP benutzt:D.

Wenn ich nachher etwas Zeit habe, dann wühle ich mal zuhause in meiner Bibliothek.

Ich würde pauschal nicht ausschließen wollen, dass es soetwas gab.
Ich weiß aber aus eigener Erfahrung, das Hebammen auf die Anfrage ob man zum Durchtrennen der Nabelschnur ein Messer nehmen darf eher "ablehnend" reagieren.:rolleyes:
Ich musste auch die Schere nehmen.

Gruß
chamenos
 
Hallo,

aus rein hygienischen Gründen wird eine steriliserte Schere genommen.
Ein Ganzstahlmesser vorher zu sterilisieren wäre machbar, aber die Hebamme die einem sichtlich bewegten (händezitternden) Vater ein scharfes Messer in die Hand gibt, will ich sehen.
Also ich hab bei meinen drei Kindern die Nabelschnur mit der Schere durchgehebelt (schneiden konnte man das nicht nennen).
 
Danke Leute für die vielen Antworten. Ich kenne auch die Geschichte der Hekate und habe gefunden, dass diese mit einem Messer dargestellt wird, welches auch als Hebammen-Messer beschrieben wird - leider ohne Darstellung des Messers.
Ich selbst habe zwar 2 Kinder und war auch bei den jeweiligen Geburten dabei (vor 21 und vor 11 Jahren), doch waren das beides Kaiserschnittgeburten und da wurden die Messer (bzw. Skalpelle) ziemlich schnell gezückt um die Kinder auf anderem Wege rauszuholen. Als ich sie dann in den Arm bekam, war der gesamte chirurgische Teil schon erledigt.

Ich dachte auch daran, dass es ein Hebammen-Messer geben muss, weil diese doch sicher auchmal einen Dammschnitt ausführen muss. Der wird doch wohl nicht mit einer Schere gemacht.

Also ich bin weiterhin an Informationen interesssiert.

Thorsten
 
Ich dachte auch daran, dass es ein Hebammen-Messer geben muss, weil diese doch sicher auchmal einen Dammschnitt ausführen muss. Der wird doch wohl nicht mit einer Schere gemacht.

OT an:
doch wird mit Schere gemacht
OT aus:
 
Ich hab mittlerweile mit einer Hebamme gesprochen. Sie wusste auch nichts von einem Messer. Sie hat extra noch in einem alten Lehrbuch nachgeschaut (von ca. 1900) und auch damals nur Scheren.

Thorsten
 
Last edited:
Für die Nabelschnur gibt es extra die Storchenschere.
Wird auch noch hergestellt. Da die Schere den Namen von der Funktion hat, wurden die Bald mit einem figürlichen Storch als Griff hergestellt, der Schnabel stellt die Scherblätter dar. Wird heute eher verschenkt und eine kleiner Version als Stickschere verwendet. Der Stoch ist Poliert, Vernickelt, oder (häufig)(teil) vergoldet.
Das hab ich von einem Schmied, beim letzten Messer Gabel Scheren Markt. Da gibt es die von verschiedenen Firmen zu kaufen.

Eine Freundin erzählte, das bei ihrem Kaiserschnitt mehr gerissen als geschnitten wurde damit es weniger starke Schäden, an Nerven und Blutgefäßen, geben sollte.
 
Ich kenne auch die Geschichte der Hekate und habe gefunden, dass diese mit einem Messer dargestellt wird, welches auch als Hebammen-Messer beschrieben wird - leider ohne Darstellung des Messers.

Moin.

Hat mir ja nun doch keine Ruhe gelassen

Also das mit der Hekate und dem "Hebammenmesser" kann man wohl getrost vergessen.

Ich habe gestern mal die gut 30 Bücher zum Thema antike Mythologie und Symbolik in meinem Regal gewälzt.
Es findet sich in der Standartliteratur für klassische Archäologen aber auch nicht der kleinste Hinweis auf ein "Hebammenmesser" in Verbindung mit Hekate.
Da wird immer nur von Dolchen (Berliner Kelle;)) gesprochen.

