Material für Schmiedezangen?

Torsten Pohl

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OK erste Klärende Vorraussetzung!!

Es geht nicht um billig!!!

Bisher mach ich meine Zangen Grundsätzlich aus Federstahl also Blattfedern, Spiralfedern was halt da ist und passt.

Ich lasse meine Zangen aber auch gern mal in der Gasesse mit dem Werkstück liegen, oder stell sie fest und lege sie samt Klinge in mein Gashärte - Faß (natürlich immer nur die Spitze ist klar gell!).
Ist nicht unbedingt der schonenste Umgang damit, und logischerweise nehmen sie mir das irgendwann krum.

Was also wäre ein besseres Ausgangsmaterial, ist irgendwie schade um die arbeit wenn sie nach nem Jahr im alltag verbraucht sind, würde diesen Intervall gern deutlich erhöhen, auch wenn sie jetzt schon wesentlich länger halten als alles was so käuflich erwerbbar ist.

Tschau Torsten
 
Die "alten" Zangen, die fetten Prügel, waren und sind in der Regel aus Baustahl oder einem preiswerten Vergütungsstahl. Neue Modelle, z.B. von Hofi oder die Tomtongs, sind aus Federstahl, meist 50CrV4. Ob selbst geschmiedet oder nicht, ich halte die aus Federstahl für besser. Um Längen besser. Man kann die gesamte Zange viel dünner und leichter gestalten und zudem kann man federnde Griffe bauen, die man prima mit einem Faulenzer versehen kann, was beim Schmieden enorm Zeit und Kraft spart.
 
Also ich habe Zangen, die seit 10 oder 15 Jahren in Gebrauch sind und so gut wie keinen Verschleiss zeigen, obwohl sie immer wieder im Schmiedefeuer landen. Abgesehen davon sind es nun mal Gebrauchsgegenstände, die zwar lange halten aber wie viele andere Dinge nun mal eben nicht ewig halten. Selbst wenn man die Dinger kauft, gibt es aber meiner Ansicht nach viel Nutzen für gaaaaanz wenig Geld.
 
Gut also wäre so wie ich es sehe 50CrV4 einen Versuch wert
Tom Tomgs sind wirklich gut, nur mal so in den Raum gestellt, benutze ich genauso wie die uralten selbstgeschmiedeten, gekauften, wo auch immer sie her sind.

Die ich aber am liebsten verwende sind die von einem hier aus unserer Klicke, und die gilt es jetzt zu schmieden.
Die packen einfach um Klassen besser als alles was ich kenne , lassen sich feststellen sind aber nicht so universell.
Und sie sind für die bei uns üblichen kleinen Gasessen ausgelegt, wo Tom Tongs schon mal ausscheiden da sehr oft Konstruktionsbedingt zu groß.
Daher muß es ein paar mehr Eigenbauten geben, und damit die arbeit nicht gleich wieder umsonst ist:super::super:
Die Proto`s sind übrigends aus ganz normalem Baustahl selbst die halten ne Zeitlang.



Tschau Torsten
 
Also dass die Tomtongs groß sind unterschreibe ich nicht. Meine ist wirklich klein, dabei lang (wichtig bei Gasschmiede), leicht, federnd und vielseitig. Noch besser finde ich das Modell, das Uri Hofi entworfen hat.
 
Wenn du wie wir in erster Linie mini Gasessen laufen lässt, mit nem Eingangsloch von 70mm Durchmesser sind die groß wetten!!:D:D
In meiner "normalen" Gasbuddel mit 120mm und vorgestellten Steinen ist das natürlich kein Thema.

Tschau Torsten
 
Hallo Torsten,

ich habe die Schmiedezangen bisher immer aus Baustahl gemacht.

Wenn Du die Zange natürlich in der Glut läßt , werden Dir die Zangen aus höherwertigen Materialien auch verbrennen.

Die Festigkeit ist doch bei den für den Messerbereich verwendeten
Zangen kein Thema.

