Problem mit Steckerl-Klingen

Akela

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Hallo allerseits,

habe bisher nur einige Messer im Nordischen Stil gemacht, bin also noch ziemlich unerfahren.
Jetzt habe ich ein Problem mit zwei Klingen, bei denen der Anschliff bis auf die Angel reicht.
Wie baut ihr in so einem Fall die Zwinge?
Wenn ich (wie bisher) den Durchmesser der Angel bohre und feile, erhalte ich vorn durch den Anschliff links und rechts einen breiten Spalt.
Das Problem beschäftigt mich jetzt schon seit Wochen, ich finde aber keine Lösung.
Wie geht ihr in so einem Fall vor?

Gruß Akela
 
Je nach Zwingenmaterial und Spaltgröße köntest dus mal mit Weichlöten probieren.
Alternativ kann man auch dem Klebstoff Alu-Staub zusetzen und den Spalt füllen, sieht man zwar kaum, aber perfekt wird es so nicht.
 
Hallo,

nur mal so ein Tip schau mal beim Nordischen Handwerk auf die Seite, dort gehst du auf Griffmaterialien- Passungen und Hülsen. Ich denke mal damit wird dein Problem beseitigt sein.

Ansonsten wenn Du als Zwinge Horn benutzt, ganz fein mit der Nagelfeile ausarbeiten.

mfg brady
 
Last edited:
Weichlot würde vieleicht bei einer Metallzwinge funktionieren, nicht aber bei hitzeempfindlichen Materialien wie Horn.
Mit Epoxy zuschmieren könnte gehen.
Bei beiden Möglichkeiten versaue ich mir aber die Zwinge nachdem die Klinge schon montiert ist.Wie bekomme ich das wieder sauber, ohne dabei die Klinge zu beschädigen?
Wenn große Firmen wie Lauri all ihre Klingen bis auf die Angel anschleifen, muß es doch eine weniger aufwendige Lösung geben. Warum machen die das sonst?
 
Hallo brady,

den Tip verstehe ich jetzt nicht ganz. Wie man grundsätzlich eine Passung macht weiß ich.
Das Problem bei z.B. einer Lauri-Klinge ist, daß die Angel durch den Anschliff hinten dicker als vorne an der Klinge ist.
Um eine Passung von hinten aufschieben zu können, muß die Bohrung größer sein, als vorn benötigt.
Und das ergibt dann den hässlichen Spalt.

Gruß Akela
 
Problem mit Zwingen/Kopfplatten

.....Jetzt habe ich ein Problem mit zwei Klingen, bei denen der Anschliff bis auf die Angel reicht. Wie baut ihr in so einem Fall die Zwinge?....
Dann muss man entweder die Angel auf den erforderlichen Querschnitt zurückschleifen, oder, falls das gar nicht erforderlich ist, die Zwinge/Kopfplatte mit entsprechenden Schlüsselfeilen mit einem konischen Schlitz versehen.

Macht man das nicht, bekommt man keine ästhetisch befriedigende Lösung. Zuschmieren mit Epoxi zählt wohl auch dazu....

Etwas anderes ist das bei organischen Materialien wie Horn. Da kann man durchaus mit schwarzem STARBOND-Sekundenkleber den Spalt kaschieren - nach der Politur ist diese Maßnahme unsichtbar.

Eine enge Passung bei Metallen ist die Visitenkarte des Messermachers.

Gruß

sanjuro
 
ganz einfach die zwinge in der form der klinge schleifen. schlüsselfeilen gibt es bis 0,6 mm stärke. die heißen dann kontaktfeilen.
 
Sorry falsch verstanden, wie schon gesagt die Angel runterschleifen das der Querschnitt kleiner ist.



mfg brady
 
Mit einem Satz Nadelfeilen, Geduld und sauberer Arbeit !!!

Du bohrst die Löcher dort, wo die Klinge noch nicht konisch zuläuft und feilst dann an der Zwinge sauber mit einer der Feilen das Dreieck heraus.

Lauriklingen und manche andere Klingen sind so geschliffen.
Ich habe schon mehrere solche Klingen verarbeitet - 0 Problemo !

R.
 
