Damaszierung aus 2 Winkelbändern

Corin

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Hallo,

ich möchte mir eine Speerspitze nach einem Originalfund schmieden lassen. Diese hat ein teilweise damasziertes Blatt. Leider habe ich keine Abbildung der Damaszierung sondern nur die Beschreibung. Aber ich werde aus ihr nicht schlau. Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Hier die Beschreibung:

"Die Speerspitze zeigt auf dem Röntgenbild eine charakteristische Damaszierung aus zwei gleichlaufenden Winkelbändern, die auf der halben Länge des Blatts zusammentreffen, wo auch die eigentliche Schneide ansetzt"

Ort, Zeit: Schweden, 10 Jhd.


Wie muss ich mir das mit den zwei gleichlaufenden Winkelbändern vorstellen ??



Grüße u. Danke

Claus Weber
 
hallo Corin,

für mich hört sich das so an, als wären zwei in die gleiche Richtung tordierte Damaststäbe gemeint, welche an den Enden schräg abgeschnitten und zusammengeschweißt wurden. So ergeben sie eine Spitze um welche dann eine Schneidleiste gesohlt wurde.

Beschwören will ich aber nicht, dass genau das gemeint ist.

mfg Ulrik
 
Hmh... also ich habe ein Bild von einem Dolch gesehen, der war quasi aus Winkeln zusammengesetzt wurde... wie die Rot-weißen Schilder bei einer scharfen Kurve in etwa.

Vielleicht waren es davon zwei Stränge als Schneide , die in der Mitte eine Monostahleinlage hatten. Weil die Spitze ja spitz wird ist die Monostahlmitte immer dünner geworden bis sich die beiden Damaststränge getroffen haben.....


Vielleicht meinen die aber auch einfach nur zwei gegeneinander tordierte Bahnen die ja auch in einem Winkel zueinandern stehen.....
EDIT: Mist... Koraat war schneller :)

Glaube zwar nicht dass das wirklich hilfreich für Dich war, aber das ist das einzige was meine Fantasie hergegeben hat :(

Gruß

Xzenon
 
Die meisten Lanzenspitzen aus dieser Zeit in Mitteleuropa hatten entweder in der Mitte eingesetzte oder, noch häufiger, in der Mitte beidseitíg furnierte Torsionsdamastbänder.

Der Name Winkeldamast wird, wie ich festgestellt habe, in der wissenschaftlichen Literatur immer für Torsionsdamast benutzt. Warum das so ist, das weiß der Geier.
 
Ah...o.k. ! Dann kann ich mir das in etwa vorstellen. Das wären dann 2 Torsionsdamastbänder die jeweils links bzw. rechtsherum tordiert wurden und nach dem zusammenschweißen das Muster der "rot-weißen Kurvenschilder" bilden. Verstehe ich das so richtig ?

Grüße

Claus
 
Last edited:
Die Beschreibung ist nicht wirklich nachvollziehbar. Sie ist im Zweifel schon im Originaltext unverständlich und ist durch die Übersetzung noch "besser" geworden.
Die Erklärungsversuche können so auch nicht stimmen.
Tordierte Stränge, die nur außen leicht überschliffen wurden, zeigen ein schräg verlaufendes Muster. Erst zwei gegenläufig verdrehte und miteinander verschweißte Stäbe ergäben bei leichtem Anschliff ein Winkelmuster. Doppelte Winkelbänder würden erst bei je zwei gegenläufig verdrehten Stäben, die dann miteinander verschweißt würden, entstehen.
Eine solche Konstruktion sieht weder gut aus, noch ist sie mechanisch günstig.
Die Musterentwicklung beim Überschleifen von Torsionsstäben kann man sehr anschaulich in den Internetseiten von Georg v. Tardy-www v. Tardy de- sehen.
Winkeldamast im strengen Sinn ist etwas ganz anderes. Da sind tatsächlich Winkel unterschiedlich zeichnenden Materials ineinander gesetzt und verschweißt. Ein Beispiel kann man im Buch von Sachse sehen. Ich habe solche Klingen 1994 gemacht. Sie sehen gut aus, wären aber technisch auch nicht wirklich gut. Jürgen Rühl beherrscht diese Technik in Perfektion und man kann derartige Klingen sicher in Solingen bei ihm sehen.
Zur Beschreibung der Speerspitzen würde auch diese Technik nicht passen. Bilder wären hilfreich.
MfG U. Gerfin
 
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