Reale Bedrohung und gefühlte Kriminalität

Schade nur, dass der gute Mann selbst auf Dinge wie zB gewaltätige Computerspiele (als Sozialfaktor für Jugendkriminalität) und die Gefahren durch Passivrauchen reinfällt... (mMn.)

Gruss, Keno
 
Was meinst Du genau mit "hereinfallen". Besagte Faktoren sind aktuellen Studien nach klare Risikofaktoren, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 
Ich bitte dich. Da steht Passivrauchen als Todesrisiko(!). Das hätte ich dann doch gerne mal gesehen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich zu den Folgen und Effekten des Passivrauchens auch direkt (Pharma-Seminar; nicht über 5 Ecken) von einer anderen Studie mit interessantem Ergebniss gehört habe, aber das tut hier nix zur Sache.

Gewalttätige Computerspiele sind sicherlich ein Risikofaktor, so wie Schokolade essen ungefähr...könnte man auch mal eben schnell eine Studie zu machen :)

Gruss, Keno
 
Ich stimme Cheez mit geschätzten 1:0 gegen das Theoretische des Ergebniss des Fachmanns zu .:super:

Theorie und Gefühlte Tatsachen sind zweierlei

Gruss unsel
 
Schade nur, dass der gute Mann selbst auf Dinge wie zB gewaltätige Computerspiele (als Sozialfaktor für Jugendkriminalität) und die Gefahren durch Passivrauchen reinfällt... (mMn.)

Passivrauchen weiss ich nicht, sag ich nichts.
Gewalthaltige Computerspiele sind IMO aber ganz klar ein Faktor, der eine Rolle bei der Gewaltkriminalität spielt. Egal wie Eltern ihre Kinder ruhigstellen, ein sinnvolles Handlungsportfolio für das Zusammenleben in der Gesellschaft wird man so kaum entwickeln. Counterstrike=Erfurt wäre und war ein bisserl dumm, ja, da kommt dann das Colatrinken wieder mit rein ;)

Pitter
 
Passivrauchen spielt z.B. beim plötzlichen Kindstot eine hochgradig entscheidende Rolle, aber eine Grundsatzdebatte zur Gefährdung durch Rauchen müssen wir ja nun wirklich nicht führen (immer wieder interessant, wer als Finanzgeber hinter welcher Studie steckt).

Dein Vergleich Computerspiele-Schokolade ist gar nicht so abwegig, wie er aussieht. Bei beiden spielt die Dosis, die Vorbelastung und das Umfeld eine entscheidende Rolle. Und ich glaube dass da auch der Hund begraben liegt, bzw. der Blickwinkel des Betrachters entscheidend ist.
Als normal sozialisierter, aber ambitionierte Spieler von gewalttätigen Computerspielen werde ich mich adrüber empören, dass Computerspiele "aggressiv" machen. Als Nicht-Spieler sind Computerspiele natürlich ein geeigneter Sündenbock. Vergessen wird, dass alles nur im jeweiligen Kontext einen Sinn ergibt, um den sehen zu können, muss aber erstmal die eigene Vorbelastung reflektiert sein. Als ich selber noch "Counterstrike-Profi" war habe ich mich auch immer nur über diese "Theoretiker" aufgeregt, dabei aber übersehen, dass die gar nicht mich meinten...

Insofern kann ich Deinen Einwurf, unsel, nicht ganz nachvollziehen. ohne die "Theorie", die aber nicht anderes macht als die Praxis zu "übersetzen", würden wir ständig Gefahr laufen, an den falschen Stellen anzusetzen, wenn es um die Lösung von Problemen geht.
 
Ich bitte dich. Da steht Passivrauchen als Todesrisiko(!). Das hätte ich dann doch gerne mal gesehen.

Wird IMO schwierig, hast recht. Mal schnell "recherchiert", die oft zu lesenden 3300 Tote durch Passivrauchen kommen aus einer Studie des DKFZ. Die ist wohl etwas dünn ;) (u.a. http://praevention.portal.bgn.de/webcom/show_article.php/_c-8820/_nr-1/_lkm-8927/i.html oder http://www.feinstaub-blabla.de/wissen_schafft_aufklaerung.pdf).

Das ist wie die 85% der Kopfverletzungen, die durch Fahrradhelme vermieden werden können und die steigende Kriminalitätsrate in D. Schwer auszurotten, weils "gefühlt" halt auch so ist ;)

Pitter

BTW, http://www.feinstaub-blabla.de/pressestimmen_zur_wahrheit.pdf -> TAZ vom 09.03.07 ist lesenswert :steirer:
 
Passivrauchen spielt z.B. beim plötzlichen Kindstot eine hochgradig entscheidende Rolle

Quelle? Ich mein ja nur. Über Jahrzehnte hatte man keinen Schimmer, was denn genau die Risikofaktoren für den plötzlichen Kindstod sind und stand dem recht unwissend gegenüber. Und jetzt, schwuppsdiwupps, ist man im Rahmen der Feinstaub und Zigarettendiskussion schlauer? Irgendwie hab ich da ja meine Zweifel.

