Welche Form für Mittelalter-Küchenmesser?

Hallo!

Ein Bekannter von mir wird sich im Laufe des nächsten Jahres einen Traum erfüllen und ein Restaurant in einer Burg eröffnen.

Ich würde ihm gerne eine Küchenmesser für "Show-Zwecke" schmieden. Denke mal dass er dort das eine oder andere gebratene Tier zerlegen muss.

Habe mal ein wenig herumgegoogelt und bin eigentlich immer wieder auf die "Wikingmesser" mit dem geschwungenen Griff gekommen. Das kann doch nicht der Weisheit letzter Schluss sein, oder?

Vielleicht hat ja jemand eine historisch korrekte Abbildung aus dem Zeitraum 10.-15. Jhdt parat - auf jeden Fall wäre mir damit sehr geholfen.

Gruß,

attagatta

Guten Abend attagatta
Ich habe hier eine Zeichnung von einem Bekannten,die ein Messer/Klinge
aus dem 13.Jahrhundert darstellt. Er möchte so eines in etwa nachgebaut haben. Als Griff einheimisches Holz oder Hirschgeweih.
Diese Klingen fanden wohl so oder ähnlich häufige Verwendung.
Oder auf dem großen 1. Bild von Wikipedia

Namd
Mir ist da mal ein Beitrag von Markus Balbach eingefallen in dem er ein Mittelaltermesser (?? Wann war das überhaupt genau) vorgestellt hat. Naja zumindest ein altes Design, sagen wir so ^^
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=66640
Hier isses, also bei der Form kann man es sicher für Showzwecke gebrauchen
Mfg Pascal

Hallo, vielleicht hilft dir diese HP.
Gruß Eckhard
http://www.hacheschmiede.de/index.php?id=4&cid=0

Hi!

Danke für die Infos! Ich werde mich wohl an Peters Designvorschlag halten. Da habe ich zumindest keinen Erklärungsbedarf, obwohl ich das Teil von M. Balbach nicht unsauber finde.

Gruß,
Jörg

attagatta said:

.....Ich werde mich wohl an Peters Designvorschlag halten. Da habe ich zumindest keinen Erklärungsbedarf, obwohl ich das Teil von M. Balbach nicht unsauber finde......

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Das Mittelalter umfasst rund 1000 Jahre, und in dieser Zeit hat es schon einige Variationen gegeben. Etliche Designs sind durchaus noch aktuell und zeigen, dass die Funktion des Schneidens sich nicht dramatisch verändert hat. Was bei einer solchen Aufgabenstellung wichtig sein könnte, wäre, Einflüsse aus kulturellen und religiösen Strömungen zu vermeiden, die das Messer unfunktional machen können (z.B. das schöne und gut gemachte BALBACH-Messer als Beispiel für eine Klinge, die auf keinen Fall aggressiv und bedrohlich aussehen durfte und die hohen Häupter am Tisch nicht gefährdete).

An Deiner Stelle würde ich mir die HOLTMANN-Dissertation ansehen und daraus eine Form wählen. Du wirst überrascht sein, wie ähnlich manche Messer den heutigen Küchenmessern doch sind! Unterschiede gibt es vor allem in der Rückenstärke. Da sind selbst manche kleinen Messer unerwartet kräftig gewesen.

Was Du als "Wikinger-Messer" bezeichnest, stammt aus der späten Eisenzeit. Es hat solche Formen wohl auch noch bei den Wikingern gegeben (Birka), sie sind aber nicht typisch für diese Kultur, die vor allem Spitzerklingen und Holzgriffe bevorzugte.

Jedenfalls hast Du Dir eine schöne Aufgabe gesucht, die beim Empfänger thematisch sicher gut "ankommt"!

Gruß

sanjuro