das "Friedrichstalofenexperiment!" Wootz, viele Bilder!!

Torsten Pohl

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8Uhr früh, 12Grad minus, beste Vorraussetzungen den neuen Ofen auszuprobieren :D

Model "Friedrichstal" im gnadenlosen Bierfaßstyle!!


Unterteil zur Sicherheit in ne Feuerschüssel gestellt.
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Tiegel gefüllt Schamottestein als Deckel aufgeklebt.
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Holzkohle rein (etwa 3kg pro Füllung), anstecken anheizen-

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weiter gehts:

zeit den Deckel drauf zu machen:
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die ersten zaghaften Flämchen:
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jetzt gehts langsam los, leider hat die Heißluftpistole den Geist aufgegeben, also nen alten Fön drann, was soll ich sagen war sogar besser!!
Und die Brauereischleichwerbung hat sich auch erledigt!!! grins
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Volle Kanne, die Flamme an der Austrittsöfnung ist immer noch derat heiß, das die 1450Grad Wolle anschmilzt.
Trotzdem verenge ich das Austrittsrohr von 80mm auf 20-30mm mit einem Keil aus Watte, die Hitze ist gewaltig und trotz der erwähnten 12Grad minus auch in 3m Entfernung noch zu spüren.

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Der Ofen fährt runter und ich hab mich mal mit der Kamera dranngetraut (die brauch ich noch!) Blick von oben Luftzufuhr reduziert, nur noch ein paar Kohlen am glühen, die Isolierung des Ofenrohres ist wichtig sonst tropft das Rohr weg.

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Der Bodensatz vielleich noch 5-10cm hoch stehen die letzten Kohlen, und glühen noch ein wenig, Luft ist ausgestellt.

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Sieht gut aus, zumindest scheint alles geschmolzen zu sein. Ein schön blau verfärbte dicke Glasdecke liegt oben auf.

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Jetzt wollt ihr sicher den König sehen pustekuchen, den gibts erst Montag und er wird entäuschend sein!!
a. waren hier meine Kameraakkus zu ende,
b. will ich die Chose gemütlich im Tiegel abkühlem lassen was vermutlich noch ein paar std. dauerd und mir war schlicht zu kalt zum warten.
und c. hab ich da eh nur irgendwelchen Werkstadtkehraus (Bohr- und Frässpäne) zusammengefegt in nen gebrauchten Tiegel gebatscht und zusammengeschmolzen.

Sinn oder Unsinn der Aktion war es lediglich festzustellen, ob die ersten 5% des Wootzprozesses jetzt anstandlos und zuverlässig realisierbar sind, nicht mehr und nicht weniger.

Mir fehlt immer noch eine Bezugsquelle für reines Eisen in Pulver- oder Sandform (wer ne Bezugsquele hat bitte melden), oder die Bestätigung durch die Profis ob absolut reines Eisenoxid (Abfallprodukt Eisenabscheidung) verwendbar ist.

Ich hoffe euch hat das ein wenig Spaß gemacht beim lesen , Fragen immer her kein Thema, aber ich sag euch jetzt schon ein Nachbau ist deutlich schwieriger als ne Gasesse, und im Betrieb sind mir einige Verbesserungsmöglichkeiten bereits aufgefallen.

Tschau Torsten

Nachtrag:
Für die Statistiker es sind etwa 15kg Holzkohle in knapp 2std durchmaschiert, mir fehlt bis dato jegliche Erfahrung ob ich wesentlich früher hätte aufhöhren können!
 