BTW, wer eine Untersuchung bezahlt, ist vollkommen egal. Entweder sie taugt nichts, oder sie ist sauber gemacht. Nicht egal ist allerdings, wer darüber berichtet, ACK ;)

Pitter
 
Haaaahhh:hmpf: Nick scheint keine Kinder zu haben......

Gewaltvolle Computerspiele sind aus meiner (alternder Sicht) sehr wohl ein latentes Problem, und sind in meinem Hause strickt verboten.

Ich meinte eigendlich man darf nicht gerade alles in einen Topf schmeissen, wir brauchen keine Kuschelgesellschaft, sondern eine belastbare, mit einem gesundem Meschenverstand.

Desweiter finde ich , dass es zwischen Theorie und Praxis , allerhand ....Übersetzungsveruche/probleme gibt, wie schon der Titel dieses Treads beweist. Das meine ich nicht abwertend.

Aber zwischen gefühlter und realer Gewalt steht ein unglaublicher Spektrum an Varianten, welcher man eigendlich fühlt wenn man schwächere schützen muss, sprich Mutter/Vater ist. Egal wie solche Studien bringen die Übersicht in dieser Hinsicht weiter.

Auch wenn ich mich wiederhole möchte ich ganz deutlich daraufhinweisen, dass Computerspiele, deren Inhalt jene Kaltblütigkeit beinhalten von welcher wir reden , unter ...Kindern....nichts verloren hat.

unsel
 
Ob gewalttätige Computerspiele die Gewaltbereitschaft erhöhen bekommt man doch nur raus, wenn man eine Testgruppe untersucht, die sonst keine Risikofaktoren für Gewaltbereitschaft ausgesetzt ist.

Also durchschnittlich gebildete Jugendliche mit "gutem Elternhaus" ohne Gewalt im Umfeld und mit guten Zukunftschancen usw.
Wenn da die Gewaltbereitschaft zwischen Spielern und Nichtspielern (bei ähnlichem sonstigen Medienkonsum) deutlich unterschiedlich ist, dann ist da eventuell eine Aussage möglich.
Aber nur, weil in der Risikogruppe viel gedaddelt wird kann man des Spielen ja nicht gleich zum Gewaltauslöser machen.
Übrigens wird in der Risikogruppe auch viel gekifft, aber niemand würde erstlich behaupten kiffen macht agressiv :irre:

Ich könnte mir auch vorstellen, das Ursache und Wirkung vertauscht werden: Vielleicht spielen Jugendliche, die im Alltag viel mit Gewalt konfrontiert werden einfach viel lieber gewalttätige Spiele, da sie eher ihrer Lebensrealität entsprechen als Supermario...

stay rude
braces

Ps.: Wolfenstein 3D, Mortal Combat, Doom 1&2, Duke Nukem 3D, Halo und Halflife haben mich durch meine Jugend begleitet... ich glaube sonderlich aggressiv bin ich nicht, obwohl das schon damals für viele Teufelszeug war.
 
Passivrauchen weiss ich nicht, sag ich nichts.

Gewalthaltige Computerspiele sind IMO aber ganz klar ein Faktor, der eine Rolle bei der Gewaltkriminalität spielt. Egal wie Eltern ihre Kinder ruhigstellen, ein sinnvolles Handlungsportfolio für das Zusammenleben in der Gesellschaft wird man so kaum entwickeln.

Moin.

Passivrauchen: Ein Abend mit Wein, Weib und Gesang am Lagerfeuer und man hat in etwa den Teer von 3 Schachtel Zigaretten (normale, nicht die kastrierten) eingeatmet.
Haben wir mal gemessen.

Was fünf romantische Kerzen an Pestzeug in die Luft pusten, weiß ich nicht. Da gab es aber auch mal eine Untersuchung zu. War nicht so gesund.

