Ein bisschen japanisch ...

Juergen

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Heute möchte ich Euch zwei kleine Helfer für die Küche vorstellen.

a) Stienendamast mit Ebenholz und roter Fiber
Gesamtlänge: 20,5 cm
Klinge: 10,5 cm, 3 cm hoch
Klingenstärke: 2,5 mm

b) Stienendamast, Ebenholz und Feldahorn aus dem heimischen Wald
Gesamtlänge: 22 cm
Klinge: 12 cm, 2,5 cm hoch
Klingenstärke: 2,5 mm

Mal schaun, wen ich Weihnachten damit beglücken kann.

Freue mich über Eure Meinungen zu den Messern.

Grüße aus dem Eggegebirge.

Jürgen
 

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Hallo Jürgen
Da brauchst du nicht lange schauen.....:D
mich könntest du zu Weihnachten damit beglücken!!

Die Griffe sind sehr schön anzusehen und liegen sehr wahrscheinlich gut in der Hand.
Die Größe und die Form der Klingen finde ich sehr alltagstauglich.
Und Damast in der Küche ist fast schon unanständig:super:
Ein schönes Pärchen hast du da.
Gruß, Peter
 
Hallo,
da schließe ich mich dem Lob der Kollegen einfach mal an.Absolut gelungen!!! Begeisterung löst bei mir vor allem der Ahorn aus. So schönes Holz aus der Heimat. Da muß man doch Patriot werden/sein.
Danke fürs zeigen!!!

Gruß aus dem Rheinland
Ulli
 
Hallo Jürgen,

schöne, schnittige Helferchen, bei 2,5 mm Klingenstärke!

Zumindest das Kleinere könnte ich mir auch als Vespermesser in einer
Scheide vorstellen. Wenn Du das bis Weihnachten nicht quittbekommen
hast, brauchst du bestimmt nicht lange warten, bis es einen Liebhaber
gefunden hat.

Eigentlich wünsche ich mir, dass sie nicht so schnell weggehen, dann kann
ich sie mir vielleicht im neuen Jahr mal selbst ansehen. :teuflisch

Abba samma, was hast Du denn mit den Fotos gemacht?
Die sind ja auf einmal ..................... besser!

Hast Du das Fotozelt benutzt?
 
Danke für die lobenden Beiträge. Es freut einen immer wieder.

@Lord Ulli:
Ja der Feldahorn begeistert auch mich. Es ist ein mit anderen heimischen Hölzern verglichen hartes Holz. Es hat aber in der Hand einen eher "weichen Charakter". Die Maserknollen habe ich selbst im Wald gefunden. Mit Genehmigung des Försters abgeschnitten und dann in PEG 1500 frisch stabilisiert/getrocknet.

@ robbytobby:

Diesmal habe ich wieder mit dem Lichtzelt fotografiert und wohl eine bessere Belichtung gewählt. Ganz glücklich bin ich zwar immer noch nicht, aber es scheint besser zu werden.
Wenn die Messer nicht schon weg sind, werde ich sie sicher mitbringen.

Jürgen
 
Hallo nochmal,

na, jetzt ist die Katze aus dem Sack und keiner hat es gemerkt.

Mit Genehmigung des Försters abgeschnitten und dann in PEG 1500 frisch stabilisiert/getrocknet.

Ich meine, wir beide haben ja schon oft darüber gesprochen und ich
weiß, was es ist und worum es geht. Aber diejenigen, die es gelesen
haben, haben es offensichtlich nicht begriffen oder sie wussten schon
alles, was ich nicht glaube. Deshalb steige ich hier mal ein.

In PEG stabilisiert also und das direkt nach dem Ernten aus dem Wald?
Ohne vorheriges Trocknen?
 
Hallo Robert,

ja, das Stabilisieren/Trocknen mit PEG funktioniert ausschließlich mit frisch geschnittenem Holz. Bereits angetrocketes Holz sollte vorher ausreichend gewässert werden.

Das Polyethylenglykol ersetzt m. W. bei entsprechender Behandlung die Wassermoleküle im frischen Holz. Somit kommt es nach der Behandlung zu keinen Spannungen mehr und das Holz reißt nicht mehr.

Als ich mit dem Messerbau begann, habe ich mich darüber geärgert, dass ich die Trocknungszeit (drei bis 4 Jahre) abwarten sollte, bis ich Erlenkrebs an einem Messer verwenden kann. Den Erlkrebs habe ich ja kostenlos ausreichend an eigenen Bäumen. Nach Internetsuche fand ich den Hinweis auf PEG 1500.