Hallo Torsten,

tolles Experiment. Das scheint ja wunderbar zu funktionieren.
Dann stehen den restlichen 95% der Wootzherstellung ja nichts mehr im Wege :D

Mich würde interessieren wie und wo jetzt genau die Luft einströmt? Das kann man auf den Bildern nämlich nicht erkennen.

mfg
Ulrik
 
Hy Ulrik

erst mal ein kleines Filmchen unter Volllast, falls es noch nicht läuft grad erst hochgeladen:
wie immer Montior auf die Seite legen!!:D:D:D

http://de.youtube.com/watch?v=WY4o6K2l8FE&feature=channel_page

Der Ofen ist doppelwandig zum Teil, wo die Luft zugeführt wird siehste ja, diese strömt in einem Kanal dreimal Spiralförmig immer rundum nach unten in einen doppelten Boden und wird auf dem Weg dorthin vorgewärmt.
Dort angekommen wird sie aufgeteilt. Ein Teil wird zu 6 senkrechten Austrittsöfnungen im Boden geleitet. Ein weiterer Teil strömt etwa 5cm über dem Boden aus 12 weiteren Öffnungen seitlich in die Glut.
Das so aufzuteilen das überall in etwa die gleiche Menge Luft austritt hat mich reichlich nerven gekostet.
Auch die spiralfömige Luftführung ist tricky, insgesamt wurde an dem Ofen Hochtemperaturkleber, Hochofenbeton 1650Grad sowie Hochtemperatur Schlichte und spezielle Warmfeste Späne zum Stabilisieren der Wandung und vor allem des Bodens verarbeitet, zum Glück hab ich diesbezüglich duirch meine Essen eine gewisse Auswahl.

Tschau Torsten
 
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Nabend Torsten!

Geile Nummer!!
Ich plane auch einen schmelzofen zu bauen, würde es nicht reichen
zwei zuluftöffnungen von außen mit jeweils einem Gebläse zu nutzen anstatt den komplexen Düsenaufbau von innen?



gruß
blacksmith
 
Hy blacksmith

die Frage kann ich dir ehrlich gesagt nicht beantworten. Bilder eines solchen Aufbaues hab ich schon gesehen müßte klappen, warum nicht.
Bleibt nur der Versuch!!!

Tschau Torsten
 
hi torsten,

Hast du die Kohle nach gefühl nachgefüllt? 15kg in 2std. hört sich ordentlich an..:D

mit welcher Zusammensetzung machst du die "richtige" Schmelze?
nur Reineisen und Graphit?


gruß
Lars
 
Hy Lars

Ist auch ordendlich durchmaschiert!:D:D

Die Holzkohle hab ich so in maximal Walnussgroße Stücke (damit sich beim nachrutschen nix verkeilt!) geprügelt und etwa alle 10min aufgefüllt bis fast Oberkante Unterteil.
Er brennt so etwa 10cm in 15min runter da ist also immer Platz zum nachfüllen, der Verbrauch ist halt heftig aber was solls muß ja auch irgendwo herkommen, die Hitze.

Zusammensetzung des erten Königs wird vermutlich Amco, Carbon und Vanadium sein, aber das dauerd noch ein wenig mirfehlen noch ein paar Grundvorraussetzungen zur Weiterverarbeitung die ich erst noch abarbeiten muß.

Tschau Torsten
 
ahoi torsten,

Genau daran überlege ich auch, wie ich die Glühphasen am besten angehe und alles was noch anfällt.

ich denke ich werde das mit dem Ofen mal in angriff nehmen,
und dann mal sehen.

hast du eine quelle für Vanadium Vorlegierung in kleineren Mengen?

gruß
lars
 
Sinn oder Unsinn der Aktion war es lediglich festzustellen, ob die ersten 5% des Wootzprozesses jetzt anstandlos und zuverlässig realisierbar sind, nicht mehr und nicht weniger.
Für die Statistiker es sind etwa 15kg Holzkohle in knapp 2std durchmaschiert, mir fehlt bis dato jegliche Erfahrung ob ich wesentlich früher hätte aufhöhren können!

Hallo Thorsten,
schönes Experiment - aber ich denke, wenn Du wirklich nur 2 Std lang aufgeheizt hast, dürfte das meiste Material nach meiner Erfahrung noch nicht geschmolzen sein. In meinem Gasofen (Venturi) war die ein oder andere Charge selbst nach vier Stunden nicht völlig geschmolzen, hatte Löcher und so...
also zeig doch mal das Ergebnis, interessiert mich auch...
Grüße
Jokke
 

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Last edited:
Wäre es nicht besser, wenn du das Gebläse weiter unten anbringen würdest?