Zu den Computerspielen: @pitter: sehe ich auch so, aber!
Das kann keine Ausrede sein. Es gibt auch genügend Kids, die keinen Sinn darin sehen, ihre Freizeit damit zu verbringen virtuell Leute abzuknallen. "Hut-zieh-vor-den-Eltern-Smiley".
In meinen Augen ist das Problem an gewalthaltigen Computerspielen (übrigens auch derartige Filme, - und ich schüttle hier mal wieder meinen Kopf über die Schwachmaten die die Altersfreigaben machen) , dass die Kinder und Jugendlichen in einer "pseudogewaltfreien" Gesellschaft so an ein wichtiges Thema herangeführt werden und dann damit alleine gelassen werden. Welche Eltern kümmern sich denn wirklich darum, was ihre Kids da spielen oder sich ansehen und helfen den Kurzen dann dabei, das zu verarbeiten, bzw. zu reflektieren.
Beispiel?
Unsere Große (16) wollte sich "Der Soldat James Ryan" ansehen,-
ihre Klassenkameraden fanden den so "krass geil".
Der Film steht bei mir im Regal und warum nicht. Ich habe allerdings vorher mit ihr kurz darüber gesprochen worum es in dem Film geht und versucht die Handlung mit ihrem Schulwissen abzugleichen.
Sie hat am Ende vom Film geheult wie ein Schloßhund. Und zwar am meisten über die Kommentare ihrer Mitschüler, die "scheinbar nichts begreifen würden". Wir reden hier von 10te Klasse Gymnasium.

Waffen töten nicht und Ego-Shooter verrohen nicht. Sie sind nur Mittel.

Der Umgang mit beidem muss gelehrt werden und dabei versagt unsere Gesellschaft vorbildlich.

Gruß
chamenos
 
Nick hat sogar zwei davon, zum Glück noch nicht im gefährdeten Alter ;)

Ansonsten stimme ich Dir zu, derartige Spiele haben in Kinderhänden nicht zu suchen, aber auch diese Kinder werden älter, und Verbote allein bewirken dann nicht mehr allzu viel.
Das Bespiel von Chamenos zeigt allerdings eindringlich, wie es laufen kann. Medienkompetenz ist dabei das entscheidende Stichwort, und die erreiche ich nicht über Verbote.

@ braces
Derartige Studien gibt es tatsächlich, es wurden die neurologisch meßbaren Veränderungen ermittelt, die während des Spielens auftraten. Und da zeigten die "gefährdeten" Probanden andere Ergebnisse. Die genaue Studie finde ich nicht, an Material ist einiges beim KFN zu finden.
http://www.kfn.de/Publikationen/KFN-Forschungsberichte.htm
Es stimmt zwar, dass Ursache und Wirkung nicht verwechselt werden dürfen, aber Risikofaktoren zu verharmlosen hilft eben auch nicht.
 
In meinen Augen ist das Problem an gewalthaltigen Computerspielen (übrigens auch derartige Filme, - und ich schüttle hier mal wieder meinen Kopf über die Schwachmaten die die Altersfreigaben machen) , dass die Kinder und Jugendlichen in einer "pseudogewaltfreien" Gesellschaft so an ein wichtiges Thema herangeführt werden und dann damit alleine gelassen werden.

Auch der Umgang mit realer Gewalt ist ja in unserer Gesellschaft eher kein Thema. Dabei muss man sich vor Augen führen, dass viele aus den "Gewaltrisikogruppen" schon als Kinder täglich mit Gewalt konfrontiert sind. Sei es häusliche Gewalt (die übrigens fast 50/50 von Männern und Frauen ausgeht, noch ein Tabuthema), Gewalt auf der Strasse und in der Schule.
Wenn man den Kids nicht beibringt, dass man auf Gewalt auch ohne Gewalt reagieren kann, woher sollen sie es dann wissen?
Jetzt könnte ich mich hier über fehlende Sozialarbeiterstellen, Sportvereine u.ä. auslassen, aber ich denke, jeder kennt die Situation.

Übrigens wollen die meisten Kinder. egal ob beim Film schauen oder Computerspielen, die "Guten" sein und das böse bekämpfen... Leider ist die Wirklichkeit nicht so schwarz/weiß.

stay rude
braces
 
Haaaahhh:hmpf: Nick scheint keine Kinder zu haben......

Ich hab eines

Gewaltvolle Computerspiele sind aus meiner (alternder Sicht) sehr wohl ein latentes Problem, und sind in meinem Hause strickt verboten.

Ist Dein Haus. In meinem sind sie nicht verboten.

Ich meinte eigendlich man darf nicht gerade alles in einen Topf schmeissen, wir brauchen keine Kuschelgesellschaft, sondern eine belastbare, mit einem gesundem Meschenverstand.

So sieht das aus. Und soviel CS, Black, CoH, CoD, SW Battlefront kann der meine gar nicht spielen, dass das kaputt gemacht wird, was er in vier Jahren Montessori Schule gelernt hat. Und ich meine das genauso, wie ich das gesagt habe. Solangs nicht auf SoF Niveau ist, stehe ich dem ganzen Shooter Kram mit der gleichen Unaufgeregtheit gegenüber, wie mein Sohn. Sonst müsste ich konsequenterweise alle gewaltvollen Spiele verbieten. Das wird dann aber ne recht lahmarschige Nummer.