Das mit dem Hebammenmesser und Hekate ist dann wohl in den Bereich der Legenden und Mythen von esotherisch angehauchten Hexen-Foren-Mitgliederinnen zu packen.

Es gab aber Aufgaben einer Hebamme, bei denen seinerzeit wohl durchaus spezielle Messer eingesetzt wurden.
Achtung: Das ist jetzt definitiv nichts für schwache Nerven:

Den Kaiserschnitt
http://209.85.129.132/search?q=cach...ke&cd=18&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a

die Praxis bei schwierigen Geburten oder Totgeburten, den Fötus zu zerstückeln um das Leben der Mutter zu retten:
http://209.85.129.132/search?q=cach...ke&cd=39&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a
Kapitel 2

oder eben auch die Abtreibung:
http://www.forum-classicum.de/archiv 404 2.htm
Absatz II untere Hälfte

Gruß
chamenos
 
auf Custom Knives and Guns hat mal ein stolzer Vater Fotos reingestellt, wie er bei der Geburt seines Kindes die Nabelschnur mit einem Custom-Klappmesser durchtrennt. Naja, man kanns auch übertreiben mit dem Hobby, finde ich.

Das Geräusch des Schnittes mit der Schere fand ich bei den beiden Malen, wo ich schneiden durfte, nicht so schlimm, aber das Gefühl beim Schneiden ist schon gewöhnungsbedürftig.
 
zu der geschichte mit dem custom messer:

man stelle sich mal die gesichter vor, wenn man im kreissaal zum durchtrennen der nabelschnur gebeten wird, die schere dankend ablehnt und stattdessen irgendein großes bowie zückt :steirer:

ne mal im ernst also so gerne ich auch messer benutze, in der nähe eines babys isses eher unangebracht find ich....
 
Ist doch aber irgendwie interessant, dass es für einen Beruf, bei dem durchaus verschiedene Dinge durchtrennt werden müssen, kein besonderes Messer gibt.
Da ist also die Hebamme in früheren Zeiten zu der Gebärenden gegangen und wenn dann ein Kaiserschnitt durchgeführt werden musste, hat sie wohl den Mann gebeten ihr erstmal sein Messer zu geben, mit welchem er vorher ein Schwein geschlachtet hat oder so.
 
Da ist also die Hebamme in früheren Zeiten zu der Gebärenden gegangen und wenn dann ein Kaiserschnitt durchgeführt werden musste, hat sie wohl den Mann gebeten ihr erstmal sein Messer zu geben, mit welchem er vorher ein Schwein geschlachtet hat oder so.
Das wiederum glaube ich nicht.

1. Wurde hier nur vom Durchtrennen der Nabelschur und dem Dammschnitt geschildert das es mit der Schere geschieht.

2. Ein Kaiserschnitt ist eine nicht gerade kleine OP. Und da wird und wurde garantiert das genommen, was für OPs üblich war. Und das dürfte das Skalpell gewesen sein.

3. Haben die Hebammen damals eher keinen Kaiserschnitt durchgeführt. Das habe sich die Herren Ärzte vorbehalten. Dafür wussten die Hebammen jede Menge darüber wie schwierige Geburten auch ohne ärztliche Hilfe gemeistert werden können. Der Arzt hätte nämlich erst herbeigeholt werden müssen, was dauert. Hausgeburten halt.

Gruß, Bernhard
 
Man soll sich zwar nicht auf Wikipedia verlassen, hört sich aber interessant an, was dort über den Kaiserschnitt steht:

'Bis in die Neuzeit war der Kaiserschnitt fast immer mit dem Tod der Mutter verbunden. Normalerweise wurde er daher nur an Toten vorgenommen, zum Beispiel um das Kind ordnungsgemäß bestatten zu können. Der erste bekannte erfolgreiche Kaiserschnitt an einer Lebenden wurde im Jahre 1500 in Siegershausen in der Schweiz von dem Schweinekastrierer Jacob Nufer vorgenommen. Seine Frau überlebte die Prozedur nicht nur, sondern brachte im nächsten Jahr auf natürlichem Wege Zwillinge zur Welt'
 
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