Oder hast du einen Luftkanal von oben nach unten gelegt, sodass es wie bei einer normalen Kohleesse brennt? - Auf den Bildern ist das für mich nicht ersichtlich.
 
Hi Torsten, sag mal, was passiert denn mit der Asche von den 15 Kg Kohle? Hat sich unten Schlacke oder so etwas abgesetzt?
 
Naja Montag werd ichs sehn Jokke, der Friedrichstal ist ja zum ersten mal gelaufen und ich hab definitiv keine Ahnung ob das reicht oder nicht,
Im Gasofen den ich ja auch habe, unterschreib ich das sofort 2std sind definitiv zu wenig um völlig aufzuschmelzen.(deiner sieht übrigends richtig gut aus Ausdehnungsgefäß??

@Xerxes

es bleibt gerade mal eine Handvoll Asche über der rest scheint rückstandlos verbrannt zu sein bzw. stammt von den abkühleneden Restkohlen nach dem öffnen. Da bleibt wirklich nix über.

Tschau Torsten
 
Hy
Torsten
Wenn es doch Verschmolzen ist,schneide ein Analyse-Pröbchen für mich ab,mal sehen was du da zusammen gefegt hast.

Gruß Maik
 
Hallo Torsten,
hab oben noch ein paar Bildchen eingestellt. Ist ein Ausgleichsgefäß, ca 50cm Durchmesser
da hab ich Sanjuros Anregung ausprobiert...
In den Quellen, die ich über antike Schmelzverfahren gelesen habe, liefen die Feuer z.T. über Tage - ich denke deshalb, dass die Masse nur angeschmolzen sein dürfte.
Die Luftzufuhr war dabei auch nicht immer ganz unten...

Was ist das für ein Tiegel, den Du benutzt hast? Wie transportiert er die Hitze? Mußt Du ihn hinterher zerschlagen?
Bei den von mir genutzten Graphittiegeln ging das meist ohne Zerstörung, sie halten in der Regel aber nur zwei Schmelzen aus...

bis morgen
Jokke
 
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Mir fehlt immer noch eine Bezugsquelle für reines Eisen in Pulver- oder Sandform (wer ne Bezugsquele hat bitte melden), oder die Bestätigung durch die Profis ob absolut reines Eisenoxid (Abfallprodukt Eisenabscheidung) verwendbar ist.

ich hatte hier von einem Schweißerbetrieb 20kg Reineisenpulver (deren Bezeichnung: C100.29) von Höganäs bekommen, da ist lt. Datenblatt außer 0,21%C max fast nix anderes drin (Fe 98.5% O-tot 0.75%, S 0.005%, P 0.002%), wird üblicherweise beim Schneiden von Guss genutzt
das Problem ist eher, eine Quelle für Vanadium zu finden (letztes Angebot, das ich für Vanadiumpulver erhielt, war ca 100Euronen für 10gr Pulver!!!), die auch bezahlbar ist.

Jokke

PS - von wegen Fe-Ox, willste wirklich ausrechnen, wieviel Kohlenstoff Du zusätzlich reinstecken musst, bis der Sauerstoff in CO-2 umgewandelt wird?!
 
So Bilder gibts heute leider keine, als ich heute morgen in die Werkstatt kam. wartete sowohl Grover wie auch eine geplatzte Hauptwasserleitung auf mich, genauer gesagt hat sich der Hauptwasserabsperrhahn verabschiedet und somit war das komplette Wassernetz der Hallen ausgefallen.
Ich war also den Rest des Tages gut ausgelastet zumidest den gröbsten Schaden von meiner Werkstatt abzuwenden, hab mir nen Arsch abgefroren zwischendurch noch bei grob geschätzt -10grad geduscht (danke an das Gardena Experiment meines Vermieters,grrrrrrrr) und bin jetzt froh endlich zu Hause zu sein.
Bilder gingen bei dem Aufstand irgendwie unter werden sobald es geht nachgereicht.

Tschau Torsten
 
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