Feldschmiede

Onyx20

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Hallo

ich habe mir vor kurzem eine Feldschmiede mit Pedalantrieb zugelegt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lässt es sich mittlerweile recht gut damit schmieden.

Ich hab nur ein Problem, dass aufgrund der kleinen Feuerschüssel immer nur ein kleiner Bereich beim Messer die richtige Glühfarbe hat. Beim Schmieden selber ist es nicht so schlimm, aber als ich letztes mal mein Messer gehärtet habe musste ich dies Stück für Stück tun. Soll heißen: einen Bereich auf ca. 800°C gebracht und dann in Öl abgeschreckt, dann den nächsten Bereich usw.

Erzielt man mit dieser Methode überhaupt eine brauchbare Härte??

Gibt es Möglichkeiten um die Feuerschüssel zu erweitern, z.B einen Blechrahmen rund herum befestigen, damit mehr Kohle platz hat.

Bitte gebt mir ein paar Tipps

und bitte keine Vorschläge die Suchfunktion zu benutzen
 
Wenn ich deine Frage richtig verstehe, dann
halte ich es kaum für möglich, dass Du sie ernst meinst!
Aber wir haben ja alle einmal irgendwo angefangen uns mit dem Thema auseinander zu setzen.

Kurz: Die Stelle, die Du als letztes härtest wird wohl hinterher hart sein.

Auch wenn es Dir nicht passt: Bevor Du die nächste Klinge härten willst solltest Du die Suchfunktion mindestens ein paar dutzend mal benutzt haben, und die Beiträge sorgfältigst gelesen haben!!!
Dieses Forum und seine Suchfunktion erlaubt es Dir Kenntnisse in kurzer Zeit zu erwerben, die andernfalls nichtnur Geld, sondern auch sehr viel mehr Zeit kosten würden!

Ohne dein Wissen erheblich zu erweitern wirst Du lediglich Schrott produzieren.

Nichts für ungut
Gruß Christian.

Ps.: Ich bin gerne bereit auch per email ein paar Fragen mit Dir zu klären. (katana82@gmx.de)
 
Also wie groß ist denn die "Feuerschüssel"?

Laut deiner Beschreibung wäre sie 5cm groß!

Wenn du die Klinge über die volle Länge erwärmen möchtest, musst du sie andauernd hin und her bewegen. Der Klingenrücken muss unten liegen, damit die Schneide durch den Rücken erwärmt wird.

Sobald du eine "gehärtete" klinge erwärmst, wird sie wieder weich - Immer alles erwärmen und in warmen Öl (60-70°C) abschrecken, sonst wirds nix.

Habe neulich 2mal versucht einen Klotz 12x30x60mm in kaltem Öl azuschrecken - No chance!
 
Servus

Deine Idee ist schon richtig, mach nen Blechrahmen damit du mehr Holzkohle auftürmen kannst und oben noch ein kleines Bech drauflegen als Reflektor.
Evtl noch etwas andere Kohle dazumischen und schon sollte es gehen(mit Bewegen des Werkzstückes)
 
Hallo Onyx20

Ich besitze selbst nur so eine von dir beschriebene Feldesse für zuhause. Beim Erwärmen von grösseren Klingen muss man sie langsam hin und her bewegen. Hierbei ist es wichtig gleichmässig zu erwärmen und aufzupassen, daß nichts "anbrennt". Man sollte auch das Essenei nicht auf vollen Durchzug nach oben einstellen (wenn bei dir eines dran ist). Durch die Treterei beim Antreiben ist es verlockend die Flamme scharf zu stellen, bringt aber im Endeffekt nichts, da der Bereich der Glut dann nur klein ist. Du kannst auch einen kleinen Berg mit Kohlen machen. Wenn er nass gemacht wird hält er so gut, daß du eine Höhle für die Klinge machen kannst, in der sie von allen Seiten erwärmt wird.
Feuerschweissen habe ich auch schon probiert, ist aber eine furchtbare Quälerei, ausser man ist Marathonläufer oder so. Für solche Experimente (was sie bei mir noch sind) gehe ich dann zu einem Bekannten, der Zugang zu einer Schmiede in einer Fabrik hat.

Gruss Fussel.
 
Ich sehe gerade Christians entsetzte Reaktion auf die eingangs gestellte Frage. Ich kann Onyx trösten. Eine solche Ansicht wurde in einem öffentlichen Vortrag von einem sehr angesehenen Restaurator zu einer römischen Dolchklinge geäußert, der auch der Meinung war, man habe erst die eine und dann die andere Schneide gehärtet.
Bei der Untersuchung eines Stückes aus einer Nydamklinge, die an den Schneiden recht hart, im Klingenkörper aber deutlich weicher war, wollten die beteiligten Wissenschaftler diesen Effekt nachahmen. Sie erhitzten dazu das Probestück wenn ich es recht erinnere drei Stunden lang auf 900 Grad und spritzten es dann mit einer Blumenspritze mit Wassernebel ab, in der Hoffnung, dadurch nur die Schneiden und nicht den corpus zu härten.
Der arme Junge ist also nicht allein.
Hier ein kleiner Tip: Wenn Du statt des Föns einen umgedrehten Kobold-Staubsauger mit Dimmer benutzt, kannst Du größere Stahlstücke erhitzen- und meinetwegen auch schmelzen-als Du mit einem Handhammer bewältigen kannst. Die Staubsauger stehen regelmäßig noch funktionsfähig beim Sperrmüll auf der Straße, einen geeigneten Dimmer gibt es bei Conrad für ca 15 E. Wenn man diese Ausgabe scheut, kann man die Luftzufuhr auch durch einen Schlitz im Luftrohr drosseln, in den man ein passendes Stück Blech je nach Bedarf mehr oder weniger tief hineinsteckt.
MfG U. Gerfin
 
Salut, Onyx, salut U.Gerfin!

Meine Antwort ist in der Tat etwas barsch. Klarstellen möchte ich deshalb, dass ich damit nicht deinen Wissensstand kritisieren wollte, Onyx. Auch ich habe von der Theorie keine Ahnung, naja vielleicht ein klein wenig. Die Suchfunktion jedoch gleich zu verteufeln... naja!

Hr.Gerfin, ist besagte Klinge also eine aus dem Moor von Nydam gewesen? Ich muss umgehend nachsehen, ob wir den Band und den Katalog in unserer Bibliothek zur Verfügung haben! Ich kenne da noch jmd. den das interessieren könnte ;)


Beste Grüße
aus Hattersheim
Christian.
 
Hallo Christian !
Im Archiv für das Eisenhüttenwesen- heute Steel Research- gab es eine Reihe von Untersuchungen zu den Nydamfunden. Ich habe die Artikel kopiert und könnte die Fundstellen nachschauen.
MfG U. Gerfin
 
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