Wenn ich die Angel auf der gesammten Länge auf den Querschnitt herunterschleifen muß, bekomme ich dann nicht Probleme mit der Härtung?
Mit der Feile werd ich kaum was bewirken, und mit der Flex überhitzt das Ganze schnell.
Anschliesend das Dreieck aus der Zwinge feilen ist kein Problem.
Warum wird so was produziert?
Gruß Akela
 
Finger weg von der Angel und der Klinge !!!

Passe den Griff der Klinge an, nicht anders herum.

Warum das so produziert wird ?!
Ich denke mal, weil sich die skandinavischen Leute die dies im Alltag benutzen und einen einfachen Holzgriff draufklopfen über solche Feinheiten weniger Gedanken machen.

Auch bei Rentierhorngriffen enstehen eben nicht solche Probleme, wie, wenn wir da noch gerne einen sauber sitzenden Metallabschluss hätten.

Nochmal - ran an den Griff - nicht an die Klinge !!!

R.
 
Gut ich sag Mal jeder macht das anders, ich schleife den Erl immer mit ausreichender Kühlung. Bei mir gabs noch keine Probleme mit der Härte.
Beispiel : wenn ich beim Peter Abel eine handgeschmiedete Klinge bestelle ist die Angel auch nicht akkurat geschliffen, und selbst der Peter hat zu mir gesagt das mann dies abschleifen muss- der Stahl muss ja nicht glühen!!!


mfg brady
 
Hy
Wenn du um den Erl einen Nassen Lappen wickelst kann da nichts passieren.Ich setz die Zwinge meistens gegen die Klinge und wenn es Seitlich Luft gibt bei Messing oder Bronze dann nehme ich einen Hammer und treibe es an den Stahl,es geht aber nur wenn man genug Übermaß an der Zwinge gelassen hat.
Ich schleife die Erl auch nicht so Fein aus,weil wenn ich vorher nicht weis was für ein Griff dran kommt,kann man dann das Erl auch noch mit dem Hammer ohne Probleme zum z.B. bei gekrümmten Horn in die Passende Form bringen und fein schleifen.


Gruß Maik
 
Hallo ,bei den meisten Klingen ist der Erl nicht mitgehärtet ,und wenn doch machts nix wenn er ein bischen an Härte verliert .Nur zur Klinge hin vorsichtig sein . Gruss Rolf
 
Warum manche Skandy. Klingen durchgehend geschliffen sind ist schnell erklärt!
Am meisten Kraft bringt man an die Schneide, auf den ersten paar cm. ergo je näher die Schneide am Griff anfängt desto mehr Kraft lässt sich aufbringen. Da scandys als Arbeitsmesser gedacht sind gar nicht so falsch oder??

Ansonsten hlft nur Angel genau feilen, auch wenns dauert!:D

Tschua Torsten
 
Last edited:
Hallo Akela,

trotz all der möglichen Vorteile dieses Klingenschliffs ist der damit
verbundene Aufwand m. E. nach unverhältnismässig.

Ein Dreieck zu feilen ist nicht einfach, die meisten scheitern schon an
einem "einfachen" rechtwinkligen Schlitz. Bei einer Klinge für 11 EUR so
einen Aufwand zu treiben, ist der Sache nicht gerecht, es sei denn, Du
möchtest Deine Fähigkeiten mit so einer Sysiphusarbeit steigern.

Ich habe selbst zwei solche Klingen verarbeitet und die Parierelemente
jeweils doppelt gearbeitet, bis es einigermaßen gepasst hat.
Wenn Du den bisher gegebenen Hinweisen folgst, wirst Du ein
mehrfaches für spezielle Feilen ausgeben und mit dem Ergebnis
wahrscheinlich nicht zufrieden sein. Und das liegt nicht an Dir!

Wenn Du die Klinge unbedingt verarbeiten möchtest, dann treib' sie in
ein Stück Holz und freu' Dich an einem einfachen Arbeitsmesser.

