Funktionstest: Eneloop bei Minus-Temperaturen

olli16

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Funktionstest: Eneloop bei Minus-Temperaturen

Moin,

nachdem ich hier schon öfter gelesen habe, dass sich AA- und AAA-Akkus nicht für tiefe Temperaturen eignen, habe ich mich aber doch gefragt, wie sich so etwas auswirkt, da ich die Eneloops auch für meine Lampe im Auto benutzen möchte.

Funktioniert die Lampe gar nicht oder läuft sie nur mit verminderter Leistung/Laufzeit?

(Sanyo verspricht volle Funktionstüchtigkeit bis –10 Grad)

Fragen über Fragen ;-) Natürlich nur aus der Sicht eines Anwenders, Flashoholics haben , mit Sicherheit, einen anderen Standart. Mir ging es bei dem Versuch eigentlich nur darum, heraus zu finden, ob die Lampen/Akkus bei Frost noch funktionieren oder nicht,

Da die Temperaturen hier bei uns im Moment etwas unter 0 Grad liegen und ich gerade die Zeit habe und vor allem, da mich diese Frage selber interessiert und es gerade eine entsprechende Frage im Taschenlampen-Unterforum gab, habe ich mal einen, bescheidenen, primitiven Test gemacht.

Testlampe ist eine Fenix E1 (nicht E01). Laufzeit lt. Hersteller mit Batterie 1xAAA = 3 Std.
3x Eneloop AAA. Alle aus der gleichen Charge und gleichzeitig vor ca. 7 Tagen vollgeladen.
Die Lichtstärke wurde mit einem alten Belichtungsmesser kontrolliert. Ich habe darauf geachtet, dass die Position der Lampe und des Sensors des Belichtungsmessers bei der Messung immer gleich war. Ist zwar etwas primitiv aber immer noch genauer als das (subjektive) Auge.

Fenix E1 + 1x Eneloop AAA bei Zimmertemperatur, ca. 20Grad
Anzeige des Belichtungsmessers am Anfang = 7,5 (Die Maß-Einheit spielt, denke ich,. keine Rolle)
Nach 2,50 Std. = 7,5
Nach 2,75 Std. = 6,5 (Das Auge erkennt noch kein wesentliches Nachlassen der Helligkeit)

Fenix E1 + 1x Eneloop AAA bei ca. –1 Grad minus (Lampe hat mit Akku über Nacht (bei -1 bis –4 Grad) draußen gelegen, auch während des Tests)
Anzeige des Belichtungsmessers am Anfang = 7,5
Nach 2,50 Std. = 7,5
Nach 2,75 Std. = 6,4 (Das Auge erkennt noch kein wesentliches Nachlassen der Helligkeit)

Fenix E1 + 1x Eneloop AAA bei ca. 14 Grad minus (Lampe und Akku lagen 1 Nacht in der Gefriertruhe, auch während des Tests)
(Sanyo verspricht volle Funktionstüchtigkeit bis –10 Grad. Was Fenix zu den Temperaturen sagt, weiss ich allerdings nicht ;-)

Anzeige des Belichtungsmessers am Anfang = 7,5
Nach 2,50 Std = 7,5
Nach 2,75 Std = 6,9 (Das Auge erkennt noch kein wesentliches Nachlassen der Helligkeit)


[Nur so zum Spass: Messung bei minus 17 Grad: Meß-Wert = 3 (ein brennendes Streichholz ist heller ;-), nach ca. 30 sek. = 7 , gleichbleibend. Test abgebrochen, bei der Temperatur sind die Akkus an ihrer Grenze angelangt. Zwar funktionieren sie nach kurzer Zeit wieder aber nur durch die „Aufheizung“ durch die Hand und die Wärmeabstrahlung der LED. Die Lampe/der Akku funktioniert zwar, aber erst nach ca. 30 sek. einigermaßen zufriedenstellend.]

[Ein Faktor, der bei dem Test außer Acht gelassen wurde ist vielleicht: „Unterkühlte“ Lampe einschalten, sie leuchtet mit ev. verminderter Leistung aber durch die Wärmeentwicklung der LED „heizt“ sich die Lampe und damit auch der Akku auf und alles funktioniert wieder wie bei normalen Temperaturen obwohl Lampe+Akku in der Kühltruhe liegen]

Fazit (für mich): Für Eneloops sind Temperaturen bis –14 (+/-) Grad kein Problem. Wenn`s kälter wird, sind sie nur eingeschränkt tauglich. Ich hätte nicht gedacht, daß 3 Grad so viel ausmachen würden.

Gruß
Olli
 
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Hallo Olli,

danke für den Praxistest.

Sanyo hat also nicht übertrieben, die Eneloops funktionieren tatsächlich noch bei -10°, hätte ich nicht erwartet.

Dies und die sonstigen positiven Eigenschaften machen mir diese Akkus nur noch sympathischer.



Andere NiMh schaffe ich keine mehr an, auch nicht von anderen Herstellern mit ähnlicher Technik.
Die Eneloops sehen nämlich nicht nur besser aus, sie sind auch besser gegen Verwechslung geschützt, durch ihr unbuntes Design.
Wie bei Apple :)




Heinz
 
Herzlichen Dank für den Praxistest.

Kann deine Ergebnisse auch mit meinen Erfahrungen mit den Zellen in Einklang bringen zumindest bei -8 Grad Celsius funktionierten sie anstandslos ohne merkliche Ausdauer Einbußen.
 
Die Mikro-Eneloops benutze ich auch im GPS am Fahrrad und das zeigt bei unter -20°C sehr schnell nur noch halbvoll an.

Funktionieren tut es trotzdem aber es wird sicher früher abschalten, da die Akkus nicht mehr die nötige Spannung liefern können.

Erwärmt man die Akkus, dann liefern sie wieder ihre normale Spannung.

Bei einer Taschenlampe hätte ich da keine Bedenken. Selbst wenn sie gar nicht mehr anginge bei bestimmten Temperaturen. Wie oft kommt es denn vor, daß man die Taschenlampe aus dem kalten Auto nimmt und sofort Licht braucht. 1-2min in der Hand oder der Jackeninnentasche sollten schon reichen um sie wieder auf Temperatur zu bringen. Und im Betrieb hält man sie ja in der Hand bzw. sie wärmt sich selbst.

Viel mehr Gedanken würde ich mir über sehr hohe Temperaturen machen, die die Selbstentladung und Alterung beschleunigen.
 
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