( Wenn Du mal einem gelernten Schmied über die Schulter schaust
wirst Du erkennen , daß diese Schmiede fast immer ohne Handschuhe schmieden. Die Zange wird bei der Schmiedearbeit zwischendurch
immer wieder im Wasser abgekühlt.
Mir ist in meiner Praxis noch keine Schmiedezange verbrannt.)

Gruß

Heinrich
 
Also meine Tomtongs Wolfsmaul hat einen Kopf mit einem Durchmesser von vielleicht 35 mm. Die geht auch in die Mini-Gasesse und in den kleinen Härteofen.

Die Festigkeit ist doch bei den für den Messerbereich verwendeten Zangen kein Thema.

Warum das denn nicht? Meinst Du, dass da nur kleine Klingen mit gehalten werden? Weit geirrt. Denn was ist beispielsweise mit großem Ausgangsmaterial, das umgearbeitet wird? Oder mit Damastpaketen?

( Wenn Du mal einem gelernten Schmied über die Schulter schaust wirst Du erkennen , daß diese Schmiede fast immer ohne Handschuhe schmieden. Die Zange wird bei der Schmiedearbeit zwischendurch immer wieder im Wasser abgekühlt. Mir ist in meiner Praxis noch keine Schmiedezange verbrannt.)
Gruß
Heinrich

Naja, ich hänge fast täglich mit gelernten Schmieden aus und das sehe ich ebenfalls etwas anders. Die allermeisten tragen Handschuhe bei allen erdenklichen Arbeiten, nicht nur beim schmieden. Ist halt praktisch und schützt nicht nur vor Verbrennungen. Die Zangen kühlt man natürlich dennoch hin und wieder ab, schon um die Substanz zu erhalten.
 
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Hallo Torsten,

( Wenn Du mal einem gelernten Schmied über die Schulter schaust
wirst Du erkennen , daß diese Schmiede fast immer ohne Handschuhe schmieden. Die Zange wird bei der Schmiedearbeit zwischendurch
immer wieder im Wasser abgekühlt.
Mir ist in meiner Praxis noch keine Schmiedezange verbrannt.)

Gruß

Heinrich

Oho dann sag das mal den etwa 30 schwer verbrannten Zangen die ich in meiner Sammlung habe .

Aber stimmt schon es verlängert die Lebenszeit und ich kann es auch nur bestätigen das fast aller Berufsschmiede die ich kenne ohne Handschuhe schmieden.

Allerdings muss man bei Zangen aus Federstahl darauf achten sie nicht aus versehen zu Härten !
 
Hallo Achim, Hallo Buddelbär,


Ich möchte aus diesem Thema um himmelswillen kein Evangelium machen. Jeder soll das tun, was er für seinen Anwendungsfall für richtig
hält.

Allgemein braucht man beim Schmieden eine der Werkstückgröße u.- Form angepaßte Schmiedezange.

Ich habe auch schon mit Zangen geschmiedet, die eine Schenkellänge
von fast einem Meter hatten.

"Früher" war es doch so, daß man sich für jeden neuen Anwendungsfall
bzw. für eine neue Werkstückform eine entsprechende Zange schmiedete, sofern keine passende vorhanden war.

Man hatte in der Schmiede, wo nur mit dem Handhammer geschmiedet wurde, meist nur Baustahl (früher Schmiedeeisen )und einige Meißelstähle.

Wenn eine Zange verbrennt, macht der Schmied meiner Meinung nach etwas verkehrt.

Beim Schmieden mit z. B. Kohle legt man das Werkstück mit der Zange
in die Glut und zieht die Zange dann vom Werkstück zurück aus der Glut
damit diese kalt bleibt. Falls die Zange sich durch das mehrmalige wenden des Werkstücks in der Glut erwärmt, wird diese im Löschtrog immer wieder abgekühlt.
Noch dazu hat man einen Löschspieß, mit dem man unnötige Flammen
aus dem Kohlefeuer ablöscht und damit auch die Zange kühlt.

