Gebläse mit neuem Staubsaugermotor, Gehäuse?

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Hallo Zusammen,

ich habe mir heute spontan eine Lehmesse gebaut, ob sie funktioniert weiss ich noch nicht, sie muss erst mal trocknen.
Ich habe sie in das Innengehäuse einer alten Mikrowelle gebaut. Bin mal gespannt, ob der Lehm was taugt, ist nämlich unsere normale Gartenerde.

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Als Gebläse wollte ich eigentlich eine Doppelhubpumpe nehmen. Dann ist mir aber unser alter kaputter Staubsauger eingefallen. Den hab ich dann zerlegt, und siehe da, ist doch nicht kaputt, nur ein loser Kontakt. Motor, Dimmer und Schalter sind ok, aber das Gehäuse ist globig und nicht mehr wirklich ganz (manche Staubsauger lassen sich scheinbar nur durch Zerstörung öffnen :) )
Meine Idee ist es nun den Motor in ein geeignetes Rohr (PVC-Abwasserrohr , DN 150 oder so) zu packen.
Hat jemand schon mal so was ähnliches gemacht und den ein oder andern Tip für mich? Z.B. wie ich den Motor im Rohr fixieren kann, oder wie ich das Gebläse am besten an der Esse anschließe usw...
Ich weiss, ein alter Koboldmotor oder so wäre einfacher, aber den hier hab ich nun mal da...

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Ciao, Basti
 
Gebläse mit neuem Staubsaugermotor

.....ich habe mir heute spontan eine Lehmesse gebaut, ob sie funktioniert, weiß ich noch nicht, sie muss erst mal trocknen.
Ich habe sie in das Innengehäuse einer alten Mikrowelle gebaut. Bin mal gespannt, ob der Lehm was taugt, ist nämlich unsere normale Gartenerde.....
Es ist dabei die Frage, was Du unter "taugen" verstehst. Hast Du eine Schmelzprobe gemacht? Dann könntest Du selbst etwas dazu sagen - manche Lehme schmelzen schon unter 1.200°C und sind als Glasurrohstoffe für die Keramik geeignet. Im Zusammenspiel mit Aschen (wie sie auch in einer Kohleesse entstehen) ergeben sich möglicherweise eutektische Kombinationen, sprich, die Esse läuft Dir bei Vollgas davon, wenn Du Pech hast.

Auch die Wandstärke einer Lehmesse spielt eine Rolle. Wie dick ist die Wand bei Dir?

Schließlich ist mir unverständlich, warum Du eine Innenverkleidung einer Microwelle als Form genommen hast. Schonende Trocknung mit möglichst gleichmäßigem Wasserverlust nach ALLEN Seiten ist eine Vorausssetzung für rissfreie Fertigung.

Da interessieren mich wirklich die weiteren Ergebnisse!

Gruß

sanjuro
 
Hy

Wo wir gerade beim Thema sind:Dm meine Frau mach ja gelegentlich mit Ton rum der zumindest laut Produktbeschreibung bei 1000-1500grad gebrannt wird 1200Grad hält der auch aus (soweit geht mein K-Fühler) 1300 Grad soll die Max Temp.spitze nach oben sein, wäre das nicht was für die Auskleidung einer solchen Esse??
Ich mein so ein 10kg Klotz kostet hier im Bastelladen stolze 8,50€ egal ob schamottiert (was dann evtl. besser wäre) oder nicht.
Ist nur ne Idee! Was meint ihr?
Evtl.ja auch als grundmasse und dann entsprechend mit was weiß ich verfeinern!
Ich persönlich würde ja einfach Hochofenzement nehmen, aber das ist ja irgendwie zu langweilig scheint mir.

Tschau Torsten
 
Gebläse mit neuem Staubsaugermotor

....meine Frau mach(t) ja gelegentlich mit Ton rum, der zumindest laut Produktbeschreibung bei 1000-1500grad gebrannt wird. 1200Grad hält der auch aus (soweit geht mein K-Fühler), 1300 Grad soll die Max-Temp......sein, wäre das nicht was für die Auskleidung einer solchen Esse?
Ich mein, so ein 10kg-Klotz kostet hier im Bastelladen stolze 8,50 €, egal ob schamottiert (was dann evtl. besser wäre) oder nicht.....
Hü, Torsten!