Und es funktioniert. Bei mir ist bisher noch kein Stück gerissen. Hoffentlich bleibt es auch so.

Jürgen
 
Hy Jürgen,

Super "Messerchen"gefallen mir beide sehr gut.
Nu wart ich hald auf's Christkindlein.


PEG funktioniert soweit recht gut,ABER...mit Ölen,lackieren,wachsen
ect.is nich mehr viel drin.(spielt bei Griffen vieleicht nicht die große
Rolle)Bei größeren Teilen wie z.B.gedrechselte Holzschalen ärgert
mich das schon.Da hilft dann nur noch 2K PU-Lack.(leider)

Gruß katoni
 
Und wieder ich,

dieses Zeug wird auch zur Konservierung von Wasserfunden (Schiffe)
benutzt und scheint mir deshalb zunächst mal nicht "verdächtig".

Damit behandeltes Holz hat aber nicht dieselben Eigenschaften, wie bei
"herkömmlicher" Stabilisierung, oder?

Wie alt ist denn der älteste behandelte Griff?

Gibt es Schwund?
 
M. E. behält das Holz im Prinzip seine natürliche Ausstrahlung und wirkt keineswegs wie Plastik. Die Holzfasern stellen sich bei Kontakt mit Wasser und anschließendem Trocknen auch wieder auf.

Meine Griffe behandele ich ganz normal mit Leinöl oder CCL-Öl. Wie tief das nun eindringt kann ich jedoch abschließend nicht sagen.

Im Anhang habe ich mal schnell ein Bild eingestellt. Dies Messer ist rd. 4-5 Jahre alt. Erlenkrebs mit PEG stabilisiert und anschließend mit Leinöl behandelt. Mittlerweile noch mit Wachs überpoliert. Einen Schwund konnte ich bisher nicht feststellen. Bei der Verarbeitung war die Stabilisation nicht länger als 6 Monate her.

Jürgen
 

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Hallo Jürgen,

es ist ja nun schon eine Menge gesagt worden.
Ich halte mich jetzt hier mal zurück, wer mehr
über "Deine" Trocknungs-/Stabilisierungsmethode
wissen möchte, muss dann schon selbst fragen.

Dass sie keinen Einfluss auf Deine Finisharbeit hat,
kann ich aus eigener Ansicht bestätigen und 4 - 5
Jahre ohne Veränderung sind ja nun auch kein
Pappenstiel. Ich werde die Hölzer, die ich von Dir
bekommen habe bei entsprechender Gelegenheit
ohne schlechtes Gewissen verarbeiten.
 
Hallo Juergen,


zuerst mal, beide Messer finde ich sehr ansprechend.
Optisch finde ich das "kleine Schwarze" gelungener, mit seiner schlichten Eleganz.
Allerdings denke ich, dass das Messer mit dem Ahorngriff in der Tat ergonomisch auf dem Schneidbrett eher punkten kann.
Eben wg. dem angesproch. Winkel Griff zu Klinge.


Nun aber zu meinem ganz "egoistischen" Interesse.
Da mir auch immer mal wieder "Grünholz" über den Weg läuft (aktuell Robinienkrebs) und nach Verarbeitung schreit,
ich aber auch nicht immer die lange Trocknungszeit abwarten möchte, habe ich großes Interesse an dem von dir verwendeten Verfahren mit PEG.
Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mal, auch für Dummies ;) verständlich, beschreiben könntest wie du da vorgehst.
Und welches PEG genau verwendest du ?
Woher bekommst du das, zu welchen Kosten ?

Ich würde mich über Antwort sehr freuen. Vielleicht auch noch ein paar andere Menschen.

Merci und mach´s gut.

Martin
 
Hallo zusammen,

gerne gebe ich Auskunft über meine Erfahrungen mit der Verarbeitung des PEG im Zusammenhang mit der Holzstabilisierung/Holztrocknung. Die Methode ich ja eigentlich bekannt und wird immer mal wieder in den Holzforen diskutiert.

Vorab jedoch, mein Beitrag erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, Richtigkeit usw.. Er basiert ausschließlich auf meinen eigenen Erfahrungen und Informationen, die ich zum Teil aus dem Internet oder aufgrund von Gesprächen habe. Erprobt habe ich das Stabilisieren mit PEG ausschließlich an grünem Erlen- und Feldahornholz.

