Mokume Gane im E-Ofen?

neweinstein

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Hallo Leuts

ich wollte mich mal an der Herstellung von Mokume Gane probieren. Zum Anfang dachte ich dabei wegen der Rohstoffpreise an Kupfer-Messing.

Nun meine Frage: Mit steht ein kleiner temperaturgeregelter Elektroofen (den ich normalerweise zur Wärmebehandlung einsetze) zur Verfügung. Ist es auch möglich darin Mokume herzustellen, d.h. zu verschweißen? Oder ist da eventuell die Gefahr der Oxidation zu hoch? Ich habe bisher hauptsächlich gelesen, dass in offener Flamme, also eher reduzierender Atmosphäre, verschweißt wurde.

Wenn der Ofen nicht geht, dann muss ich mir noch irgendwoher einen Brenner organisieren. Der Ofen hätte halt den Vorteil, dass ich genau die benötigte Temperatur einstellen könnte.

Danke für eure Hilfe

Grüße

PHILIP

PS: Ich dachte auch schon daran etwas Kohlenstoff (Kohle, Graphit, etc) mit in den Ofen zu legen um den Sauerstoff zu entfernen. Meint ihr, das würde helfen?
 
...... Mir steht ein kleiner temperaturgeregelter Elektroofen.....zur Verfügung. Ist es auch möglich, darin Mokume herzustellen, d.h. zu verschweißen? Oder ist da eventuell die Gefahr der Oxidation zu hoch? Ich habe bisher hauptsächlich gelesen, dass in offener Flamme, also eher reduzierender Atmosphäre, verschweißt wurde......PS: Ich dachte auch schon daran, etwas Kohlenstoff (Kohle, Graphit etc) mit in den Ofen zu legen, um den Sauerstoff zu entfernen. Meint ihr, das würde helfen?
Gegen die Verwendung eines E-Ofens kann aus meiner Sicht nichts sprechen, wenn er die erforderlichen Temperaturen erreicht und halten kann. Sollte das Paket an den Seiten (wo die Klammer/Presse es nicht abdeckt) tatsächlich etwas oxidieren, wäre es sicher kein Problem, das wegzuschleifen.

Organische oder mineralische kohlenstoffhaltige Substanzen im E-Ofen (es wurde hier schon darüber geschrieben) beschädigen den stabilisierenden Oxidmantel der Heizwendel. Die Lebensdauer der Spiralen vermindert sich also, manchmal sogar drastisch. Eine Anfrage bei den Herstellern (z.B. KANTHAL) würde Dir ausführliche Informationen bringen.

Gruß

sanjuro
 
Klar geht das. Einfach das Paket aus Plättchen in Härtefolie wickeln bevor man es zwischen die Pressplatten packt und etwas Holzkohlestaub oder (sauberer) Graphit mit in die Folie geben. Natürlich so, dass es nicht zwischen die Lagen rieselt.
 
Dann müsste ich nur noch ne Quelle für keine Mengen Härtefolie finden (ist ja auch so zur Wärmebehandlung nützlich)

Habe da bisher nur 10m Rollen gefunden

Hat da jemand ne Idee? Vielleicht hat ja jemand so einen Meter oder so abzugeben weil er sich auch ne riesen Rolle keufen musste

PHILIP
 
Wenn Du doch einen Brenner nehmen solltest, solltest du Sauerstoff/Propan verwenden. Nur mit Propan ist die Hitze IMHO nicht groß genug.
Und denk über Silber statt Messing nach. Ersten ist das optische Ergebnis um Längen besser, zweitest verschweißt Silber sehr schön. Bei Messing weiß ich es nicht.
Ein fertiges Silberblech 10x10cm in der stärke 0,5mm würde etwa 50 Euro kosten, zugegeben nicht billig aber es lohnt sich. Wenn man eine Walze hat, kann man die Bleche natürlich günstiger selbst herstellen, die Kosten halbieren sich dann etwa.

Gutes Gelingen und halt uns auf dem Laufenden!

PP

P.S. Bei Interesse zeige ich demnächst eine Fotostrecke über das Herstellen von 2 Ringen aus Silber/Kupfer Mokume.
 
für die allerersten Versuche will ich halt mit möglichst günstigen Materialien anfangen. Silber-Kupfer oder andere Verbindungen sind für später auch mal angedacht....

PHILIP
 
Wenn Du doch einen Brenner nehmen solltest, solltest du Sauerstoff/Propan verwenden. Nur mit Propan ist die Hitze IMHO nicht groß genug.

SEHR witzig!! Mit Propan und einem atmosphärischen Brenner, also ohne reinen Sauerstoff, schmelze ich meine Wootz-Kuchen. Der Ofen erreicht locker 1650° C. Was für Mokumé willst Du denn machen? Platin/Wolfram? :D
 
Na ja, wie heisst es doch so schön:

PS sind durch Nichts zu ersetzten...

Ich benutze halt diese Gaskombination, weil das damit echt gut geht. Und weil sie mir eben zur Verfügung stehen. Es hängt wohl auch von der Art des Brenners zusammen, also von der Düse.
Einschmelzen von Legierungen wie Shibuichi und Shakudo geht zum Beispiel laut meiner Fachfrau umso besser, je schneller man die Hitze, die notwendig ist, erreicht.

Man kann halt mit dem Polo zur Arbeit fahren oder mit dem Bentley...

PP

(Ich fahre übrigens Polo :( )

Achso, Achim, es ist natürlich im Ofen was anderes. Ich brenne meine Barren auf "freiem Feld" also auf einer Schamottplatte, auf die ich nur im rechten Winkel 2 weitere kleinere Steine hochkant aufstelle als Brennraum. Da staut sich die Hitze längst nicht so wie in einem Ofen mit ausgeklügelter Brennkammer. Dafür kann ich jederzeit den richtigen Zeitpunkt gut sehen, wann das Metall anfängt zu "schwitzen" und die verschweißung stattgefunden hat. Viele Wege führen ja bekanntlich nach Rom...Das nur mal so zur Erklärung. Mehr dazu demnächst.
 
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"Ausgeklügelte Brennkammer" finde ich toll! :D Ne alte Propangasflasche, zwei Lagen Watte 'reingedrückt, innen Hochofenzement drauf, fertig.

Auch der Brenner ist nicht gerade Raumfahrttechnik. Am Rande bemerkt erreichen alle fossilen Brennstoffe (und auch z.B. Holz) mit Luftsauerstoff optimal verbrannt Flammtemperaturen von über 2000° C. Es gilt nur, diese Temperatur, die Energie, zusammenzuhalten.

Deine Methode ist die, die Goldschmiede anwenden. Das geht natürlich auch, aber man ist eben in der Paketgröße extrem beschränkt. Für einen Ring oder eine kleine Abschlussplatte reicht das, aber wenn man mal was größeres machen will oder komplexere Muster plant oder nicht jedes mal von vorn anfangen will, dann sollte man besser mit dem Ofen arbeiten......
 
Morgen Achim

Nun wollen wir aber auch detailierte Fotos sehen von deinem Ofen :D
 
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