Der Ton, den Deine Frau verwendet, wird vermutlich nicht bis 1.500°C einsetzbar sein (das läge dann schon weit über Porzellan und jenseits der Möglichkeiten auch hochwertiger Töpferbrennöfen), sondern wohl im Steingutbereich bis 1.050°C. Diese Angabe bezieht sich meist auf die verwendeten Glasuren. Bei 1.300°C sintert dieser Ton und verliert dabei sowohl einen Teil seines Volumens (d.h. er schwindet in allen Dimensionen) als auch etliches seiner wärmedämmenden Eigenschaften. Zudem wird er sehr hart.

Der Schamotteanteil macht die Verarbeitung (Standfestigkeit) leichter, wenn man einen Aufbau aus Platten in Erwägung zieht; die Temperaturfestigkeit wird dadurch meist nicht verändert, solange keine spezielle Hartbrandschamotte verwendet wird.

Gegenüber dem im Garten ausgebuddelten Lehm hätte der Ton den Vorteil, dass Du die ungefähren physikalischen Werte kennst und keine großen Überraschungen mehr erlebst.

Ein Problem aller Lehm- und Tonessen bleibt, dass sie sich unter dem Einfluss der Wärme in der Esse an ihrer Oberfläche verändern (z.B. sintern), aber dieser Vorgang geht meist nicht in die Tiefe. Das Resultat dieser ungleichmäßigen Erwärmung ist, dass das Material Risse bekommt und/oder sich in Schichten voneinander löst - die Esse zerfällt.

Da Lehm ein Rohstoff ohne Nachschubprobleme ist, kann man immer wieder schnell eine Esse damit bauen.

Gruß

sanjuro
 
So fängt jeder mal an.
Durch versuche wird mann Klug. Kann sein das sein Lehm gar nicht so schlecht ist! Mann wird es sehen. Die Ausfürung der Sache auf den Bildern ist recht Sauber, also warum nicht. Einfach mal trocknen lassen, und langsam hochheizen. Das Zeugs hat nichts gekostet auser der Arbeit. Einen Versuch ist die Geschichte immer wert.
Nur zu!!!:super:

Grüße
Johannes
 
Zum Staubsaugermotor (Miele? Unserer sieht genauso aus...): Ich würde das Gehäuse vom Schaufelrad einfach mit soviel Lagen Klebeband umwickeln, bis es dicht und fest im Rohr sitzt. Das reicht zum Ausprobieren auf jeden Fall und hat Potential zum Dauerprovisorium...

Gruß, Jan.
 
Hallo Basti,
nach meiner Erfahrung hat so ein Staubsaugermotor einen zu starken Luftstrom und ist extrem laut. Außerdem ist das Gehäuse beim Staubsauger ein wesentlicher Teil der Luftführung. Du hast also sozusagen schon etwas Wichtiges weggerissen. Ob Dir da am Ende nicht die Kohlen um die Ohren fliegen? Lass mal ein Video laufen beim Anheizen, würde mich interessieren ob es klappt.

Viel Spaß beim Probieren
sagt Paulus
 
Hallo zusammen,
das mit dem Lehm ist tatsächlich ein Experiment, ich habe keine hohen Erwartungen an dieses kostenlose Baumaterial :)
Was ich gestern Abend nicht erwähnt habe ist, dass die beiden schrägen Seitenwände der Esse aus alten Schamottsteinen bestehen. Die lagen noch rum und sind wahrscheinlich von einem alten Nachtspeicherofen. Also mit Sicherheit auch nicht fr diesen Temperaturbereich geeignet...

Die Innenverkleidung kam mir von der Größe ganz gut geeignet vor, das war alles :) Gleichmäßig trocknet die Esse zwar nicht, dafür aber sehr langsam, ich habe sie entsprechend kühl und schattig gestellt und sie vorerst in eine löchrige Tüte gepackt.