Zuvor ein paar Anwendungsmöglichkeiten, wie ich sie bei Wikipedia gefunden habe:

Technische Anwendungen [Bearbeiten]
• Als Gleit- und Formtrennmittel, Vulkanisationsaktivator oder Wärmeträger bei der Produktion von Gummiartikeln;
• als Plastifizierungs- und Bindemittel für keramische Pressmassen;
• zur Herstellung von Siebdruckmedien und anderen Glas- und Keramfarben;
• um Enzyme für Waschmittel handhabbar zu machen, und zwar durch Versprühen mit festen PEG;
• zur Konservierung archäologischer Holzfunde;
• zur Konservierung archäologischer Lederfunde;
• zur Konservierung subfossilen Knochenmaterials (z.B. Eiszeit Funden);
• als weit verbreitetes Trocknungsmittel in der Holzindustrie zur schnellen und schonenden Trocknung von Edelhölzern;
• als Weichmacher und Feuchthaltemittel z. B. für Klebstoffe;
Aufmerksam geworden bin ich auf das PEG 1500 als zu Anfang meines Messermacherhobbys im Internet nach Bezugsquellen für den Messerbau recherchiert habe. Dort fand ich die Seite von jano knives
http://www.jano-knives.com/system/webshop.asp?HID=48&FID=46&HSID=586 Schaut mal unter Skaft.
Auf diese Beschreibung der Handhabung mit PEG 1500 möchte ich verweisen. Nach diesen Angaben verfahre ich grundsätzlich auch.
Die Möglichkeit der Stabilisation habe ich dann mit meinem Freund besprochen, der als Chemielaborant arbeitet. Ja, dass muss gut möglich sein, immerhin werden damit auch alte Holzschiffe, welche im Süß- oder Salzwasser gefunden wurden konserviert. Er brachte mir dann die ersten zwei Kilogramm mit und ich probierte es gleich aus. Ungeachtet der Jahreszeit schnitt ich einen Erlenkrebs im Frühjahr ab, obwohl der Saft schon gestiegen war und teilte ihn in handliche Blöcke für Messergriffe.
So gehe ich vor:
• Das PEG 1500 (2 kg) in Wasser (3 l) auflösen. Es gibt es in Blöcken, kleinen Plättchen oder Granulat. Angenehmer zum auflösen sind die Plättchen oder das Granulat. Wassertemperatur etwas über 40°C. (Den genauen Schmelzpunkt kenne ich nicht, ich meine es wären 42°C.)
• Das frisch geschnittene Holz darin einlegen. Ich nehme einen Plastikeimer mit Deckel. Das Holz sollte volkommen in der Lösung liegen. Daher ggf. mit einem Brett oder ähnlichem das frische Holz in die Lösung drücken.
• In den nächsten 2-3 Wochen schichte ich das Holz mehrmals, bei Zimmertemperatur, um. Ich weiß zwar nicht, ob dies etwas bringt, vielleicht ist es auch nur Einbildung. Im Eimer bilden sich Bläschen und man kann sehen, dass dort ein Austausch der Wassermoleküle mit dem PEG stattfindet.
• Nach dieser Zeit nehme ich das Holz heraus, trockne es ab und lasse es bei Zimmertemperatur weiter abtrocknen.
• Da war die ganze Prozedur. Anfänglich habe ich dann auch schon mal einen frisch stabilisierten Block 2 Tage in der Sonne schmoren lassen. Keine Veränderungen und keine Risse. (Mache ich heute auch nicht mehr und keine Garantie fürs Nachahmen.)
• Was ich jedoch beobachtet habe ist, dass sich einige Blöcke leicht verziehen und an einigen Stellen unterschiedlich stark „schrumpfen“. Daher würde ich das frische Holz nicht auf das absolute Endmaß schneiden.
• Ich habe auch schon mit PEG 1000 und PEG 1200 stabilisiert. Ob dies wirklich einen Unterschied macht kann ich abschließend nicht beurteilen. Würde aber zur Nachahmung das augenscheinlich erprobte PEG 1500 (siehe www.jano-knives.com) empfehlen.
• Die Schnelligkeit der Trocknung soll auch abhängig von der Temperatur sein.
Heute habe ich mich dann nach Bezugquellen erkundigt. Hier zwei Quellen. Ob man dort als Hobbyist bestellen kann weiß ich nicht. Das müsst ihr dann selbst probieren.
http://www.vwr.de
http://www.omikron-online.de
Ich werde diesen Beitrag auch in den thread von Sven einstellen. Dort können wir ja dann weiterdiskutieren. Passt eben besser in das Materialforum als in die Galerie.
Viel Spaß beim Stabilisieren.

Jürgen
 
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