Der Punkt ist, es kommt darauf an, wie man ein Spiel sieht. Genauso wies darauf ankommt, wie man Messer sieht. Für den meinigen ist ein Spiel eben ein Spiel, und ein Messer halt a Messer.

Pitter
 
Die genaue Studie finde ich nicht, an Material ist einiges beim KFN zu finden.
http://www.kfn.de/Publikationen/KFN-Forschungsberichte.htm

Lustig, dass Du darauf ansprichst. In der Schule meines Sohnes werden gerade Daten erhoben. Unter anderem zum Medienverhalten/Spielverhalten. Mein Sohn hat keinen Bock sich ausfragen zu lassen. Gute Idee. Ich will auch nichts zum Sexualleben der Polizisten wissen. Alternativ habe ich empfohlen, er solle einfach seine Kreuzerl irgendwo machen. Das zum Thema Daten und darauf bauende Untersuchungen.

Pitter
 
Zu den Computerspielen: @pitter: sehe ich auch so, aber!
Das kann keine Ausrede sein. Es gibt auch genügend Kids, die keinen Sinn darin sehen, ihre Freizeit damit zu verbringen virtuell Leute abzuknallen.

Bei mir gibts auch eine Grenze, was ich verantworten kann, und was nicht. Aber ich brauche dazu keine USK und keine Untersuchung, weils mein Job ist, zu verantworten, was geht und was nicht. Anyway, mir gehts darum, dass ich einfach kein Gewese mache, egal obs um Messer, irgendeinen Shooter oder einen irgendwie kritischen Film geht. Je mehr Gewese, desto mehr bekommen Sachen eine Wichtigkeit, die sie sonst nicht hätten. Hätte der Meinige für sich keine Alternative der Beschäftigung, ausser sich berieseln zu lassen, würde ich anfangen, mir Gedanken zu machen. So nicht.

Siehe topic dieses threads ;)

Pit"der ADSH Quatsch fehlt noch in der Betrachtung BTW ;)"ter
 
Na gut Pitter, einigen wir uns darauf, dass jeder es nach seiner Facon macht, schlussendlich hat jeder von uns seine Geschichte, seinen Charakter, und daraus resultierend die Anschauung seiner Werte.

Ich verstehe zwar die meisten der von dir angeführten Abkürtzungen nicht, weiss auch nicht welche Treads ....topics .....waren, denoch bin ich der Meinung dass wir als Väter noch lange nicht die Alleinherrschaft über unseren Nachwuchs haben.

Neben dem nicht einschätzbarem Anteil an geerbten Neigungen, sind die Kleinen teils Produkte ihres Umfeldes, und das erlebe ich täglich.

Ohne irgendeinem Volk nun auf den Schlips zu treten stelle ich fest dass , es hier in Luxemburg bei einem Ausländeranteil von über 40% bei weitem andere Ansichten verbreitet sind , als die, die du und ich bereit sind zu vertreten.

Schlussendlich gebe ich dir recht, die effizienteste Methode bleibt wohl ein zuvor aufklärendes Gespräch.

unsel
 
Sorry für OT.

Moin.

Passivrauchen: Ein Abend mit Wein, Weib und Gesang am Lagerfeuer und man hat in etwa den Teer von 3 Schachtel Zigaretten (normale, nicht die kastrierten) eingeatmet.
Haben wir mal gemessen.

Zigarettenrauch enthält ein wenig mehr Gesundheitsschädliche Stoffe als Teer.
Man war Zigarettenrauch in der Regel öfter ausgesetzt als das man Abende am Lagerfeuer verbracht hat.

Was fünf romantische Kerzen an Pestzeug in die Luft pusten, weiß ich nicht. Da gab es aber auch mal eine Untersuchung zu. War nicht so gesund.

Und?
Deswegen ist Passivrauchen nicht Gesundheitsschädlich?

Das Tabakrauch Gift ist, kann man wohl nicht abstreiten.

Ein Lungenspezialist aus dem UKE Hamburg (ich habe dort gearbeitet) zu mir:
Für Raucher und Passivraucher ist der Qualm der an der Zigarette verbarzt, ohne das der Raucher dran zieht schädlicher, weil die Stoffe in der Zigarette hierbei nicht so heiß verbrennen.
Darum heißt es oft Passivrauchen sei mindestens genauso schädlich wie Aktiv.
Und Aktiv Rauchen ist ein Todesrisiko.Warum sollte Passiv Rauchen das nicht sein?

Ich habe auch mal an solche Parolen(siehe oben) geglaubt.
 
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