Der Staubsauger ist von Privileg (Quelle-Eigenmarke?), der Motor selbst von AEG. Durch den Dimmer kann ich den Motor schön runterregeln, das Poti lässt sich im ausgebauten Zustand noch weiter drehen, als wenn es im Staubsauger eingebaut ist.

Ich werde es einfach mal ausprobieren, und das mit dem Video ist echt eine gute Idee!

Ciao, Basti
 
Hi
Welchen Durchmesser hat der Motor?,ich würde den Motor mit Silicon in einem Rohr einkleben, das man dann in das 150er reinschieben kann,so kann man,wenn man es mit Holzschrauben von Außen verschraubt,aber immer wieder leicht rausbekommen falls mahl was nicht stimmt.Die Reduzierung dürfte kein Problem sein,die gibt es auch im Baumarkt.
Wenn der Dimmer noch hinhaut,ist das mit der Luftregulierung auch kein Problem.Wenn das mit dem Lehm nicht funktioniert wurde ich es aus dem selben Material wie bei einer Gasesse machen und die Luft von der Seite einblasen und nicht von Hinten.

Gruß Maik
 
Der Motor (bzw. das Gebläse) hat einen Maximaldurchmesser von 144mm. Ich bin grade durch die entsprechenden Baumärkte bei uns gefahren und habe nach einem 150er Rohr gesucht, nix gefunden.
Der Dimmer funktioniert, da mache ich mir wegen der Regulierung keine Gedanken.

Wie meinst du das mit der Luftzufuhr von der Seite statt von hinten? Bei meiner Esse blase ich die Luft von unten ein. Meinst du Seitenwind?

Ciao, Basti
 
Gebläse mit Staubsaugermotor

So fängt jeder mal an. Durch Versuche wird man klug. Kann sein, dass sein Lehm gar nicht so schlecht ist! Man wird es sehen. .....
Wenn man alle Versuche aus 3000 Jahren der jüngeren Menschheitsgeschichte selbst machen wollte, würde man nicht klug, sondern nur alt. Ich finde es sinnvoll, auf der vorhandenen Erfahrung aufzubauen; es bleibt dann immer noch genug zu tun. Aber das hängt natürlich davon ab, ob jemand mehr an den Resultaten als an den Verfahren interessiert ist.

Wenn ich eine Esse baue, möchte ich schmieden, aber ein Experimentalarchäologe hat möglicherweise andere Ziele.

Gruß

sanjuro
 
Hallo,

Ich möchte mich mit meiner Erfahrung in Sachen Rennöfen, welche ich dort machen Konnte eigendlich eher Sanjuro anschliessen.

Es ist kein Fehler eine Lehmkonstruktion rundum frei zu lassen, damit sie gleichmässig trocknet.
Desweiteren ist der Kalkgehalt eine wichtige Geschichte, je weniger davon um so höher die Temperaturbeständigkeit. Ein Tropfen Salzsäure schafft Klarheit, schäumt es ist Kalk vorhanden. ( Den Lehm welchen wir im Mai zu unserem Rennfeuertreffen benutzten zeigte sich völlig unbeeindruckt von Salzsäure.) und war in reiner Form mechanisch stabil bis 1300°

Ausserdem steigt die Temperaturbeständigkeit je mehr Quarzsand man unter den Lehm mischt, hab ich mir von einem Ingenieur der Tongruben in Höhrgrenzhausen erklären lassen.
Die Zugabe von Holzkohlestaub unterstützt das ganze , und verhindert ein festkleben von Schlackenanteilen, an der Wandung.

Schlussendlich lassen sich kleine Testplätzschen backen aus den verschiedenen Mischungen und in der Esse auf Herz und Nieren prüfen:hmpf:

Gruss unsel
 
Ich wollte mit meinem Beitrag keine Grundsatzdiskussionen anfangen. Ich habe noch nie geschmiedet und möchte es einfach mal auf eine billige und einfache Weise ausprobieren. Wenn mir die Esse nach dem ersten Versuch zu Glas geworden ist oder auseinanderbröckelt ist es auch nicht schlimm.Wenn ich dabei bleibe wird meine nächste Kohleesse auch professioneller. E ging mir ja auch eigentlich nicht um die Esse sondern das Gebläse, dass die Esse ein totales Provisorium ist, ist mir bekannt.