Wenn Du mehr möchtest, dann investiere in vernünftige Klingen.
 
ich habe den hinweis mit den schlüssel bzw. kontaktfeilen gegeben.

eine sehr gute schlüsselfeile flach hieb 1 kostet 3.90 eine kontaktfeile hieb 2/ 3.40 €. damit feile ich problemlos 8-10 zwingen (schlitz) je nach material der zwingen. macht etwa 80 cent pro zwinge. die angel schräge ich mit den tremel an, eine schleifhülse kostet 50 cent. arbeitszeit für die angel und die zwinge etwa eine knappe stunde. eine unverhältnismässigkeit in werkzeug und arbeitsaufwand sehe ich da bis jetzt nicht.

eine gute nordische fertigklinge kostet bei steigerwald oder brisa zwischen 10 und 20 euro.oder eine sehr gute lauri pt 20-30 €. ein ordentlicher holzkantel 12-15 euro. dazu noch für 2 euro kleber und 2 euro für zwingenmaterial. aus all diesen komponenten lässt sich ein gutes und gebrauchsfähiges messer machen. das bestimt nicht ganz an ein 300 euro messer mit geschmiedeter klinge heranreicht, aber im zweck so gut wie. nicht jeder will aus den verschiedensten gründen messer im hochpreisniveau (was natürlich nichts mit dem wert dieser messer zu tun hat, das sind die allemal).

es gibt viele wege einen ordentlichen schnitt in die wurst zu machen.
eine fertigklinge im 10-20 euro bereich versagt da niemals (-:

noch ein tipp akela. einen kleinen geraden schlitz zu feilen ist nicht so schwer. ich habe in den anfangzeiten ein paar mal in holzresten aus dem modellbau geübt. wenn du es dann im weichen material fertig bringst, ist es in ne-metallen danach eine leichte übung.

und wenn doch mal eine winzige stelle von 1-2 zentel mm an irgendeiner stelle (meist am ende des V, vorhanden sein sollte, nimm den feinen staub vom feilenabrieb und verfüll diesen in den schlitz mit sekundenkleber.

weiterhin frohes messerbauen. ich habe auch schon öfters nordische messer gemacht, allerdings sind mir dann küchenmesser doch lieber (-:
 
Hallo,
das Problem mit den Lauri-klingen kenne ich auch, der Erl ist hinten dicker als im Anschliffbereich... ist produktionstechnisch bedingt
Die Tipps mit dem Dreieckschleifen sind nett gemeint, funktionieren bei diesen Klingen aber nicht :haemisch:
und dann sind diese auch noch auf 64 HRC induktionsgehärtet, also schlecht zu feilen, sind aber auch "Massenware" und nicht bis zuletzt durchdacht, (Terveisiä Suomeen!) wie Du siehst....
Den Tipp von Sanjuro find ich gut - aber wenn Du eine Metallzwinge auf Passung machen willst, musst Du den Erl vorher so in Form schleifen, dass Du mit der Zwinge auch problemlos vorn ankommst. Dabei brauchst Du nicht so viel "Hochachtung" vor dem Material zu haben, ein nasskalter Lappen um die Klinge reicht beim normalen Schleifen, auch mit der Flex (nimm ne Flachscheibe mit dem Gummiteller und keine Lamellen..), völlig aus. Ich geh davon aus, dass Du nicht freihändig arbeitest :rolleyes:

ansonsten lass Dir den Spass mit den fertigen Klingen nicht nehmen - es fängt ja nicht jeder gleich mit dem Selber-Schmieden an...
"Akela"?! haste mit Wölflingen zu tun, oder ist das "Ziel" für Dich?

liebe Grüße
Jokke
 
Hallo Zusammen,

@ Jokke

Solltest Du auf meinen Beitrag anspielen bezogen auf den "Spaß verderben",
dann ist da was falsch angekommen.

Was ich damit sagen wollte, war lediglich, dass es auch im Bereich der
Fertigware Klingen zu finden sind, die der Lauri in nichts nachstehen und
wesentlich mehr an Fertigungsqualität zu bieten haben.
Man braucht sich nur das Angebot bei Brisa, Nordell Knives, Nordisches
Handwerk, etc. anschauen. Da braucht man sich um solche Dinge, wie
herunterschleifen des Erls, etc. nicht herumschlagen.
Teilweise gibt es ab irgendwo in Richtung 30 EUR sogar Klingen von bekannten Schmieden.

Und in diesem Sinne wünsche auch ich viel Spaß mit Konfektionsware!
 
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