Die Zange darf sich nur so erwärmen, daß man sie jeder Zeit mit
mit der Hand halten kann.
Auch die Backen der Zange dürfen sich sich nur soweit erwärmen, daß immer eine genügende Haltekraft auf das Werkstück wirken kann.
( glühende Backen sind gefährlich, weil das Werkstück sich dann lösen kann und man sich evtl. verletzt.)

Verbrannte Schmiedezangen sollte es nicht geben!!

Wenn ich eine Schmiede betreibe, wo mit Maschinenhämmer gearbeitet wird ( wie z.B. bei Markus Balbach) ,mögen Zangen mit einer höheren
Festigkeit erforderlich werden. Hierzu habe ich jedoch keine Erfahrungen.

(Wer trotzdem verbrannte Schmiedezangen befürchtet mag sich mal mit den Werkstoffen 1.4301 od. 1.4828 beschäftigen.)

Gruß

Heinrich
 
Hallo,

Wenn eine Zange verbrennt, macht der Schmied meiner Meinung nach etwas verkehrt.

Beim Schmieden mit z. B. Kohle legt man das Werkstück mit der Zange
in die Glut und zieht die Zange dann vom Werkstück zurück aus der Glut
damit diese kalt bleibt. Falls die Zange sich durch das mehrmalige wenden des Werkstücks in der Glut erwärmt, wird diese im Löschtrog immer wieder abgekühlt.
Noch dazu hat man einen Löschspieß, mit dem man unnötige Flammen
aus dem Kohlefeuer ablöscht und damit auch die Zange kühlt.

das sehe ich auch so!

Ich habe Schmiedezangen aus Baustahl, Federnstahl und auch Tomtongs. Die aus Federnstahl bzw. die Tomtongs federn viel besser als die aus Baustahl, dies ist vorallem von Vorteil - wie schon gesagt wurde - wenn man den Faulenzer einsetzt.

Also mit Handschuhen kann ich überhaupt nicht arbeiten. Kein Gefühl damit. An meine Haut kommt nur "Zange und Hammer". :hehe:

Abends sehen die dann auch entsprechend aus und passen auch zur Gesichtsfarbe:super:
Nur wenn es ganz heiß her geht, z.B. beim Lochen usw. kommt links ein Handschutz.

Hitze und Verbrennungen spür ich nicht mehr so. Es ist besser sich am heißen (orange aufwärts), als sich am "kalten" schwarzen Eisen mit 300 Grad zu verbrennen !!!! Das tut dann nicht so weh.

Gruß

Thomas
 
Wir schmieden alle Schmiedezangen, ob klein oder groß, aus 42CrMo4.

Dieser Stahl kann glühend im Gegensatz zum Federstahl in Wasser abgekühlt werden.

Allgemein schmieden wir die Zangen nach "Deutscher Art", also immer linksdrehend abgesetzt.


MfG
Markus Balbach
 
Last edited:
Danke Achim und Markus hab jetzt beides da und werds ausgiebig in meinem Härtefaß (Amistyle) testen, da bleibt die Zange nämlich am Werkstück!!
Weil sich die Klinge sonst im Fäßchen (ca.80l Rauminhalt) erst mal verabschiedet!
Markus hat Aufgrund seiner Erfahrung übrigends genau den Hintergrund der Frage auf den Punkt gebracht!!
Immer wieder schön wie viele vorschnell ein Urteil fällen, und wie wenige sich wirklich bemühen eine echte Hilfe zu sein, nochmal danke ihr zwei.

Tschau Torsten
 
Last edited:
Wollt euch nur mal die Zangenprotos zeigen um die es geht, die lange ist ausschließlich für meinen Härteofen.
Die kurzen speziell zum greifen von Klingen, einmal bis etwa 4mm Stärke einmal bis 7mm. Klingenhöhe je 15mm - max. 50mm.
Um die geht es, und die werden jetzt aus den empfohlenen Stähen gemacht/geschmiedet.
Die gezeigten sind noch aus Baustahl und nur die lange wirklich genietet.

Tschau Torsten


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