Aber dennoch bin ich für alle mehr oder weniger professionellen Tips dankbar!!!

Zum Gebläse: Ich habe ein Rohr gefunden (beim ersten Mal einfach übersehen) in das der Motor dank der Gummidichtungen des Staubsaugers perfekt rein passt. Ich werde jetzt ein bisschen basteln, wenn es soweit fertig ist stelle ich Bilder rein!

Ciao, Basti
 
Genau dearan dachte ich, als ich seine Anfrage gelesen hatte. Der Mann möchte "einfach" nur ein stück Eisen warm machen und versuchen zu schmieden.
Dafür reicht sein Setup allemal:super: Wenn er spass darann hat, wird er sich schon melden und dann können wir ihn anleiten wie ne richtige Esse zu bauen ist:hehe:

Was benutzt du als Amboß?

Grüße

Johannes
 
Hallo Johannes,

mein bisheriges Ambossprovisorium ist ein Stück Schiene von irgendwem in Ambossnahe Form geschliffen. Hat aber total viele Dellen in der Bahn, also auch nix dolles :)
Bin aber schon seit längerem auf der Suche nach einem Amboss in meiner Nähe.

Ciao, Basti
 
Ist doch nett:)
Mit Schiene hab ich auch angefangen:super: Aber meine war auf der Oberfläche recht hart! Glaube das Ding habe ich noch irgend wo rumliegen. Wenn es mit der Esse Funzt, stelle mal ein Bild rein:super:

Bis denn

Johannes
 
ich finde gut, was du da tust.

..habe auch mit selbstgebauten essen geschmiedet, bis ich ne richtige hatte.. und auch mit ner schiene.. geht schon.
aber amboss rockt halt schon noch mehr.. hehe.

hm, wenn du nur kurz temporär was versuchen willst, kannst du auch einfach ein spaten x spaten loch in die erde machen, und da irgendwie luft reinbringen.. (ich mittels eisenrohr und angehängter zweiwegepumpe)

ansonsten würd ich dir empfehlen, irgend ein stahlbehältnis mit möglichst dicker wandung zu nehmen.. dann unten lufzufuhr.. so eine esse ist eigentlich ganz was simples..

wenn du schweissen kanst, nochbesser, dann suchst du kein behältnis, sondern platten..
 
Zum Staubsaugermotor:

Ich habe das damals so gemacht, dass ich ein passendes Rohr über den Motor geschoben habe, so dass es am Turbinengehäuse anliegt.

Dazwischen eine Gummidichtung. Am Sauger finden sich solche Dichtungen, die über eine Kante gestülpt werden können.

Genau am entgegengesetzten Ende des Motors, wo das Lager sitzt, müsste das Motorgerippe zwei Gewindebohrungen haben. Die verlaufen parallel zur Motorachse.

Man kann nun einen Kreis aus Sperrholz zuschneiden, der etwas größer als das Rohr ist, zwei Löcher durchbohren und mittels der Gewinde bohrungen verschrauben. Ein großes Loch nicht vergessen durch das die Luft abgezapft wird.

Achtung: Besser keine Schrauben nehmen sondern Gewindestange. Diese mit einer Mutter versehen (weit draufdrehen) und dann ins Gewinde einschrauben. Die Gewindetiefe voll ausnutzen aber nicht zu lang überstehen lassen. Drehende Teile!! Mit der Mutter die Gewindestange kontern.

Vor die Ansaugöffnung der Turbine kann man eine Art Drosselklappe, ebenfalls Sperrholz, kleben um den Ansaugdruck einzustellen.

Da die Turbine nur ein gewisses Druckverhältnis schafft, stellt sich beim Androsseln ein geringerer Enddruck ein und auch die Leistungsaufnahme sinkt.

Man kann eventuell auch die Elektronik so verändern, dass man den Zündwinkel des Thyristors nach spät verschiebt.

MfG
newtoolsmith
 
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