Nochmal kurz zurück zur mechanischen Reinigung:
Ich hab mal ein paar ausgeschlachtete P60 Reflektoren
(hätte nie gedacht, daß die noch einmal für etwas gut sind)
für einen kleinen Test genommen.
Diese sind wohl qualitativ recht weit unten anzusiedeln und dürften daher mit zu den empfindlichsten Reflektoren gehören.
Fazit:
- Stahlwolle Grad 0 geht gar nicht
- Wattestäbchen:
Ein zartes Überstreichen mit einem flauschig aufgezupten Stäbchen blieb ohne sichtbare Folgen. Es ist zwar davon auszugehen, daß auch hier minimalste mikroskopische Schäden aufgetreten sind, diese m.E. bei einer einmaligen Behandlung vernachlässigbar sind. Kaum ein Reflektor ist ab Werk wirklich perfekt.
Im Anschluss bin ich mal beherzter drangegangen.
Ich habe ein Stäbchen rund 90 Sekunden schnell und mit Druck (so daß sich das Stäbchen bog) im Reflektor rotieren lassen.
Das Ergebnis war ein Reflektor, der auf den ersten Blick aussah wie leicht angelaufen, bei genauerer Betrachtung zeigten sich microfeine Kratzer.
- Pinsel:
Benutzt wurde ein (frisch ausgeblasener) Objektivpinsel, Marke unbekannt, versenkbar im Blasebalg, der auch als Griff dient.
Mit dem Metallrand, der die Borsten zusammenhält sollte man besser nicht am Reflektor anstoßen.
Ein zartes abpinseln blieb hier ebenso ohne sichtbare Folgen.
Ein beherztes rumquirlen im Reflektor, ebenfalls über 90 Sekunden, brachte abweichend zum Q-Tip folgendes Ergebnis:
Die winzigen Kratzerchen waren ebenfalls zu finden, allerdings bedeutend weniger. Dafür fanden sich jedoch einzelne, deutlich stärkere kleine Kratzer. Ich schätze mal, ein oder mehrere einzelne Haare waren doch etwas härter.
Mein persönliches Fazit:
Wenn abspülen / abblasen nix bringt, ist gegen ein einmaliges, möglichst vorsichtiges Entfernen Mittels Pinsel oder Wattestäbchen nichts einzuwenden, wobei ich dem Wattestäbchen aus dem Bauch heraus den Vorzug geben würde.
Ein Pinsel dürfte bei stärkeren Verschmutzungen eher mal überfordert sein, was im Zweifelsfalle dazu verleiten könnte, übermäßig lang und womöglich noch mit erhöhten Druck zu arbeiten.